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NEUES THEMA27.08.2014, 13:52 Uhr
EDIT: FPeregrin
24.10.2019, 17:08 Uhr
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FPeregrin

• Zur Kriegsfähigkeit der Bundeswehr german-foreign-policy bringt heute einen eigenen Bericht Kriegswissenschaft zu zahlreichen neuen Forschungsprojekten der Bundeswehr zur Optimierung von Kriegsoperationen. Wir sollten uns von der geringen Personalstärke der Bundeswehr nicht blenden lassen über die tatsächliche Kriegsfähigkeit.

#KI

Ich zitiere hier den Kopf des Berichts: "Die Bundeswehr hat zahlreiche neue Forschungsprojekte zur Optimierung von Kriegsoperationen implementiert. Dies geht aus einem Bericht des deutschen Verteidigungsministeriums hervor. An den entsprechenden 'wehrwissenschaftlichen' Arbeiten sind nicht nur Dienststellen und Universitäten der Streitkräfte beteiligt, sondern auch die Fraunhofer-Gesellschaft, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie formal zivile Hochschulen. Im Fokus der umfangreichen Forschungsaktivitäten steht die Weiterentwicklung unbemannter Land- und Luftfahrzeuge. Ziel ist es unter anderem, die Steuerungsfähigkeit ebenso wie die Tarnung von Kampfdrohnen zu verbessern; sogenannte Unmanned Ground Vehicles (UGV) sollen mit einer Technik ausgestattet werden, die das Fahren im Konvoi ermöglicht. Weitere wissenschaftliche Arbeiten befassen sich mit der Kriegsführung in Großstädten und der Entwicklung von Computerspielen zu Ausbildungszwecken. Ein großer Teil der Forschungsprojekte widmet sich zudem 'wehrmedizinischen' Fragestellungen. Hierbei geht es sowohl um die Entwicklung von Medikamenten zur Neutralisierung chemischer Kampfstoffe als auch um Maßnahmen zur Steigerung der 'psychischen Fitness' von Soldaten. Auf dem Programm steht außerdem die Erforschung von Messverfahren für die Belastung des menschlichen Organismus durch radioaktive Strahlung - mit dem Ziel, betroffene Militärs gemäß den voraussichtlichen Behandlungschancen zu selektieren."

Der ganze Artikel steht hier:
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NEUER BEITRAG27.08.2014, 16:32 Uhr
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IvanDrago

Zur Kriegsfähigkeit der Bundeswehr "Auf dem Programm steht außerdem die Erforschung von Messverfahren für die Belastung des menschlichen Organismus durch radioaktive Strahlung - mit dem Ziel, betroffene Militärs gemäß den voraussichtlichen Behandlungschancen zu selektieren."

Versteh ich nicht, was ist damit gemeint?
NEUER BEITRAG27.08.2014, 17:37 Uhr
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retmarut

Zur Kriegsfähigkeit der Bundeswehr @IvanDrago: Ich bin kein Fachmann, aber ich vermute, dass neue Meßverfahren entwickelt werden sollen für eine schnellere Triage (also Selektion der Verletzten nach Schwere der Verletzung und Wahrscheinlichkeit der Genesung, d.h. im Endeffekt auch ob einem Verletzten überhaupt noch medizinische Hilfe gewährt wird) bei einem Einsatz von radioaktivem Material. ABC-Kräfte gibt es bei der Bundeswehr seit Jahrzehnten (ich vermute sogar seit Anbeginn der Truppe 1956), das Thema ist somit gar nicht wirklich neu, die Technik vermutlich schon.

Das ganze Sammelsurium an kriegstechnischen Forschungsprojekten ist natürlich so verpackt, dass es nach außen auch für die zivile Nutzung deklariert werden kann (und sicher auch zum Teil als solche mitgenutzt wird).
NEUER BEITRAG27.08.2014, 21:48 Uhr
EDIT: FPeregrin
27.08.2014, 21:49 Uhr
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FPeregrin

Zur Kriegsfähigkeit der Bundeswehr @ IvanDrago & retmatut:

