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Über die Ukraine hinaus (2)
  [6 pics,3 files] begonnen von FPeregrin am 19.11.2024  | 50 Antworten
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NEUES THEMA19.11.2024, 18:36 Uhr
EDIT: FPeregrin
19.11.2024, 18:39 Uhr
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FPeregrin

• Über die Ukraine hinaus (2) Hier kommts her:
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Ich wiederhole nochmal den letzten Post:


Zur laufenden Eskalation kopiere ich ein paar Meldungen aus dem tagesschau-Ticker zur späteren Rekonstruktion, denn die Geschichte legt gerade wieder einen Zacken zu. Wenn wir Strom haben und das Netz läuft, haben wir was zum Nachlesen.


17.11.2024 • 19:37 Uhr
Medien: Biden erlaubt Einsatz von US-Waffen längerer Reichweite

US-Präsident Joe Biden hat einer Zeitung zufolge der Ukraine den ersten Einsatz von US-Waffen längerer Reichweite gegen Ziele innerhalb Russlands genehmigt. Sie dürften zunächst gegen russische und nordkoreanische Soldaten in der Oblast Kursk eingesetzt werden, berichtete die New York Times unter Berufung auf US-Regierungskreise.

Die Washington Post schrieb, die Genehmigung sei eine Reaktion auf die Stationierung Tausender nordkoreanischer Soldaten in der Region. Das US-Verteidigungsministerium wollte die Berichte auf Anfrage zunächst nicht kommentieren.


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18.11.2024 • 00:09 Uhr
Erste Reaktionen aus Moskau zu Einsatz-Erlaubnis von weitreichenden Waffen

Präsident Wladimir Putin hat sich bislang nicht zu der US-Erlaubnis zum Einsatz von weitreichenden Waffen geäußert. Der Vorsitzende des Ausschusses für Internationale Angelegenheiten in der Staatsduma, Leonid Sluzki, sagte, Angriffe mit US-amerikanischen Raketen tief in russische Regionen hinein werden unweigerlich zu einer ernsthaften Eskalation führen, die weitaus schwerwiegendere Folgen haben könnte.

Noch entschiedener äußerte sich Wladimir Jabarow, der erste stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Internationale Angelegenheiten des russischen Föderationsrates. Die Genehmigung sei ein beispielloser Schritt, der zum Beginn des Dritten Weltkriegs führen könnte, sagte er der Nachrichtenagentur TASS. Russlands Reaktion würde sofort folgen.
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NEUE ANTWORT19.11.2024, 18:41 Uhr
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FPeregrin

Über die Ukraine hinaus (2) [...]


18.11.2024 • 06:39 Uhr
NATO hält groß angelegte Übung in Finnland ab

Erstmals seit dem NATO-Beitritt Finnlands wird dort eine groß angelegte Artillerieübung des Militärbündnisses abgehalten. Die Übung, die am Sonntag begann, findet bis zum 28. November in der nördlichen Region Lappland statt. Sie ist Teil der Übung "Dynamic Front 25", der größten NATO-Artillerieübung, die bisher in Europa abgehalten wurde. Schießübungen sind auch in Deutschland, Estland, Rumänien und Polen vorgesehen. Auf dem Übungsgelände in Lappland kamen am Sonntag bis zu 3.600 Soldaten aus Finnland, den USA, Schweden, Großbritannien, Frankreich und anderen NATO-Staaten zusammen.


[...]


18.11.2024 • 09:41 Uhr
Moskau warnt vor Eskalation nach Freigabe von US-Raketen

Der russische Außenpolitiker Leonid Sluzki hat vor einer Eskalation im Ukraine-Krieg gewarnt. Hintergrund ist die Freigabe von reichweitenstarken US-Raketen für Schläge gegen russisches Staatsgebiet, über die US-Medien übereinstimmend berichten. "US-Raketenangriffe tief in russischen Gebieten werden unweigerlich zu einer größeren Eskalation führen, die droht, noch weitaus ernstere Folgen nach sich zu ziehen", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma im Gespräch mit der staatlichen Moskauer Nachrichtenagentur TASS.

Sollte sich die Information bestätigen, sagte Sluzki, dann werde Russland aufs Schärfste reagieren. US-Präsident Joe Biden habe entschieden, sich als "Blutiger Joe" aus dem Amt zu verabschieden und so in die Geschichte einzugehen. Biden mache es seinem designierten Nachfolger Donald Trump nicht nur schwerer, den Krieg in der Ukraine zu beenden, sondern auch eine globale Konfrontation zu verhindern.


[...]

18.11.2024 • 09:55 Uhr
Borrell: EU sollte Einsatz von Waffen in Russland gestatten

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell will die EU-Mitgliedstaaten dazu auffordern, der Ukraine den Einsatz von Waffen für Angriffe innerhalb Russlands zu gestatten. "Immer wieder habe ich gesagt, dass die Ukraine in der Lage sein sollte, die von uns gelieferten Waffen zu nutzen, nicht nur um die Pfeile zu stoppen, sondern auch um die Bogenschützen zu treffen", sagte Borrell vor dem Treffen der EU-Außenministertreffen in Brüssel. "Ich glaube weiterhin, dass dies getan werden muss. Ich bin sicher, wir werden erneut darüber diskutieren. Ich hoffe, die Mitgliedstaaten werden dem zustimmen."


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18.11.2024 • 10:57 Uhr
Kreml: Freigabe von US-Waffen zieht USA tiefer in Konflikt

Der mögliche Einsatz von US-Waffen längerer Reichweite gegen Ziele tief im russischen Staatsgebiet würde nach Ansicht Russlands zu einer Zunahme der Spannungen führen und die USA tiefer in den Konflikt hineinziehen. Die scheidende Regierung von Präsident Joe Biden gieße Öl ins Feuer und suche eine Eskalation des Krieges in der Ukraine, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow.


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18.11.2024 • 11:37 Uhr
Kim Jong Un kritisiert Rolle der USA und des Westens

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat die Rolle der USA und des Westens im Krieg gegen die Ukraine scharf kritisiert. Die USA und der Westen nutzten den Konflikt in der Ukraine, um "den Umfang ihrer militärischen Interventionen weltweit auszuweiten", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA Kim. Sie würden die ukrainischen Soldaten als "Stoßtrupp" benutzen, um Erfahrungen im Kampf gegen Russland zu sammeln. Kim warnte den Angaben zufolge, dass Washingtons andauernde militärische Unterstützung der Ukraine "Besorgnis über einen dritten Weltkrieg" wecke.

Der nordkoreanische Machthaber kündigte zugleich an, sein Land werde seine Atomwaffenverteidigung "ohne Einschränkungen" stärken. Südkorea und die USA werfen Nordkorea vor, mehr als 10.000 Soldaten entsandt zu haben, um Russland im Krieg gegen die Ukraine zu helfen. Seoul meldete vergangene Woche, nordkoreanische Soldaten seien bereits aktiv an Kampfhandlungen nahe der Grenze zur Ukraine beteiligt. Pjöngjang hat die Entsendung abgestritten.


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18.11.2024 • 11:47 Uhr
Scholz bleibt bei Nein zur Freigabe von weitreichenden Waffen

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht nach Berichten über die Freigabe von US-Raketen auf Ziele in russischem Gebiet keinen Anlass, seine Haltung zu überdenken. Das betont ein Regierungssprecher in Berlin. Die Bundesregierung sei aber von dem Schritt der USA vorab informiert worden, sagt der Sprecher. Eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums ergänzt, es gebe in der Ukraine keine von Deutschland gelieferten Waffen, die in die Kategorie der weitreichenden Waffen fielen. Scholz lehnt eine Freigabe grundsätzlich ab und will auch keine deutschen Marschflugkörper vom Typ "Taurus" mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern zu liefern.


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18.11.2024 • 12:32 Uhr
Pistorius: Deutschland bleibt bei "Taurus"-Nein

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sieht durch die US-Erlaubnis für den Einsatz weiter reichender Waffen durch die Ukraine keine Auswirkungen auf die deutsche Ablehnung einer Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an das Land. "Es ändert nichts aktuell an unserer Einschätzung", sagte Pistorius bei einem Besuch beim Hubschrauber-Hersteller Airbus im bayerischen Donauwörth. Es gebe "zurzeit keinen Anlass, eine andere Entscheidung herbeizuführen".

Liefern will Deutschland nun aber 4.000 durch Künstliche Intelligenz (KI) gesteuerte Drohnen, wie Pistorius bestätigte. Diese könnten "die gegnerische elektronische Drohnenabwehr gewissermaßen außer Funktion setzen, umfliegen", sagte er.


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18.11.2024 • 13:40 Uhr
Weißes Haus zurückhaltend bei Waffen-Erlaubnis für Ukraine

Das Weiße Haus hat nach Berichten über die Freigabe von US-Raketen für ukrainische Angriffe auf russisches Gebiet Kritik aus Moskau zurückgewiesen - ansonsten aber ausweichend auf Fragen zu dem Thema reagiert. "Das Feuer wurde durch die russische Invasion in die Ukraine entfacht", sagte der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, am Rande des G20-Gipfels in Rio de Janeiro. Auch auf mehrfache Nachfrage wollte Finer die Berichte nicht offiziell bestätigen, dementierte sie aber auch nicht. "Ich bestätige keine Entscheidungen, die in Bezug auf die US-Unterstützung in diesen operativen Fragen getroffen wurden oder nicht", sagte Finer.

Finer sagte weiter: "Ich werde nicht auf die auf dem Tisch liegenden Optionen oder dergleichen eingehen, sondern nur sagen, dass wir sehr deutlich gemacht haben, dass das Ziel, das übergeordnete strategische Ziel, für den Rest dieser Amtszeit in Bezug auf die Ukraine darin besteht, die Ukraine so stark wie möglich zu machen." Fakt sei, dass die US-Regierung ihre politischen Entscheidungen "auf der Grundlage der Umstände" auf dem Schlachtfeld treffe. In den vergangenen Tagen und Wochen habe es eine "bedeutende russischen Eskalation" gegeben, so Finer mit Blick auf Berichte über den Einsatz nordkoreanischer Truppen.


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18.11.2024 • 15:07 Uhr
Putin-Vertrauter: Einsatz neuer Waffensysteme denkbar

Russland könnte neue Waffensysteme in der Ukraine einsetzen, falls Kiew russisches Gebiet mit US-Raketen großer Reichweite angreife, erklärte Wjatscheslaw Wolodin, ein hochrangiger Abgeordneter und Verbündeter von Präsident Wladimir Putin. Der Einsatz dieser Waffen würde zudem "die russisch-amerikanischen Beziehungen vollständig zerstören", so Wolodin. Der Vorsitzende der Staatsduma nannte keine Einzelheiten dazu, welche Waffensysteme zum Einsatz kommen könnten.


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NEUE ANTWORT19.11.2024, 18:54 Uhr
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FPeregrin

Über die Ukraine hinaus (2) >>>


18.11.2024 • 18:28 Uhr
Russland droht im Falle der "Einmischung"

Russland reagiert auf die angekündigte Freigabe von weit reichenden US-Waffen für die Ukraine, die etwa russische Nachschubwege, Produktionsstätten und Abschussrampen treffen könnten. Das Außenministerium in Moskau erklärte, sollte die Ukraine solche Raketen nutzen, würde das den Charakter des Krieges grundlegend verändern und eine "angemessene und spürbare" Antwort Russlands nach sich ziehen. Es würde sich in einem solchen Fall um eine direkte Einmischung der USA "und seiner Satelliten" handeln.


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18.11.2024 • 18:55 Uhr
Scholz bleibt bei Nein zum "Taurus"

Nach Berichten über eine US-Erlaubnis für die Ukraine zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Lieferung von deutschen "Taurus"-Marschflugkörpern erneut abgelehnt. "Ich habe sehr klare Gründe, warum ich die Lieferung von Marschflugkörpern "Taurus" (...) nicht für richtig halte", sagte Scholz am Rande des G20-Gipfels in Rio de Janeiro. Deutschland müsste sich an der Zielsteuerung beteiligen. "Das ist aber etwas, was ich nicht verantworten kann und auch nicht will."


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18.11.2024 • 22:57 Uhr
Trumps Umfeld kritisiert US-Zusage für Ukraine

Die Erlaubnis für den Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland hat im Lager des designierten US-Präsidenten Donald Trump teils heftige Reaktionen ausgelöst. Richard Grenell, der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, warf US-Präsident Joe Biden vor, den Krieg zu eskalieren. "Es ist, als ob er einen ganz neuen Krieg beginnen würde", so Grenell.

Der Sohn Trumps, Donald Trump Jr., schrieb auf der Plattform X: "Der militärisch-industrielle Komplex scheint sicherstellen zu wollen, dass der Dritte Weltkrieg beginnt, bevor mein Vater die Chance hat, Frieden zu schaffen und Leben zu retten."


18.11.2024 • 23:01 Uhr
Ukraine bezeichnet US-Erlaubnis als "game changer"

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sieht in der US-Erlaubnis zum Einsatz von Raketen gegen Ziele im russischen Hinterland einen möglichen "game changer". Dies könne die Dinge grundlegend verändern, sagte Sybiha in New York.

"Je länger die ukrainischen Angriffe reichen, desto kürzer wird der Krieg sein." Sein Land habe "vollumfänglich das Recht, militärische Ziele auf dem Territorium Russlands anzugreifen", sagte der Außenminister, der an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats teilnehmen wollte, die für den 1000. Tag seit Beginn des Ukraine-Krieges angesetzt worden war.


