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•NEUES THEMA11.05.2022, 22:04 Uhr
EDIT: Dima
12.05.2022, 08:42 Uhr
12.05.2022, 08:42 Uhr
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Dima | |
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• Shirin Abu Akleh wurde von Israeli Verbrecher ermordert
Hier ist das ganze Video...
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Zeigt das Video an ihre Freunde, vielleicht hilft das gegen die deutsche-israeli Gehirnwäsche ...
Itamar Ben Gvir, einer Mitglied der Knesset twitterte heute Morgen: „Wenn Terroristen auf unsere Soldaten in Jenin schießen, müssen sie das Feuer mit voller Wucht erwidern, selbst wenn es in der Gegend „Journalisten“ von Al Jazeera gibt die sich oft absichtlich mitten ins Gefecht stellen und die Soldaten stören..."
Der andere Journalist, der im Rücken erschossen wurde, sagte: als wir da angekommen sind, gab es kein Gefecht in diesem Ort...
Shirin wurde erschossen im Kopf unter dem Ohr...Klar von Scharfschützer! und wie das Video ziegt: es wurde weiter erschossen, als ihre Kollegen versuchten, sie zu retten...
Jedenfalls, die Welt ändert sich...und Palästina hat ihre Position und Israel hat auch ihre Position in der werdenden neugeborenen Welt..
Viva der Widerstand! Viva Palestine!
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Zeigt das Video an ihre Freunde, vielleicht hilft das gegen die deutsche-israeli Gehirnwäsche ...
Itamar Ben Gvir, einer Mitglied der Knesset twitterte heute Morgen: „Wenn Terroristen auf unsere Soldaten in Jenin schießen, müssen sie das Feuer mit voller Wucht erwidern, selbst wenn es in der Gegend „Journalisten“ von Al Jazeera gibt die sich oft absichtlich mitten ins Gefecht stellen und die Soldaten stören..."
Der andere Journalist, der im Rücken erschossen wurde, sagte: als wir da angekommen sind, gab es kein Gefecht in diesem Ort...
Shirin wurde erschossen im Kopf unter dem Ohr...Klar von Scharfschützer! und wie das Video ziegt: es wurde weiter erschossen, als ihre Kollegen versuchten, sie zu retten...
Jedenfalls, die Welt ändert sich...und Palästina hat ihre Position und Israel hat auch ihre Position in der werdenden neugeborenen Welt..
Viva der Widerstand! Viva Palestine!
•NEUER BEITRAG13.05.2022, 23:35 Uhr
EDIT: Dima
14.05.2022, 08:31 Uhr
14.05.2022, 08:31 Uhr
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Dima | |
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•NEUER BEITRAG14.05.2022, 11:21 Uhr
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FPeregrin | |
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"... die einzige Demokratie im Nahen Osten!" - Danke für diese Illustration!
Allerdings sehen mir die Bilder so aus, als sei die 3. Intifada nicht mehr sehr weit entfernt.
Allerdings sehen mir die Bilder so aus, als sei die 3. Intifada nicht mehr sehr weit entfernt.
•NEUER BEITRAG14.05.2022, 11:48 Uhr
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FPeregrin | |
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... und so positioniert sich der Hauptfeind im eigenen Land - ganz konkret - (jW):
Jüdische Mahnwache unerwünscht
Berlin: Polizei untersagt Versammlung für getötete Journalistin mit »Nakba«-Demoverbot
Von Marc Bebenroth
Dieser Freitag der 13. war ein neuer Tiefpunkt. Die Berliner Versammlungsbehörde hat für dieses Wochenende auch die israelkritische Demonstration einer jüdischen Friedensorganisation untersagt. Die »Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost e. V.« durfte am Freitag keine Mahnwache für die wohl von israelischen Soldaten getötete palästinensische Journalistin Schirin Abu Aqla abhalten, deren Trauerzug am selben Tag in Jerusalem von Polizisten gewaltsam aufgelöst wurde.
Die von der Organisation angemeldete Versammlung mit 300 erwarteten Teilnehmenden sei eine Ersatzveranstaltung, weil vom Freitag bis diesen Sonntag ein Verbot für »›Al Nakba‹-Versammlungen« bestehe, heißt es in einer von der »Jüdischen Stimme« per Twitter veröffentlichten E-Mail der Versammlungsbehörde. Auf Anfrage von junge Welt erklärte ein Sprecher der Berliner Polizei, dass die von der »Jüdischen Stimme« angemeldete Versammlung verboten wurde, »da in der Gesamtschau aus hiesiger Sicht eindeutige Verbindungen« zu verbotenen palästinensischen Veranstaltungen bestünden. Auch seien Ort und Zeitpunkt – Oranienplatz, 17 bis 22 Uhr – die gleichen wie bei einer der zuvor verbotenen Demonstrationen palästinensischer Gruppen.
Die Entscheidung sei das Ergebnis einer »in Deutschland bewährten Strategie«, erklärte das propalästinensische European Legal Support Center (ELSC) am Freitag zum Vorfall. Die Berliner Polizei bringe zum Schweigen, was internationale Gerichte, prominente Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaftler und Politiker wiederholt zum Ausdruck gebracht hätten: »Das palästinensische Volk lebt unter einem Apartheidregime.« Das Zentrum rief die UN-Sonderberichterstatterin für Meinungsfreiheit, Irene Khan, zur Intervention auf.
Die Berliner Polizei hatte am Donnerstag fünf für dieses Wochenende geplante Demonstrationen gegen die völkerrechtswidrige Besatzungspolitik Israels verboten, das Verbot wurde am Freitag vom Verwaltungsgericht bestätigt. Die verbotenen Demonstrationen waren wegen des Nakba-Gedenktages (arabisch für »Katastrophe«) geplant. Jedes Jahr am 15. Mai wird an die gewaltsame Vertreibung von circa 750.000 indigenen Bewohnern Palästinas bei Gründung des Staates Israel erinnert.
Die Polizei behauptete, es bestehe die Gefahr, dass es bei den Aufzügen zu Gewaltverherrlichung und Gewalttätigkeiten komme. Auch mit volksverhetzenden, antisemitischen Rufen sei zu rechnen gewesen. »Palästina spricht«, erklärte am Freitag, das Verbot reihe sich nahtlos ein in »die kontinuierliche Entrechtung von Palästinenser:innen, den systemischen Ausschluss palästinensischer Menschen aus dem öffentlichen Raum und die Zensur«, die Betroffene seit Jahren in Deutschland erleben würden. Die Initiative hatte eine der Demonstrationen angemeldet und gegen das Verbot vor Gericht geklagt. Es sei ein »alarmierender Türöffner« für unbegrenzte staatliche Repression gegen »jegliche Opposition in Deutschland, sei es für palästinensische Menschenrechte, Antirassismus oder Geflüchtetenrechte«, so »Palästina spricht«. Das sieht auch Ferat Kocak so, der stellvertretende Sprecher von Die Linke Neukölln. »Mit einer Art Vorratsbeschluss schränken die Polizeibehörden in Berlin die Meinungs- und Versammlungsfreiheit massiv ein«, erklärte der Berliner Abgeordnete am Freitag per Mitteilung. »Das nehmen wir nicht widerspruchslos hin.«
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... und den eigenen traditionellen Antisemitismus kann die deutsche Bourgeoisie so schön im eigenen repressiven kolonialen Interesse externalisieren!
Jüdische Mahnwache unerwünscht
Berlin: Polizei untersagt Versammlung für getötete Journalistin mit »Nakba«-Demoverbot
Von Marc Bebenroth
Dieser Freitag der 13. war ein neuer Tiefpunkt. Die Berliner Versammlungsbehörde hat für dieses Wochenende auch die israelkritische Demonstration einer jüdischen Friedensorganisation untersagt. Die »Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost e. V.« durfte am Freitag keine Mahnwache für die wohl von israelischen Soldaten getötete palästinensische Journalistin Schirin Abu Aqla abhalten, deren Trauerzug am selben Tag in Jerusalem von Polizisten gewaltsam aufgelöst wurde.
Die von der Organisation angemeldete Versammlung mit 300 erwarteten Teilnehmenden sei eine Ersatzveranstaltung, weil vom Freitag bis diesen Sonntag ein Verbot für »›Al Nakba‹-Versammlungen« bestehe, heißt es in einer von der »Jüdischen Stimme« per Twitter veröffentlichten E-Mail der Versammlungsbehörde. Auf Anfrage von junge Welt erklärte ein Sprecher der Berliner Polizei, dass die von der »Jüdischen Stimme« angemeldete Versammlung verboten wurde, »da in der Gesamtschau aus hiesiger Sicht eindeutige Verbindungen« zu verbotenen palästinensischen Veranstaltungen bestünden. Auch seien Ort und Zeitpunkt – Oranienplatz, 17 bis 22 Uhr – die gleichen wie bei einer der zuvor verbotenen Demonstrationen palästinensischer Gruppen.
Die Entscheidung sei das Ergebnis einer »in Deutschland bewährten Strategie«, erklärte das propalästinensische European Legal Support Center (ELSC) am Freitag zum Vorfall. Die Berliner Polizei bringe zum Schweigen, was internationale Gerichte, prominente Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaftler und Politiker wiederholt zum Ausdruck gebracht hätten: »Das palästinensische Volk lebt unter einem Apartheidregime.« Das Zentrum rief die UN-Sonderberichterstatterin für Meinungsfreiheit, Irene Khan, zur Intervention auf.
Die Berliner Polizei hatte am Donnerstag fünf für dieses Wochenende geplante Demonstrationen gegen die völkerrechtswidrige Besatzungspolitik Israels verboten, das Verbot wurde am Freitag vom Verwaltungsgericht bestätigt. Die verbotenen Demonstrationen waren wegen des Nakba-Gedenktages (arabisch für »Katastrophe«) geplant. Jedes Jahr am 15. Mai wird an die gewaltsame Vertreibung von circa 750.000 indigenen Bewohnern Palästinas bei Gründung des Staates Israel erinnert.