"Teil des vom BMVg in seinem 'Jahresbericht' referierten 'wehrmedizinischen' Forschungsprogramms ist zudem die Entwicklung von Messverfahren für die Belastung des menschlichen Organismus durch radioaktive Strahlung. Durchgeführt wird das entsprechende NATO-Projekt vom Institut für Radiobiologie der Bundeswehr, das bereits seit 2007 in enger Verbindung mit der Universität Ulm steht; die von beiden Institutionen praktizierte "zivil-militärische Zusammenarbeit" wurde in den vergangenen Jahren mehrfach ausdrücklich bekräftigt. Erklärtes Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Selektion von radioaktiv kontaminierten Soldaten gemäß den zu erwartenden Behandlungschancen ('Triage') zu vereinfachen - und damit eine frühzeitige Entscheidung über Leben und Tod zu ermöglichen. Allerdings erklärt das BMVg in seinem 'wehrwissenschaftlichen' Report nicht, warum es überhaupt davon ausgeht, dass Bundeswehrangehörige 'im Rahmen ihres Aufgabenspektrums dem Risiko einer Strahlenexposition ausgesetzt' sind."

Es ist also so, wie retmarut schreibt: Es geht um die Selektion nach Behandlungschancen.
NEUER BEITRAG17.06.2024, 10:16 Uhr
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arktika

Zur Kriegsfähigkeit der Bundeswehr Zu einer halbwegs "soliden" Planung eines neuen großen Krieges gehört auch - wenn auch von vielen gerne verdrängt - die Planung der Versorgung von (sehr vielen) Verletzten. Die Romantik der Feldlazarette ist schließlich - wenn überhaupt - höchstens in manchen Filmen oder Büchern gegeben, die Realität ist i. d. R. ziemlich scheiße, sowohl für die PatientInnen wie auch für das Personal.
In diesem Hinblick ist ein Artikel von Christoph Jehle auf telepolis vom 1. Mai interessant:

Telechirurgie: Roboter-gestützte Medizin als Lösung für die Versorgung von Kriegsverletzten

Wie chirurgische Versorgung von Verwundeten in Deutschland mit Robotern kriegsfähig gemacht werden kann. Mit Da Vinci lässt sie sich am Fließband realisieren.


Während die Bundeswehr ihr Verletzten traditionell in Feldlazaretten nahe am Einsatzort versorgen, hat das US-amerikanische Militär seine Versorgung in großer Entfernung beispielsweise in Landstuhl in der Nähe der US-Basis Ramstein organisiert. Ganz in der Nähe baut die Bundesrepublik derzeit übrigens ein neues, noch größeres US-Militärkrankenhaus.

Herausforderungen in der Verletztenversorgung der US Army

Ein Problem im Falle der Verletztenversorgung der US Army war, dass nicht alle Verwundeten den Transport in die Klinik überlebten. Vor diesem Hintergrund suchte man nach Möglichkeiten, eine technisch möglichst hochwertige Versorgung auch im Einsatzland sicherzustellen, ohne die hochqualifizierten Operateure zu gefährden.

Da schien die Ende der 1980er-Jahre am damaligen Stanford Research Institute (SRI) im Silicon Valley entwickelte roboter-assistierte Chirurgie ein sinnvolles Element.

Die Entstehung der roboter-assistierten Chirurgie

Neben dem National Institutes of Health (NIH), einer Behörde des US-Gesundheitsministeriums für biomedizinische Forschung beteiligte sich bis in die frühen 1990er-Jahre auch die Defense Advanced Research Projects Agency, eine für Forschungsprojekte zuständige Abteilung des Verteidigungsministeriums, an der Finanzierung von Systemen, die operative Eingriffe in Krisengebieten durchführen konnten.

So wie man militärische Drohnen aus der Ferne steuert, wollte man auch aus der Ferne operieren. Die militärische Entwicklung hat inzwischen die Kriegführung mit Drohnen bevorzugt und versucht den Einsatz von US-amerikanischen Bodentruppen seither zu vermeiden.

Und damit wurde das militärische Interesse an der Telechirurgie geringer. Die nicht dauerhaft gesicherte Datenübertragung auf große Entfernungen war ein zusätzliches Hemmnis für die ursprünglich vorgesehenen militärische Nutzung.

Zivile Weiterentwicklung bei Intuitive

Einer der Gründer von Intuitive erwarb die aus diesen Projekten entstammende Technologie, um sie zu Operationssystemen für zivile Zwecke weiterzuentwickeln.

1995 wurde das Unternehmen "Intuitive Surgical Devices" zur Vermarktung der damals noch "SRI-System" genannten Lösung gegründet. 1997 begann das Unternehmen mit den Tests des ersten Da-Vinci-Operationssystems. Im Jahr 1999 erhielt Intuitive dann die europäische Zulassung und im Jahr 2000 die Zulassung der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel FDA für das erste Da-Vinci-Operationssystem.