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01:50 Uhr
Macron begrüßt US-Entscheidung zu Raketen

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat es begrüßt, dass der Ukraine erlaubt worden sei, aus den USA gelieferte Raketen gegen Ziele in Russland einzusetzen. Dies sei eine "gute Entscheidung", sagte er am Rande des G20-Gipfels in Brasilien. Die US-Regierung bestätigte entsprechende Medienberichte über eine Waffenfreigabe noch nicht.>/tt>

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07:26 Uhr
Russland signalisiert den USA "Offenheit für Normalisierung"

Russland hat einem Bericht zufolge Bereitschaft zur Normalisierung der Beziehungen zu den USA signalisiert. "Russland ist, wie unser Präsident gesagt hat, offen für eine Normalisierung", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Tass Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Allerdings erwarte dieser auch von den USA Schritte zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen. "Wir können nicht allein Tango tanzen. Und wir werden es auch nicht tun."

Peskow verwies darauf, dass nicht Russland das "Sanktionsrennen" begonnen habe. "Das hat Washington initiiert." Die Beziehungen zwischen Russland und den USA gelten aufgrund einer Reihe von geopolitischen Konflikten - allen voran des Kriegs in der Ukraine - als stark angespannt. Moskau hofft auf eine Wende in den Beziehungen mit der Amtsübernahme des designierten US-Präsidenten Donald Trump im Januar.

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07:33 Uhr
Union wirft Scholz wegen "Taurus"-Haltung Parteitaktik vor

Die Union im Bundestag hat Kanzler Olaf Scholz (SPD) vorgeworfen, der Ukraine die gewünschten "Taurus"-Marschflugkörper aus Parteitaktik vorzuenthalten. "Der Bundeskanzler zieht wieder einmal Parteiinteressen den außen- und sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands vor", sagte der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Florian Hahn, der Augsburger Allgemeinen.

Der Kanzler schiele mit seiner Entscheidung auf die Unterstützung des linken Parteiflügels im beginnenden Wahlkampf. Deutschland werde durch das Beharren des Kanzlers international ein weiteres Mal als zögerlicher und unzuverlässiger Partner wahrgenommen, so Hahn. "Das ist ein schwerer Fehler", sagte der CSU-Politiker. All die Beschwörungen von Scholz, die Ukraine so stark wie nötig zu unterstützen, seien "nur heiße Luft".


[...]


10:14 Uhr
Putin unterzeichnet aktualisierte Nukleardoktrin

Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit seiner Unterschrift die aktualisierte Nukleardoktrin des Landes ratifiziert. Das Dokument wurde auf offiziellen Kanälen der russischen Behörden veröffentlicht.

Darin wird festgeschrieben, dass Russland den Einsatz von Atomwaffen als Abschreckungsmittel sieht, deren "Einsatz eine extreme und notwendige Maßnahme darstellt". Zugleich soll die Eindämmung von Aggressionen von Außen durch "die gesamte Militärmacht der Russischen Föderation einschließlich der Atomwaffen" sichergestellt werden.

Mit dem aktualisierten Dokument wird die Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen gesenkt. So werde die "Aggression eines Staates, der nicht über Atomwaffen verfügt, jedoch unter Beteiligung oder Unterstützung eines Atomstaates" als gemeinsamer Angriff auf Russland gewertet, schreiben russische Nachrichtenagenturen. Darüber hinaus sei eine nukleare Reaktion Russlands auch im Falle einer kritischen Bedrohung mit konventionellen Waffen sowie bei einer Bedrohung von Verbündeten Russlands möglich.


[...]


13:26 Uhr
Russland: Ukraine beschießt Territorium mit ATACMS-Raketen

Russischen Nachrichtenagenturen zufolge hat die Ukraine russisches Territorium mit den reichweitenstarken Raketen des US-Typs ATACMS beschossen. Konkret soll dies in der Region Brjansk passiert sein. Der Angriff sei in der Nacht gestartet worden, mit sechs in den USA hergestellten ATACMS-Raketen, hieß es unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.

Russische Luftverteidigungssysteme hätten fünf der Raketen abgefangen und eine beschädigt. Trümmer einer Rakete seien auf eine Militäranlage in der Region gefallen und hätten einen Brand verursacht, hieß es weiter. Der Angriff habe keine Opfer oder Schäden zur Folge gehabt, teilte das Ministerium den Angaben nach mit.

Das ukrainische Militär hatte zuvor mitgeteilt, es habe in der Nacht ein Waffenlager in der Oblast Brjansk in der Nähe der Stadt Karatschew angegriffen. Es habe ein Dutzend Detonationen im Zielgebiet gegeben. Die Ukraine hatte kürzlich Insidern zufolge von den USA die Erlaubnis erhalten, mit US-Raketen mit längerer Reichweite auch Ziele auf russischem Territorium anzugreifen. Russland teilte mit, ein solcher Angriff wäre eine gefährliche Eskalation.


[...]


15:23 Uhr
Lawrow: Westen will eskalieren

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht in den Angriffen der Ukraine auf die russische Region Brjansk mit US-Raketen ein Signal, dass der Westen den Konflikt eskalieren wolle. "Diese hochtechnologischen Raketen können ohne die Amerikaner nicht eingesetzt werden", erklärte Lawrow. Darauf habe Präsident Wladimir Putin mehrfach hingewiesen.

Er hoffe, dass die neue nukleare Doktrin Russlands aufmerksam zur Kenntnis genommen worden sei, sagt Lawrow weiter. Darin hat Putin die Schwelle für einen Nuklearschlag herabgesetzt.

Deutschland lobte er für die Entscheidung, keine Langstreckenwaffen an die Ukraine zu liefern. Dies sei "eine verantwortungsvolle Haltung", sagte Lawrow.


[...]

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NEUE ANTWORT20.11.2024, 05:48 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) Eine sehr sinnvolle Aktion: So hat man eine gute Zeitleiste zum Nachlesen - bekanntlich gehen ja nach einer Weile die Erinnerungen in genauer Chronologie u. Details doch etwas durcheinander.
Damit hast Du natürlich die A...karte gezogen, was dessen Fortführung betrifft ... Wie war das doch gleich mit dem Fährmann?!
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NEUE ANTWORT20.11.2024, 11:13 Uhr
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FPeregrin

Über die Ukraine hinaus (2) Naja, das wird nicht bis ultimo verfolgt werden; es geht um diesen konkreten qualitativen historischen "Verdichtungsknoten". Ich werde hier nicht jeden Einschlag tickern ...
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NEUER BEITRAG20.11.2024, 11:25 Uhr
EDIT: FPeregrin
20.11.2024, 11:28 Uhr
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FPeregrin

Über die Ukraine hinaus (2) Und weiter geht's aus dem tagesschau-Ticker:

[...]


01:11 Uhr
US-Admiral warnt vor negativen Folgen von Waffenabgabe

Waffenlieferungen an Israel und die Ukraine drohen, die Verteidigungsfähigkeit der USA einzuschränken. Das sagte Admiral Samuel Paparo, Befehlshaber der Regionalkommandos Indo-Pazifik, bei einer Veranstaltung der Denkfabrik Brookings Institution. Er erwähnte vor allem die Abgabe von Luftverteidigungssystemen.

In den vergangenen Jahren habe man vor allem Artilleriegeschütze und -munition sowie Kurzstreckenwaffensysteme geliefert. Die Abgabe von Flugabwehrsystemen könnte die militärischen Fähigkeiten einschränken, sollte die Volksrepublik China Taiwan angreifen, so Paparo.


02:12 Uhr
Zeitung: Biden gibt Lieferung von Anti-Personen-Minen frei

US-Präsident Biden hat nach Informationen der Washington Post die Lieferung von Anti-Personen-Minen an die Ukraine genehmigt. Die Zeitung zitiert zwei "US-Offizielle".

Grund für den Kurswechsel des Weißen Hauses sei das stetige Vorrücken russischer Truppen im Donbass. Die Lieferung dieser Minen sei nach Meinung des Pentagon ein wirksames Mittel, um das Vordringen der russischen Einheiten zu verlangsamen. Der Einsatz der Minen werde jedoch auf den Osten der Ukraine beschränkt. Die Ukraine soll zugesagt haben, die Minen nicht in dicht besiedelten Gebieten einzusetzen.

Anti-Personen-Minen sind international geächtete Waffen, weil sie nicht zwischen Soldaten und Zivilisten unterscheiden und noch lange nach Kriegsende verletzten und töten können.


[...]


03:06 Uhr
Selenskyj: Ohne US-Hilfe droht Niederlage

Im Fall von Einschnitten bei der US-Militärhilfe für die Ukraine werde sein Land den Krieg verlieren, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit dem US-Sender Fox News. "Wir werden kämpfen. Wir haben unsere Produktion, aber es reicht nicht aus, um sich durchzusetzen."

Einigkeit zwischen der Ukraine und den USA sei "das Wichtigste", sagte Selenskyj weiter. Der designierte Präsident Donald Trump könne den russischen Präsidenten Wladimir Putin beeinflussen, "weil er viel stärker ist als Putin". Der russische Staatschef "kann willens sein und diesen Krieg beenden, aber es hängt auch viel mehr von den Vereinigten Staaten von Amerika ab."

Trump hatte im Wahlkampf mehrfach angekündigt, die Unterstützung für die Ukraine massiv zu kürzen. Er hatte auch mehrfach versichert, den Krieg in der Ukraine schnell zu beenden. Der Republikaner machte aber keine näheren Angaben dazu, wie er dies tun werde.


[...]

Die Ratten kriechen in ihre Löcher:
07:34 Uhr
US-Botschaft in Kiew schließt wegen eines erwarteten Luftangriffs

Die US-Botschaft in Kiew hat nach eigenen Angaben Hinweise auf einen möglicherweise bevorstehenden schwerwiegenden Luftangriff erhalten und bleibt heute geschlossen. US-Bürger sollen sich darauf vorbereiten, für den Fall eines Luftalarms Schutzräume aufzusuchen. "Aus Gründen der Vorsicht wird die Botschaft geschlossen, die Angestellten sind angewiesen, sich vor Ort in Sicherheit zu bringen", heißt es.

Russland hatte "entsprechende" Reaktionen angekündigt, nachdem die ukrainische Armee am Dienstag erstmals russisches Territorium mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen angegriffen haben soll.


[...]

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P.S.: "... es geht um diesen konkreten qualitativen historischen "Verdichtungsknoten". Ich werde hier nicht jeden Einschlag tickern ..." - Es ist natürlich eine ad-hoc-Auswahl nach der aktuellen intuitiven Lageeinschätzungen; es kann unnütztes Tüdelüt dabei sein, es kann auch mal ein wichtiges hard fact flöten gehen. ... und ich bin auch mal auf der Arbeit usw. Es steht hier jedem frei, es besser zu machen.
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NEUER BEITRAG22.11.2024, 15:43 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) Wo Putin recht hat, hat er recht ... - die untenstehende Sicht der Dinge teile ich durchaus:

Putin bestätigt Einsatz neuer Mittelstreckenrakete in der Ukraine

Russland hat in der Ukraine einen Probeangriff mit den neuesten Mittelstreckenraketen vom Typ "Oreschnik" durchgeführt. Dies erklärte der russische Präsident Wladimir Putin in einer Ansprache.


Der russische Präsident Wladimir Putin gab infolge des Einsatzes westlicher präzisionsgelenkter Langstreckenwaffen gegen russisches Territorium eine Erklärung ab. Er bestätigte den Angriff mittels US-amerikanischer ATACMS- und HIMARS-Raketen sowie britischer "Storm Shadows" auf russische Militäreinrichtungen in den Gebieten Brjansk und Kursk.

"Von diesem Zeitpunkt an hat der regionale Konflikt in der Ukraine, der zuvor vom Westen provoziert worden war, Elemente globalen Ausmaßes angenommen, wie wir wiederholt betont haben", sagte Putin.

Darauf habe Russland mit dem Einsatz einer Mittelstreckenrakete vom Typ "Oreschnik" gegen eine Anlage der ukrainischen Rüstungsindustrie in der Stadt Dnjepropetrowsk reagiert, so Putin. Der Angriff erfolgte am Donnerstag, als "Probeeinsatz unter Gefechtsbedingungen".

Er wies darauf hin, dass die eingesetzte Waffe eine ballistische, nicht atomar bestückte Rakete mit Hyperschallausstattung sei. Gegen die neuesten "Oreschnik"-Raketen gebe es bislang keine Mittel. "Ihre Geschwindigkeit beträgt 10 Mach (zwei bis drei Kilometer pro Sekunde). Die Luftverteidigungssysteme, einschließlich der US-amerikanischen in Europa, werden nicht in der Lage sein, solche Raketen abzufangen", betonte er.

"Bis heute gibt es keine Mittel, solchen Waffen entgegenzuwirken", so Putin.

Putin kam in seiner Ansprache auch auf den Ausstieg der USA aus dem INF-Vertrag zu sprechen. Er bezeichnete dies als Fehler. "Wir entwickeln Mittelstrecken- und Kurzstreckenraketen als Antwort auf die Pläne der Vereinigten Staaten, Mittelstrecken- und Kurzstreckenraketen in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum zu produzieren und zu stationieren. Wir sind der Meinung, dass die USA einen Fehler gemacht haben, als sie den Vertrag über die Abschaffung von Kurzstreckenraketen im Jahr 2019 unter fadenscheinigen Vorwänden einseitig aufkündigten", sagte er.

