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Von secarts

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Jürgen Wilhelm Möllemann (* 15. Juli 1945 in Augsburg; † 5. Juni 2003 in Marl-Loemühle) Morgen vor einem Jahr endete die Karriere des Jürgen W. Möllemann auf einem Acker in Marl - eine beispiellose politische Laufbahn wurde von einem harten Aufschlag auf der Realität der Erdkrume zum Ende gebracht. Wer war der Mann, über den schon in den frühen Neunzigern der Schüttelreim Ein Mann - ein Wort. Ein Wortbruch - ein Möllemann kursierte?
Ziehen wir das Online-Lexikon Wikipedia zu Rate:
"Nach dem Abitur 1965 leistete Möllemann zunächst bis 1966 seinen Wehrdienst bei den Fallschirmjägern ab. Danach absolvierte er ein Studium der Fächer Deutsch, Geschichte und Sport an der Pädagogischen Hochschule in Münster, welches er 1969 mit dem ersten und 1971 mit dem zweiten Staatsexamen für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen beendete.
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Aha, Lehrer also. Zum Glück für die Kinder wich er dann aber doch in die Politik aus, können wir weiter lesen:
Nach dem Regierungswechsel im Oktober 1982 wurde er zum Staatsminister im von Hans-Dietrich Genscher geleiteten Auswärtigen Amt ernannt. Nach der Bundestagswahl 1987 wurde er dann am 12. März 1987 als Bundesminister für Bildung und Wissenschaft in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen. Nach der Bundestagswahl 1990 übernahm er am 18. Januar 1991 die Leitung des Bundesministeriums für Wirtschaft. Nach dem Rücktritt von Hans-Dietrich Genscher wurde er dann zusätzlich am 18. Mai 1992 zum Stellvertreter des Bundeskanzlers ernannt. Nach der sog. Briefbogen-Affäre schied er aus beidem Ämtern am 21. Januar 1993 aus.
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Darüber hinaus tat sich Jürgen W. auch in praktischer Völkerfreundschaft - in guter deutscher Tradition als "Freund aller Muslime" hervor:
Von 1981 bis 1991 sowie seit 1993 war Möllemann Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft.
Seine Freundschaft zu gewissen arabischen (und deutschen!) Kreisen stellte Jürgen dann auch in einem ZDF-Interview auf den Prüfstein:
"Ich fürchte, dass kaum jemand den Antisemiten, die es in Deutschland leider gibt und die wir bekämpfen müssen, mehr Zulauf verschafft hat als Herr Scharon und in Deutschland ein Herr Friedman mit seiner intoleranten und gehässigen Art"
Schn allein der Vorwurf an einen jüdischen Journalisten, über dessen politischen Qualitäten man sicherlich streiten kann, er schüre durch seine Art den Antisemitismus, macht deutlich, in welch kleiner und miefiger Welt die Gedanken Möllemanns kreisten: Die Juden sind ja selbst schuld am Antisemitismus.
Über Möllemanns zwielichtige Rolle im Rüstungshandel mit arabischen Ländern ist schon viel geschrieben worden, ich könnte nicht viel Neues beitragen. Erlaubt sei mir vielleicht noch die Feststellung, das Möllemann gerade gegen Ende seiner Laufbahn doch immer platter wurde.

 
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  Kommentar zum Artikel von secarts:
Montag, 23.08.2004 - 16:22

der ursprüngliche Beitrag ist bei einer Umbauaktion vor einigen Wochen verschütt gegangen und ließ sich nicht mehr rekonstruieren... Es ging irgendwie um den Papst oder so...
Da es mir zu doof war, den Inhalt irgendwie wieder zusammenzukleistern, habe ich lieber was neues verfasst. Passte vom Tag ja auch ganz gut.


  Kommentar zum Artikel von 127712:
Montag, 23.08.2004 - 16:18

Hier ist was neu, den Beitrag kenn ich ja noch gar nicht!