ÃœbeÂrÂall in dieÂsem Land, in Ost und West, kämpÂfen FlüchtÂlinÂge um ihr Recht, um menÂschenwürdiÂge BeÂhandÂlung, um die in der UN-FlüchtÂlingsÂkonÂvenÂtiÂon festÂgeÂschrieÂbeÂnen RechÂte, die ihÂnen hier verÂwehrt werÂden (Recht auf ArÂbeit, Recht auf FreizügigÂkeit – das ihÂnen durch die einÂzig in der BRD verÂordÂneÂte „ReÂsiÂdenzÂpflicht“ geÂnomÂmen wird) und vor alÂlem natürlich um das Recht auf Asyl. Sie trotÂzen der VerÂfolÂgung durch die StaatsÂorÂgaÂne, sie haÂben nichts zu verÂlieÂren. In BerÂlin nahm die PoÂliÂzei im DeÂzemÂber voÂriÂgen JahÂres HunÂgerÂstreiÂkenÂden eiÂnen WärmeÂbus und DeÂcken weg, um sie zum AufÂgeÂben zu zwinÂgen. In München wurÂde das Camp der HunÂgerÂstreiÂkenÂden mit GeÂwalt aufÂgelöst. Der ProÂtestÂmarsch von FlüchtÂlinÂgen durch BayÂern wird gnaÂdenÂlos von der PoÂliÂzei verÂfolgt („VerÂsÂtoß geÂgen die ReÂsiÂdenzÂpflicht“). In EiÂsenhüttenÂstadt gibt es eine RichÂteÂrin, die reÂgelmäßig FlüchtÂlinÂge nach eiÂner VerÂhandÂlung von 15 MiÂnuÂten verÂurÂteilt, mit BeÂmerÂkunÂgen wie „AsylÂtouÂrisÂten“. Die FlüchtÂlinÂge kämen nach DeutschÂland, „um StrafÂtaÂten zu beÂgeÂhen”, was dann dazu führe, dass in DeutschÂland SpanÂnunÂgen entstünden, die sich „durch weiÂteÂre StrafÂtaÂten entÂlaÂden” würden
1. Ein ErÂmittÂlungsÂverÂfahÂren weÂgen RechtsÂbeuÂgung wird von der StaatsÂanÂwaltÂschaft einÂgeÂstellt.
Das sind nur ganz weÂniÂge BeÂspieÂle dafür, wie sehr sich der Kampf um das AsylÂrecht zuÂgeÂspitzt hat. Der zuständiÂge BunÂdesÂmiÂnisÂter FriedÂrich (InÂneÂres) walÂtet seiÂnes AmÂtes, inÂdem er geÂgen die von Krieg und UnÂterÂdrückung GeÂbeuÂtelÂten und GeÂhetzÂten StimÂmung macht: Er finÂdet den „ZuÂstrom alarÂmieÂrend“ und fürchÂtet 100.000 AsylÂanträge. HunÂdertÂtauÂsend! NehÂmen wir mal 80 MilÂlioÂnen EinÂwohÂner der BRD. Dann kommt auf 800 BeÂwohÂner 1 (in WorÂten: ein) FlüchtÂling. HilÂfe!! DeutschÂland wird von eiÂnem ReÂgenÂtropÂfen überÂfluÂtet!
Von all dieÂsen NieÂdeÂrunÂgen des AllÂtags in der BRD unÂbeÂhelÂligt kümmert sich die KanzÂleÂrin um die deutÂsche HeÂgeÂmoÂnie in EuÂroÂpa und der AußenÂmiÂnisÂter um den Platz an der SonÂne für den deutÂschen ImÂpeÂriaÂlisÂmus auf dem Rest der Welt. DenÂnoch lanÂdeÂte ein AsylÂanÂtrag AnÂfang Juli auf den SchreibÂtiÂschen von KanzÂleÂrin und AußenÂmiÂnisÂter. Es war der AnÂtrag des US-Bürgers EdÂward SnowÂden, bis vor kurÂzem MitÂarÂbeiÂter des GeÂheimÂdiensÂtes NSA, jetzt als WhistÂlebÂloÂwer poÂliÂtisch VerÂfolgÂter.