Einsatz von Da-Vinci-Systemen in Deutschland

Das Da-Vinci-System ist nur eines von zahlreichen vergleichbaren Operationssystemen. Es war zu Beginn umstritten, hat sich inzwischen hauptsächlich bei minimalinvasiven Operationen im Prostatabereich jedoch etabliert. Inzwischen werden auch Gallenblasen-OPs und gynäkologische Eingriffe mit Da-Vinci-Systemen durchgeführt.

In Deutschland arbeiten inzwischen mindestens 30 Kliniken mit diesem System, unter anderem auch in dem Sanitätsdienst der Bundeswehr.

Zu den grundlegenden Vorteilen des Systems zählen Optionen, wie die Beruhigung eventuell zitternde Bewegungen des Operateurs herausfiltert und ihm zu einer ruhigen Hand verhilft.


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NEUER BEITRAG17.06.2024, 10:32 Uhr
Nutzer / in
arktika

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Zunehmende Erfahrung mit Da-Vinci-Systeme in Deutschland

Während sich die Telechirurgie bislang nicht zuletzt aufgrund von Verzögerungen bei der Datenübertragung und des Risikos von unbefugten Eingriffen in die Datenübertragung nicht durchgesetzt hat, sind die Erfahrungen mit der robotergestützten Chirurgie in Deutschland durchaus überzeugend.

Gerade bei minimalinvasiven OPs, welchen den Patienten deutlich weniger belasten als herkömmliche Eingriffe und somit nicht nur eine schnellere Heilung und weniger Schmerzen nach der Operation sowie ein besseres kosmetisches Ergebnis versprechen, haben sich die robotergestützten Operationssysteme bewährt. Zudem werden die Liegezeiten in der Klinik verkürzt und damit die Kosten für den Klinikaufenthalt gesenkt.

Da-Vinci-Systeme: Ein Game-Changer im Klinikwesen

Da-Vinci-Systeme gelten im deutschen Klinikwesen inzwischen als Game-Changer, weil sie für die Patienten ebenso deutliche Vorteile bieten wie für die Operateure und die Kliniken.

Gerade bei minimalinvasiven Eingriffen bieten die Vergrößerungsoptionen der 3D-Optik und die maximale Präzision durch Skalierung der Bewegungen der Instrumente deutliche Vorteile, auch wenn der Operateur an der Konsole sitzt und nicht mehr direkt am Patienten.

So lässt sich beispielsweise durch die Zehnfachvergrößerung die Anatomie auf dem dreidimensionalen HD-Bildschirm viel detaillierter darstellen, als es die Operateure direkt am Patienten realisieren konnten.

Dass es bei der Versorgung von Kriegsverletzten zumeist um chirurgische Eingriffe geht, ist damit zu rechnen, dass in Deutschland auch für die Versorgung größerer Verwundetenzahlen in einem erwarteten größeren europäischen Krieg zahlreiche Da-Vinci-Systeme beschafft werden, weil sich deren Einsatz leicht skalieren lässt und damit den Forderungen nach einer kriegstüchtigen medizinischen Versorgung in Deutschland gerecht werden kann.


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#Kriegsvorbereitung
#Kriegsmedizin
#Feldlazarett

"[...] hat sich inzwischen hauptsächlich bei minimalinvasiven Operationen im Prostatabereich jedoch etabliert. Inzwischen werden auch Gallenblasen-OPs und gynäkologische Eingriffe mit Da-Vinci-Systemen durchgeführt."
Klingt vielleicht erstmal putzig, wenn man an Kriegsverletzungen denkt, aber a) können auch dort entsprechende - eher filigrane - Verletzungen auftreten und
b) wer "fein" kann, kann auch "grob" - jedenfalls eher als umgekehrt. D. h. auch "typische" Feldlazarettätigkeiten wie das Absägen von Beinen kann ein Roboter erledigen, mit weniger Pfusch durch Ermüdungs-/Erschöpfungsausfällen beim 30. Bein in Folge. Und vermutlich sogar steriler, so weit dies unter Kriegsbedingungen überhaupt möglich ist.
• Schau mal: ziemlich ähnliche Diskussionen in den www.secarts.org-Foren
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