Die Polizei behauptete, es bestehe die Gefahr, dass es bei den Aufzügen zu Gewaltverherrlichung und Gewalttätigkeiten komme. Auch mit volksverhetzenden, antisemitischen Rufen sei zu rechnen gewesen. »Palästina spricht«, erklärte am Freitag, das Verbot reihe sich nahtlos ein in »die kontinuierliche Entrechtung von Palästinenser:innen, den systemischen Ausschluss palästinensischer Menschen aus dem öffentlichen Raum und die Zensur«, die Betroffene seit Jahren in Deutschland erleben würden. Die Initiative hatte eine der Demonstrationen angemeldet und gegen das Verbot vor Gericht geklagt. Es sei ein »alarmierender Türöffner« für unbegrenzte staatliche Repression gegen »jegliche Opposition in Deutschland, sei es für palästinensische Menschenrechte, Antirassismus oder Geflüchtetenrechte«, so »Palästina spricht«. Das sieht auch Ferat Kocak so, der stellvertretende Sprecher von Die Linke Neukölln. »Mit einer Art Vorratsbeschluss schränken die Polizeibehörden in Berlin die Meinungs- und Versammlungsfreiheit massiv ein«, erklärte der Berliner Abgeordnete am Freitag per Mitteilung. »Das nehmen wir nicht widerspruchslos hin.«
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... und den eigenen traditionellen Antisemitismus kann die deutsche Bourgeoisie so schön im eigenen repressiven kolonialen Interesse externalisieren!
•NEUER BEITRAG18.05.2022, 01:49 Uhr
EDIT: FPeregrin
18.05.2022, 02:00 Uhr
18.05.2022, 02:00 Uhr
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FPeregrin | |
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"als sei die 3. Intifada nicht mehr sehr weit entfernt. "
... zumal es so weitergeht mit dem repressiven Vorgehen gegen Trauerfeiern - jW heute:
Gewalt gegen Palästinenser
Erneut unter Beschuss
Hunderte Menschen haben am Montag abend an der Trauerfeier für einen 23jährigen Palästinenser im von Israel besetzten Ostjerusalem teilgenommen. Die israelische Polizei setzte Gummigeschosse und Blendgranaten gegen die Trauernden ein, wie der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond berichtete. Dabei seien 71 Menschen verletzt worden. Der Mann erlag einer Kopfverletzung, nachdem die israelische Polizei vor einem Monat mit Gummigeschossen auf palästinensische Demonstranten auf dem Al-Aksa-Gelände geschossen hatte. (AFP/jW)
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... zumal es so weitergeht mit dem repressiven Vorgehen gegen Trauerfeiern - jW heute:
Gewalt gegen Palästinenser
Erneut unter Beschuss
Hunderte Menschen haben am Montag abend an der Trauerfeier für einen 23jährigen Palästinenser im von Israel besetzten Ostjerusalem teilgenommen. Die israelische Polizei setzte Gummigeschosse und Blendgranaten gegen die Trauernden ein, wie der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond berichtete. Dabei seien 71 Menschen verletzt worden. Der Mann erlag einer Kopfverletzung, nachdem die israelische Polizei vor einem Monat mit Gummigeschossen auf palästinensische Demonstranten auf dem Al-Aksa-Gelände geschossen hatte. (AFP/jW)
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•NEUER BEITRAG18.05.2022, 02:32 Uhr
EDIT: FPeregrin
18.05.2022, 10:37 Uhr
18.05.2022, 10:37 Uhr
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FPeregrin | |
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P.S.: Daß das Reinballern in politische Trauerveranstaltungen ein sicherer Weg in die Eskalation ist, weiß man (nicht nur) aus der Geschichte des nordirischen Bürgerkriegs. Und man kann das ganz sicher auch bei den hier Verantwortlichen wissen. Die Frage, die mich umtreibt: WILL man es dort NICHT wissen? Oder kalkuliert man es ein mit der strategischen Stoßrichtung der Niederschlagung einer provozierten 3. Intifada und dem Ziel der endgültigen militärisch-politischen Erledigung der Palästina-Frage? Ob letzteres gelingen kann, wird auch von der internationalen Lage abhängen. Wenn ich da - schon nach der Konsolidierung Syriens und jetzt insbesondere nach dem Beginn des Ukraine-Krieges - tippen würde: Diese Rechnung wird für das zionistische Projekt mit einem Minus-Geschäft ausgehen, ... und zwar einem wirklich großen! ... ist aber natürlich auch nur eine Über-den-Daumen-Kalkulation.
•NEUER BEITRAG18.05.2022, 16:55 Uhr
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FPeregrin | |
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Hmm., ... wird auf zionistischer Seite darauf spekuliert, einen vorzeitigen Aufstand auszulösen, bei dem die Massen der Avantgarde vorauslaufen? Das wäre sehr gefährlich - sowohl für die Massen wie für die Avantgarde! (Auch wenn wir etwas aus der nicaraguanischen Revolution wissen, das es auch mal gut gehen kann.) Also wäre höchste Wachsamkeit und Disziplin geboten. - Im Moment wäre das für mich die plausibelste Hypothese; leider habe ich nicht genug Daten. Es ist also bloße Spekulation vom hinteren Logenplatz!
•NEUER BEITRAG23.05.2022, 15:38 Uhr
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arktika | |
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Wie nicht unbedingt anders zu erwarten, will Israel die Ermordung der Journalistin NICHT juristisch verfolgen. Wie die israelische Militärbullerei mítteilt, weil sie keine kriminelle Tat erkennen könne. Eine "Begründung", die vor Menschenverachtung u. Herrenmenschenarroganz nur so strotzt. Und als kleines Leckerli zusätzlich wurde auch einer der angegriffenen Sargträger erst mal eingeknastet - "U-Haft".
Von Gerrit Hoekman in der jW vom 21. Mai:
Ansehen der Armee wichtiger
Verschleierung in Israel
Militärpolizei will Tod von palästinensischer Journalistin Abu Akleh nicht untersuchen
Wer hat die Reporterin Schirin Abu Akleh während einer Razzia der israelischen Armee auf der besetzten Westbank am 11. Mai erschossen? Am Donnerstag berichtete die Times of Israel unter Berufung auf eine »anonyme Quelle« innerhalb der Streitkräfte, die Armee habe möglicherweise die Waffe gefunden, aus der die Kugel abgefeuert wurde. Für eine genaue Untersuchung benötige die Militärpolizei allerdings die Kugel. Diese wollen die Palästinenser indes nicht herausrücken. Sie befürchten, das Projektil nie wiederzusehen, wenn es sich erst einmal in Händen der Israelis befindet. »Israels Glaubwürdigkeit ist in Situationen wie dieser nicht besonders groß«, zitierte das Magazin Time vergangene Woche den israelischen Diaspora-Minister Nachman Schai.
Laut einem Bericht der israelischen Tageszeitung Haaretz ist diese Angst keineswegs unbegründet. Demnach werde die Militärpolizei den Tod der Reporterin nicht untersuchen, weil sie keine kriminelle Tat erkennen könne. Anna Ahronheim, Journalistin der Jerusalem Post, schrieb am Donnerstag auf Twitter, die Streitkräfte hätten ihr bestätigt, »dass sie keine strafrechtliche Untersuchung des Todes der Al-Dschasira-Journalistin Schirin Abu Akleh einleiten werden«.
Laut dem Onlineportal Middle East Eye vom Donnerstag wirft die israelische Menschenrechtsorganisation Jesch Din der Armee vor, sich wie üblich aus der Verantwortung zu stehlen. Das Ansehen der Einsatzkräfte sei ganz offensichtlich wichtiger, als der Gerechtigkeit Genüge zu tun. Die meisten Opfer israelischer Polizei- und Militärgewalt sind unbekannte Jugendliche, oft aus Flüchtlingslagern im Westjordanland. Außerhalb Palästinas interessiert sich kaum jemand für sie. Anders ist es bei Abu Akleh. Die erfahrene Journalistin, die seit vielen Jahren für Al-Dschasira arbeitete, war auch international hochangesehen und besaß neben der palästinensischen auch die US-amerikanische Staatsangehörigkeit.
Auch die verstörenden Bilder von Abu Aklehs Beerdigung am 13. Mai, als israelische Polizisten brutal auf die Trauergäste einschlugen und selbst die Sargträger attackierten, haben Kritik nach sich gezogen. Die Liveübertragung machte es für ein großes Publikum sichtbar, wie die Besatzungsmacht mit Palästinenserinnen und Palästinensern umgeht. Der Anlass für den Gewaltexzess: Die Trauernden trugen palästinensische Fahnen mit sich. Am Mittwoch berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass bereits am Montag einer der verprügelten Sargträger von der israelischen Polizei in Untersuchungshaft genommen wurde. Die Polizei streite einen Zusammenhang mit den Vorkommnissen beim Trauerzug ab, habe jedoch gegenüber dem Anwalt des Verhafteten keinen anderen Grund für die Festnahme genannt.
Am Donnerstag forderten rund 130 internationale Persönlichkeiten, unter anderem Autoren, Musiker und Schauspieler, in einem offenen Brief Gerechtigkeit für Abu Akleh. Der Täter müsse zur Rechenschaft gezogen werden, heißt es darin. »Es darf nicht mit zweierlei Maß gemessen werden, wenn es um das grundlegende Menschenrecht auf Freiheit vor Verfolgung und Unterdrückung und das Recht auf Leben und Würde geht«, verlangen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner angesichts der allgemeinen Empörung über den Krieg in der Ukraine. Zu den Unterzeichnern gehören auch die Oscarpreisträgerinnen Susan Sarandon und Tilda Swinton, der Schauspieler und frühere französische Fußballstar Éric Cantona, die Regisseure Jim Jarmusch und Aki Kaurismäki, die afroamerikanische Bürgerrechtlerin Angela Davis und der griechische Abgeordnete Yanis Varoufakis.
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Besonders freut mich bei diesem offenen Brief, daß Eric Cantona, Jim Jarmusch u. Aki Kaurismäki zu den Unterzeichnenden gehören.