Nicht Russland, sondern die Vereinigten Staaten hätten das internationale Sicherheitssystem zerstört, betonte Putin. "Und indem sie weiter kämpfen und an ihrer Hegemonie festhalten, treiben sie die ganze Welt in einen globalen Konflikt." Russland sei nach wie vor bereit, alle strittigen Fragen mit friedlichen Mitteln zu lösen, aber auch auf jede Entwicklung der Ereignisse gefasst.

"Es wird immer eine Antwort geben", sagte Putin und bekräftigte die Entschlossenheit Russlands, die Kampfhandlungen notfalls auch auf den NATO-Raum aufzuweiten. Er machte deutlich:

"Wir halten uns für berechtigt, unsere Waffen gegen die militärischen Einrichtungen derjenigen Länder einzusetzen, die den Einsatz ihrer Waffen gegen unsere Einrichtungen zulassen. Und im Falle einer Eskalation aggressiver Handlungen werden wir ebenso entschlossen und spiegelbildlich reagieren. Ich empfehle den herrschenden Eliten jener Länder, die Pläne für den Einsatz ihrer Militärkontingente gegen Russland ausbrüten, dies ernsthaft zu bedenken."

Der Zivilbevölkerung sicherte er eine Vorwarnzeit im Falle solcher Angriffe zu. "Russland wird die Zivilbevölkerung der Ukraine und Vertreter befreundeter Länder in seinem Hoheitsgebiet vor bevorstehenden Angriffen mit dem neuesten Mittelstrecken-Raketensystem Oreschnik warnen", sagte Putin. Er betonte, dass die russische Seite offen und ohne Angst darüber sprechen werde, da es derzeit keine Mittel zur Abwehr solcher Waffen gebe.

Der stellvertretende Leiter des russischen Sicherheitsrates Dmitri Medwedew wandte sich mit einem Kurzkommentar auf Englisch an die westlichen Widersacher Russlands.

"Ist es also das, was ihr wolltet? Nun, ihr habt es verdammt noch mal bekommen! Angriff einer ballistischen Hyperschallrakete", schrieb er auf X und postete eine Videoaufzeichnung des Angriffs.

So, that's what you wanted? Well, you've damn well got it!A hypersonic ballistic missile attack pic.twitter.com/lsKQHhMnif
— Dmitry Medvedev (@MedvedevRussiaE) November 21, 2024


Russland habe die USA und andere Staaten nicht über den Einsatz von "Oreschnik" in Kenntnis gesetzt, da es keine solchen Verpflichtungen gebe, sagte der Kremlsprecher Dmitri Peskow im Nachgang. Ihm zufolge hat Russland 30 Minuten vor dem Abschuss der "Oreschnik" eine automatische Benachrichtigung über das Zentrum für die Reduzierung nuklearer Bedrohungen an die Vereinigten Staaten geschickt.

Zuvor hatten britische Medien über den Angriff mit Storm-Shadow-Raketen auf eine russische Kommandozentrale im Gebiet Kursk berichtet. Putin bestätigte in seiner Ansprache den Angriff und sagte, dass es leider Tote und Verwundete unter dem Personal der externen Sicherheitseinheiten der Einrichtung und dem Wartungspersonal gegeben habe. Der Führungs- und Einsatzstab des Kontrollzentrums habe hingegen keine Schäden erlitten.

Der Angriff von ATACMS-Raketen gegen ein Munitionsdepot im Gebiet Brjansk wurde durch Luftverteidigungskräfte abgewehrt. "Ein Brand im Munitionsdepot, der durch herabfallende Trümmer einer ATACMS-Rakete verursacht wurde, ist gelöscht worden und es gab weder Verletzte noch schwere Schäden", teilte Putin mit.


Am 21. Nov. auf RTdeutsch unter
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#Mittelstreckenraketen
#Oreschnik
#Hyperschallrakete
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NEUER BEITRAG26.11.2024, 23:53 Uhr
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FPeregrin

Über die Ukraine hinaus (2) jW morgen:

Russland im Vorteil

Größte Gebietsgewinne in der Ukraine seit Beginn von Invasion. Pistorius nutzt Lage, um europäische Rüstungsindustrie voranzutreiben

Von Ina Sembdner

Wunschdenken und Realität in der Bewertung des Ukraine-Kriegs liegen bei den westlichen Verbündeten Kiews nicht erst seit gestern deutlich auseinander. Erklärte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Montag abend stoisch, das Ziel sei: »Die Ukraine muss aus einer Position der Stärke heraus agieren können«, meldeten Analysten und Kriegsblogger am Dienstag, dass die russischen Streitkräfte so schnell wie seit Beginn der Invasion im Februar 2022 nicht mehr vorgerückt seien. »Russland hat neue Wochen- und Monatsrekorde für die Größe der besetzten Gebiete in der Ukraine aufgestellt«, zitierte Reuters aus einem Bericht der unabhängigen russischen Nachrichtengruppe Agentstvo. Im November seien 600 Quadratkilometer erobert worden. Der Leiter des russischen Auslandsgeheimdienstes SVR, Sergej Narischkin, erklärte flankierend, dass Russland die gesamte strategische Initiative auf dem Schlachtfeld innehabe. Von der ukrainischen Luftwaffe wurde gemeldet, dass in der Nacht zum Dienstag eine »Rekordzahl« von 188 Drohnen von russischer Seite auf alle Landesteile abgefeuert worden seien.

Pistorius forderte unterdessen nach dem Treffen mit seinen Kollegen aus Frankreich, Großbritannien und Polen – Sébastien Lecornu, John Healey und Władysław Kosiniak-Kamysz – sowie der italienischen Verteidigungsstaatssekretärin Isabella Rauti, dass die europäischen NATO-Staaten »Fähigkeitslücken« schließen und »mehr Waffensysteme gemeinsam entwickeln, produzieren und beschaffen« müssten. An Brüssel gerichtet, verlangte er, dass der europäischen Rüstungsindustrie der Zugang zu den Finanzmärkten erleichtert werde. Der als sogenannter Experte agierende Politikwissenschaftler Carlo Masala nutzte das Treffen sogleich, um den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen. Er konstatierte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass in Paris, London und Warschau »viel in Bewegung« sei, Berlin bei den meisten Entwicklungen aber »außen vor« sei. Pistorius verfolge jedoch »offenbar das Ziel, Deutschland wieder ins Spiel zu bringen«. Gemeint ist vor allem eine »Koalition der Willigen, die im Zweifel auch bereit ist, Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden«.

Und die westlichen Verbündeten setzen auch anderweitig auf Eskalation. So erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau, dass die Ukraine Russland in den vergangenen drei Tagen zweimal mit »Atacms«-Marschflugkörpern aus US-Produktion beschossen hätte. Beide Angriffe hätten Stellungen in der von ukrainischen Truppen belagerten russischen Region Kursk gegolten. »Das Ministerium hat die Situation unter Kontrolle, und es werden Gegenmaßnahmen vorbereitet«, hieß es. Auf die Freigabe Washingtons für den ukrainischen Einsatz von weitreichenden US-Raketen in russisches Hinterland hatte Moskau am vergangenen Donnerstag erstmals eine neuartige, mit Atomsprengköpfen bestückbare Mittelstreckenrakete eingesetzt.

Auch das sollte am Dienstag Gegenstand im NATO-Ukraine-Rat in Brüssel sein, denn der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hatte eine internationale Reaktion eingefordert und zur Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme gedrängt. Nach russischen Angaben kann die auf Hyperschalltechnologie basierende Rakete mit dem Namen »Oreschnik« nicht abgefangen werden. Aus Moskau sah man dem Treffen entspannt entgegen. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow mutmaßte, dass es unwahrscheinlich sei, »dass auf Botschafterebene wichtige Entscheidungen getroffen werden«.


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NEUE ANTWORT27.01.2025, 14:21 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) [...] "hatte Moskau am vergangenen Donnerstag erstmals eine neuartige, mit Atomsprengköpfen bestückbare Mittelstreckenrakete eingesetzt."
... das kleine "Haselnüßchen" - eine durchaus beeindruckende waffentechnische Erfindung. Und Rußland kann sich Zeit lassen ...
So heißt es am 26.12.2024 um 21.34 UHr im Ukraine- Liveticker von RTdeutsch:

Putin: Russland hat keine Eile bei Oreschnik-Einsatz

Falls notwendig, kann Russland das Oreschnik-Raketensystem erneut einsetzen, will es aber nicht überstürzen, erklärt Präsident Wladimir Putin im Gespräch mit Journalisten. Dem Staatsoberhaupt zufolge reagiert Moskau immer angemessen. Wenn die Ukraine fünf bis sieben ATACMS-Systeme einsetze, dann antworte die russische Armee mit einem umfassenden Schlag mit hochpräzisen Langstreckenwaffen:
"Wenn wir sehen, dass der Einsatz von leistungsfähigeren Mittelstreckenwaffen erforderlich ist, werden wir sie natürlich einsetzen. Aber wir haben es nicht eilig."
Darüber hinaus verfüge Russland über eine geringe Anzahl an Oreschnik-Systemen. Nun habe die Serienproduktion der Waffe begonnen, um eine notwendige Menge zu produzieren. Außerdem würden einige Systeme nach Weißrussland verlegt. Putin bezieht sich hierbei auf die Vereinbarung zwischen Moskau und Minsk über die Stationierung der Oreschniks in Weißrussland als Antwort auf die Stationierung von US-Raketen in Deutschland.
Trotzdem hebt Putin hervor, dass Oreschnik dennoch "heute oder morgen" eingesetzt werden könnte, wenn es notwendig wäre.
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NEUER BEITRAG12.01.2025, 16:09 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) Und die gute alte - früher durchaus mal eine zwar konservative, aber doch sehr seriöse Zeitung gewesene - Tante FAZ unterstützt propagandistisch mal wieder die Ukraine.

Von Reinhard Lauterbach dazu in der jW (schon) vom 19.11.2024 (ist irgendwie untergegangen, sorry, daß so spät):

Unterstützung bis zum Schluss
Wenn es um Support für die Ukraine geht, lässt die FAZ auch schon mal einen Terroristen zu Wort kommen


Dass eine auf Respektabilität achtende »Qualitätszeitung« einem nicht einmal reumütigen Terroristen eine Plattform bietet, kommt eher selten vor. Aber die »Zeitung für Deutschland« hat es sich getraut. Am vergangenen Freitag bot die Frankfurter Allgemeine dem ukrainischen Geheimdienstoffizier Roman Tscherwinskij die Gelegenheit, sich auf Seite drei seiner Rolle bei der Vorbereitung des Anschlags auf die Ostseepipelines Nord ­Stream 1 und 2 zu rühmen.

Was der Mann, der nach eigenen Angaben nicht selbst auf den Grund der Ostsee getaucht ist, aber die Aktion »patriotischer Taucher« koordiniert haben will, von sich gab, war schon bemerkenswert: Die Ukraine sei sozusagen der Chirurg gewesen, der durch eine »Operation« Deutschland vom Krebsübel seiner Abhängigkeit von russischen Energieträgern geheilt habe, nachdem alles Zureden nicht geholfen habe. Künftig werde Deutschland der Ukrai­ne sogar noch dafür dankbar sein. Wirtschaftliche Schäden wischte er dabei beiseite: Was seien ein paar Prozent entgangenes Wachstum angesichts des »Blutzolls«, den »unsere Jungs« an der Front zu leisten hätten. In diesem Argument werden die Geschicke der BRD kurzerhand zur Angelegenheit der ukrainischen Kriegsanstrengung verbucht, ohne der Regierung in Berlin geschweige denn der deutschen Gesellschaft auch nur den Anschein eines Entscheidungsrechts darüber einzuräumen. Das scheint die ukrai­nische Justiz, die Tschwerinskij wegen einer versemmelten Geheimdienstaktion unter Hausarrest hält und das Interview zweifellos zu genehmigen hatte, genauso zu sehen wie die Redaktion in Frankfurt am Main, die diesen Text abgenickt hat.

Tscherwinskijs Äußerungen überbieten dabei noch die notorische Chuzpe Andryj Melnyks, des langjährigen Kiewer Botschafters in Berlin. Melnyk, ein bekennender Bandera-Anhänger, pilgerte alljährlich zu dessen Grab in München und belehrte anschließend »die Deutschen«, wie schlecht sie im Zweiten Weltkrieg mit »den Ukrainern« umgegangen seien – soweit die nicht kollaboriert haben, was Melnyk freilich nicht dazusagte. Die Zeit für eine Diskussion über Banderas Wirken sei »noch nicht gekommen«, sagte Melnyk einmal einem deutschen Interviewer, der zaghaft nachfragte.

Dass weder Melnyk auf Veranlassung des Auswärtigen Amtes vorzeitig nach Hause geschickt wurde, obwohl er den Bundespräsidenten beleidigt hatte, noch die FAZ-Redaktion darauf verzichtete, dem Terroristen Tscherwinskij ein Forum zu bieten, zeigt, wie sehr die »Unterstützung der Ukraine« den Eliten dieses Landes zur Herzensangelegenheit geworden ist – oder zumindest, was sie sich im Namen dieser Politik alles bieten zu lassen bereit sind. Lieber kriechen sie vor einem korrupten Regime mit einer gewissen Nähe zu Faschisten zu Kreuze, als im Namen auch nur des üblichen guten Benehmens die Finger von diesem Land und seinen Herrschenden zu lassen. Auch dies ist eine Folge von 1.000 Tagen Krieg in der Ukraine und der »Zeitenwende«, für die er den Anlass, aber nicht den Grund bot.