Snowden und das deutsche Asyl(verhinderungs)rechtWarum Hellersdorf? Warum nicht Reinickendorf?MarÂzahn-HelÂlersÂdorf ist ein BerÂliÂner BeÂzirk – ReiÂniÂckenÂdorf ebenÂfalls. In HelÂlersÂdorf wenÂdet sich eine rasÂsisÂtiÂsche „BürgerÂinitiaÂtiÂve“ geÂgen FlüchtÂlinÂge – in ReiÂniÂckenÂdorf ebenÂfalls. BeiÂde haÂben soÂgar den gleiÂchen AnÂwalt, den üblen RasÂsisÂten Jens-GeÂorg MorÂgenÂstern. In ReiÂniÂckenÂdorf gab es – noch beÂvor es in HelÂlersÂdorf so richÂtig mit der poÂgroÂmÂarÂtiÂgen StimÂmung losÂging – wiÂderÂliÂche Vorgänge. MorÂgenÂstern ließ kein rasÂsisÂtiÂsches KliÂschee aus, um geÂgen die FlüchtÂlinÂge vorÂzuÂgeÂhen und ihre VerÂtreiÂbung durchÂzuÂsetÂzen. AußerÂdem forÂderÂte er im NaÂmen seiÂner ManÂdanÂten, dass die FlüchtÂlingsÂkinÂder nicht auf dem SpielÂplatz der WohnÂeiÂgentümerÂgeÂmeinÂschaft spieÂlen dürfen. InÂzwiÂschen ist der SpielÂplatz, auf dem sonst keiÂne KinÂder zu seÂhen sind, einÂgezäunt. Die RachÂsucht an FlüchtÂlingsÂkinÂdern hat ofÂfenÂbar soÂgar das BeÂzirksÂamt ReiÂniÂckenÂdorf erÂgrifÂfen: ein „anÂtiÂrasÂsisÂtiÂscher Spiel- und BaÂdeÂtag“, verÂanÂstalÂtet von FlüchtÂlinÂgen und UnÂterstützern, mussÂte von ReiÂniÂckenÂdorf nach KreuzÂberg verÂlegt werÂden, weil das BeÂzirksÂamt ReiÂniÂckenÂdorf geÂgen die VerÂanÂstalÂter ein HüpfburÂgenÂverÂbot verhängt hatÂte, und das wurÂde soÂgar noch vom VerÂwalÂtungsÂgeÂricht bestätigt! 6WarÂum nun stürzen sich die NaÂzis auf HelÂlersÂdorf und zieÂhen daÂmit die geÂsamÂte AufÂmerkÂsamÂkeit der MeÂdiÂen, soÂgar inÂterÂnaÂtioÂnal, auf dieÂsen BeÂzirk? Wären nicht in ReiÂniÂckenÂdorf minÂdesÂtens ebenÂso gute VorÂausÂsetÂzunÂgen für eine PoÂgromÂstimÂmung geÂweÂsen? Was ist der UnÂterÂschied zwiÂschen den beiÂden BeÂzirÂken? Wer das nicht soÂwieÂso weiß, muss nur eiÂnen Blick in eiÂnen BerÂliÂner StadtÂplan tun, um BeÂscheid zu wisÂsen: ReiÂniÂckenÂdorf liegt in BerÂlin-West, MarÂzahn-HelÂlersÂdorf in BerÂlin-Ost. Für die NaÂzis ist das wieÂder mal ein AnÂlass, die beÂsonÂdeÂre UnÂterÂdrückung der in die BRD einÂverÂleibÂten OstÂdeutÂschen demÂagoÂgisch zu nutÂzen und rasÂsisÂtisch zu wenÂden. Und daÂmit beÂdieÂnen sie gleichÂzeiÂtig das alte VorÂurÂteil, das zum nie enÂdenÂden Kampf geÂgen die anÂgebÂlich so tote DDR geÂnutzt wird: die OsÂsis haÂben in der DikÂtaÂtur keiÂne DeÂmoÂkraÂtie geÂlernt, desÂhalb sind sie rasÂsisÂtisch und für die NaÂzis etc. etc. MarÂzahn-HelÂlersÂdorf ist für dieÂses KliÂschee beÂsonÂders beÂliebt weÂgen seiÂner zahlÂreiÂchen GroßsiedÂlunÂgen, als „PlatÂtenÂbauÂten“ geÂschmäht, hinÂter deÂren GarÂdiÂnen anÂgebÂlich die dumÂmen OsÂsis sitÂzen, die den NaÂzis hinÂterÂher renÂnen. Nur: in dieÂsem Fall lässt sich sehr leicht nachÂweiÂsen, dass darÂan überÂhaupt nichts stimmt. Die ReiÂniÂckenÂdorÂfer und die HelÂlersÂdorÂfer BürgerÂinitiaÂtiÂven haÂben nämlich noch eine GeÂmeinÂsamÂkeit: in ReiÂniÂckenÂdorf hanÂdelt es sich hauptsächlich um BeÂsitÂzer von EiÂgenÂtumsÂwohÂnunÂgen 7 in HelÂlersÂdorf sind das „zum Großteil EiÂgenÂheimÂbeÂsitÂzer, die Angst um GrundstückÂsÂpreiÂse und ihre GarÂtenzäune haÂben“. 