Von Gerrit Hoekman in der jW vom 21. Mai:
Ansehen der Armee wichtiger
Verschleierung in Israel
Militärpolizei will Tod von palästinensischer Journalistin Abu Akleh nicht untersuchen
Wer hat die Reporterin Schirin Abu Akleh während einer Razzia der israelischen Armee auf der besetzten Westbank am 11. Mai erschossen? Am Donnerstag berichtete die Times of Israel unter Berufung auf eine »anonyme Quelle« innerhalb der Streitkräfte, die Armee habe möglicherweise die Waffe gefunden, aus der die Kugel abgefeuert wurde. Für eine genaue Untersuchung benötige die Militärpolizei allerdings die Kugel. Diese wollen die Palästinenser indes nicht herausrücken. Sie befürchten, das Projektil nie wiederzusehen, wenn es sich erst einmal in Händen der Israelis befindet. »Israels Glaubwürdigkeit ist in Situationen wie dieser nicht besonders groß«, zitierte das Magazin Time vergangene Woche den israelischen Diaspora-Minister Nachman Schai.
Laut einem Bericht der israelischen Tageszeitung Haaretz ist diese Angst keineswegs unbegründet. Demnach werde die Militärpolizei den Tod der Reporterin nicht untersuchen, weil sie keine kriminelle Tat erkennen könne. Anna Ahronheim, Journalistin der Jerusalem Post, schrieb am Donnerstag auf Twitter, die Streitkräfte hätten ihr bestätigt, »dass sie keine strafrechtliche Untersuchung des Todes der Al-Dschasira-Journalistin Schirin Abu Akleh einleiten werden«.
Laut dem Onlineportal Middle East Eye vom Donnerstag wirft die israelische Menschenrechtsorganisation Jesch Din der Armee vor, sich wie üblich aus der Verantwortung zu stehlen. Das Ansehen der Einsatzkräfte sei ganz offensichtlich wichtiger, als der Gerechtigkeit Genüge zu tun. Die meisten Opfer israelischer Polizei- und Militärgewalt sind unbekannte Jugendliche, oft aus Flüchtlingslagern im Westjordanland. Außerhalb Palästinas interessiert sich kaum jemand für sie. Anders ist es bei Abu Akleh. Die erfahrene Journalistin, die seit vielen Jahren für Al-Dschasira arbeitete, war auch international hochangesehen und besaß neben der palästinensischen auch die US-amerikanische Staatsangehörigkeit.
Auch die verstörenden Bilder von Abu Aklehs Beerdigung am 13. Mai, als israelische Polizisten brutal auf die Trauergäste einschlugen und selbst die Sargträger attackierten, haben Kritik nach sich gezogen. Die Liveübertragung machte es für ein großes Publikum sichtbar, wie die Besatzungsmacht mit Palästinenserinnen und Palästinensern umgeht. Der Anlass für den Gewaltexzess: Die Trauernden trugen palästinensische Fahnen mit sich. Am Mittwoch berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass bereits am Montag einer der verprügelten Sargträger von der israelischen Polizei in Untersuchungshaft genommen wurde. Die Polizei streite einen Zusammenhang mit den Vorkommnissen beim Trauerzug ab, habe jedoch gegenüber dem Anwalt des Verhafteten keinen anderen Grund für die Festnahme genannt.
Am Donnerstag forderten rund 130 internationale Persönlichkeiten, unter anderem Autoren, Musiker und Schauspieler, in einem offenen Brief Gerechtigkeit für Abu Akleh. Der Täter müsse zur Rechenschaft gezogen werden, heißt es darin. »Es darf nicht mit zweierlei Maß gemessen werden, wenn es um das grundlegende Menschenrecht auf Freiheit vor Verfolgung und Unterdrückung und das Recht auf Leben und Würde geht«, verlangen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner angesichts der allgemeinen Empörung über den Krieg in der Ukraine. Zu den Unterzeichnern gehören auch die Oscarpreisträgerinnen Susan Sarandon und Tilda Swinton, der Schauspieler und frühere französische Fußballstar Éric Cantona, die Regisseure Jim Jarmusch und Aki Kaurismäki, die afroamerikanische Bürgerrechtlerin Angela Davis und der griechische Abgeordnete Yanis Varoufakis.
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Besonders freut mich bei diesem offenen Brief, daß Eric Cantona, Jim Jarmusch u. Aki Kaurismäki zu den Unterzeichnenden gehören.
•NEUER BEITRAG03.06.2022, 14:25 Uhr
EDIT: arktika
03.06.2022, 14:28 Uhr
03.06.2022, 14:28 Uhr
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arktika | |
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Shirin Abu Akleh wurde von Israeli Verbrecher ermordert
Wäre es nicht die freiheitlichste Demokratie (oder wie nennt sich das nochmal genau?) im ganzen nahen Osten, sondern z. B. Rußland oder China, so wäre sicherlich in den BRD-Medien anders reagiert worden. Aber ist es nunmal nicht ...
Aber in der jW vom 2. Juni wird deutlich gemacht, daß nach einer gründlichen Untersuchung und Videoaufnahmen das bestätigt wurde, was nach den bisherigen ZeugInnenaussagen eigentlich schon klar war:
Mord an Journalistin
Von hinten in den Kopf
Gerichtliche Untersuchung und neues Videomaterial bestätigen: Palästinensische Reporterin Abu Akleh von israelischen Scharfschützen getötet
Von Gerrit Hoekman
Die palästinensische Reporterin Schirin Abu Akleh wurde am 11. Mai während ihrer Arbeit in Dschenin von einem israelischen Scharfschützen aus einer Entfernung von 170 bis 200 Metern gezielt erschossen. Davon zeigte sich der palästinensische Generalstaatsanwalt Akram Al-Chatib am vergangenen Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Ramallah aufgrund der nun abgeschlossenen gerichtlichen Untersuchung überzeugt.
Im Kopf der Journalistin befand sich laut der ballistischen Analyse ein 5,56-Millimeter-Projektil. Die Kugel weise allgemeine und spezifische Merkmale auf, die zu einer halbautomatischen Ruger Mini-14 passen – eine Waffe, die von der israelischen Armee auf der Westbank zur »Aufstandsbekämpfung« eingesetzt wird. Die Autopsie habe ferner ergeben, dass die Kugel von hinten in den Kopf der Reporterin eingedrungen war, präzise an einer der wenigen Stellen, die weder von ihrer schusssicheren Weste mit der Aufschrift »Press« noch von ihrem Stahlhelm geschützt waren. Abu Akleh habe sich also von dem Ort entfernen wollen, kurz bevor sie tödlich getroffen wurde, schlussfolgerte Al-Chatib. Ihr Kollege Ali Samudi wurde ebenfalls in den Rücken getroffen. Er überlebte.
Zum Zeitpunkt des Verbrechens hätte es am Tatort keine bewaffneten Zusammenstöße zwischen der israelischen Armee und palästinensischen Kämpfern gegeben. »Die einzige Quelle des Feuers an diesem Ort kam von den Besatzungstruppen mit der Absicht zu töten«, sagte Al-Chatib laut Reuters am vergangenen Donnerstag. Als die Journalistin bereits tödlich getroffen am Boden lag, hätten die Soldaten weiter auf jeden gezielt, der ihr zur Hilfe eilen wollte. Es handele sich mithin um »vorsätzlichen Mord« und ein »Kriegsverbrechen«, so der Generalstaatsanwalt.
Der US-Sender CNN veröffentlichte vergangenen Dienstag auf seiner Homepage eine ausführliche Recherche der Ereignisse. Sie unterstützt die Schlussfolgerung der palästinensischen Staatsanwaltschaft. In einem Video sind am Stamm des Baumes, unter dem Abu Akleh erschossen wurde, drei weitere, eng beieinander liegende Einschüsse zu sehen. »Die Anzahl der Einschlagstellen an dem Baum, an dem Schirin stand, beweist, dass es sich nicht um einen zufälligen Schuss handelte, sondern dass sie gezielt beschossen wurde«, ist der von CNN hinzugezogene Forensiker Chris Cobb-Smith überzeugt. Ein Foto zeigt außerdem, wie zum Tatzeitpunkt am oberen Ende der Gasse gepanzerte, israelische Militärfahrzeuge stehen, die über Schießscharten für Scharfschützen verfügen. Von ihrer Position aus hatten sie freies Schussfeld auf die gesamte Gasse.
Das Mediennetzwerk Al-Dschasira, für das die Reporterin seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitete, will deshalb den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag einschalten. Man werde »alle rechtlichen Möglichkeiten« prüfen, sagte der Leiter des Büros von Al-Dschasira in Jerusalem, Walid Al-Omari. Die Palästinensische Autonomiebehörde hatte einige Tage vorher ebenfalls angekündigt, vor den Strafgerichtshof zu ziehen.
Die Familie der Reporterin hat unabhängig davon die International Federation of Journalists (IFJ), das Palestinian Journalists Syndicate (PJS) und das International Centre of Justice for Palestinians (ICJP) ebenfalls gebeten, den Strafgerichtshof einzuschalten. Die drei Organisationen beauftragen die Londoner Kanzleien Doughty Street Chambers und Bindmans LLP mit der Vertretung des Opfers und ihres Kollegen Ali Samudi. Der Fall soll einer anderen Beschwerde hinzugefügt werden, die bereits im April in Den Haag eingereicht wurde und bei der es um vier andere Fälle von israelischen Angriffen auf Journalisten geht, zwei davon mit tödlichen Folgen.
Auch wenn es kaum noch, um nicht zu sagen: keine berechtigten Zweifel gibt, weigert sich Israel weiterhin, die Verantwortung zu übernehmen. Der israelische Verteidigungsminister Benjamin Gantz sprach am vergangenen Donnerstag auf Twitter von einer »eklatanten Lüge«. Israel verletze nicht absichtlich Journalisten.