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NEUER BEITRAG17.02.2025, 13:38 Uhr
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FPeregrin

Über die Ukraine hinaus (2) Ein Hintergrundartikel zur sog. "Schattenflotte" von Burkhard Ilschner in der jW von heute:

Seelenverkäufer unterwegs

Was steckt hinter der russischen »Schattenflotte«, die in der Ostsee angeblich regelmäßig Kabel zerstört?

Von Burkhard Ilschner

Hintergrund: Das System »Billigflagge«

Eigentlich könnte alles ganz einfach sein. Das UN-Seerechtsübereinkommen schreibt nämlich in seinem Artikel 91, Absatz 2 unmissverständlich vor: »Schiffe besitzen die Staatszugehörigkeit des Staates, dessen Flagge zu führen sie berechtigt sind. Zwischen dem Staat und dem Schiff muss eine echte Verbindung bestehen.«

Das Problem: Obwohl 170 Nationen der Welt diesem Übereinkommen beigetreten sind – größter Verweigerer sind nach wie vor die USA –, missachten die meisten von ihnen diese Vorschrift. Reeder vor allem in Europa und Asien pfeifen auf »echte Verbindung« und registrieren ihre Schiffe unter fremder Flagge, um Kosten zu senken. Denn es gibt Staaten, oft ohne nennenswerte eigene Flotte, die ihr Flaggenrecht an gut zahlende Agenturen abtreten. Diese »verhökern« dann die jeweilige Flagge an fremde Schiffe – und bieten ihnen dafür niedrigere Steuern, Sicherheits- und Sozialstandards, als der Heimatstaat sie fordert. Solch ein »Flaggenhandel« wird global organisiert, eine Flagge von Antigua etwa kann man in Oldenburg buchen. Laut UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) führen knapp 73 Prozent der Welthandelsflotte eine andere Flagge als das Seerecht es vorschreibt.

Die Gewerkschaften sprechen von »Billigflaggen«. Die Schiffe stellen in der Regel ein hohes Gefahrenpotential für Mannschaft, Ladung und Meeresumwelt dar. Im aktuellen Fall der »Schattenflotte« entbehrt es aber nicht einer gewissen Komik, dass ausgerechnet das von Staaten der sogenannten westlichen Welt erfundene »System Billigflagge« nun genutzt wird, um die westlichen Sanktionen gegen Russland zu unterlaufen – was die Risiken nicht entschuldigt, die solche Schiffe für Meere und Küsten bedeuten. (bi)


Fast könnte man von einem »Kabelkrieg« in der Ostsee reden: Noch Anfang Februar bilanzierte die »Tagesschau«, es sei jüngst »mehrmals zu Beschädigungen an Stromleitungen und Kommunikationskabeln in der Ostsee gekommen«. Gemeint waren Kabel zwischen dem Baltikum und Skandinavien. Am vorvergangenen Wochenende dann bestätigte Finnland, dass auch Russland eine defekte Leitung zu reparieren habe. In allen Fällen wird vorsätzliche Zerstörung als Ursache vermutet, prompt geriet zunächst Russland »mit seiner sogenannten Schattenflotte« in Verdacht – aber das konnte noch in keinem Fall bewiesen werden.

Klar muss ermittelt werden, ob wichtige Kabel auf dem Meeresgrund mutwillig beschädigt worden sind und wenn ja, von wem. Die Tatsache, dass sowohl westliche Staaten als auch Russland selbst betroffen sind, lässt indes aufhorchen: Das erinnert an die Attacken auf die Nord-Stream-Pipelines 2022 – bis heute nicht aufgeklärt, verdeckte ukrainische Beteiligung aber nicht auszuschließen. Auch ohne Beweise genügt den westlichen Anrainern jedoch die bloße Mutmaßung »Kabelsabotage«, um in der Ostsee – unterstützt durch EU und NATO – die Marinepräsenz drastisch zu erhöhen.

Es klingt wie ein Szenario aus einem Agentenkrimi. Als sicher kann gelten, dass von und zu russischen Häfen auf der Ostsee (und natürlich darüber hinaus) verstärkt Tanker und Massengutfrachter unterwegs sind, deren technischer Zustand als kritisch gilt. Über die Größe dieser »Schattenflotte« gibt es unterschiedliche Angaben, alle aber im dreistelligen Bereich. Greenpeace listete wiederholt Passagen dieser Schiffe durch die empfindliche Kadetrinne in der Mecklenburger Bucht auf – überaltert, unzureichend versichert, teilweise marode. Solche Schiffe gefährden Meere und Küsten erheblich, auch wenn Unfälle, anders als jüngst im Mittelmeer oder im Schwarzen Meer, bislang glimpflich verlaufen sind.

Das krimigerecht klingende Etikett »Schattenflotte« wird verwendet für Schiffe, mit denen Sanktionen umgangen werden – nicht neu, aber umstritten. Hier geht es nicht um die Frage, wie das aktuell geschieht und welche Kräfte beteiligt sind oder dagegenhalten. Hier geht es um die mediale Aufregung in der Sache: Diese Schiffe nutzen internationale Handelsrouten nach geltendem Seerecht. Sanktionierende Staaten können ihnen das Anlaufen eigener Häfen verbieten. Sie können sie aber nicht einfach stoppen, solange sie nur etwa zwischen russischen und mit Russland befreundeten Häfen unterwegs sind. Diese Seetransporte sind ganz überwiegend nicht illegal, sondern treiben nur seit Jahrzehnten alltägliche Praktiken der internationalen maritimen Wirtschaft auf die Spitze. Da geht es zum einen um das sogenannte Ausflaggen, um den Betrieb von Schiffen unter anderer Flagge als dem jeweiligen Herkunftsland (siehe Interview und rechte Spalte). Zum anderen aber geht es um dubiose Geschäfte mit überalterten Schiffen.

Jüngste Berichte über diese »Schattenflotte« stützen sich auf Recherchen des internationalen Netzwerks Follow the Money (FTM). Dessen Untersuchung »Shadow Fleet Secrets« entstand in Kooperation auch mit deutschen Medien. FTM nennt jedoch als eine wesentliche Quelle Unterlagen der Kyiv School of Economics – einer privaten Hochschule aus Kiew, liiert mit der Universität Houston und finanziert von etlichen ukrainischen und westlichen Banken, Firmen und Regierungsstellen. FTM hat die Spuren dieser Schiffe der russischen »Schattenflotte« zurückverfolgt und festgestellt, dass mehr als ein Drittel von ihnen zuvor westlichen Reedern gehört hat.

Als die Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs verhängt wurden, seien für überalterte Schiffe außergewöhnlich hohe Preise erzielt worden. Die westlichen Reeder hätten mehr als sechs Milliarden US-Dollar kassiert für Schiffe, die eigentlich hätten verschrottet werden müssen. Die NGO Shipbreaking Platform hatte früher schon wiederholt aufgedeckt, wie verdeckte Verkäufe zwischen kurzfristig gegründeten und sofort wieder aufgelösten Firmen und Händlern inszeniert wurden, um Spuren zwischen Eigentümern und zweifelhaften Abwrackplätzen zu verwischen. Solche Zickzackgeschäfte sind teilweise auch bei diesen Transfers angewendet worden. Die Tatsache, dass westliche maritime Organisationen – etwa der Verband Deutscher Reeder (VDR) – die FTM-Enthüllungen nicht dementiert, sondern sich nur über diese Geschäfte mokiert haben, lässt darauf schließen, dass die Rechercheure gut gearbeitet haben.


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NEUER BEITRAG08.03.2025, 14:19 Uhr
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Lars

Über die Ukraine hinaus (2) In der WELT vom 05.03.2025 findet sich ein interessantes Interview zu den Rohstoffen in der Ukraine und deren Bedeutung für die aktuelle Auseinandersetzung zwischen den USA und den europäiischen Mächten. Insbesondere Prof.Müller argumentiert sehr deutlich:
• PDF-Datei Bojanowski Rohstoff-Deal Ukraine WELT ...
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NEUER BEITRAG16.03.2025, 11:16 Uhr
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Lars

Über die Ukraine hinaus (2) Verschiedene Rauchzeichen verdichten sich und eine Reaktivierung der Nordstream unter veränderten Vorzeichen scheint näher zu rücken. Ihr Frieden ist aus demselben Stoff wie ihr Krieg...
Die FAZ beleuchtet verschiedene Aspekte. Denkbare Hauptvariante ist die Übergabe der Leitung an den US-Imperialismus:
• PDF-Datei FAZ 20250315 Gas aus Russland.pdf
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NEUER BEITRAG20.05.2025, 22:34 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) Ukrainische FaschistInnen (Rechter Sektor) und russische SeparatistInnen (aus Karelien Link ...jetzt anmelden! , Tschuwaschien Link ...jetzt anmelden! und Dagestan Link ...jetzt anmelden! - für Lage der Gebiete, Text nicht von mir gelesen; arkt.) wollen vereint marschieren, gegen Rußland. Dafür wollen sie gemeinsam paramilitärische Einheiten aufstellen, die an der (ukrainischen) Front kämpfen und soziale Unruhen schüren sollen, um Russland zu destabilisieren. Dazu ein Text auf RTdeutsch am 19. Mai:

Ukrainische Neonazis wollen Abkommen mit russischen Separatisten unterzeichnen

Der ukrainische "Rechte Sektor" und die russische "Koalition der Indigenen Völker" planen eine militärische Zusammenarbeit mit dem Ziel, Russland zu destabilisieren. Ein enstprechendes Abkommen soll am Dienstag in Kiew unterzeichnet werden.


Die ukrainische Neonazi-Gruppe "Rechter Sektor" will ein formelles Kooperationsabkommen mit einer Koalition russischer Separatisten unterzeichnen. Die beiden Seiten wollen gemeinsam paramilitärische Einheiten aufstellen, die an der Front kämpfen und soziale Unruhen schüren sollen, um Russland zu destabilisieren.

In einer Erklärung vom Samstag informierte die sogenannte "Koalition der indigenen Völker", die offen für den Zerfall Russlands in mehrere zersplitterte Staaten eintritt und von Moskau als extremistisch eingestuft wird, dass die beiden Organisationen am Dienstag in Kiew eine Unterzeichnungszeremonie abhalten werden.

An der Veranstaltung werden der Anführer des Rechten Sektors, Andrei Tarasenko, sowie Persönlichkeiten teilnehmen, die behaupten, sezessionistische Bewegungen in den russischen Regionen Karelien, Tschuwaschien und Dagestan zu vertreten.

Zu den weiteren Schlüsselfiguren, die anwesend sein werden, gehört Wladimir Grotskow, ein Vertreter der sogenannten Nationalen Bewegung Kareliens. Mehreren Medienberichten zufolge zog der russische Staatsbürger Grotskow 2014 in die Ukraine und nahm später an den Kampfhandlungen im Donbass teil. Demnach blieb er auch nach 2022 auf dem Schlachtfeld aktiv und kämpfte an der Seite der ukrainischen Streitkräfte.

Zu den erklärten Zielen der Partnerschaft gehören der "gemeinsame Kampf gegen den russischen Imperialismus", die "Unterstützung von Befreiungsbewegungen in Russland" sowie Bemühungen um internationale Unterstützung für die Ukraine. Weitere geplante Aktivitäten sind die militärische Zusammenarbeit, die Bildung von "Freiwilligeneinheiten" und eine Informationskampagne.

Der 2013 gegründete Rechte Sektor wurde wegen seiner gewalttätigen ultranationalistischen Agenda und seiner Verbindungen zum Rechtsextremismus weithin verurteilt. Die Gruppe spielte eine wichtige Rolle bei den Unruhen auf dem Maidan in Kiew 2013/2014, die in dem vom Westen unterstützten Putsch gipfelten. Sie war auch an dem Massaker vom Mai 2014 in Odessa beteiligt, bei dem 42 Anti-Maidan-Aktivisten bei einem Brand im Gewerkschaftshaus getötet wurden.

Die Organisation selbst und einige ihrer Führer wurden wiederholt des Antisemitismus und der Fremdenfeindlichkeit beschuldigt. Seit 2014 beteiligen sich die Mitglieder des Rechten Sektors aktiv an den Kämpfen im Donbass, und 2022 weiteten sie ihre Operationen gegen die russischen Streitkräfte aus.

Seit der Eskalation des Konflikts im Jahr 2022 haben die ukrainischen Behörden russische Überläufer und geflüchtete Neonazis unterstützt, von denen sich viele umstrittenen Einheiten wie dem sogenannten Russischen Freiwilligenkorps (RDK) und der "Legion der Freiheit Russlands" angeschlossen haben. Diese bewaffneten Formationen haben wiederholt grenzüberschreitende Überfälle auf Russland verübt, die jedoch stets gescheitert sind – oft mit schweren Verlusten.

Russland hat die ukrainische Regierung wiederholt beschuldigt, neonazistische Ideologie zu fördern, und in diesem Zusammenhang auf die Verherrlichung von Personen, die mit Nazideutschland kollaboriert haben, und die Duldung neonazistischer Symbole hingewiesen.


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#RechterSektor
#Separatisten
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#Tschuwaschien
#Dagestan
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NEUER BEITRAG02.06.2025, 22:51 Uhr
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FPeregrin

Über die Ukraine hinaus (2) tp heute:

Operation Spinnennetz: Gamechanger im Ukraine-Krieg?