8 Auch RechtsÂanÂwalt MorÂgenÂstern äußerte sich beÂsorgt über die sinÂkenÂden PreiÂse der ImÂmoÂbiÂliÂen seiÂner ManÂdanÂten, wenn FlüchtÂlinÂge in der Nähe wohÂnen. 9In ganz BerÂlin haÂben MieÂter Angst daÂvor, dass ihre WohnÂgeÂgend „aufÂgeÂwerÂtet“ wird durch LuÂxusÂwohÂnunÂgen etc. – denn das kann unÂbeÂzahlÂbaÂre MieÂten beÂdeuÂten. SinÂkenÂde GrundstückÂsÂpreiÂse sind für MieÂter eher günsÂtig, sie können hofÂfen, von horÂrenÂden MietÂerhöhunÂgen verÂschont zu bleiÂben. Also gibt es für die MieÂter in GroßsiedÂlunÂgen („PlatÂtenÂbauÂten“) überÂhaupt keiÂne maÂteÂriÂelÂle EinÂschränkung durch die FlüchtÂlinÂge. Das heißt natürlich nicht, dass es dort keiÂne rasÂsisÂtisch verÂhetzÂten MenÂschen gibt. Aber erÂwieÂseÂnerÂmaßen stützen sich die beiÂden BürgerÂinitiaÂtiÂven nun mal auf ImÂmoÂbiÂliÂenÂbeÂsitÂzer – ob kleiÂneÂre oder größere, jeÂdenÂfalls inÂterÂesÂsiert an hoÂhen GrundstückÂsÂpreiÂsen und daÂmit an eiÂner von FlüchtÂlinÂgen gesäuberÂten UmÂgeÂbung (woÂbei natürlich auch nicht jeÂder, der ein Häuschen mit GarÂten hat, ein RasÂsist sein muss). DaÂmit wisÂsen wir, was wir von den lautÂstark um ihre AuÂtos und um ihre KinÂder beÂsorgÂten HelÂlersÂdorÂfer HausÂfrauÂen zu halÂten haÂben, und von dem dämliÂchen KliÂschee des MarÂzahn-HelÂlersÂdorÂfer-PlatÂtenÂbau-Nazi-OsÂsis und von dieÂser HelÂlersÂdorÂfer Nazi-InÂszeÂnieÂrung, auf die die geÂsamÂte bürgerÂliÂche PresÂse gern herÂeinfällt! E.W.-P. |
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Der AnÂtrag SnowÂdens wurÂde abÂgeÂlehnt. Begründung: Um eiÂnen AsylÂanÂtrag zu stelÂlen, müsste SnowÂden sich in der BRD aufÂhalÂten. Das ist eine dieÂser nieÂderÂträchÂtiÂgen büroÂkraÂtiÂschen BegründunÂgen, wie sie in den seit 1993 gültiÂgen Zusätzen zum AsylÂrecht (oder eiÂgentÂlich zur VerÂnichÂtung des AsylÂrechts) im GrundÂgeÂsetz festÂgeÂschrieÂben sind.
Nicht der Hass auf dieÂse NieÂderÂtracht, sonÂdern ganz anÂdeÂre LeiÂdenÂschafÂten fühlÂten so manÂche braÂven DeÂmoÂkraÂten nach dieÂser AbÂlehÂnung in ihÂrer Brust. SnowÂden habe, so Jürgen TritÂtin (Grüne) „DeutschÂland eiÂnen Dienst erÂwieÂsen. Die BunÂdesÂreÂgieÂrung sollÂte ihm Schutz gewähren”.
2 Ja, warÂum finÂdet dieÂse vaÂterländiÂsche BeÂgeisÂteÂrung, die nicht nur TritÂtin und anÂdeÂre kleinbürgerÂliÂche DeÂmoÂkraÂten erÂfasst hat, kein Echo bei der BunÂdesÂreÂgieÂrung?
Die AntÂwort kann nur jeÂmand geÂben, der sich in VaÂterÂlandsÂlieÂbe nicht überÂtrefÂfen lässt, ein pragÂmaÂtiÂscher, mit alÂlen WasÂsern geÂwaÂscheÂner SoÂziÂalÂdeÂmoÂkrat, eiÂner wie der SPD-InÂnenÂpoÂliÂtiÂker DieÂter WieÂfelspütz. Zwar sei es außerÂorÂdentÂlich symÂpaÂthisch „und in geÂwisÂser WeiÂse vielÂleicht soÂgar beÂwunÂdernsÂwert”, was SnowÂden geÂmacht habe, so WieÂfelspütz, doch sei GeÂheimÂnisÂverÂrat auch in DeutschÂland strafÂbar
3.