Bei dieser Haltung wundert es nicht, dass Verfahren gegen israelische Militärangehörige regelmäßig im Sande verlaufen. Und kommt es ausnahmsweise zu einer Verurteilung, ist die Strafe gering. Israel »hat es nicht geschafft, jemanden für die Dutzenden palästinensischen Journalisten, die bisher getötet oder invalide wurden, zur Rechenschaft zu ziehen«, stellte der Anwalt Tayab Ali, der die Angelegenheit vor dem Strafgerichtshof für Bindmans LLP bearbeitet, am vergangenen Freitag im Guardian fest.
Gantz beteuert zwar, Israel sei bereit, den Fall in Zusammenarbeit mit »internationalen Akteuren« zu untersuchen. Der Strafgerichtshof wird aber kaum dazugehören. Israel hält Den Haag auf der Westbank grundsätzlich für nicht zuständig. 123 Staaten haben den Strafgerichtshof im sogenannten Römer Statut anerkannt. Israel gehört wie auch die USA, der Sudan und Russland nicht dazu.
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#Palaestina
#Israel
#politischeMorde
#Zionismus
Aber in der jW vom 2. Juni wird deutlich gemacht, daß nach einer gründlichen Untersuchung und Videoaufnahmen das bestätigt wurde, was nach den bisherigen ZeugInnenaussagen eigentlich schon klar war:
Mord an Journalistin
Von hinten in den Kopf
Gerichtliche Untersuchung und neues Videomaterial bestätigen: Palästinensische Reporterin Abu Akleh von israelischen Scharfschützen getötet
Von Gerrit Hoekman
Die palästinensische Reporterin Schirin Abu Akleh wurde am 11. Mai während ihrer Arbeit in Dschenin von einem israelischen Scharfschützen aus einer Entfernung von 170 bis 200 Metern gezielt erschossen. Davon zeigte sich der palästinensische Generalstaatsanwalt Akram Al-Chatib am vergangenen Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Ramallah aufgrund der nun abgeschlossenen gerichtlichen Untersuchung überzeugt.
Im Kopf der Journalistin befand sich laut der ballistischen Analyse ein 5,56-Millimeter-Projektil. Die Kugel weise allgemeine und spezifische Merkmale auf, die zu einer halbautomatischen Ruger Mini-14 passen – eine Waffe, die von der israelischen Armee auf der Westbank zur »Aufstandsbekämpfung« eingesetzt wird. Die Autopsie habe ferner ergeben, dass die Kugel von hinten in den Kopf der Reporterin eingedrungen war, präzise an einer der wenigen Stellen, die weder von ihrer schusssicheren Weste mit der Aufschrift »Press« noch von ihrem Stahlhelm geschützt waren. Abu Akleh habe sich also von dem Ort entfernen wollen, kurz bevor sie tödlich getroffen wurde, schlussfolgerte Al-Chatib. Ihr Kollege Ali Samudi wurde ebenfalls in den Rücken getroffen. Er überlebte.
Zum Zeitpunkt des Verbrechens hätte es am Tatort keine bewaffneten Zusammenstöße zwischen der israelischen Armee und palästinensischen Kämpfern gegeben. »Die einzige Quelle des Feuers an diesem Ort kam von den Besatzungstruppen mit der Absicht zu töten«, sagte Al-Chatib laut Reuters am vergangenen Donnerstag. Als die Journalistin bereits tödlich getroffen am Boden lag, hätten die Soldaten weiter auf jeden gezielt, der ihr zur Hilfe eilen wollte. Es handele sich mithin um »vorsätzlichen Mord« und ein »Kriegsverbrechen«, so der Generalstaatsanwalt.
Der US-Sender CNN veröffentlichte vergangenen Dienstag auf seiner Homepage eine ausführliche Recherche der Ereignisse. Sie unterstützt die Schlussfolgerung der palästinensischen Staatsanwaltschaft. In einem Video sind am Stamm des Baumes, unter dem Abu Akleh erschossen wurde, drei weitere, eng beieinander liegende Einschüsse zu sehen. »Die Anzahl der Einschlagstellen an dem Baum, an dem Schirin stand, beweist, dass es sich nicht um einen zufälligen Schuss handelte, sondern dass sie gezielt beschossen wurde«, ist der von CNN hinzugezogene Forensiker Chris Cobb-Smith überzeugt. Ein Foto zeigt außerdem, wie zum Tatzeitpunkt am oberen Ende der Gasse gepanzerte, israelische Militärfahrzeuge stehen, die über Schießscharten für Scharfschützen verfügen. Von ihrer Position aus hatten sie freies Schussfeld auf die gesamte Gasse.
Das Mediennetzwerk Al-Dschasira, für das die Reporterin seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitete, will deshalb den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag einschalten. Man werde »alle rechtlichen Möglichkeiten« prüfen, sagte der Leiter des Büros von Al-Dschasira in Jerusalem, Walid Al-Omari. Die Palästinensische Autonomiebehörde hatte einige Tage vorher ebenfalls angekündigt, vor den Strafgerichtshof zu ziehen.
Die Familie der Reporterin hat unabhängig davon die International Federation of Journalists (IFJ), das Palestinian Journalists Syndicate (PJS) und das International Centre of Justice for Palestinians (ICJP) ebenfalls gebeten, den Strafgerichtshof einzuschalten. Die drei Organisationen beauftragen die Londoner Kanzleien Doughty Street Chambers und Bindmans LLP mit der Vertretung des Opfers und ihres Kollegen Ali Samudi. Der Fall soll einer anderen Beschwerde hinzugefügt werden, die bereits im April in Den Haag eingereicht wurde und bei der es um vier andere Fälle von israelischen Angriffen auf Journalisten geht, zwei davon mit tödlichen Folgen.
Auch wenn es kaum noch, um nicht zu sagen: keine berechtigten Zweifel gibt, weigert sich Israel weiterhin, die Verantwortung zu übernehmen. Der israelische Verteidigungsminister Benjamin Gantz sprach am vergangenen Donnerstag auf Twitter von einer »eklatanten Lüge«. Israel verletze nicht absichtlich Journalisten.
Bei dieser Haltung wundert es nicht, dass Verfahren gegen israelische Militärangehörige regelmäßig im Sande verlaufen. Und kommt es ausnahmsweise zu einer Verurteilung, ist die Strafe gering. Israel »hat es nicht geschafft, jemanden für die Dutzenden palästinensischen Journalisten, die bisher getötet oder invalide wurden, zur Rechenschaft zu ziehen«, stellte der Anwalt Tayab Ali, der die Angelegenheit vor dem Strafgerichtshof für Bindmans LLP bearbeitet, am vergangenen Freitag im Guardian fest.
Gantz beteuert zwar, Israel sei bereit, den Fall in Zusammenarbeit mit »internationalen Akteuren« zu untersuchen. Der Strafgerichtshof wird aber kaum dazugehören. Israel hält Den Haag auf der Westbank grundsätzlich für nicht zuständig. 123 Staaten haben den Strafgerichtshof im sogenannten Römer Statut anerkannt. Israel gehört wie auch die USA, der Sudan und Russland nicht dazu.
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•NEUER BEITRAG03.06.2022, 14:56 Uhr
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arktika | |
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erneute Ermordung einer Journalistin durch israel. Armee
Erneut wurde in Israel eine palästinensiche Journalistin durch die Armee ermordet. Von einer "Spezialisierung" auf solches Tun sollte man aber trotzdem nicht sprechen, da die "normalen" Ermordungen palästinensicher Menschen ebenfalls munter weitergehen.
Dazu ein Text von Gerrit Hoekman in der heutigen jW:
Palästina und Israel
Wieder eine Journalistin
Israels Armee erschießt binnen 24 Stunden eine Palästinenserin und zwei Palästinenser
Am Mittwoch morgen haben israelische Soldaten auf der besetzten Westbank unweit von Al-Chalil (hebräisch: Hebron) die 31jährige Journalistin Ghufran Warasna erschossen. Das teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah laut der amtlichen palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA mit. Warasna sei von einer Kugel knapp neben dem Herzen in die Brust getroffen worden.
Der palästinensische Rote Halbmond, das islamische Pendant zum Roten Kreuz, berichtete auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, die Armee habe die Nothelfer fast 20 Minuten daran gehindert, die Schwerverletzte medizinisch zu versorgen. »Sie kam klinisch tot im Krankenhaus an. Sie hatte zuviel Blut verloren, und ihr Herz hatte aufgehört zu schlagen«, sagte ein Sprecher des Ahli-Hospitals in Al-Chalil laut der Onlinezeitung The New Arab.
»Ghufran ging um 7.40 Uhr zur Arbeit und erreichte den Eingang des Flüchtlingslagers, wo sich regelmäßig israelische Kräfte positionieren«, berichtete ein Cousin The New Arab. »Wenige Minuten später hörten wir die Nachricht, jemand sei erschossen worden.« Er sei zum Kontrollpunkt gelaufen und habe dort seine Cousine am Boden liegend vorgefunden.
Die Nachrichtenagentur Shehab lud am Mittwoch auf Twitter ein Video hoch, das Warasna bei der Arbeit für Shehab zeigte. Am Mittwoch sollte sie ihre neue Stelle beim Lokalsender Dream Radio antreten. »Ghufran hatte sich vor zwei Wochen bei unserem Radio um eine Stelle als Nachrichtenmoderatorin beworben. Wir haben sie eingestellt, und heute war ihr erster Arbeitstag«, sagte der Direktor von Dream Radio, Talal Dschabari, gegenüber The New Arab.
ream Radio gehört nicht unbedingt zu den Lieblingssendern der israelischen Besatzungsmacht. Ende November 2015 stürmten Soldaten die Redaktion und beschlagnahmten das gesamte Equipment. Sechs Monate durfte Dream Radio nicht senden, weil es angeblich zu Gewalt aufrufe. Auch zwei andere Sender aus Al-Chalil wurden damals vorübergehend geschlossen.
