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Hier die (überfällige, aber bei mir liegen gebliebene...) Übersetzung des Xinhua-Artikels über unsere Veranstaltung am 30.06.2011 in Göttingen:
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Ein besonderes Geschenk zum 90 Gründungstag der KP Chinas
Göttingen/Deutschland (Liu Xiang, Ban Wie). Göttingen ist eine der wichtigsten deutschen Universitätsstädte und für ihr wissenschaftliches Faire bekannt. Am Abend des 30.06.211 versammelten sich über 50 Akademiker und Studenten in einem Veranstaltungslokal im Stadtzentrum, wo eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit dem Titel "90 Jahre Kommunistische Partei Chinas“ stattfand.
Professor LI Junru (Mitglied des Ständigen Ausschusses der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes, ehemals Stellv. Rektor der Parteihochschule des ZK der KPC), Botschafter a.D. Rolf BERTHOLD (Botschafter der DDR in der VR China von 1982 bis 1990) und Dr. Ingo NENTWIG (Sinologe/Ethnologe) hielten Vorträge zu diversen Themen und führten anschließend mit den Teilnehmern eine hitzige Diskussion.
Herr Li stellte die Erfahrungen der KP Chinas in der Revolution und nach der Revolution vor: die KP Chinas stellt sich die wirtschaftliche Entwicklung und Wohlfahrt der Bevölkerung als ihre wichtigsten Aufgaben, legt den Aufbau der Volksdemokratie als elementare Anforderung an und ihr Augenmerk auf den Aufbau einer harmonischen Gesellschaft sowie die Selbstentwicklung der Partei.
Herr Berthold blickte auf die Geschichte der deutschen und chinesischen Arbeiterbewegung zurück und stellte fest, dass ohne die KP Chinas heute kein neues China existieren würde. Die KP Chinas verfügt über Mut zur Kritik, zum Finden von Lösungen für Schwierigkeiten und zum weiteren Vorankommen. "Die Geschichte und die Erfahrungen sind sehr wichtig für die Kommunistischen Parteien aller Welt. Ich denke, die KP Chinas ist heutzutage ein Vorbild für die kommunistische Weltbewegung", so Berthold.
Herr Dr. Nentwig hat in seinem Vortrag einige Funktionäre von chinesischen Minderheiten wie Ai Siqi, Deng Enming, Ping Cuo Wang Jie und Bao Er Hai vorgestellt. Dass die Funktionäre von den Minderheiten eine sehr wichtige Rolle in der Partiegeschichte gespielt haben, sei ein Beispiel für den Erfolg für die Einigungspolitik der KP Chinas, betonte Dr. Nentwig.
Der neu gegründete "Arbeitskreis marxistische Chinawissenschaften" trat mit dieser Veranstaltung erstmals an die Öffentlichkeit. Ziel des Arbeitskreises ist es, eine Austauschsplattform für Chinadiskussionen unten Marxisten, Sinologen und Studenten in deutschsprachigen Ländern zu bieten und darüber hinaus die Entwicklung der VR China und der KP Chinas solidarisch und konstruktiv-kritisch zu begleiten und damit eine Sichtweise auf China zu vermitteln, die sich von der Berichterstattung bürgerlicher Medien unterscheidet.
Der Arbeitskreis marxistische Chinawissenschaften hat aktuell ca. 20 Mitglieder, die aus verschiedenen Umfeldern kommen, und plant weiteren Zuwachs.
Ein Teilnehmer der Veranstaltung teilte unserem Journalisten mit, dass er in der Veranstaltung viele neue Informationen über China gewinnen konnte. Die Veranstaltung hat insgesamt über 3 Stunden gedauert. (Agentur Xinhua)
Es handelt sich hier um eine Einladung zu einer Diskussionsveranstaltung, wo es durchaus zur Diskussion auch kontroverser Standpunkte zur VR China / KPCh kommen kann. Irgendetwas "ständig das Wort reden" sieht anders aus; es sei denn, eine Beschäftigung mit China u. a. durch chinesische O-Töne ist mittlerweile an sich schon abzulehnen...
Wer nimmt eigentlich derzeit die letztgültige Einordnung des Grades an Revisionismus bestimmter Länder und Parteien vor? Du, als Horst des Weltproletariats?
Ganz so einfach ist das alles nicht.
• Kommentar zum Artikel von Horst:
Freitag, 10.06.2011 - 22:00
An die Redaktion: Findet ihr es eigentlich nicht ein bisschen widersprüchlich, euch einerseits positiv auf marxistisch-leninistische Organisationen wie die KKE oder die KP Mexikos zu beziehen, aber andrerseits den reaktionären Revisionisten der "KP" Chinas ständig das Wort zu reden, die eines der Länder mit der brutalsten Ausbeutung der Arbeiterklasse und einer der größten sozialen Ungleichheiten der Welt regieren und Arbeiterproteste zusammenknüppeln? Wenn senile Trottel wie Theo Bergmann oder Reformisten wie Domenico Losurdo ständig behaupten, China sei noch sozialistisch, ist das ja eine Sache. Aber leider beschränkt es sich ja bei weitem nicht nur auf die sondern betrifft auch eine Menge Leute, die man ansonsten im Großen und Ganzen für Kommunisten halten würde.