Natürlich haÂben bei der AbÂlehÂnung von SnowÂdens AsylÂanÂtrag diÂploÂmaÂtiÂsche RückÂsichÂten eine RolÂle geÂspielt. Aber dieÂse AbÂlehÂnung ist gar keiÂne AusÂnahÂme, sonÂdern die ReÂgel. Es geht bei SnowÂden und bei alÂlen anÂdeÂren auch um eine Furcht der HerrÂschenÂden, die ein wichÂtiÂger Grund für die AbÂlehÂnung poÂliÂtisch VerÂfolgÂter ist – die Furcht vor der VorÂbildÂfunkÂtiÂon. WieÂfelspütz warnt hier vor der StrafÂbarÂkeit der GeÂwisÂsensÂentÂscheiÂdung (und keiÂne anÂdeÂre „StrafÂtat“ kann man ja SnowÂden vorÂwerÂfen). Es ist schon erÂschreÂckend geÂnug für ReÂgieÂrung und ChefÂetaÂgen, dass die Hartz-4-SachÂbeÂarÂbeiÂteÂrin Inge HanÂneÂmann die MaÂchenÂschafÂten der Job-CenÂter ans TaÂgesÂlicht brachÂte – sie darf nun nicht mehr im Job-CenÂter arÂbeiÂten. Aber das ist noch „harmÂlos“, weil es sich hier um keiÂnen GeÂheimÂdienst hanÂdelt. Aber wenn nun ein SnowÂden SchuÂle macht? Was, wenn einÂfaÂchen VerÂwalÂtungsÂanÂgeÂstellÂten beim VerÂfasÂsungsÂschutz das GeÂwisÂsen schlägt und sie uns verÂraÂten, was in den geÂschredÂderÂten AkÂten zu den NSU-MorÂden stand? Was, wenn TechÂniÂker aus den deutÂschen GeÂheimÂdiensÂten AbhörprakÂtiÂken geÂgen GeÂwerkÂschafÂten und poÂliÂtiÂsche OrÂgaÂniÂsaÂtioÂnen der ArÂbeiÂterÂbeÂweÂgung ofÂfenÂbaÂren? Was, wenn von AnÂgeÂstellÂten des BNDs ofÂfenÂgeÂlegt wird, dass dieÂser GeÂheimÂdienst geÂnauÂso im Weißen Haus in WaÂshingÂton herÂumÂschnüffelt wie die NSA im BerÂliÂner KanzÂlerÂamt?
DarÂauf müssen wir unÂser AuÂgenÂmerk leÂgen, wenn es um den AsylÂanÂtrag SnowÂdens geht – auf die UnÂterÂdrücker und AusÂbeuÂter in unÂseÂrem eiÂgeÂnen Land, deÂnen vaÂterländiÂsche AufÂwalÂlunÂgen geÂgen ihre imÂpeÂriaÂlisÂtiÂschen KonÂkurÂrenÂten und „Angst“ vor NSA, GoogÂle, MiÂcroÂsoft und Co. wunÂderÂbar in den Kram pasÂsen.
Karl LiebÂknecht schrieb im Herbst 1917 in eiÂnem Brief aus dem ZuchtÂhaus Luckau: „GeÂsetzt den Fall: in BerÂlin hauÂse eine Räuber-/?EinÂbreÂcher-/?banÂde – u. in PaÂris eine andÂre. Was ist daÂgeÂgen zu tun? Die ReÂgieÂrungsÂsoÂziaÂlisÂten saÂgen: Ganz einÂfach: Die BerÂliÂner forÂdern von den PaÂriÂsern, dass die dorÂtiÂge BanÂde unschädlich geÂmacht werÂde, die PaÂriÂser von den BerÂliÂnern, dass sie die hieÂsiÂge abÂhalfÂtern, widÂriÂgenÂfalls –. Wir saÂgen: Da könnt ‚ ihr lanÂge hin- u. herÂforÂdern‘! Wir wisÂsen ein bessÂres ReÂzept: Ihr BerÂliÂner packt die BerÂliÂner BanÂde, ihr PaÂriÂser die PaÂriÂser BanÂde – so seid ihr beiÂde mit eiÂnem SchlaÂge los. Nun urÂteilt, welÂche TakÂtik ist vorÂzuÂzieÂhen?“
4Aus der Rede des KPD-Abgeordneten Renner im Parlamentarischen Rat 1949 zum AsylrechtHerr Dr. von BrenÂtaÂno will das AsylÂrecht nur deÂnen gewähren, die ihr HeiÂmatÂland verÂlasÂsen mussÂten, weil sie aufÂrechÂte KämpÂfer für die DeÂmoÂkraÂtie waÂren. Nun kenÂne ich kein Land in EuÂroÂpa, das nicht von sich beÂhaupÂtet, dass der ZuÂstand in seiÂnem Land die DeÂmoÂkraÂtie schlechtÂhin ist. Ich kenÂne kein solÂches Land. Alle Länder, auch SpaÂniÂen 10, beÂhaupÂten, deÂmoÂkraÂtiÂsche Länder zu sein. Die MeiÂnunÂgen