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Von SDAJ

Pressemitteilung des Bundesvorstandes der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) - Leverkusen, 26. Februar 2007


Die SDAJ wendet sich entschieden gegen die Ausweitung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr und fordert stattdessen den sofortigen Abzug der Bundeswehrsoldaten vom Hindukusch.

Anfang März wird der Bundestag mit den Stimmen der „Ganz Großen Koalition“ die Ausweitung des Kriegs-Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan beschließen. Mit der Entsendung von sechs bis acht Tornados zur Aufklärung im Rahmen des NATO-Einsatzes ISAF verwickelt sich die Bundeswehr so immer mehr in den schmutzigen Krieg gegen die afghanische Bevölkerung. Der Einsatz in Ost- und Süd-Afghanistan dient einzig und allein dem Ziel der direkten Unterstützung der anglo-amerikanischen Luftwaffe.
Der geplante Tornado-Einsatz stellt eine neue Stufe der Kriegsbeteiligung dar. Schon jetzt operieren Einheiten des deutschen Kommando Spezialkräfte (KSK) vom Bundestag unkontrolliert in Afghanistan und unterstützen die Soldaten der US-geführten „Operation Enduring Freedom“ (OEF) bei der „Terrorismusbekämpfung“.

Seit der Ausweitung des Einsatzgebietes auf den Süden des Landes befinden sich die ISAF-Truppen der NATO mehr und mehr in einem Guerillakrieg, in dem es um offensive Aufstandsbekämpfung geht. Die Grenzen zwischen ISAF- und OEF-Truppen verfließen dabei völlig. Zu Recht sehen somit große Teile der afghanischen Bevölkerung keinen Unterschied zwischen OEF- und ISAF-Truppen – beide werden als das wahrgenommen, was sie sind: Besatzer.


Der „Krieg gegen den Terror“ hat in Afghanistan in erster Linie die Bevölkerung getroffen. Allein 2006 sind 4.400 Afghanen bei Kriegshandlungen der Besatzer ums Leben gekommen. 70% der Afghanen leiden unter chronischem Nahrungsmangel, ein Viertel der Bevölkerung hat keinen Zugang zu Trinkwasser und nur 10% verfügen über elektrischen Strom. Der angekündigte „Wiederaufbau Afghanistans“ ist leeres Geschwätz, wenn man sich die Zahlen vor Augen führt: Zwischen 2002 und 2006 wurden insgesamt 7,3 Mrd. Dollar Aufbauhilfe zur Verfügung gestellt. Im gleichen Zeitraum beliefen sich jedoch die Militärausgaben auf 82,5 Mrd. Dollar.
Die elende Lage der Afghanen und der ständige Terror der Besatzer sind es, die den Nährboden für den Widerstand in der Bevölkerung bildet. So steigt auch in den Reihen der ISAF- und OEF-Truppen die Zahl der Todesopfer: allein zwischen Januar und September 2006 158 Soldaten, Tendenz steigend.

Der Krieg in Afghanistan ist eingebunden in eine Gesamtstrategie des US-Imperialismus, die auf die Kontrolle über die Rohstoffreserven und Pipelines in der gesamten Region ausgerichtet ist. Bei der Eroberung und Absicherung von Rohstoffquellen will jedoch auch der deutsche Imperialismus nicht abseits stehen. Offen ausgesprochen werden diese Interessen z.B. im Weißbuch der Bundeswehr. Hier heißt es: Deutschland sei „im hohen Maße von einer gesicherten Rohstoffzufuhr und sicheren Transportwegen in globalem Maßstab abhängig.“ Aus diesem Grund müsse „die Sicherheit der Energieinfrastruktur gewährleistet werden.“ Klartext: Um die „Energieinfrastruktur“ für deutsche Konzerne zu sichern, führt die Bundeswehr Kriege wie in Afghanistan.

Die SDAJ kämpft dagegen, dass Jugendliche für die Interessen deutscher Konzerne, die uns durch massive Ausbildungsplatzvernichtung jegliche Zukunftsperspektive verbauen, auf Schlachtfeldern wie in Afghanistan verrecken sollen.
Wir sehen nicht ein, dass unsere Schulen geschlossen werden und unsere Klassen überfüllt sind, weil die Bundeswehr aufgerüstet wird und allein für den Afghanistan-Einsatz 460 Mio. Euro im Jahr verschlingt.

Wir fordern:
Deutsche Soldaten raus aus Afghanistan!
Kriegseinsätze der Bundeswehr stoppen – überall!