02. Juni 2025 Lars Lange

Die Ukraine greift Russlands Bomberflotte an. Ein beispielloser Schlag gegen die nukleare Triade einer Atommacht. Wie wird Moskau reagieren?

Die Ukraine könnte mit der "Operation Spinnennetz" eine rote Linie überschritten haben, deren Tragweite bisher nicht vollständig absehbar ist. Erstmals in der Geschichte griff ein nicht nuklearer Staat gezielt die strategische Bomberflotte einer Atommacht an – jene Komponente der nuklearen Triade, die seit dem Kalten Krieg als Rückgrat der Abschreckung gilt.

Doch während die dramatischen Bilder brennender Tu-95-Bomber in der sibirischen Taiga um die Welt gingen, bleibt die entscheidende Frage unbeantwortet: Wie viele Maschinen wurden tatsächlich zerstört?

Die Angaben zu den Verlusten klaffen dramatisch auseinander. Satellitenaufnahmen sollen mindestens acht komplett zerstörte Bomber allein auf dem Luftwaffenstützpunkt Belaja bestätigen – vier Tu-95 und vier Tu-22M3, von denen drei in gehärteten Schutzunterständen standen.

Der ukrainische Geheimdienst SBU behauptet hingegen, 34 Prozent von Russlands strategischen Bombern getroffen zu haben, was bis zu 40 zerstörte Maschinen bedeuten würde.

Diese Diskrepanz ist mehr als nur eine statistische Unschärfe. Sie entscheidet darüber, ob Russland einen schmerzhaften, aber verkraftbaren Verlust erlitten hat oder ob seine nukleare Abschreckung für Jahrzehnte geschwächt wurde.

Zehn zerstörte Bomber wären ein herber Rückschlag – vierzig eine strategische Katastrophe. Im ersten Fall könnte Moskau den Angriff als bedauerlichen, aber begrenzten Schlag bewerten. Im zweiten Fall stünde die russische Führung vor der Erkenntnis, dass ihre nukleare Triade systematisch demontiert wird - mit allen Konsequenzen für die weitere Kriegsführung.

Russlands Bomberflotte – Bestand und Verwundbarkeit

Russlands strategische Bomberflotte basiert auf sowjetischem Erbe und limitierten Produktionskapazitäten. Nach aktuellen Schätzungen verfügt Moskau über 70 bis 80 reine strategische Bomber der Typen Tu-160 "Blackjack" und Tu-95 "Bear". Rechnet man die operativ-strategischen Tu-22M3 "Backfire" hinzu, beläuft sich die Gesamtflotte auf etwa 120 bis 150 Maschinen. Bei den Tu-95MS, dem Rückgrat der strategischen Luftwaffe, sind derzeit rund 60 Maschinen im aktiven Dienst.

Die entscheidende Unbekannte liegt in Russlands umfangreichen Reserven. Von den über 200 Tu-95MS-Bombern, die bis zu den frühen 1990er Jahren produziert wurden, befinden sich wahrscheinlich Dutzende Flugzeugzellen und Triebwerken in Einlagerung.

Die Gesamtproduktion aller Varianten liegt sogar bei 500 Einheiten. Wie der indische Militäranalyst Vijainder K Thakur betont, wird die Anzahl der einsetzbaren Bomber eher durch das autorisierte Personal und die operative Infrastruktur begrenzt als durch verfügbare Maschinen.

Bei einer Kriegsanstrengung könnten eingelagerte Tu-95 wahrscheinlich binnen Monaten reaktiviert werden – allerdings fehlt hier für eine seriöse Einschätzung die Datenbasis.

Parallel läuft ein umfassendes Modernisierungsprogramm. Die Tu-95-MSM-Variante, deren Erstflug im August 2020 stattfand, erhält verbesserte NK-12-MPM-Triebwerke und modernste Avionik, was die Lebensdauer um mehrere Jahrzehnte verlängert. Einige eingelagerte Maschinen könnten direkt auf diesen Standard aufgerüstet werden.

Warum bemannte Bomber unersetzlich bleiben

Die Ukraine hat mit kostengünstigen FPV-Drohnen strategische Bomber zerstört - warum ersetzt Russland sie nicht einfach durch unbemannte Systeme? Die Antwort liegt in den fundamentalen Unterschieden zwischen konventioneller und nuklearer Kriegsführung.

Große Drohnen, die ein oder zwei nukleare Marschflugkörper über ähnliche Distanzen transportieren könnten, wären extrem verwundbar für Kommunikationsabbrüche. Das Risiko, die Funksteuerung zu verlieren, ist bei nuklearen Missionen schlichtweg inakzeptabel. Satellitenkommunikation kann gestört, gehackt oder durch Anti-Satelliten-Waffen unterbrochen werden und bodengestützte Kommunikation hat begrenzte Reichweite.

Künstliche Intelligenz bietet hier ebenfalls keine Lösung. Autonome Systeme mit nuklearen Waffen bergen ein katastrophales Fehlerrisiko - Fehlidentifikationen, Softwarefehler oder Cyberangriffe könnten verheerende Konsequenzen haben. Die internationale Staatengemeinschaft lehnt "Killer-Roboter" mit tödlicher autonomer Entscheidungsbefugnis ab, bei nuklearen Systemen wäre dies noch problematischer. Wenn es um Nuklearwaffen geht, muss zwingend ein Mensch die finale Entscheidung treffen und behalten.

Bemannte strategische Bomber erfüllen daher einzigartige Funktionen, die unbemannte Systeme nicht ersetzen können. Sie ermöglichen Eskalationskontrolle - Bomber können zurückgerufen, umgeleitet oder ihre Mission abgebrochen werden, selbst wenn sie bereits in der Luft sind. Diese Flexibilität ist bei automatisierten Systemen nicht gegeben.

Die "Operation Spinnennetz" zeigt sowohl die Verwundbarkeit als auch die Unersetzlichkeit bemannter Bomber: Sie können zerstört werden, aber nicht durch unbemannte Alternativen ersetzt werden – zumindest nicht, solange nukleare Verantwortung in menschlichen Händen bleiben soll.

Verstoß gegen die Genfer Konvention?

Die Operation wirft schwerwiegende völkerrechtliche Fragen auf. Die Nutzung ziviler Lastkraftwagen zur Tarnung militärischer Drohnen durch ukrainische Streitkräfte könnte gegen fundamentale Prinzipien des humanitären Völkerrechts verstoßen.

Das Zusatzprotokoll I zu den Genfer Konventionen aus dem Jahr 1977 verbietet in Artikel 37(1)(c) ausdrücklich perfide Kriegshandlungen, zu denen auch "das Vortäuschen eines zivilen, nichtkombattanten Status" zählt. Durch die Tarnung von Kampfdrohnen unter zivilen LKW-Dächern könnte genau dieser Tatbestand erfüllt sein.

Zudem verpflichtet Artikel 48 desselben Protokolls Konfliktparteien zur ständigen Unterscheidung zwischen militärischen Zielen und zivilen Objekten. Die bewusste Vermischung beider Kategorien – wie durch die Nutzung ziviler Transportmittel für militärische Operationen – widerspricht diesem zentralen Grundsatz des Kriegsvölkerrechts.

Ergänzend verbietet die Haager Landkriegsordnung von 1907 in Artikel 23(b) "die heimtückische Tötung oder Verwundung von Angehörigen des feindlichen Heeres". Die Nutzung ziviler Infrastruktur zur Verschleierung militärischer Aktivitäten könnte unter diese Bestimmung fallen.

Besonders problematisch ist die Instrumentalisierung ahnungsloser russischer Zivilisten. Videos zeigen, wie Anwohner versuchten, die Drohnencontainer zu schließen, ohne zu wissen, dass sie sich damit in Lebensgefahr begaben. Mindestens ein Zivilist wurde verletzt, als ein Container explodierte.

Die völkerrechtliche Bewertung hängt letztlich von den konkreten Umständen ab. Sollte sich bestätigen, dass ukrainische Einheiten systematisch zivile Fahrzeuge zur Tarnung von Waffensystemen nutzten, läge ein klarer Verstoß gegen mehrere Bestimmungen des Kriegsvölkerrechts vor - mit gefährlichen Präzedenzwirkungen für künftige Konflikte.

Die Operation öffnet zudem eine gefährliche Büchse der Pandora. Wenn kostengünstige Drohnenschwärme strategische Militäranlagen erreichen können, sind auch zivile Infrastrukturen verwundbar. Ein ähnlicher Angriff könnte beispielsweise Israels zivile Luftfahrt dauerhaft lahmlegen oder kritische Energieinfrastruktur in Europa treffen.

US-Mitwisserschaft?

Die außergewöhnliche Reichweite und Komplexität der Operation "Spider Web" wirft fundamental die Frage nach amerikanischer Beteiligung auf. Ob Washington tatsächlich nichts wusste oder nur plausible Leugnung praktiziert - für Russlands strategische Kalkulationen ist diese Unterscheidung irrelevant. Entscheidend ist die russische Wahrnehmung: Aus Moskauer Sicht können die USA nicht gleichzeitig die Ukraine mit Geheimdienstdaten versorgen und dann glaubhaft bestreiten, von deren Verwendung zu wissen.

Die US-amerikanische Reaktion auf den Angriff bestätigt russische Verdächtigungen. Statt den beispiellosen Angriff auf die nukleare Triade zu verurteilen, nutzte Außenminister Marco Rubio das Ereignis, um "Russlands Verantwortung für Friedensgespräche" zu betonen. Nach Angaben der New York Post rief Rubio den russischen Außenminister Sergej Lawrow an und forderte "direkte Gespräche zur Erreichung eines dauerhaften Friedens".

Diese Rhetorik könnte in Moskau als Bestätigung amerikanischer Komplizenschaft interpretiert werden.

Für die russische Führung ist dies bereits der zweite systematische Angriff auf die nukleare Infrastruktur nach den Attacken auf die Über-Horizont-Radarsysteme. Aus russischer Sicht fügt sich dies zu einer koordinierten Kampagne zur systematischen Entnuklearisierung zusammen.

Besonders brisant ist die Nato-Reaktion. Sollte sich bestätigen, dass die Ukraine ohne westliches Wissen handelte, stellt dies ihre Zurechnungsfähigkeit als Partner in Frage. Ein Verbündeter, der eigenständig Angriffe auf die nukleare Triade einer Atommacht durchführt, gefährdet die Sicherheit aller NATO-Staaten. Logisch wäre eine sofortige Einstellung aller Waffenlieferungen - doch diese Reaktion wird vermutlich ausbleiben, was aus russischer Sicht die systematische westliche Unterstützung für eine Entnuklearisierung Russlands bestätigt.


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NEUE ANTWORT02.06.2025, 22:54 Uhr
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FPeregrin

Über die Ukraine hinaus (2) >>>

Russische Nukleardoktrin vom November 2024

Im November 2024 verschärfte Russland seine Nukleardoktrin [https://www.armscontrol.org/act/2024-12/news/russia-revises-
-nuclear-use-doctrine] mit einer entscheidenden Neuerung: Ein nuklearer Gegenschlag wird nun auch bei "massiven konventionellen Angriffen" als Option festgeschrieben. Diese scheinbar technische Anpassung gewinnt angesichts der Operation "Spinnennetz" dramatische Relevanz, da sie erstmals konkrete Kriterien für den Übergang zur nuklearen Eskalation definiert.

Die ursprüngliche russische Nukleardoktrin sah den Einsatz von Atomwaffen nur bei existenzieller Bedrohung des Staates oder bei einem nuklearen Erstschlag vor. Die Novellierung erweitert diese Schwelle erheblich: Auch konventionelle Angriffe können nun nuklearen Vergeltungsschlag rechtfertigen, sofern sie als "massiv" eingestuft werden. Entscheidend ist dabei nicht nur die Anzahl oder Sprengkraft der Waffen, sondern die strategische Bedeutung der getroffenen Ziele.

Der Angriff auf die strategische Bomberflotte erfüllt möglicherweise diese neuen Kriterien. Auch wenn nur konventionelle Drohnen eingesetzt wurden, trafen sie das Herzstück der nuklearen Triade. Aus russischer Sicht könnte dies als Angriff auf die "kritische staatliche oder militärische Infrastruktur" gewertet werden, die in der neuen Doktrin ausdrücklich erwähnt wird.

Die geografische Dimension verstärkt diese Einschätzung. Angriffe auf Ziele über 4.000 Kilometer von der Ukraine entfernt, bis hinein in die sibirische Tiefe, demonstrieren eine Bedrohungsreichweite, die weit über regionale Konflikte hinausgeht. Die neue Doktrin berücksichtigt explizit solche "weitreichenden Präzisionswaffen" als potenzielle Auslöser nuklearer Vergeltung.

Besonders relevant ist die Rolle "nicht-nuklearer Staaten". Die Doktrin stellt klar, dass Angriffe nicht-nuklearer Staaten, die von Nuklearmächten "unterstützt oder ermöglicht" werden, als Angriff der unterstützenden Nuklearmacht gewertet werden können. Falls Russland amerikanische Beteiligung an Operation "Spider Web" vermutet, könnte dies die Ukraine-USA-Konstellation unter diese Bestimmung fallen lassen.

Die zeitliche Komponente ist ebenfalls bedeutsam. Die Doktrin wurde nur wenige Monate vor dem Angriff verabschiedet - möglicherweise in Antizipation genau solcher asymmetrischer Bedrohungen. Die systematischen Angriffe auf Frühwarnradare und nun auf strategische Bomber könnten als kumulative "massive Angriffe" interpretiert werden, die gemeinsam die nukleare Schwelle überschreiten.