WAFA berichtete, dass die Journalistin bereits Anfang des Jahres einmal ohne Angabe von Gründen verhaftet und am 1. April wieder aus der sogenannten israelischen Sicherheitshaft entlassen worden war. Laut der Onlinezeitung Times of Israel behauptet die israelische Armee nun, Warasna habe am Mittwoch am Kontrollpunkt zum Flüchtlingslager Al-Arub vorgehabt, Soldaten mit einem Messer anzugreifen. Beweise für die Behauptung legte sie nicht vor. Die Familie und ihre Kollegen wiesen den Vorwurf zurück. Ein Augenzeuge berichtete gegenüber The New Arab, Warasna habe gut zwei Meter von einem Soldaten entfernt gestanden, als dieser schoss.
Das wäre keine Überraschung. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte stellte bereits mehrfach fest, dass israelische Soldaten häufig zur Schusswaffe greifen, wenn nur ein vager Verdacht besteht. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sind seit Anfang des Jahres 62 Palästinenserinnen und Palästinenser auf der Westbank durch israelische Kugeln umgekommen. Die Autonomiebehörde sprach in der Vergangenheit von »außergerichtlichen Hinrichtungen«.
Noch am selben Tag wie Warasna fand am späten Abend der 24jährige Bilal Kabaha den Tod, als die israelische Armee mit 30 Militärfahrzeugen und einem Bulldozer im Dorf Dschabad in der Nähe von Dschenin eindrang. Scharfschützen bezogen auf den Dächern Stellung. Die Soldaten waren gekommen, um das dreistöckige Haus der Familie von Dija Hamarscha abzureißen. Hamarscha hatte im März bei einem Anschlag in Tel Aviv fünf Menschen umgebracht. Er selbst starb ebenfalls. Das Niederreißen von Häusern ist Teil der israelischen Repression in den besetzten Gebieten. Damit soll die gesamte Familie bestraft werden, um Nachahmer abzuschrecken.
Das vorerst letzte Opfer kam am Donnerstag morgen bei Bethlehem im Flüchtlingslager Dheischa ums Leben. Während einer Razzia der israelischen Armee kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Bewohnern des Lagers und den Soldaten. Dabei wurde laut WAFA ein 29jähriger Palästinenser erschossen.
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Dazu ein Text von Gerrit Hoekman in der heutigen jW:
Palästina und Israel
Wieder eine Journalistin
Israels Armee erschießt binnen 24 Stunden eine Palästinenserin und zwei Palästinenser
Am Mittwoch morgen haben israelische Soldaten auf der besetzten Westbank unweit von Al-Chalil (hebräisch: Hebron) die 31jährige Journalistin Ghufran Warasna erschossen. Das teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah laut der amtlichen palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA mit. Warasna sei von einer Kugel knapp neben dem Herzen in die Brust getroffen worden.
Der palästinensische Rote Halbmond, das islamische Pendant zum Roten Kreuz, berichtete auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, die Armee habe die Nothelfer fast 20 Minuten daran gehindert, die Schwerverletzte medizinisch zu versorgen. »Sie kam klinisch tot im Krankenhaus an. Sie hatte zuviel Blut verloren, und ihr Herz hatte aufgehört zu schlagen«, sagte ein Sprecher des Ahli-Hospitals in Al-Chalil laut der Onlinezeitung The New Arab.
»Ghufran ging um 7.40 Uhr zur Arbeit und erreichte den Eingang des Flüchtlingslagers, wo sich regelmäßig israelische Kräfte positionieren«, berichtete ein Cousin The New Arab. »Wenige Minuten später hörten wir die Nachricht, jemand sei erschossen worden.« Er sei zum Kontrollpunkt gelaufen und habe dort seine Cousine am Boden liegend vorgefunden.
Die Nachrichtenagentur Shehab lud am Mittwoch auf Twitter ein Video hoch, das Warasna bei der Arbeit für Shehab zeigte. Am Mittwoch sollte sie ihre neue Stelle beim Lokalsender Dream Radio antreten. »Ghufran hatte sich vor zwei Wochen bei unserem Radio um eine Stelle als Nachrichtenmoderatorin beworben. Wir haben sie eingestellt, und heute war ihr erster Arbeitstag«, sagte der Direktor von Dream Radio, Talal Dschabari, gegenüber The New Arab.
ream Radio gehört nicht unbedingt zu den Lieblingssendern der israelischen Besatzungsmacht. Ende November 2015 stürmten Soldaten die Redaktion und beschlagnahmten das gesamte Equipment. Sechs Monate durfte Dream Radio nicht senden, weil es angeblich zu Gewalt aufrufe. Auch zwei andere Sender aus Al-Chalil wurden damals vorübergehend geschlossen.
WAFA berichtete, dass die Journalistin bereits Anfang des Jahres einmal ohne Angabe von Gründen verhaftet und am 1. April wieder aus der sogenannten israelischen Sicherheitshaft entlassen worden war. Laut der Onlinezeitung Times of Israel behauptet die israelische Armee nun, Warasna habe am Mittwoch am Kontrollpunkt zum Flüchtlingslager Al-Arub vorgehabt, Soldaten mit einem Messer anzugreifen. Beweise für die Behauptung legte sie nicht vor. Die Familie und ihre Kollegen wiesen den Vorwurf zurück. Ein Augenzeuge berichtete gegenüber The New Arab, Warasna habe gut zwei Meter von einem Soldaten entfernt gestanden, als dieser schoss.
Das wäre keine Überraschung. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte stellte bereits mehrfach fest, dass israelische Soldaten häufig zur Schusswaffe greifen, wenn nur ein vager Verdacht besteht. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sind seit Anfang des Jahres 62 Palästinenserinnen und Palästinenser auf der Westbank durch israelische Kugeln umgekommen. Die Autonomiebehörde sprach in der Vergangenheit von »außergerichtlichen Hinrichtungen«.
Noch am selben Tag wie Warasna fand am späten Abend der 24jährige Bilal Kabaha den Tod, als die israelische Armee mit 30 Militärfahrzeugen und einem Bulldozer im Dorf Dschabad in der Nähe von Dschenin eindrang. Scharfschützen bezogen auf den Dächern Stellung. Die Soldaten waren gekommen, um das dreistöckige Haus der Familie von Dija Hamarscha abzureißen. Hamarscha hatte im März bei einem Anschlag in Tel Aviv fünf Menschen umgebracht. Er selbst starb ebenfalls. Das Niederreißen von Häusern ist Teil der israelischen Repression in den besetzten Gebieten. Damit soll die gesamte Familie bestraft werden, um Nachahmer abzuschrecken.
Das vorerst letzte Opfer kam am Donnerstag morgen bei Bethlehem im Flüchtlingslager Dheischa ums Leben. Während einer Razzia der israelischen Armee kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Bewohnern des Lagers und den Soldaten. Dabei wurde laut WAFA ein 29jähriger Palästinenser erschossen.
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•NEUER BEITRAG07.12.2022, 22:14 Uhr
EDIT: FPeregrin
08.12.2022, 10:27 Uhr
08.12.2022, 10:27 Uhr
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Shirin Abu Akleh wurde von Israeli Verbrecher ermordert
jW morgen:
Kein Einzelfall
Al-Dschasira ruft Den Haag zu Mord an Abu Akleh an. Beweismaterial zeige Bedrohung für Journalisten in Palästina
Von Gerrit Hoekman
Der panarabische Nachrichtensender Al-Dschasira bringt den gewaltsamen Tod seiner palästinensisch-US-amerikanischen Reporterin Shireen Abu Akleh vor den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag. Das gab der TV-Sender aus Katar am Dienstag bekannt. Die Journalistin – deutlich mit Presseweste gekennzeichnet – war am 11. Mai aller Wahrscheinlichkeit nach von einem israelischen Soldaten erschossen worden, als sie auf der besetzten Westbank über eine Razzia in Dschenin berichtete.
Sechs Monate lang wurden alle verfügbaren Augenzeugenberichte und Videoaufnahmen gesammelt. Darunter soll sich neues, bislang unveröffentlichtes Material befinden. Der Sender spricht von Mord und stellt den Tod der Reporterin in einen Zusammenhang mit einem umfassenderen Angriff auf Journalistinnen und Journalisten in Palästina im Allgemeinen und auf Al-Dschasira im Besonderen. Dabei spielt auch die Bombardierung des Redaktionsbüros des Senders in Gaza am 15. Mai 2021 durch Israel eine Rolle. Nach Prüfung der vorgelegten Beweise entscheidet die Staatsanwaltschaft des Strafgerichtshofs, ob sie ermittelt.
»Es ist kein einzelner Vorfall, es ist ein Mord, der Teil eines umfassenderen Musters ist, das die Staatsanwaltschaft untersuchen sollte, um diejenigen zu identifizieren, die für den Mord verantwortlich sind, und Anklage gegen sie zu erheben«, sagte Rodney Dixon, der Anwalt von Al-Dschasira, am Dienstag. Der Fokus liege auf Abu Akleh. »Aber die Beweise, die wir vorlegen, betrachten alle Handlungen gegen Al-Dschasira.« Sie würden eindeutig belegen, dass die israelischen Behörden versuchen, den Sender mundtot zu machen.
Abu Aklehs Familie hatte sich bereits im September an den IStGH gewandt. Am Dienstag erklärte Lina Abu Akleh, die Nichte der Reporterin, vor dem Eingang des Gerichtshofs: »Wir erwarten, dass der Staatsanwalt nach Wahrheit und Gerechtigkeit strebt, und wir erwarten, dass das Gericht Institutionen und Einzelpersonen, die für dieses Verbrechen verantwortlich sind, für den Mord an meiner Tante zur Rechenschaft ziehen wird.«
Aus Israel hieß es dagegen vom scheidenden Ministerpräsidenten Jair Lapid: »Niemand wird gegen IDF-Soldaten (israelische Streitkräfte, jW) ermitteln, und niemand wird uns Moral in der Kriegführung predigen. Schon gar nicht das Al-Dschasira-Netzwerk.« Verteidigungsminister Benjamin Gantz schlug der Tageszeitung Haaretz zufolge vor, der Sender solle zunächst einmal schauen, »was mit Journalisten im Iran passiert«. Der designierte Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, ging erwartungsgemäß noch einen Schritt weiter. Der ultrarechte Politiker forderte gleich die Ausweisung des Senders, Al-Dschasira sei ein »antisemitisches und falsches Propagandanetzwerk, das in der Welt gegen den Staat Israel arbeitet«.
