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NEUES THEMA30.04.2015, 11:12 Uhr
Nutzer / in
gluta

• Appell an die Deutschen Bahn AG: Blutgeld-Rückerstattung

Die Deportation von über 58.000 griechischen Juden liess sich die deutsche Bahn bezahlen und nahm Millionen ein. Die Jüdische Gemeinde von Thessaloniki und der "Zug der Erinnerung" fordern diese Gelder in einem Schreiben Link ...jetzt anmelden! zurück: einschließlich der seit 1943 aufgelaufenen Zinsen sind es 89 Millionen 455 Tausend und Zweihundertundachtzig Euro.
Bitte zeichnen Sie den folgenden Appell an die Deutsche Bahn AG, deren Eigentümerin Deutschland ist.
Appell Link ...jetzt anmelden!
Gemeinsam mit der Bürgerinitiative "Zug der Erinnerung" und der Jüdischen Gemeinde von Thessaloniki fordere ich von der Deutschen Bahn AG und ihrer Eigentümerin, die verzinsten Fahrtkosten für die Massendeportationen aus Griechenland nach Auschwitz und Treblinka in vollem Umfang, ohne Umwege und unverzüglich an die Jüdische Gemeinde von Thessaloniki zurückzuerstatten.

Zug der Erinnerung e.V.
NEUER BEITRAG16.06.2015, 20:24 Uhr
EDIT: retmarut
19.06.2015, 00:15 Uhr
Nutzer / in
retmarut

Appell an die Deutschen Bahn AG: Blutgeld-Rückerstattung Dazu aktuell vom Zug der Erinnerung ein Schreiben an Unterstützer:

[...] An erster Stelle steht ein Beweissicherungsverfahren, das wir dringend realisieren wollen:
In den griechischen Archiven liegen Dokumente der NS-Besatzer, die den kriminellen Geldfluss für die Reichsbahn-Deportationen von Thessaloniki nach Auschwitz nachvollziehbarer machen. Die Reichsbahn ließ sich ihre Mordbeihilfe von den Opfern bezahlen und gab Fahrkarten aus. Über 50.000 griechische Deportierte (darunter zahlreiche Familien und insgesamt 12.000 Kinder) wurden mit „Gruppentarifen“ in den Tod geschickt.
Glaubt man der Deutschen Bahn AG, ist das Blutgeld im Nichts verschwunden:
Laut DB fehlt es für die Millionensummen an „Belegen“. Die Fahrten nach Auschwitz seien nur „pro forma“ in Rechnung gestellt worden („Es gibt keine Hinweise, dass tatsächlich auch Geld geflossen ist.“ Wörtliche Stellungnahme der DB AG in der ARD-Dokumentation „Das Erbe der Bahn“. Sendung am 20.10.2014.) - Rückzahlungspflichten an die Überlebenden oder die Nachkommen der Opfer bestünden also nicht.
Eine erbärmliche Schutzbehauptung. Die Tätererben verschanzen sich hinter angeblichem
Nichtwissen.
Das Milliarden-Unternehmen DB AG und die Bundesregierung überlassen es der Jüdischen Gemeinde von Thessaloniki und dem „Zug der Erinnerung“, nach der Wahrheit zu forschen.
Wir nehmen diese Provokation der DB AG und ihrer Eigentümerin an und werden die Tätererben mit den Tatsachen konfrontieren.
Das Budget für unser Beweissicherungsverfahren ist noch nicht vollständig gedeckt. Es fehlen rund 3.000.- Euro. Auch wenn Sie größere Beträge nicht erübrigen können: Eine Gruppenspende ist ebenso willkommen - die Summe mehrerer kleiner Beträge aus Ihrem privaten oder gesellschaftlichen Umfeld!
Sie erhalten eine steuerlich absetzbare Spendenbescheinigung. [...]

Kreissparkasse Köln
IBAN: DE60 3705 0299 0352 5503 92
BIC: COKSDE33XXX

Über den Verlauf unserer Kampagne und die nächsten praktischen Schritte halten wir Sie - wie
bisher - auf dem Laufenden!


Fahrkarten von Thessaloniki ins Vernichtungslager Auschwitz (Quelle: Staatliches Museum Auschwitz)
NEUER BEITRAG07.10.2015, 12:22 Uhr
Nutzer / in
retmarut

Ulla Jelpke: Bahn behält Deportationsprofit 64 Millionen Euro hat die Deutsche Reichsbahn 1943 für die Deportation der Juden aus Thessaloniki kassiert. Das bestätigt nun auch die Bundesregierung – und rechtfertigt es zugleich, dass das Geld nie zurückgezahlt wurde. Entsprechende Forderungen der Jüdischen Gemeinde will sie auch in Zukunft ablehnen, teilte sie auf eine Kleine Anfrage mit.

Dass die Deportation der Juden Unrecht war, steht zum Glück auch für die Bundesregierung außer Frage. Die Reichsbahn hatte damals 2 Pfennig pro Erwachsenem kassiert – das war das „Gruppentarif“. Gezahlt hatte die SS, die sich dann wiederum aus dem Besitz der Jüdischen Gemeinde bediente. Die Zahlen werden von der Bundesregierung nicht bestritten: Sie habe weder Anlass, an der Umrechnung in den heutigen Gegenwert in Höhe von 64 Millionen Euro zu zweifeln, zudem hat sie „keine Erkenntnisse darüber, dass Rückerstattungen vorgenommen wurden.“

Doch anstatt diese Rückzahlung endlich vorzunehmen, findet es die Bundesregierung richtig, dass die Bahn ihren Deportationsprofit behält. Und zwar, weil „die Rechtsfolgen aus dem NS-Unrecht spezialgesetzlich abschließend geklärt wurden.“

Zugeben, dass die Jüdische Gemeinde das abgepresste Fahrgeld niemals zurückerhalten hat, und gleichzeitig behaupten, die Angelegenheit sei abschließend geklärt – das zeugt schon von einem schier unfassbaren Gleichgültigkeit gegenüber den NS-Opfern.

Die Bundesregierung verweist auf das deutsch-griechische Abkommen von 1960, in dem die Zahlung von 115 Millionen D-Mark vereinbart wurde. Die griechische Regierung hat aber schon damals klargestellt, dass es sich bei den damals gezahlten 115 Millionen D-Mark nur um eine Abschlagszahlung handelt und die Ansprüche griechischer Staatsbürger damit längst nicht „erledigt“ sind. So billig darf die Bundesregierung nicht davonkommen. Ich werde die Forderungen der Jüdischen Gemeinde Thessaloniki wie auch anderer Deportierter weiterhin unterstützen.

Wortlaut der Antwort der Bundesregierung: Link ...jetzt anmelden! Link ...jetzt anmelden!



Ulla Jelpke, MdB
Innenpolitische Sprecherin Fraktion DIE LINKE. im Deutschen Bundestag
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