Die beiden Szenarien der Operation führen zu unterschiedlichen Bewertungen: Zehn zerstörte Bomber könnten noch unter der kritischen Schwelle bleiben - ein schmerzhafter, aber nicht existenzieller Verlust. Vierzig zerstörte Bomber würden jedoch ein Drittel bis die Hälfte der strategischen Bomberflotte auslöschen und damit eindeutig die Kriterien "massiver konventioneller Angriffe" erfüllen.

Strategiewechsel möglich – vom zurückhaltenden Krieg zur Eskalation

Russland führt den Ukraine-Krieg seit über drei Jahren mit bemerkenswerter Zurückhaltung. Moskau vermeidet großangelegte Offensiven, operiert methodisch und verfolgt erklärtermaßen das Ziel, sowohl eigene als auch gegnerische Zivil-Verluste zu minimieren. Diese kontrollierte Kriegsführung basierte auf einer fundamentalen Annahme: Zeit arbeitet für Russland. Der Ukraine-Konflikt stellte bisher keine existenzielle Bedrohung dar.

Operation "Spinnennetz" zerstört diese strategische Geduld. Aus russischer Sicht handelt es sich längst nicht mehr um einen ukrainischen, sondern um einen amerikanischen Proxy-Krieg gegen Russland. Der systematische Angriff auf die nukleare Triade – erst die Frühwarnradare, nun die Bomberflotte - kann in Moskau als koordinierte US-Kampagne zur Vorbereitung eines nuklearen Erstschlags interpretiert werden.

Das Problem: Wenn die russische Führung davon ausgeht, dass Washington systematisch ihre Zweitschlagfähigkeit unterminiert, schrumpft das Zeitfenster für wirksame Gegenmaßnahmen dramatisch. Je länger Russland wartet, desto verwundbarer wird seine nukleare Abschreckung durch weitere Drohnenangriffe.

Besonders verheerend ist die psychologische Wirkung: Wenn 4.000 Kilometer entfernte Luftwaffenstützpunkte erreichbar sind, ist praktisch jedes Ziel angreifbar - einschließlich Regierungsgebäude, Führungseinrichtungen und anderer kritischer Infrastruktur. Die Kombination aus systematischen Angriffen auf die nukleare Infrastruktur und gleichzeitiger amerikanischer Friedensrhetorik kann in Moskau die Befürchtung stärken, dass diplomatische Gespräche nur der Ablenkung dienen.

Im Szenario A, bei zehn zerstörten Bombern, wäre der materielle Schaden zwar begrenzt, doch die strategischen Implikationen bleiben verheerend. Die russische Führung kann den Angriff unmöglich als isolierten Vorfall bewerten – sie muss davon ausgehen, dass solche Angriffe zunehmen werden. Kostengünstige Drohnenangriffe sind skalierbar und wiederholbar. Selbst bei "nur" zehn Verlusten würde Russland daher wahrscheinlich eine beschleunigte Kriegsführung einleiten - nicht weil der aktuelle Schaden existenzbedrohend wäre, sondern aus Angst vor weiteren systematischen Angriffen auf die nukleare Infrastruktur.

Szenario B mit vierzig zerstörten Bombern würde diese Zeitnot-Dynamik dramatisch verstärken. Die nukleare Triade wäre dauerhaft geschwächt, und Russland stünde vor der Wahl: entweder die systematische Demontage der eigenen Abschreckung hinnehmen oder drastisch eskalieren, bevor weitere Schäden entstehen. Aus dieser existenziellen Bedrohung heraus könnte sich in Moskau die Überzeugung durchsetzen, dass nur eine sofortige maximale Antwort die Zerstörung der strategischen Position stoppen kann.

Der Charakter des Konflikts würde sich fundamental wandeln: Statt kontrollierter Zermürbung stünde die Notwendigkeit im Raum, schnell und entscheidend zu handeln. Dies könnte eine Generalmobilmachung, massive Offensiven oder sogar den Einsatz taktischer Nuklearwaffen zur Folge haben - nicht aus Stärke, sondern aus der Verzweiflung einer sich verschlechternden strategischen Lage.

Gleichzeitig kann sich der Konflikt von einem ukrainisch-russischen Krieg zu einer direkten US-russischen Konfrontation verschieben. Die mögliche und aus russischer Sicht wahrscheinliche westliche Beteiligung an Aufklärung und Planung kann Washington aus Moskauer Sicht zur kriegsführenden Partei machen und eröffnet die Option, amerikanische oder NATO-Ziele als legitime Vergeltungsziele zu betrachten.

Die "Operation Spinnennetz" könnte damit eine rote Linie überschritten haben. Die Spannbreite der Optionen liegt weit auseinander. Russland könnte an den Verhandlungstisch gezwungen werden. Der Schlag könnteauch den Wendepunkt darstellen, an dem Russlands kontrollierte Kriegsführung in einen totalen Krieg eskaliert – mit unkalkulierbaren Folgen für die globale Sicherheit.


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NEUER BEITRAG05.07.2025, 19:37 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) Die "Operation Spinnennetz" hat bei PolitikerInnen + Staatsmedien bes. in Europa große Freude ausgelöst, aber einige Aspekte, die auch für Europa oder die USA eine Rolle spielen dürften, nicht gesehen oder verschwiegen.
Eine umfassende Analyse dieser Aktion liefert Andrei Restschikow am 10. Juni auf RTdeutsch

Russlands Luftwaffe lässt sich günstig und effizient schützen

Der jüngste ukrainische Drohnenangriff auf russische Luftwaffenstützpunkte hat gravierende Schwächen bei der Stationierung strategischer Bomber offengelegt. Auch im Westen wächst die Sorge vor ähnlichen Angriffen. Experten schlagen nun konkrete Schutzmaßnahmen vor – mit geringem Kostenaufwand.


Die Operation "Spinnennetz" des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU), bei der Terroristen FPV-Drohnen gegen Flugzeugstützpunkte der strategischen Luftwaffe in den Gebieten Murmansk, Irkutsk, Iwanowo, Rjasan und Amur einsetzten, sorgt im Westen weiterhin für Diskussionen – dort sieht man eine Bedrohung für die eigene Luftwaffe, die bislang als gut geschützt galt.

Der US-Zeitung The Wall Street Journal zufolge zeigten diese Angriffe, dass auch die auf mehreren Militärflugzeugstützpunkten konzentrierten strategischen US-Bomber für derartige Angriffe anfällig sind. Von der Zeitung befragte Experten sind der Ansicht, dass vor allem iranische und chinesische Drohnen eine Bedrohung für die USA darstellen könnten. Zum Schutz der strategischen Luftwaffe fordert die Zeitung die Schaffung eines mehrstufigen Raketenabwehrsystems in den USA nach dem Vorbild Israels.

Die Nachrichtenwebseite Axios warnt, dass China in der Lage sei, US-Militärflugzeugstützpunkte mit Drohnen anzugreifen. In ihrem Artikel zitiert sie Informationen aus einem Bericht über Chinas Militärmacht und Pekings Befähigung, "eine Abschussvorrichtung für den verdeckten Einsatz von YJ-18-Marschflugkörpern zu entwickeln, die in einen handelsüblichen Frachtcontainer passt".

Insgesamt stimmen internationale Beobachter darin überein, dass das traditionelle militärische Denkmodell zur Verteidigung von strategischen Luftfahrzeugen geändert werden müsse. Die derzeit eingesetzten Radarsysteme seien auf die Abwehr bekannter Bedrohungen wie ballistische Raketen, Flugzeuge und andere Feindobjekte ausgerichtet, die anhand elektromagnetischer Signaturen entdeckt werden können.

Dieselben Systeme haben aber Probleme, kleine Drohnen von Vögeln oder atmosphärischen Störungen zu unterscheiden. Raketenabwehrsysteme, die zum Abfangen von Interkontinentalraketen und Marschflugkörpern entwickelt wurden, sind nicht in der Lage, einen mit Sprengstoff beladenen Quadrocopter abzuwehren. Kommerzielle Drohnen im Wert von 600 US-Dollar können selbst die komplexesten Luftabwehrsysteme überwinden.

Dies gilt nicht nur für russische, sondern auch für europäische und amerikanische Militäreinrichtungen – vom Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland bis nach Pearl Harbor auf Hawaii.

Nach Ansicht von Experten sollte die wichtigste Maßnahme zur Abwehr ukrainischer Drohnenangriffe auf russische Militärflugzeugstützpunkte darin bestehen, die Mentalität der Militärs zu ändern: "Es gibt kein Hinterland mehr. Die Gefahr lauert jederzeit und überall." Die Regeln, nach denen schwere Langstreckenflugzeuge nicht näher als 500 Kilometer von der Grenze stationiert werden dürfen, sind zweifellos überholt.

n diesem Zusammenhang sollte man auf die langjährige Diskussion über die Notwendigkeit des Baus von Flugzeughangars eingehen. Das braucht Zeit, aber auf vielen Militärflugplätzen gibt es schon Kaponnieren, die meistens leer stehen und nicht genutzt werden. Über ihnen sollten Tarnnetze angebracht werden. Der wichtigste Vorteil von Kaponnieren besteht darin, dass es unmöglich ist, mit einer einzigen Rakete (Drohne) zwei nebeneinander stehende Militärflugzeuge gleichzeitig zu treffen.

Hinzu kommt, dass die Staffeln regelmäßig, fast täglich, ihre Stützpunkte wechseln müssen, sodass der genaue Standort der Flugzeuge nicht im Voraus durch Satellitenaufklärung bestimmt werden könnte.


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Aus der Sicht des Gegners sind die Flugzeugbesatzungen ein ebenso wertvolles Ziel wie die schweren Langstreckenflugzeuge selbst. Daher muss die Sicherheit der Flugzeugbesatzungen, auch in ihrer dienstfreien Zeit, ebenso hohe Priorität haben wie der Schutz der Flugzeugtechnik.

Außerdem ist zu bedenken, dass jeder Militärflugzeugstützpunkt 450 bis 700 Hektar oder mehr umfasst. Auf jedem von ihnen befindet sich ein Treib- und Schmierstoffdepot mit mehreren Tonnen Kerosin. Es gibt eine Lagereinrichtung für Raketen und eine Raketenvorbereitungsstelle. Ohne all dies können die Flugzeuge einfach nicht starten. Und all diese Anlagen sind stationär und daher für Angriffe anfällig.

In der Vergangenheit gab es jedoch Situationen, in denen es Russland gelang, in kurzer Zeit die komplexesten Militäraufgaben zu lösen und auf neue Herausforderungen zu reagieren. Wie der Militärexperte und Historiker der Luftverteidigungsstreitkräfte Juri Knutow erinnert, wandte sich Ägypten 1970 an die UdSSR mit der Bitte um Schutz seines Luftraums, da die israelische Luftwaffe ungehindert strategische Ziele auf dem Territorium des Landes bombardierte.

Als Reaktion darauf wurden Flugabwehrraketenkomplexe, leichte Frontjäger vom Typ MiG-21 sowie schwere Mehrzweckflugzeuge vom Typ Tu-16 nach Ägypten geschickt, die damals praktisch mit den modernen strategischen Bombern vom Typ Tu-95 vergleichbar waren.

Knutow zeigt auf: "Auf den Militärflugzeugstützpunkten, auf denen in Ägypten Tu-16-Flugzeuge stationiert waren, wurde jedes Militärflugzeug von den Seiten her durch einen Schutzwall aus Sand und anderen Materialien geschützt. Und für die MiG-21 wurden Kaponnieren gebaut. Zudem wurden Sperrballons eingesetzt. Diese schwebten rund um die Uhr über den Militärflugzeugstützpunkten und hinderten israelische Kampfflugzeuge am Durchflug."

Der Militärexperte führt weiter aus: "Darüber hinaus war vorgesehen, den Militärflugzeugstützpunkt selbst mit Flugabwehrraketenkomplexen vom Typ S-125 und Flugabwehrartillerieanlagen zu schützen. Später wurden die ersten Systeme zur elektronischen Kampfführung eingesetzt, um israelische Angriffe abzuwehren."

Heutzutage gebe es zwar flugzeugartige Drohnen und FPV-Drohnen, aber Russland verfüge bereits über Systeme, die sich im Kampf gegen diese als wirksam erwiesen hätten, betont Knutow. Ferner sei es wohl weniger notwendig, Hangars zu bauen (wegen der hohen Kosten), als vielmehr Schutzdächer über strategischen Bombern zu errichten.

Knutow meint: "Man braucht eine elementare Umzäunung und die Anbringung von Stützen, an denen man Metallzaunnetze befestigen kann. Und all dies könnte mit Tarnnetzen überdeckt werden. Zum Schutz gegen Splitter lassen sich auch Betonplatten anbringen. Das wäre eine günstige Schutzvorrichtung für große Militärflugzeuge."

Der Generalmajor der Luftwaffe Wladimir Popow fügt hinzu, dass parallel dazu die Luftabwehrsysteme zum Schutz des Luftraums um die Militärflugzeugstützpunkte der strategischen Luftwaffe ausgebaut werden sollten. Seiner Meinung nach sollte jeder Militärflugzeugstützpunkt über ein komplettes Luftabwehrsystem verfügen, wie es zu Sowjetzeiten üblich war.

Popow führt aus: "In diesem Fall werden sowohl kleine als auch große Drohnen sichtbar sein. Dank moderner Mittel kann man bewegliche Ziele durch die Ermittlung ihrer Wärmespuren differenziert selektieren."