darüber geÂhen natürlich ausÂeinÂanÂder. Was der eine als DeÂmoÂkraÂtie anÂsieht, ist dem anÂdeÂren das GeÂgenÂteil. Ich lasÂse durchÂaus ofÂfen, welÂche MeiÂnung richÂtig ist. Ich rede nur schlechtÂhin von der TatÂsaÂche, dass jeÂdes Land seiÂne ReÂgieÂrungsÂform als deÂmoÂkraÂtisch anÂspricht. Nur dieÂjeÂniÂgen, die geÂgen die dort exisÂtieÂrenÂde StaatsÂordÂnung anÂgeÂhen, verÂsÂtoßen dann nach AufÂfasÂsung der dort herrÂschenÂden GeÂwalt geÂgen die DeÂmoÂkraÂtie. Sie müssen aus dieÂsem Grund das Land verÂlasÂsen. Sie sind also in jeÂdem Fall vom StandÂpunkt ihÂres HeiÂmatÂlanÂdes aus geÂseÂhen als KämpÂfer geÂgen die DeÂmoÂkraÂtie in dem jeÂweiÂliÂgen Land anÂzuÂspreÂchen. Dass man aber im 20. JahrÂhunÂdert als poÂliÂtisch reiÂfer Mensch und DeÂmoÂkrat überÂhaupt den GeÂdanÂken ausÂspreÂchen kann, es sei notÂwenÂdig, das AsylÂrecht einÂzuÂenÂgen, das geht weit über mein BeÂgriffsÂvermögen hinÂaus. Es gehört doch hier zum guÂten Ton, die größten euÂropäischen Länder geÂraÂdeÂzu als MusÂter von DeÂmoÂkraÂtiÂen hinÂzuÂstelÂlen; ich denÂke an FrankÂreich und EngÂland. Wie steht es daÂmit? FrankÂreich war das Land, das bis zu eiÂnem geÂwisÂsen ZeitÂpunkt – nämlich bis zu dem ZeitÂpunkt, als die Kräfte von Vichy 11 an die Macht kaÂmen – das abÂsoÂluÂte AsylÂrecht gewährte. Da wurÂden aus DeutschÂland KomÂmuÂnisÂten und AnÂtiÂfaÂschisÂten jeÂder SchatÂtieÂrung aufÂgeÂnomÂmen. Es wurÂden die KämpÂfer für das ZaÂrenÂtum, die WeissÂgarÂdisÂten usw. aufÂgeÂnomÂmen, jeÂder hatÂte AsylÂrecht. (ZuÂruf: SoÂgar RauÂschÂning 12.) – Auch RauÂschÂning; es ist gut, dass Sie das brinÂgen. Schließlich, wenn HitÂler geÂkomÂmen wäre, hatÂte er dort auch AsylÂrecht beÂkomÂmen, seiÂen Sie siÂcher. DaÂgeÂgen war EngÂland trotz AnÂerÂkenÂnung des allÂgeÂmeiÂnen AsylÂrechts schon etÂwas vorÂsichÂtiÂger. Da durfÂte ein KomÂmuÂnist nur unÂter geÂwisÂsen KauÂteÂlen hinÂeinÂkomÂmen. Die USA schlosÂsen ebenÂfalls bei geÂneÂrelÂler AnÂerÂkenÂnung des AsylÂrechts die KomÂmuÂnisÂten von vornÂherÂein aus. (ZuÂruf: Sie sind aber trotzÂdem hinÂeinÂgeÂkomÂmen!) – Das lag an anÂdeÂren DinÂgen, das wisÂsen Sie doch, Herr KolÂleÂge WagÂner. Wir kaÂmen übeÂrÂall hin und kaÂmen auch übeÂrÂall wieÂder herÂaus.... Ein letzÂtes Wort. Man soll sich hüten, den BeÂgriff „poÂliÂtiÂscher EmiÂgrant“ irÂgendÂwie einÂzuÂenÂgen. Die PraÂxis hat beÂwieÂsen, dass ein grosÂser Teil der in der NaÂziÂzeit aus DeutschÂland geflüchÂteÂten EmiÂgranÂten im AsylÂland von DeutschÂland her mit irÂgendÂeiÂner kriÂmiÂnelÂlen BeÂschulÂdiÂgung beÂlasÂtet wurÂde. Die NaÂziÂbehörden haÂben soÂzuÂsaÂgen an eiÂnem jeÂden von uns irÂgendÂetÂwas KriÂmiÂnelÂles entÂdeckt. Sie haÂben auf Grund dieÂser EntÂdeÂckunÂgen zum BeiÂspiel eiÂnem GeÂwerkÂschaftÂler, der dafür geÂsorgt hat, dass das Geld der GeÂwerkÂschafÂten ins AusÂland kam, dass unÂser ehrÂliÂches Geld nach drüben kam und nicht HitÂler in den RaÂchen fiel, eiÂnen ProÂzess weÂgen UnÂterÂschlaÂgung anÂgehängt. Das müssen Sie doch wisÂsen. Man hat es also in den alÂlerÂmeisÂten Fällen verÂstanÂden, den