Washington lehnte den Vorstoß des TV-Senders ebenfalls ab, teilte der Sprecher des US-Außenministeriums, Edward Price, am Dienstag mit. Die USA hätten Israel mehrmals aufgefordert, den Täter zur Rechenschaft zu ziehen, die Gespräche mit den zuständigen israelischen Stellen würden fortgesetzt. Den Haag sei allerdings nicht der richtige Ort dafür. »Wir halten an unseren langjährigen Einwänden gegen die Untersuchung der palästinensischen Situation durch den IStGH fest«, sagte Price. »Der IStGH sollte sich auf seine Kernaufgabe konzentrieren. Und diese Kernaufgabe besteht darin, als letzter Ausweg bei der Bestrafung und Abschreckung von Greueltaten zu dienen.«
»The Killing of Shireen Abu Akleh – Fault Lines«: Neue Dokumentation zum Fall unter kurzelinks.de/Akleh
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Auch wenn ich lebhafte Zweifel habe, daß Den Haag der richtige Ort ist - der Yankee-Sprecher erwähnt ja folgerichtig die "Kernaufgaben" dieses imperialistischen Marionettentheaters -: Es ist besser die juristische Klärung des Falls Shirin Abu Akleh auf hohem Niveau scheitern zu lassen als sie einfach auf sich beruhen zu lassen!
Kein Einzelfall
Al-Dschasira ruft Den Haag zu Mord an Abu Akleh an. Beweismaterial zeige Bedrohung für Journalisten in Palästina
Von Gerrit Hoekman
Der panarabische Nachrichtensender Al-Dschasira bringt den gewaltsamen Tod seiner palästinensisch-US-amerikanischen Reporterin Shireen Abu Akleh vor den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag. Das gab der TV-Sender aus Katar am Dienstag bekannt. Die Journalistin – deutlich mit Presseweste gekennzeichnet – war am 11. Mai aller Wahrscheinlichkeit nach von einem israelischen Soldaten erschossen worden, als sie auf der besetzten Westbank über eine Razzia in Dschenin berichtete.
Sechs Monate lang wurden alle verfügbaren Augenzeugenberichte und Videoaufnahmen gesammelt. Darunter soll sich neues, bislang unveröffentlichtes Material befinden. Der Sender spricht von Mord und stellt den Tod der Reporterin in einen Zusammenhang mit einem umfassenderen Angriff auf Journalistinnen und Journalisten in Palästina im Allgemeinen und auf Al-Dschasira im Besonderen. Dabei spielt auch die Bombardierung des Redaktionsbüros des Senders in Gaza am 15. Mai 2021 durch Israel eine Rolle. Nach Prüfung der vorgelegten Beweise entscheidet die Staatsanwaltschaft des Strafgerichtshofs, ob sie ermittelt.
»Es ist kein einzelner Vorfall, es ist ein Mord, der Teil eines umfassenderen Musters ist, das die Staatsanwaltschaft untersuchen sollte, um diejenigen zu identifizieren, die für den Mord verantwortlich sind, und Anklage gegen sie zu erheben«, sagte Rodney Dixon, der Anwalt von Al-Dschasira, am Dienstag. Der Fokus liege auf Abu Akleh. »Aber die Beweise, die wir vorlegen, betrachten alle Handlungen gegen Al-Dschasira.« Sie würden eindeutig belegen, dass die israelischen Behörden versuchen, den Sender mundtot zu machen.
Abu Aklehs Familie hatte sich bereits im September an den IStGH gewandt. Am Dienstag erklärte Lina Abu Akleh, die Nichte der Reporterin, vor dem Eingang des Gerichtshofs: »Wir erwarten, dass der Staatsanwalt nach Wahrheit und Gerechtigkeit strebt, und wir erwarten, dass das Gericht Institutionen und Einzelpersonen, die für dieses Verbrechen verantwortlich sind, für den Mord an meiner Tante zur Rechenschaft ziehen wird.«
Aus Israel hieß es dagegen vom scheidenden Ministerpräsidenten Jair Lapid: »Niemand wird gegen IDF-Soldaten (israelische Streitkräfte, jW) ermitteln, und niemand wird uns Moral in der Kriegführung predigen. Schon gar nicht das Al-Dschasira-Netzwerk.« Verteidigungsminister Benjamin Gantz schlug der Tageszeitung Haaretz zufolge vor, der Sender solle zunächst einmal schauen, »was mit Journalisten im Iran passiert«. Der designierte Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, ging erwartungsgemäß noch einen Schritt weiter. Der ultrarechte Politiker forderte gleich die Ausweisung des Senders, Al-Dschasira sei ein »antisemitisches und falsches Propagandanetzwerk, das in der Welt gegen den Staat Israel arbeitet«.
Washington lehnte den Vorstoß des TV-Senders ebenfalls ab, teilte der Sprecher des US-Außenministeriums, Edward Price, am Dienstag mit. Die USA hätten Israel mehrmals aufgefordert, den Täter zur Rechenschaft zu ziehen, die Gespräche mit den zuständigen israelischen Stellen würden fortgesetzt. Den Haag sei allerdings nicht der richtige Ort dafür. »Wir halten an unseren langjährigen Einwänden gegen die Untersuchung der palästinensischen Situation durch den IStGH fest«, sagte Price. »Der IStGH sollte sich auf seine Kernaufgabe konzentrieren. Und diese Kernaufgabe besteht darin, als letzter Ausweg bei der Bestrafung und Abschreckung von Greueltaten zu dienen.«
»The Killing of Shireen Abu Akleh – Fault Lines«: Neue Dokumentation zum Fall unter kurzelinks.de/Akleh
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Auch wenn ich lebhafte Zweifel habe, daß Den Haag der richtige Ort ist - der Yankee-Sprecher erwähnt ja folgerichtig die "Kernaufgaben" dieses imperialistischen Marionettentheaters -: Es ist besser die juristische Klärung des Falls Shirin Abu Akleh auf hohem Niveau scheitern zu lassen als sie einfach auf sich beruhen zu lassen!
•NEUER BEITRAG05.03.2023, 19:31 Uhr
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Dazu auch ein ausführlicher Bericht von David Goeßmann am 11. Dez. 2022 auf Telepolis:
Mord an Abu Akleh: Al Jazeera verklagt israelische Streitkräfte in Den Haag
Neue Beweise für Ermordung der Journalistin. Sender klagt beim Int. Strafgerichtshof. Es handele sich um "umfassenderen Angriff“ auf Presse. Film zeigt Brutalität der Tötung und Schamlosigkeit des Vertuschens.
Nach einer Untersuchung, die nach Angaben von Al Jazeera neue Beweise für die tödlichen Schüsse auf die palästinensisch-amerikanische Journalistin Shireen Abu Akleh im Mai zutage gefördert hat, teilte der Nachrichtensender mit, dass er beim Internationalen Strafgerichtshof (ICC) Klage gegen die israelischen Streitkräfte eingereicht hat. Der Sender erklärt:
-- Die Rechtsabteilung von Al Jazeera hat eine umfassende und detaillierte Untersuchung des Falles durchgeführt und neue Beweise gefunden, die auf mehreren Augenzeugenberichten, der Untersuchung mehrerer Videoaufnahmen und forensischen Beweisen basieren. --
Die Untersuchung habe ergeben, dass Abu Akleh und ihre Kollegen "direkt von den israelischen Besatzungstruppen beschossen wurden", als sie am 11. Mai über eine Razzia der Streitkräfte in Dschenin im besetzten Westjordanland berichteten.
"Die Behauptung der israelischen Behörden, Shireen sei versehentlich bei einem Schusswechsel getötet worden, entbehrt jeglicher Grundlage", so Al Jazeera. Rodney Dixon, ein Anwalt des Senders, fordert, dass der Internationale Strafgerichtshof die Verantwortlichen für die Ermordung von Abu Akleh ermitteln solle. Er teilte mit:
-- Die Urteile des Internationalen Strafgerichtshofs sehen vor, dass die Verantwortlichen untersucht und zur Rechenschaft gezogen werden. Andernfalls tragen sie die gleiche Verantwortung, als ob sie selbst das Feuer eröffnet hätten. --
Dixon wies darauf hin, dass der ICC die Klage "im Kontext eines umfassenderen Angriffs auf Al Jazeera und Journalisten in Palästina" betrachten soll. Er bezog sich dabei auf den Bombenanschlag auf ein Gebäude, in dem im Mai 2021 Büros von Associated Press und Al Jazeera untergebracht waren.
-- Es handelt sich nicht um einen einzelnen Vorfall, sondern um eine Tötung, die Teil eines größeren Musters ist, das die Staatsanwaltschaft untersuchen sollte, um die Verantwortlichen für die Tötung zu identifizieren und sie anzuklagen. --
Tod keineswegs außergewöhnlich
Der Tod der palästinensischen-amerikanischen Journalistin Shireen Abu Akleh vor einem halben Jahr ist keineswegs außergewöhnlich. Denn Gewalt findet alltäglich in den von Israel kontrollierten und okkupierten Palästinensergebieten Westjordanland und Gazastreifen statt. In der letzten Woche wurden allein neun Palästinenser in Auseinandersetzungen mit der israelischen Armee getötet.
Seit 2018 sind insgesamt mindestens 144 palästinensische Journalisten von israelischen Sicherheitskräften in den besetzten Gebieten verwundet und zwei getötet worden, berichtet Reporter ohne Grenzen. Abu Akleh wäre, wenn man der Indizienlage folgt, das dritte Opfer.