Idealerweise sollten die entsprechenden Systeme die sich dem Flugplatz nähernden Drohnen zu jeder Tageszeit automatisch erkennen und abschießen. Die Raketenabwehrsysteme sollten mit speziellen Abwehrmitteln (Raketen) ausgestattet sein, die speziell für den Einsatz gegen Drohnen ausgelegt sind. Auch technisch gesehen wäre dies eine lösbare Aufgabe.

Der Generalmajor ist der Ansicht, dass zum Schutz der strategischen Luftwaffenstützpunkte ein mehrstufiger, gestaffelter Verteidigungsmechanismus unter Einsatz modernster technischer Mittel erforderlich sei, die ständig weiterentwickelt werden müssen. Seinen Angaben zufolge gebe es derzeit praktisch keine leistungsfähigen Stahlbetonbunker in Gewölbebauweise, wie sie früher auf fast allen Luftwaffenstützpunkten der Warschauer Vertragsstaaten errichtet worden seien.

Popow meint: "Aber für große strategische Militärflugzeuge kann man natürlich nicht so viele Schutzvorrichtungen errichten. Man könnte leichte mehrschichtige Überdachungen bauen, die vor kleinen Drohnen mit geringer Sprengkraft Schutz bieten. Dafür wären Nylonnetze geeignet. Dafür braucht man jedoch mächtige Masten mit einer Höhe von über 20 Metern, da der höchste Punkt des Tu-160-Flugzeugs 15 Meter über dem Boden liegt. Als zweite Schicht könnte ein stärkeres Maschendrahtgitter dienen. Das ist zwar noch kein Universalmittel, aber immerhin eine gewisse Barriere gegen mittelgroße und kleine Drohnen."

Zusätzlich zu Tarnnetzen und Systemen der elektronischen Kriegsführung sollte jedes Militärflugzeug "mit speziellen Rauchgeneratoren ausgestattet werden, die im Falle eines Alarms einen Rauchvorhang erzeugen können".

Der Experte merkt dazu an: "Solche einfachen Vorrichtungen kosten den Staat kaum etwas, können aber die strategische Luftwaffe schützen."


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NEUE ANTWORT05.07.2025, 19:50 Uhr
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Zuvor hatten Experten darauf hingewiesen, dass in der Umgebung eines Militärflugzeugstützpunktes ein ständiger Einsatz von Funkabwehrmitteln erforderlich sei. Kein Militärflugzeugstützpunkt dürfe sich innerhalb der Mobilfunkabdeckungszone befinden, oder der Empfang müsse in der Umgebung der Liegenschaft blockiert werden.

Der Gesprächspartner betont: "Insgesamt wird es für uns ohne die Einrichtung einer Drohnenabwehrzone von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer schwierig sein, der NATO entgegenzutreten, wenn man die Stimmung der Bündnismitglieder hinsichtlich der Vorbereitung auf einen Krieg mit Russland und der Entwicklung von Luft- und Raumfahrtangriffssystemen berücksichtigt. Die Zeit diktiert, dass wir die Erfahrungen der Vergangenheit nutzen und Korrekturen vornehmen müssen."

Die Experten erinnern daran, dass nach dem ukrainischen Angriff auf Militärflugzeugstützpunkte der strategischen Luftwaffe im Internet irreführende Vermutungen verbreitet wurden, wonach Russland gerade wegen seiner Beteiligung am Vertrag zur Reduzierung und Begrenzung strategischer Offensivwaffen (START-3-Vertrag) keine Schutzeinrichtungen für Flugzeuge der strategischen Luftwaffe gebaut habe: So hätten die USA angeblich die Position der Flugzeuge auf den Luftwaffenstützpunkten aus dem Weltraum verfolgen können. Dasselbe gelte angeblich auch für die USA selbst.

Knutow sagt dazu: "Im START-3-Vertrag ist nicht festgelegt, dass Flugzeuge der strategischen Luftwaffe unter freiem Himmel stehen müssen. Es gab einfach eine 'Tauwetterperiode' in den Beziehungen zwischen Russland und den westlichen Ländern, und wir haben im Verteidigungsbereich stark gespart. Deshalb war es nicht nötig, ein separates Abkommen über den Schutz von Militärflugzeugstützpunkten für die strategische Luftwaffe zu schließen."

Ihm zufolge könnte die Kontrolle gegebenenfalls aus dem Weltraum erfolgen oder von Inspektionskommissionen vor Ort durchgeführt werden. Der Experte kommt zu dem Schluss: "Wir haben niemals Minenschächte für ballistische Raketen offengelegt oder offen gehalten, damit man die Rakete im Schacht von einem Satelliten aus hätte fotografieren können. Aber das gesamte System der gegenseitigen Kontrolle wurde von den Amerikanern zerstört, die sich auf einen ernsthaften Konflikt mit uns vorbereiteten."


Der Artikel ist am 8. Juni 2025 zuerst auf der Homepage der Zeitung Wsgljad erschienen.

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NEUER BEITRAG03.08.2025, 07:41 Uhr
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Über die Ukraine hinaus (2) Zwischendurch mal (wieder) - auch wenn schon 2 Wochen alt - ein

Frontbericht des russischen Verteidigungsministeriums

Russlands Verteidigungsministerium berichtet über den Verlauf der militärischen Sonderoperation in der Ukraine binnen der letzten 24 Stunden. Wie die Behörde auf Telegram schreibt, hat der Truppenverband Nord seine taktische Position verbessert, indem er Personal und Technik des Gegners im Raum der Ortschaften Waratschino, Ryschewka, Jablonowka, Junakowka, Alexejewka und Kondratowka im Gebiet Sumy sowie Gatischtsche und Woltschansk im Gebiet Charkow getroffen hat. Dabei wurden bis zu 155 ukrainische Armeeangehörige getötet oder verletzt. Das russische Militär hat zudem ein gepanzertes Gefechtsfahrzeug, drei Wagen, vier Geschütze und ein Munitionslager zerstört.

Auch der Truppenverband West hat seine Position an der vordersten Linie verbessert, wobei er ukrainische Einheiten in der Nähe der Ortschaften Kupjansk, Sinkowka und Nowy Mir im Gebiet Charkow sowie Korowi Jar, Karpowka und Torskoje in der DVR getroffen hat. Der Gegner verlor dabei mehr als 230 Kämpfer. Zerstört wurden zwei gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, 18 Wagen, zwei Geschütze, ein Artillerieaufklärungsradar, zwei Anlagen der elektronischen Kampfführung und sieben Munitionslager.

Der Truppenverband Süd hat günstigere Stellungen bezogen und dabei Einheiten der ukrainischen Streitkräfte in der Nähe den Ortschaften Sewersk, Serebrjanka, Tschassow Jar, Konstantinowka, Kleban-Byk, Schtscherbinowka und Belaja Gora in der DVR getroffen. Die russische Militärbehörde beziffert die Personalverluste des Gegners auf bis zu 125 Soldaten. Das ukrainische Militär verlor darüber hinaus zwei Geschütze, ein Brennstoffdepot und ein Lager mit Militärzubehör.

Auch der Truppenverband Mitte hat seine taktische Position verbessert, indem er Personal und Technik des Gegners in der Nähe der Ortschaften Krasnoarmeisk, Nowoukrainka, Murawka, Swerewo, Petrowskogo und Udatschnoje getroffen hat. Dabei wurden mehr als 450 ukrainische Armeeangehörige getötet oder verletzt. Drei gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, zwölf Wagen und drei Geschütze wurden außer Gefecht gesetzt.

Der Truppenverband Ost hat seinen Vormarsch fortgesetzt und in der Nähe der Ortschaften Nowogeorgijewka und Iwanowka im Gebiet Dnjepropetrowsk sowie Seljony Gai in der DVR ukrainische Einheiten getroffen. Der Gegner verlor dabei bis zu 190 Armeeangehörige. Vier gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, elf Wagen, ein Geschütz und ein Artillerieaufklärungsradar wurden unschädlich gemacht.

Der Truppenverband Dnjepr hat Personal und Technik des Gegners nahe den Ortschaften Malaja Tokmatschka und Nowoandrejewka im Gebiet Saporoschje sowie Antonowka und Ponjatowka im Gebiet Cherson getroffen. Die gegnerischen Personalverluste beziffert das Ministerium in Moskau auf mehr als 45 Kämpfer. Dabei wurden fünf Wagen, drei Geschütze, drei Anlagen der elektronischen Kampfführung und drei Munitionslager zerstört.

Ferner meldet die Behörde Luft-, Drohnen-, Raketen- und Artillerieangriffe auf ein Rekrutierungsbüro, einen Militärflugplatz, ein Reparaturwerk, Drohnenbasen und 132 Standorte mit ukrainischen Kämpfern. Die russische Luftabwehr hat in den vergangenen 24 Stunden sechs Lenkbomben und 349 Drohnen abgefangen.

Nach russischen Angaben hat die Ukraine seit dem Beginn der Sonderoperation am 24. Februar 2022 insgesamt verloren: 664 Flugzeuge, 283 Hubschrauber, 70.702 Drohnen, 619 Flugabwehrraketenkomplexe, 24.259 Kampfpanzer und andere Panzerfahrzeuge, 1.577 Mehrfachraketenwerfer sowie 27.576 Geschütze und Mörser.



Am 19.07. um 12:09 Uhr im "Ukrainekrieg Liveticker" von RTdeutsch

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Darstellungen der Nato-Seite sind mir keine bekannt - vielleicht kann, wenn jemand sowas hat, das auch mal reinstellen?! Wäre ja auch nicht ganz uninteressant ...
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NEUER BEITRAG12.08.2025, 21:50 Uhr
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Über die Ukraine hinaus (2) Dies scheint mir eine Militärnachricht mit etwas größerer Bedeutung zu sein. Ich werde gleich in jedem Fall ein Schnäpschen darauf trinken. jW morgen:

Alarm an Kiews östlicher Front

Ukraine-Krieg: Russischer Armee gelingt Durchbruch bei Pokrowsk im Donbass


Von Lars Lange

Kurz vor dem Treffen des US-amerikanischen mit dem russischen Präsidenten haben Moskaus Streitkräfte Anfang dieser Woche nördlich der ukrainischen Stadt Pokrowsk einen bedeutenden Durchbruch erzielt. Bestätigt ist eine Länge von 15 Kilometern, unbestätigte Berichte sprechen sogar von bis zu 19 Kilometern. Besonders gravierend ist dabei, dass die russischen Kräfte die sogenannte neue Donbasslinie durchstoßen haben – Kiews Verteidigungslinie in der Oblast Donezk. Diese Befestigungslinie wurde ursprünglich zum Schutz der Oblaste Charkiw im Norden und Dnipropetrowsk im Westen errichtet und liegt hinter Kramatorsk und Slowjansk.

Der Durchbruch hat unmittelbare operative Konsequenzen: Die strategisch wichtige Dobropillja-Kramatorsk-Autobahn wurde nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Quellen von russischen Kräften erreicht. Die ukrainische Militärführung hatte eine derartige Frontentwicklung offenbar nicht erwartet, die Verteidigungslinien waren auf andere Szenarien ausgerichtet. Die russische Offensive stützt sich nahezu vollständig auf Infanterieeinheiten. Mechanisierte Komponenten wurden bislang nicht beobachtet. Statt dessen setzten die Einheiten in den vergangenen Wochen Hunderte Motorräder und wahrscheinlich auch Fahrräder ein, um kontinuierlich Positionen weit hinter den ukrainischen Truppen zu gewinnen.

Die Angreifer nutzen dabei sogenannte Diversions- und Aufklärungsgruppen (DRG), kleine mobile Stoßtrupps für schnelle Vorstöße hinter feindliche Linien. Diese ein bis drei Mann starken Teams durchdringen Lücken in der ukrainischen Verteidigung und können sich zu größeren Einheiten von zwei bis drei Zügen ausweiten – ein Zug besteht aus bis zu 35 Mann. Diese bilden dann eine Art Brückenkopf, ohne Anzeichen für größeren gepanzerten Fahrzeugverkehr. Unterstützt wird der Vorstoß durch heftige Luftangriffe. Um die 1.300 Gleitbombeneinschläge zwischen Pokrowsk und Kostiantijniwka binnen eines Monats sind dokumentiert. Inzwischen seien Pokrowsk und Mirnograd fast vollständig eingekreist, teilte der Befehlshaber der Asow-Truppen in der Nationalgarde, Bogdan Krotewitsch, am Montag via Kurznachrichtendienst X mit. Andere Armeesprecher dementierten dies jedoch. Unbestätigten Berichte zufolge ist der potentielle Kessel um Pokrowsk an der engsten Stelle nur noch etwa sechs Kilometer breit.

Die Ukraine kämpft mit einem dramatischen Infanteriemangel. Als Gegenmaßnahme verlegte Kiew anscheinend die 92. Sturmbrigade von der Charkiw-Front und die 4. Nationalgarde »Rubisch« in das Durchbruchsgebiet. Diese Verstärkungen dürften jedoch nicht ausreichen. Zudem scheinen russische Streitkräfte Panzer für einen größeren Vorstoß bereitzustellen, sobald die ukrainischen Panzerabwehrgräben und Drohnenteams geschwächt sind. Die Verwendung von Motorrädern belegt also nicht, dass die russische Armee einen Panzermangel hat, sondern dass sie zur Zeit Geschwindigkeit priorisiert. Eine vollständige Abkehr von dieser Taktik der russischen Armee ist nicht zu erwarten, da die allgegenwärtige Bedrohung durch zunehmend autonome Drohnen jedes Vorgehen gepanzerter Kräfte sehr kostspielig macht.


