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NEUER BEITRAG08.08.2023, 00:08 Uhr
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arktika

FARC-EP: Totgeglaubter grüßt Guerilla Comandante Marquéz, von dem Anfang Juli diesen Jahres berichtet worden ist, er sei an Verletzungen aus dem Vorjahr gestorben, scheint doch am Leben zu sein. Eine erfreuliche Botschaft in diesen trüben Zeiten!!!

Totgeglaubter grüßt Guerilla
Kolumbien: Comandante Marquéz anerkennt fortgesetzten Kampf und fordert Bogotás Engagement für Friedensdialog mit FARC-EP


Iván Márquez ist am Leben. Beweis dafür soll eine am vergangenen Mittwoch vom Radiosender Caracol Radio teilweise veröffentlichte Audiobotschaft des Comandante der kolumbianischen Guerillaorganisation FARC-EP, Zweites Marquetalia, sein. Nachrichtendienstlichen Quellen zufolge handele es sich dabei um eine sechsminütige, an die Truppen dieser Guerilla gerichtete Nachricht.

Darin zollt Márquez, der 2019 auch eine Grußbotschaft an die Internationale-Rosa-Luxemburg-Konferenz richtete, den Guerilleros, die landesweit »den Kampf fortsetzen und die Fahnen der sozialen Gerechtigkeit und der wahren Demokratie hochhalten« seine Anerkennung. Anschließend begrüßt der Comandante, dass es der Regierung von Präsident Gustavo Petro, des ersten progressiven Staatschefs in der Geschichte Kolumbiens, gelungen ist, das erste Jahr seiner Amtszeit inmitten schwieriger Umstände zu erreichen. Trotz des »Widerstandes der Mächtigen, die sich mit ihren politischen Parteien, Verbänden und Medien jeder Reform widersetzen, die das Regime der Privilegien und der Ungleichheit, das im Laufe der Geschichte der Republik auferlegt wurde, beeinträchtigen könnte«, so Márquez.

Der Comandante – zuletzt hatte es Gerüchte über seinen Tod gegeben – übt in der Audiobotschaft jedoch auch Kritik an der aktuellen Regierung. In einem weiteren Teil des Audios, der unter anderem vom Radiosender Blue Radio veröffentlicht wurde, heißt es, die Guerilla FARC-EP, Zweites Marquetalia werte den Vorschlag der Regierung des »totalen Friedens« als sinnvoll und habe deshalb bereits drei Briefe an Präsident Petro gerichtet, in denen sie ihre Bereitschaft und Entschlossenheit zur Aufnahme von Friedensgesprächen äußern. Zudem hätten sie diese Bereitschaft bei drei Treffen mit dem Friedensbeauftragten der Regierung, Danilo Rueda, bestätigt. Doch seit Ende Februar, als mit Bogotá eine vorläufige Vereinbarung getroffen wurde, habe es von seiten der Regierung keine Fortschritte gegeben. »Es scheint uns ein Widerspruch zur totalen Friedenspolitik, dass die Entscheidung und der Wille unserer Guerilla, einen Friedensprozess voranzutreiben, nicht richtig und rechtzeitig verstanden wird. Die fehlende Entschlossenheit und das Verstreichen der Zeit können unerwünschte Folgen haben. Wir wollen dem Herrn Präsidenten die Hand reichen und ihn einladen, den nächsten Schritt zu machen, wir sind bereit«, so Márquez weiter.

Einige Tage zuvor, am 24. Juli, war im Rahmen des Gedenktages für den Unabhängigkeitskämpfer Simón Bolívar auf der offiziellen Homepage der Guerilla ein längerer, von Márquez unterzeichneter Text unter dem Titel »Ideen für eine kontinentale Vision« veröffentlicht worden. Zahlreiche Medien übernahmen den Text und fragten sich, ob das bedeute, dass er doch am Leben sei. Denn Anfang Juli hatte die Nachrichtensendung Noticentro 1 CM& gemeldet, der Guerillaführer sei an den Folgen von Verletzungen gestorben, die er nach einem auf ihn verübten Attentat im Juni vergangenen Jahres erlitten hatte. Ende Juli hatte ihn ein Gericht in Ibagué Márquez in Abwesenheit wegen Mord und Terrorismus zu einer 41jährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Die Straftaten sollen im Rahmen der Besetzung der Gemeinde Roncesvalles im Süden vom Departamento Tolima durch die Guerilla im Jahr 2000 geschehen sein. Damals waren 13 Polizisten und ein Zivilist, die an der Rückeroberung der Stadt teilnahmen, getötet worden.

Márquez war zwischen 2012 und 2016 Chef der Guerilladelegation bei Friedensgesprächen mit der damaligen kolumbianischen Regierung. Doch im Jahr 2018, nach der Unterzeichnung des Abkommens zwischen Regierung und FARC-EP und der Demobilisierung der Guerilla, tauchte er als Reaktion auf die Nichteinhaltung des Friedensvertrages seitens des Staates und der Verfolgung gegen ihn und weitere frühere Comandantes unter. Ende August 2019 erschien Márquez zusammen mit anderen Guerilleros der früheren FARC-EP wieder und verkündete in einem Video die Rückkehr zum bewaffneten Kampf, nun unter dem Namen FARC-EP, Zweites Marquetalia. Daraufhin wurde Márquez im Oktober 2019 von den Friedensgesprächen ausgeschlossen.


Von Julieta Daza in der heutigen jW unter Link ...jetzt anmelden!
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