Über 45 palästinensische Journalisten sind seit dem Jahr 2000 von israelischen Streitkräften erschossen worden, so das palästinensische Informationsministerium. Nach UN-Angaben sind im letzten Jahr zudem 380 Palästinenser, darunter 90 Kinder, von israelischen Soldaten getötet worden.
Was den Fall Abu Akleh besonders macht, ist, dass das übliche Unter-den-Teppich-Kehren diesmal nicht wie sonst funktioniert. Das hat seine Gründe. Denn bei der Getöteten handelt es sich um eine bekannte TV-Journalistin mit US-Pass, und der Vorfall wurde von einer Reihe von Journalisten beobachtet und aufgenommen.
Der neue und ergreifende Dokumentarfilm "The Killing of Shireen Abu Akleh" für die Sendung "Fault Lines" von Al-Jazeera-Reporter Sharif Abdel Kouddous ist daher nicht nur ein Film über den Tötungsvorgang selbst, sondern auch einer über die israelische Vertuschungs-PR danach.
Er dokumentiert, wie ein Schuss unterhalb des Schutzhelms die prominente wie beliebte Al-Jazeera-Journalistin – die seit einem Vierteljahrhundert für den Sender berichtete und in der arabischen Welt allseits geschätzt wurde – in den Kopf traf und tötete. Shireen Abu Akleh trug wie ihre Kolleg:innen eine blaue Schutzweste mit "Presse"-Aufschrift, als sie sich in Dschenin im Westjordanland aufhielt, um von dort zu berichten.
Unmittelbar nach dem tödlichen Schuss behauptete Israel, dass ein palästinensischer Schütze die Journalistin erschossen habe. Nachdem ein Video der israelischen Menschenrechtsorganisation B’Tselem diese Erzählung widerlegte und Zeugen, einschließlich einer Reihe von Journalisten vor Ort, aussagten, dass Abu Akleh von israelischen Soldaten getötet worden sei, änderten die Behörden ihre Aussage.
Schließlich wurde behauptet, Abu Akleh sei ins Kreuzfeuer geraten, als "ein palästinensischer Bewaffneter mehrere Schüsse auf den israelischen Soldaten abfeuerte". Untersuchungen von diversen Medien wie der New York Times oder CNN belegen jedoch, dass es keine Gefechte vor Ort gegeben habe und die tödlichen Schüsse von der Stelle gekommen sind, wo sich die israelischen Scharfschützen befanden.
Aufgrund der Beweislast und des internationalen Drucks änderte das israelische Militär erneut die Storyline. Jetzt behauptete man, dass Abu Akleh möglicherweise von einem israelischen Soldaten getötet wurde, aber der Schuss ein unbeabsichtigter Unfall inmitten eines Schusswechsels gewesen sei.
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Mord an Abu Akleh: Al Jazeera verklagt israelische Streitkräfte in Den Haag
Neue Beweise für Ermordung der Journalistin. Sender klagt beim Int. Strafgerichtshof. Es handele sich um "umfassenderen Angriff“ auf Presse. Film zeigt Brutalität der Tötung und Schamlosigkeit des Vertuschens.
Nach einer Untersuchung, die nach Angaben von Al Jazeera neue Beweise für die tödlichen Schüsse auf die palästinensisch-amerikanische Journalistin Shireen Abu Akleh im Mai zutage gefördert hat, teilte der Nachrichtensender mit, dass er beim Internationalen Strafgerichtshof (ICC) Klage gegen die israelischen Streitkräfte eingereicht hat. Der Sender erklärt:
-- Die Rechtsabteilung von Al Jazeera hat eine umfassende und detaillierte Untersuchung des Falles durchgeführt und neue Beweise gefunden, die auf mehreren Augenzeugenberichten, der Untersuchung mehrerer Videoaufnahmen und forensischen Beweisen basieren. --
Die Untersuchung habe ergeben, dass Abu Akleh und ihre Kollegen "direkt von den israelischen Besatzungstruppen beschossen wurden", als sie am 11. Mai über eine Razzia der Streitkräfte in Dschenin im besetzten Westjordanland berichteten.
"Die Behauptung der israelischen Behörden, Shireen sei versehentlich bei einem Schusswechsel getötet worden, entbehrt jeglicher Grundlage", so Al Jazeera. Rodney Dixon, ein Anwalt des Senders, fordert, dass der Internationale Strafgerichtshof die Verantwortlichen für die Ermordung von Abu Akleh ermitteln solle. Er teilte mit:
-- Die Urteile des Internationalen Strafgerichtshofs sehen vor, dass die Verantwortlichen untersucht und zur Rechenschaft gezogen werden. Andernfalls tragen sie die gleiche Verantwortung, als ob sie selbst das Feuer eröffnet hätten. --
Dixon wies darauf hin, dass der ICC die Klage "im Kontext eines umfassenderen Angriffs auf Al Jazeera und Journalisten in Palästina" betrachten soll. Er bezog sich dabei auf den Bombenanschlag auf ein Gebäude, in dem im Mai 2021 Büros von Associated Press und Al Jazeera untergebracht waren.
-- Es handelt sich nicht um einen einzelnen Vorfall, sondern um eine Tötung, die Teil eines größeren Musters ist, das die Staatsanwaltschaft untersuchen sollte, um die Verantwortlichen für die Tötung zu identifizieren und sie anzuklagen. --
Tod keineswegs außergewöhnlich
Der Tod der palästinensischen-amerikanischen Journalistin Shireen Abu Akleh vor einem halben Jahr ist keineswegs außergewöhnlich. Denn Gewalt findet alltäglich in den von Israel kontrollierten und okkupierten Palästinensergebieten Westjordanland und Gazastreifen statt. In der letzten Woche wurden allein neun Palästinenser in Auseinandersetzungen mit der israelischen Armee getötet.
Seit 2018 sind insgesamt mindestens 144 palästinensische Journalisten von israelischen Sicherheitskräften in den besetzten Gebieten verwundet und zwei getötet worden, berichtet Reporter ohne Grenzen. Abu Akleh wäre, wenn man der Indizienlage folgt, das dritte Opfer.
Über 45 palästinensische Journalisten sind seit dem Jahr 2000 von israelischen Streitkräften erschossen worden, so das palästinensische Informationsministerium. Nach UN-Angaben sind im letzten Jahr zudem 380 Palästinenser, darunter 90 Kinder, von israelischen Soldaten getötet worden.
Was den Fall Abu Akleh besonders macht, ist, dass das übliche Unter-den-Teppich-Kehren diesmal nicht wie sonst funktioniert. Das hat seine Gründe. Denn bei der Getöteten handelt es sich um eine bekannte TV-Journalistin mit US-Pass, und der Vorfall wurde von einer Reihe von Journalisten beobachtet und aufgenommen.
Der neue und ergreifende Dokumentarfilm "The Killing of Shireen Abu Akleh" für die Sendung "Fault Lines" von Al-Jazeera-Reporter Sharif Abdel Kouddous ist daher nicht nur ein Film über den Tötungsvorgang selbst, sondern auch einer über die israelische Vertuschungs-PR danach.
Er dokumentiert, wie ein Schuss unterhalb des Schutzhelms die prominente wie beliebte Al-Jazeera-Journalistin – die seit einem Vierteljahrhundert für den Sender berichtete und in der arabischen Welt allseits geschätzt wurde – in den Kopf traf und tötete. Shireen Abu Akleh trug wie ihre Kolleg:innen eine blaue Schutzweste mit "Presse"-Aufschrift, als sie sich in Dschenin im Westjordanland aufhielt, um von dort zu berichten.
Unmittelbar nach dem tödlichen Schuss behauptete Israel, dass ein palästinensischer Schütze die Journalistin erschossen habe. Nachdem ein Video der israelischen Menschenrechtsorganisation B’Tselem diese Erzählung widerlegte und Zeugen, einschließlich einer Reihe von Journalisten vor Ort, aussagten, dass Abu Akleh von israelischen Soldaten getötet worden sei, änderten die Behörden ihre Aussage.
Schließlich wurde behauptet, Abu Akleh sei ins Kreuzfeuer geraten, als "ein palästinensischer Bewaffneter mehrere Schüsse auf den israelischen Soldaten abfeuerte". Untersuchungen von diversen Medien wie der New York Times oder CNN belegen jedoch, dass es keine Gefechte vor Ort gegeben habe und die tödlichen Schüsse von der Stelle gekommen sind, wo sich die israelischen Scharfschützen befanden.
Aufgrund der Beweislast und des internationalen Drucks änderte das israelische Militär erneut die Storyline. Jetzt behauptete man, dass Abu Akleh möglicherweise von einem israelischen Soldaten getötet wurde, aber der Schuss ein unbeabsichtigter Unfall inmitten eines Schusswechsels gewesen sei.
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•NEUER BEITRAG05.03.2023, 19:35 Uhr
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Eine UN-Untersuchung kommt jedoch zu dem Schluss, dass es sich um "mehrere einzelne, anscheinend gezielte Schüsse … aus Richtung der israelischen Sicherheitskräfte" auf die sieben gut erkennbaren Journalisten gehandelt habe. Gefechte vor Ort habe es nicht gegeben.
Der Al-Jazeera-Dokumentarfilm liefert nun einen Video-Beweis dafür, dass es sich um eine gezielte Tötung gehandelt hat. Die darin zum ersten Mal veröffentlichten Aufnahmen, die vor und während der Erschießung gemacht wurden, dokumentieren nicht nur, dass es vor Ort keine Gefechte gegeben hat, sondern auch, dass mindestens ein israelischer Soldat die Journalisten mehrmals bewusst beschoss.
"... gewohnt, mit Lügen über die Tötung von Palästinensern davonzukommen"
Es sind verstörende Szenen. Man sieht, wie die Journalist:innen, deutlich sichtbar als Pressevertreter gekennzeichnet, langsam die Straße heruntergehen und plötzlich aus heiterem Himmel auf sie gefeuert wird.