BeÂgriff poÂliÂtiÂscher EmiÂgrant mit dem BeÂgriff kriÂmiÂnelÂler FlüchtÂling zu verÂmenÂgen. DesÂweÂgen muss man jede EinÂengung des BeÂgriffs poÂliÂtiÂscher EmiÂgrant verÂmeiÂden. Man muss schlechtÂhin von poÂliÂtiÂscher EmiÂgraÂtiÂon und poÂliÂtiÂschem AsylÂrecht spreÂchen, sonst gerät man in des TeuÂfels Küche. (Die FußnoÂten wurÂden von der KAZ-ArÂbeitsÂgrupÂpe „FlüchtÂlinÂge“ herÂgeÂstellt, die dieÂse Auszüge aus der Rede des GeÂnosÂsen RenÂner in der KAZ 293 doÂkuÂmenÂtierÂte. DieÂse AusÂgaÂbe der KAZ erÂschien 1999, während des AgÂgresÂsiÂonsÂkrieÂges geÂgen JuÂgoÂslaÂwiÂen, als die BunÂdesÂreÂgieÂrung nicht nur die BunÂdesÂwehr sonÂdern auch die FlüchtÂlingsÂströme als WafÂfe beÂnutzÂte.) |
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GeÂnau in dieÂsem SinÂne forÂdern wir: AsylÂrecht für alle FlüchtÂlinÂge (einÂschÂließlich SnowÂden)!
Aber würde AsylÂrecht für SnowÂden nicht eine Verschärfung des WiÂderÂspruchs zwiÂschen dem deutÂschen und dem US-ImÂpeÂriaÂlisÂmus beÂdeuÂten und daÂmit die KriegsÂgeÂfahr erhöhen? Ja, wenn es unÂter den vaÂterländiÂschen VorÂzeiÂchen geÂschieht, und wenn es nur für SnowÂden geÂforÂdert wird. Nein, wenn wir für die WieÂderÂherÂstelÂlung des AsylÂrechts im GrundÂgeÂsetz und für seiÂne tatsächliÂche AnÂwenÂdung kämpÂfen (die es in der BRD aufÂgrund des ungünsÂtiÂgen KräfteÂverhältÂnisÂses kaum jeÂmals wirkÂlich geÂgeÂben hat). Das AsylÂrecht für alle FlüchtÂlinÂge durchÂgeÂsetzt hieße, dass dieÂses Land völlig anÂders ausÂsieht als jetzt, dass der deutÂsche ImÂpeÂriaÂlisÂmus unÂter so starÂken anÂtiÂfaÂschisÂtiÂschen Druck gerät, dass seiÂne Kräfte geÂbunÂden werÂden und er zwangsÂweiÂse nach außen „friedÂliÂcher“ werÂden muss, weil ihm nichts anÂdeÂres übrig bleibt. Denn wenn die Lage so ist, könnte am HoÂriÂzont auch schon eine reÂvoÂluÂtiÂonäre SiÂtuaÂtiÂon sichtÂbar werÂden Â…
Die ursprüngliche Fassung des Asylrechts im
Grundgesetz muss wiederhergestellt werden!Es war im Jahr 1993, als das AsylÂrecht im GrundÂgeÂsetz soÂweit reÂlaÂtiÂviert wurÂde, dass es fakÂtisch außer Kraft geÂsetzt ist. DieÂses AsylÂrecht war eine der weÂniÂgen wirkÂlich anÂtiÂfaÂschisÂtiÂschen BeÂstimÂmunÂgen im GrundÂgeÂsetz – anÂtiÂfaÂschisÂtisch unÂter den BeÂdinÂgunÂgen, dass der ImÂpeÂriaÂlisÂmus herrscht. Das heißt: Das AsylÂrecht im GrundÂgeÂsetz war ein geÂgen den ImÂpeÂriaÂlisÂmus durchÂgeÂsetzÂtes Recht. Es beÂinhalÂteÂte ursprüngÂlich: JeÂder, der erklärt poÂliÂtisch verÂfolgt zu sein, erhält Asyl. Und das beÂdeuÂtet: unÂseÂre HerÂren können nicht frei schalÂten und walÂten mit MenÂschenÂmasÂsen, die nach eiÂner BleiÂbe suÂchen, sie können sie nicht einÂfach für ihre ZweÂcke ausÂnutÂzen (dass sie trotzÂdem von AnÂfang an in der BRD MenÂschenÂmasÂsen als WafÂfe beÂnutzÂten – z.B. ReÂpuÂblikÂflüchÂtiÂge aus der DDR, UmÂsiedÂler aus den beÂfreiÂten Ländern, MenÂschen aus anÂdeÂren Ländern, die nach eiÂnem reÂakÂtiÂonären ArÂtiÂkel des GrundÂgeÂsetÂzes als „VolksÂdeutÂsche“ deÂfiÂniert werÂden usw. – hat mit dem AsylÂrecht nichts zu tun, sonÂdern daÂmit, dass es sehr weÂniÂge wirkÂlich anÂtiÂfaÂschisÂtiÂsche ErÂrunÂgenÂschafÂten im GrundÂgeÂsetz gab und gibt). Wie kam dieÂses AsylÂrecht überÂhaupt ins GrundÂgeÂsetz: Die reÂakÂtiÂonäre und völkerÂrechtsÂwidÂriÂge Gründung der BRD wurÂde mit eiÂnem sog. ParÂlaÂmenÂtaÂriÂschen Rat 1948/?49 vorÂbeÂreiÂtet. In dieÂsem ParÂlaÂmenÂtaÂriÂschen Rat saß auch die KPD, entÂschieÂdeÂne GegÂneÂrin der Gründung der BRD und gleichÂzeiÂtig KämpÂfeÂrin für jeÂdes QuäntÂchen AnÂtiÂfaÂschisÂmus. Sie nutzÂte es aus, dass die Gründung der BRD ein geÂwagÂtes reÂakÂtiÂonäres AbenÂteuÂer geÂgen die SoÂwjetÂuniÂon und die anÂdeÂren beÂfreiÂten Länder war und nützte den ParÂlaÂmenÂtaÂriÂschen Rat als Tribüne, um der WeltöffentÂlichÂkeit und der ArÂbeiÂterÂklasÂse jeÂden WiÂderÂspruch darÂzuÂleÂgen, in den sich die bürgerÂliÂchen ParÂteiÂen in ihÂrem Kampf geÂgen die LehÂren aus dem FaÂschisÂmus verÂwiÂckelÂten. EiÂner dieÂser WiÂdersprüche war, dass manÂche SoÂziÂalÂdeÂmoÂkraÂten und anÂdeÂre AbÂgeÂordÂneÂte im ParÂlaÂmenÂtaÂriÂschen Rat, die selÂber unÂter den HitÂlerÂfaÂschisÂten verÂfolgt waÂren, sich der ForÂdeÂrung nach eiÂnem unÂeinÂgeÂschränkÂten AsylÂrecht nicht verÂschÂließen wollÂten. Die HalÂtung der KPD war nicht nur von solÂchen ErÂfahÂrunÂgen geprägt, sonÂdern prinÂziÂpiÂelÂler NaÂtur im Kampf der ArÂbeiÂter um DeÂmoÂkraÂtie (wir haÂben auf dieÂsen SeiÂten Auszüge aus ReÂdeÂbeiträgen des KPD-AbÂgeÂordÂneÂten RenÂner im ParÂlaÂmenÂtaÂriÂschen Rat doÂkuÂmenÂtiert). Und der Kampf um ein anÂtiÂfaÂschisÂtiÂsches AsylÂrecht hatÂte ErÂfolg! Natürlich wurÂde mit der StaÂgnaÂtiÂon der westÂdeutÂschen ArÂbeiÂterÂbeÂweÂgung und unÂter den BeÂdinÂgunÂgen des KPD-VerÂbots das AsylÂrecht mehr und mehr außer Kraft geÂsetzt. Aber den GrundÂgeÂsetzÂarÂtiÂkel zum AsylÂrecht konnÂten die ImÂpeÂriaÂlisÂten erst nach der ZertrümmeÂrung der DDR bis zur UnÂkenntÂlichÂkeit ändern, geÂnauÂso wie erst seit dieÂsem ZeitÂpunkt die grenÂzenÂloÂsen Einsätze der BunÂdesÂwehr möglich wurÂden.
Rostock-Lichtenhagen 1992 –
nicht nur Antifaschisten erinnern sich1992 war das Jahr des taÂgeÂlanÂgen PoÂgroms geÂgen FlüchtÂlinÂge und geÂgen vietÂnaÂmeÂsiÂsche ArÂbeiÂter in RosÂtock-LichÂtenÂhaÂgen – vorÂbeÂreiÂtet durch maßlose rasÂsisÂtiÂsche HetÂze der BunÂdesÂreÂgieÂrung (alÂles „stöhnte“ unÂter der „AsyÂlanÂtenÂflut“) und durch staatÂlich verÂordÂneÂte WiÂderwärtigÂkeiÂten geÂgen FlüchtÂlinÂge in RosÂtock-LichÂtenÂhaÂgen, geÂdulÂdet und unÂterstützt durch die PoÂliÂzei, beÂklatscht durch eiÂnen Teil der AnÂwohÂner, viel zu weÂnig geschützt durch den siÂcherÂlich auch vorÂhanÂdeÂnen anÂdeÂren Teil der AnÂwohÂner Â… 1993 wurÂde dann das AsylÂrecht im GrundÂgeÂsetz „ergänzt“, in WirkÂlichÂkeit aber abÂgeÂschafft – mit den StimÂmen von CDU, CSU, FDP und der in der „OpÂpoÂsiÂtiÂon“ beÂfindÂliÂchen SPD. Denn man „verÂstand die SorÂgen und ÄngsÂte der MenÂschen“. DaÂmit wurÂde erstÂmals in der GeÂschichÂte der BRD eine Nazi-BeÂweÂgung, die parÂlaÂmenÂtaÂrisch völlig unÂbeÂdeuÂtend ist, zur DurchÂsetÂzung eiÂner GrundÂgeÂsetzändeÂrung beÂnutzt.