Erst wird ein Kollege von Abu Akleh verwundet, während sie selbst versucht, sofort hinter einem Baum Schutz zu finden. Doch das gelingt ihr nicht mehr. Sie wird vorher von einem Schuss niedergestreckt. Eine andere Reporterin, Shatha Hanaysha, schafft es hinter einen Baum, um den Salven zu entgehen. Wir sehen, wie sie sich niederkniet und verzweifelt versucht, ihrer Kollegin, die vor dem Baum ausgestreckt liegt, zu helfen. Doch sobald Hanaysha ihre Deckung verlässt, wird sofort weiter auf sie geschossen.
-- Ich erinnere mich, als ich das Blut auf dem Boden sah, als das Blut anfing herauszulaufen, da wurde mir klar, dass sie eine Kugel in den Kopf bekommen hatte. --
Als ein Mann hinzukommt, um Abu Akleh aus der Schusslinie zu ziehen, wird auch er beschossen. Er gibt den Versuch schließlich auf und hilft Hanaysha stattdessen in Sicherheit.
Nicht allein die Videos, sondern auch eine Rekonstruktion der Ereignisse, die zeigt, dass die Soldaten klare Sicht auf die Journalist:innen hatten, die zu keinem Zeitpunkt eine Bedrohung darstellten, belegt, dass die Schüsse ausschließlich auf die Journalisten gerichtet waren.
Zugleich wird im Film die Strategie Israels nachgezeichnet, mit der die Hintergründe der Tat vernebelt werden. Der Direktor von B’Tselem Hagai El-Ad sagt im Film, dass das israelische Militär bekannt dafür sei, falsche Behauptungen über die Tötung von Zivilisten durch Soldaten zu machen, um im Unklaren zu lassen, was wirklich geschehen sei.
-- Sie sind es gewohnt, mit Lügen über die Tötung von Palästinensern davonzukommen, sowohl in der Öffentlichkeit als auch vor Gericht. … Um das Narrativ zu kontrollieren, haben sie ihre Version ständig geändert, von "es war wahrscheinlich ein Palästinenser" zu "wir sind nicht sicher, wer es getan hat" zu "es könnten wir gewesen sein" zu "es waren wahrscheinlich wir". Jede Änderung in diesem Narrativ wurde nicht freiwillig von Israel vorgenommen. Jede einzelne Änderung in der Darstellung war das Ergebnis von Untersuchungen und Fakten. Am Ende hatten sie dann keine andere Wahl mehr. --
Eine unabhängige Untersuchung lehnt Israel bis heute ab. Die Biden-Administration in den USA hat sich der israelischen Behauptung, dass man nicht genau wisse, was passiert sei, ohne eigene Nachforschungen angeschlossen. Die EU ließ ihren anfänglichen Ruf nach einer unabhängigen Untersuchung der Tötung am Ende fallen.
Insbesondere deutsche Medien zeigen kaum Interesse daran, den Fall genauer zu beleuchten, obwohl es sich um eine US-Amerikanerin und prominente Journalistin handelt. Die UN-Studie wurde schnell als Fußnote abgetan. Die neuen Videobeweise und die weitere Entwicklung des Falls werden, mit wenigen Ausnahmen, dem deutschen Publikum vorenthalten. Kontexte werden nicht mitgeteilt, unangenehme Stimmen ausgefiltert, die Vernebelungsstrategie Israels geflissentlich übersehen.
Doch das könnte sich ändern. Im US-Kongress rumort es. Dutzende von Abgeordneten und Senatoren verlangen, dass es eine unabhängige Untersuchung des Tods der US-Bürgerin Abu Akleh geben müsse. Senator Chris Van Hollen sagt im Film, "dass wir der Sache auf den Grund gehen müssen und die Tötung nicht unter den Teppich gekehrt werden darf". Auch die Familie der Journalistin, die in den USA lebt, macht Druck auf die US-Regierung und fordert Aufklärung über die Tötung.
Es gibt auch einen ersten Erfolg: Das FBI hat nun angekündigt, die Umstände von Abu Aklehs Tod zu untersuchen. Israel hat bereits mitgeteilt, dass man nicht mit dem FBI kooperieren werde – indem man zum Beispiel die Schusswaffen sowie die Bodycam-Aufnahmen der Soldaten zur Verfügung stellt bzw. Befragungen der Soldaten erlaubt. Es sei eine Einmischung in innere Angelegenheiten, heißt es aus Tel Aviv – obwohl Dschenin sich gar nicht auf israelischem Territorium befindet und der internationalen Rechtsprechung gemäß der vierten Genfer Konvention unterliegt.
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Eine UN-Untersuchung kommt jedoch zu dem Schluss, dass es sich um "mehrere einzelne, anscheinend gezielte Schüsse … aus Richtung der israelischen Sicherheitskräfte" auf die sieben gut erkennbaren Journalisten gehandelt habe. Gefechte vor Ort habe es nicht gegeben.
Der Al-Jazeera-Dokumentarfilm liefert nun einen Video-Beweis dafür, dass es sich um eine gezielte Tötung gehandelt hat. Die darin zum ersten Mal veröffentlichten Aufnahmen, die vor und während der Erschießung gemacht wurden, dokumentieren nicht nur, dass es vor Ort keine Gefechte gegeben hat, sondern auch, dass mindestens ein israelischer Soldat die Journalisten mehrmals bewusst beschoss.
"... gewohnt, mit Lügen über die Tötung von Palästinensern davonzukommen"
Es sind verstörende Szenen. Man sieht, wie die Journalist:innen, deutlich sichtbar als Pressevertreter gekennzeichnet, langsam die Straße heruntergehen und plötzlich aus heiterem Himmel auf sie gefeuert wird.
Erst wird ein Kollege von Abu Akleh verwundet, während sie selbst versucht, sofort hinter einem Baum Schutz zu finden. Doch das gelingt ihr nicht mehr. Sie wird vorher von einem Schuss niedergestreckt. Eine andere Reporterin, Shatha Hanaysha, schafft es hinter einen Baum, um den Salven zu entgehen. Wir sehen, wie sie sich niederkniet und verzweifelt versucht, ihrer Kollegin, die vor dem Baum ausgestreckt liegt, zu helfen. Doch sobald Hanaysha ihre Deckung verlässt, wird sofort weiter auf sie geschossen.
-- Ich erinnere mich, als ich das Blut auf dem Boden sah, als das Blut anfing herauszulaufen, da wurde mir klar, dass sie eine Kugel in den Kopf bekommen hatte. --
Als ein Mann hinzukommt, um Abu Akleh aus der Schusslinie zu ziehen, wird auch er beschossen. Er gibt den Versuch schließlich auf und hilft Hanaysha stattdessen in Sicherheit.
Nicht allein die Videos, sondern auch eine Rekonstruktion der Ereignisse, die zeigt, dass die Soldaten klare Sicht auf die Journalist:innen hatten, die zu keinem Zeitpunkt eine Bedrohung darstellten, belegt, dass die Schüsse ausschließlich auf die Journalisten gerichtet waren.
Zugleich wird im Film die Strategie Israels nachgezeichnet, mit der die Hintergründe der Tat vernebelt werden. Der Direktor von B’Tselem Hagai El-Ad sagt im Film, dass das israelische Militär bekannt dafür sei, falsche Behauptungen über die Tötung von Zivilisten durch Soldaten zu machen, um im Unklaren zu lassen, was wirklich geschehen sei.
-- Sie sind es gewohnt, mit Lügen über die Tötung von Palästinensern davonzukommen, sowohl in der Öffentlichkeit als auch vor Gericht. … Um das Narrativ zu kontrollieren, haben sie ihre Version ständig geändert, von "es war wahrscheinlich ein Palästinenser" zu "wir sind nicht sicher, wer es getan hat" zu "es könnten wir gewesen sein" zu "es waren wahrscheinlich wir". Jede Änderung in diesem Narrativ wurde nicht freiwillig von Israel vorgenommen. Jede einzelne Änderung in der Darstellung war das Ergebnis von Untersuchungen und Fakten. Am Ende hatten sie dann keine andere Wahl mehr. --
Eine unabhängige Untersuchung lehnt Israel bis heute ab. Die Biden-Administration in den USA hat sich der israelischen Behauptung, dass man nicht genau wisse, was passiert sei, ohne eigene Nachforschungen angeschlossen. Die EU ließ ihren anfänglichen Ruf nach einer unabhängigen Untersuchung der Tötung am Ende fallen.
Insbesondere deutsche Medien zeigen kaum Interesse daran, den Fall genauer zu beleuchten, obwohl es sich um eine US-Amerikanerin und prominente Journalistin handelt. Die UN-Studie wurde schnell als Fußnote abgetan. Die neuen Videobeweise und die weitere Entwicklung des Falls werden, mit wenigen Ausnahmen, dem deutschen Publikum vorenthalten. Kontexte werden nicht mitgeteilt, unangenehme Stimmen ausgefiltert, die Vernebelungsstrategie Israels geflissentlich übersehen.
Doch das könnte sich ändern. Im US-Kongress rumort es. Dutzende von Abgeordneten und Senatoren verlangen, dass es eine unabhängige Untersuchung des Tods der US-Bürgerin Abu Akleh geben müsse. Senator Chris Van Hollen sagt im Film, "dass wir der Sache auf den Grund gehen müssen und die Tötung nicht unter den Teppich gekehrt werden darf". Auch die Familie der Journalistin, die in den USA lebt, macht Druck auf die US-Regierung und fordert Aufklärung über die Tötung.
Es gibt auch einen ersten Erfolg: Das FBI hat nun angekündigt, die Umstände von Abu Aklehs Tod zu untersuchen. Israel hat bereits mitgeteilt, dass man nicht mit dem FBI kooperieren werde – indem man zum Beispiel die Schusswaffen sowie die Bodycam-Aufnahmen der Soldaten zur Verfügung stellt bzw. Befragungen der Soldaten erlaubt. Es sei eine Einmischung in innere Angelegenheiten, heißt es aus Tel Aviv – obwohl Dschenin sich gar nicht auf israelischem Territorium befindet und der internationalen Rechtsprechung gemäß der vierten Genfer Konvention unterliegt.
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