Jetzt sind wieÂder die VolksÂverÂsteÂher von CDU und CSU bis NPD und „Pro DeutschÂland“ unÂterÂwegs. In BerÂlin-HelÂlersÂdorf hat sich der Mob geÂsamÂmelt, um sich der „beÂsorgÂten AnÂwohÂner“ anÂzuÂnehÂmen. Aber die AnÂtiÂfaÂschisÂten haÂben sich orÂgaÂniÂsiert, maÂchen MahnÂwaÂchen und DeÂmonsÂtraÂtioÂnen und schützen die BeÂwohÂner, die jetzt – zum Teil völlig verängsÂtigt – zwangsÂweiÂse durch die zuständiÂge Behörde in dieÂsen HeÂxenÂkesÂsel geÂbracht werÂden.
VieÂle AnÂtiÂfaÂschisÂten fühlen sich nun an 1992 erÂinÂnert – von „HelÂlersÂdorf-LichÂtenÂhaÂgen“ ist schon die Rede. Aber nicht nur AnÂtiÂfaÂschisÂten erÂinÂnern sich. Aus der „InÂforÂmaÂtiÂonsÂverÂanÂstalÂtung“ von BerÂliÂner- und BeÂzirksÂbehörden in HelÂlersÂdorf – die zu eiÂner ProÂpaÂganÂdaÂverÂanÂstalÂtung des brauÂnen Mobs geÂriet – wird beÂrichÂtet: „MehÂreÂre TeilÂnehÂmer aus dem rechÂten SpekÂtrum truÂgen T-Shirts mit dem DaÂtum ‚22.-26. AuÂgust 1992‘. Die Tage des PoÂgroms von RosÂtock“
5.
Zur Zeit ist nicht klar, wo das hinführen soll. Aber was auch imÂmer im SchilÂde geführt wird – wir können uns dem entÂgeÂgen stelÂlen, wenn wir uns ohne Wenn und Aber mit den FlüchtÂlinÂgen soÂliÂdaÂriÂsieÂren.
- GrenÂzen auf für alle FlüchtÂlinÂge! GrenÂzen dicht für den deutÂschen MiÂliÂtaÂrisÂmus!
- AsylÂrecht für alle FlüchtÂlinÂge!
- Weg mit den büroÂkraÂtiÂschen SchiÂkaÂnen wie ReÂsiÂdenzÂpflicht und ArÂbeitsÂverÂbot!
- VerÂbot rasÂsisÂtiÂscher DeÂmonsÂtraÂtioÂnen!
Das muss auch TheÂma in den GeÂwerkÂschafÂten werÂden – die ArÂbeiÂter können sich nieÂmals selbst beÂfreiÂen, wenn sie dieÂsem Elend und dieÂser Willkür taÂtenÂlos zuÂseÂhen.
E.W.-P.Anmerkungen:
1 ND 12.07.13
2 ND 02.07.13
3 ebenda
4 Karl Liebknecht, Gesammelte Reden und Schriften, Bd. IX, S. 360, Berlin 1971
5 ND 11.07.13
6 ND 12.08.13
7 ND 23.07.13
8 Aussage der SPD-Bezirksverordneten Marlitt Köhnke, ND 22.08.13
9 1 ND 23.07.13
10 Spanien war bis 1975 ein faschistischer Staat, zu dem übrigens die BRD – voll in der Tradition der Hitlerfaschisten – bis zum Ende freundschaftliche Beziehungen unterhielt.
11 Das Vichy-Regime war eine für die Hitlerfaschisten arbeitende Marionettenregierung in Frankreich unter Pétain nach der Kapitulation Frankreichs (1940) mit Sitz in Vichy.
12 Hermann Rauschning, NSDAP-Mitglied seit 1926, wurde 1933 im Auftrag der Nazi-Partei Senatspräsident des damaligen Danzig (heute Gdansk, Polen). Überwarf sich mit der Führungsriege der Nazis und floh 1936 in die Schweiz, 1938 nach Frankreich.