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In der Wikipedia (Artikel "Pokrowsk-Offensive") liest sich das so. "Am 12. August 2025 drangen russische Truppen östlich von Pokrowsk mehr als 15 Kilometer in nördlicher Richtung vor und brachten dabei die Stadt Dobropillja in Bedrängnis. Das ukrainische Analystenteam DeepState, das als militärnah gilt, veröffentlichte bereits am 10. August erste Berichte über den russischen Vorstoß."

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Zum besseren Verständnis hier auch mal eine Karte mit dem Frontverlauf vom 17. November. Man beachte, wo Dobropillia liegt!

JPG-Datei • Bild öffnen ...ohne Wasserzeichen: anmelden! Pokrovsk_offensive.jpg
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NEUE ANTWORT12.08.2025, 21:56 Uhr
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Über die Ukraine hinaus (2) Lesen beim Klassenfeind - Die Zeit schreibt heute dazu:

Berichte über russischen Frontdurchbruch in Donezk

Russland soll laut militärnahen Quellen ein tiefer Vorstoß gelungen sein. Der Ukraine droht der Verlust großer Gebiete, die Asow-Brigade soll die Lage stabilisieren.


Von Alexander Eydlin
Aktualisiert am 12. August 2025, 10:51 Uhr


m Osten der Ukraine ist Russland laut Berichten ukrainischer Medien, Soldaten und Militärblogger ein tiefer Vorstoß hinter die ukrainischen Linien gelungen. Östlich der seit fast einem Jahr umkämpften Stadt Pokrowsk sollen russische Soldaten mehr als 15 Kilometer weit in nördlicher Richtung vorgestoßen sein und dort die Stadt Dobropillja bedrohen. Im Norden der Region Donezk entspricht der Vorstoß fast der Hälfte der Distanz von der aktuellen Frontlinie bis zur Nordgrenze des Gebiets, das Russland erklärtermaßen vollständig einnehmen will.

Das ukrainische Militär dementierte die Berichte zunächst. Russische sogenannte Aufklärungs- und Sabotagetrupps hätten zwar weit hinter ukrainische Linien kommen können, räumte das für den Frontabschnitt zuständige Militärkommando ein. Aber das bedeute nicht, dass sie diese Gebiete kontrollieren würden. Dazu, dass kleine russische Trupps von wenigen Soldaten hinter die ukrainischen Linien geraten, kommt es in den vergangenen Wochen laut Berichten von Militärbloggern immer häufiger, da viele ukrainische Befestigungen wegen Soldatenmangels nicht oder unzureichend bemannt sind.

Militärblogger warnen vor drohenden russischen Eroberungen

Das militärnahe ukrainische Analystenteam DeepState berichtete bereits am Sonntag von dem russischen Vorstoß. Demnach soll Russland die Siedlung Solotyj Kolodjas östlich von Dobropillja eingenommen haben und dort Truppen für weitere Angriffe sammeln. DeepState sprach von größeren Gruppen von Soldaten, die sich in weiteren Dörfern festgesetzt hätten. Ukrainische Medien zitierten zudem zahlreiche Berichte von Soldaten und Offizieren, die die Angaben von DeepState bestätigten. Demnach soll der Frontabschnitt personell besonders unterbesetzt gewesen sein.

Für die Ukraine ist der Ort des gemutmaßten Frontdurchbruchs gefährlich: Mit dem Vormarsch treibt Russland einen Keil zwischen die Frontabschnitte Pokrowsk und Kostjantyniwka 60 Kilometer weiter östlich. Zudem liegt Dobropillja knapp vor den hintersten ukrainischen Befestigungslinien, sodass zahlreiche vor ihnen liegende Befestigungsanlagen keinen Schutz mehr bieten würden, falls die Angaben stimmen.

Ein ähnlicher Vorstoß hatte im Frühjahr 2024 nachträglich die Einnahme von Tausenden Quadratkilometern durch Russland ermöglicht und zur Bildung der jetzigen Frontlinie geführt. Damals hatte Russland nach der Eroberung der Frontstadt Awdijiwka nordöstlich von ihr eine schlecht organisierte Rotation ukrainischer Truppen für einen tiefen Vorstoß auf die Siedlung Otscheretyne ausgenutzt. Von dort aus eroberte die russische Armee in den Folgemonaten das Gebiet bis zum südlichen Stadtrand von Pokrowsk. Ein großer Teil des russischen Vormarschs seit vergangenem Sommer geht somit auf den Vorstoß bei Otscheretyne zurück. Vor einem ähnlichen Szenario warnen die ukrainischen Militärblogger auch jetzt.

Das Institute for the Study of War (ISW) teilte in seinem jüngsten Lagebericht mit, es sei noch zu früh, um von einem Durchbruch zu sprechen. Das Szenario sei aber möglich. Das ISW geht davon aus, dass der russische Vorstoß mindestens halb so tief ist, wie es die ukrainischen Militärblogger berichten. Von dem Institut zitierte russische Militärquellen bezeichnen das Gebiet, in das Russland vorgestoßen sein soll, teilweise als "graue Zone", die noch umkämpft sei.

Es sei "voreilig", den russischen Vormarsch als "Durchbruch" zu bezeichnen, schrieben die ISW-Experten. Derzeit handle es sich noch um einen taktischen Vorteil, den Russland für sich geschaffen habe – und den in einen operativen Durchbruch umzumünzen, die russische Armee in den kommenden Tagen versuchen dürfte. Auch das ISW hob dabei die Parallele zum Vorstoß auf Otscheretyne im vergangenen Frühjahr hervor.


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NEUE ANTWORT12.08.2025, 22:00 Uhr
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Asow-Korps soll Lage stabilisieren

Darauf, dass das ukrainische Militär die Lage trotz des Dementis des örtlichen Armeekommandos ernst nimmt, deutet die Entsendung des Asow-Korps in das Gebiet. Der Verband habe "vor wenigen Tagen (…) eine bestimmte Verteidigungslinie" in der Region besetzt, teilte er mit. Das Korps habe den Auftrag, "in einem bestimmten Gebiet gegnerische Kräfte zu blockieren".

Einem Korps gehören in der Regel Zehntausende Soldaten an. In der Ukraine sind solche Großverbände erst kürzlich eingeführt worden. Das Asow-Korps dürfte daher eher weniger, aber dennoch einige Tausend Soldaten umfassen. Wie viele von ihnen tatsächlich in Pokrowsk im Einsatz sind, kann nicht abgeleitet werden, da ukrainische Verbände ihre Einheiten häufig breit verteilen.

Letzteres ist wiederum aus Sicht von Beobachtern ein Problem für die Verteidiger. Gerade die unzureichende Bemannung von Befestigungsanlagen könne dazu führen, dass diese einen falschen Eindruck davon vermittelten, wie geschützt bestimmte frontnahe Gebiete sind. Die Ukraine hatte nach dem Scheitern ihrer Gegenoffensive 2023 begonnen, entlang der Front große Verteidigungsanlagen zu errichten, um den im Herbst 2023 wieder begonnenen russischen Vormarsch abzubremsen.

Auf Dauer werden viele der Anlagen dennoch von Russland eingenommen und von russischen Soldaten als Schutz genutzt. Die hinterste große Anlage verläuft entlang der Grenzen der Region Donezk – also weit hinter Großstädten wie Kramatorsk und Slowjansk, die Russland bislang nicht erobern konnte. Mit dem Vorstoß östlich von Pokrowsk kommt Russland dieser Linie nahe. Dadurch gerät der sogenannte "Festungsgürtel" in der Ostukraine, wie die schweren Befestigungsanlagen um Kramatorsk und Slowjansk bezeichnet werden, in die Gefahr eines Angriffs von zwei Seiten.

Angriff vor Treffen von Putin und Trump

Auffällig ist dabei auch der Zeitpunkt des Angriffs. Am Freitag trifft sich der russische Staatschef Wladimir Putin mit dem US-Präsidenten Donald Trump in Alaska, wo er mit ihm über eine Waffenruhe in der Ukraine sprechen will. Als Bedingung nennt Putin dabei unter anderem einen vollständigen Rückzug der Ukraine aus Donezk.

Die Regierung in Kyjiw lehnt das vehement ab. Ihre Militärs und auch zahlreiche internationale Beobachter sind der Ansicht, dass Russland noch lange bräuchte, um die von Putin geforderten Gebiete zu erobern. Mit einem Angriff, der die Verteidigung der noch nicht besetzten Gebiete in Donezk erschwert, könnte Putin den Druck auf die Ukraine gezielt vor den Gesprächen mit Trump erhöhen wollen.


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NEUER BEITRAG13.08.2025, 16:51 Uhr
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Über die Ukraine hinaus (2) Das letzte ntv-Interview mit Oberst Reisner lohnt sich zu lesen:

Reisners Blick auf die Front

"Falls die Russen den Donbass bekommen, hätten sie drei Vorteile"

11.08.2025, 19:14 Uhr

US-Präsident Trump könnte Kiew nach dem Gipfel in Alaska militärisch fallen lassen. Dann würden der Ukraine Rüstungsgüter und Aufklärungsdaten fehlen, sagt Oberst Reisner. Sie könnte sich zu einem Diktatfrieden gezwungen sehen. Die Russen würden in diesem Fall besonders vom Donbass profitieren.

ntv.de: US-Präsident Donald Trump beharrt darauf, dass die Ukraine für Friedensverhandlungen zu einem "Gebietstausch" mit den Russen bereit sein müsse. Welche ukrainischen Gebiete meint Trump?

Markus Reisner: Es ist noch nicht zu 100 Prozent klar, wie genau die Bedingungen sich darstellen. Es hat schon einige Irritationen gegeben. Trumps Sondergesandter Steve Witkoff ist aus Moskau wohl mit einer Botschaft zurückgekommen und hat sich mit den Europäern ausgetauscht. Aber bislang ist unklar, was genau besprochen worden ist. Ein außenpolitischer Berater von Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow, hat das Gespräch mit Witkoff jedenfalls positiv bewertet. Die Russen dürften es also aus ihrer Sicht geschafft haben, Witkoff ihre wesentlichen Forderungen zumindest auf den Tisch zu legen.

Sie meinen Putins Forderung, Russland sollten fünf teilweise besetzte, ukrainische Regionen zugesprochen werden?

Putin geht es die ganze Zeit um die fünf Regionen Luhansk und Donezk im Donbas, die Halbinsel Krim sowie Saporischschja und Cherson. Die zwei Letztgenannten sollen zumindest teilweise den Russen zufallen, der Rest gänzlich. Das liegt jetzt auf dem Tisch. Wenn man von "Gebietstausch" redet und die fünf Regionen Russland zugesprochen werden sollen, dann bleibt eigentlich kaum etwas übrig, das die Russen im Gegenzug anbieten könnten. Es gibt nur noch die Region von Charkiw bis fast nach Kupjansk. Dort sind die Russen teilweise bei Sumy und Charkiw über die Grenze vorgestoßen. Dieses Gebiet könnten Sie theoretisch zurückgeben. Aber das sind geringe Flächen im Vergleich zu dem, was die Russen bekommen würden, wenn sie die beiden Provinzen Luhansk und Donezk zur Gänze hätten.

Es kursiert noch eine andere Version von Witkoffs Aussagen gegenüber europäischen Regierungsbeamten. Demnach wäre ein Rückzug Russlands auch aus Saporischschja und Cherson denkbar. Für wie wahrscheinlich halten Sie das?

Das halte ich für unwahrscheinlich. Hier geht es konkret um den Verlauf des Flusses Dnepr. Im Moment haben die Russen jene Teile des Oblasts Cherson im Besitz, die sich südlich des Dnepr befinden - und alles nördlich des Flusses ist in ukrainischem Besitz. Würden die Russen sich aus Cherson zur Gänze zurückziehen, könnten die Ukrainer auf der anderen Seite des Flusses übertreten. Das würde sie in eine günstigere Position bringen für zukünftige militärische Rückeroberungsversuche. Das wird Russland kaum zulassen. Bei Saporischschja ist es etwas anders. Auch diese Region wird zwar teilweise getrennt durch den Fluss Dnepr - aber dort gibt es auch den Landanteil ostwärts des Flusses, der 2023 schon heftig umkämpft war. Dort haben die Ukrainer versucht, während ihrer damaligen Sommeroffensive vorzustoßen. Ohne Erfolg. Deshalb ist es genauso unwahrscheinlich, dass die Russen Saporischschja aufgeben.


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NEUE ANTWORT13.08.2025, 16:56 Uhr
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Über die Ukraine hinaus (2) >>>

Besonders Luhansk und Donezk sind militärisch wichtig für die Ukraine. Welchen Vorteil hätte Russland, wenn der Donbass aufgegeben würde von den Ukrainern?

Falls die Russen den Donbass bekommen, hätten sie drei Vorteile. Erstens ist Russland als Aggressor in die Ukraine einmarschiert und würde nun, im vierten Jahr des Krieges, dafür belohnt werden. Dieses Signal wäre für Putin wichtig, denn er kann es für die eigene Bevölkerung nutzen, im Sinne von: Die Opfer waren nicht umsonst - wir haben jetzt das bekommen, was uns zusteht. Aus diesem Grund hat Russland diese Regionen bereits als Teil des russischen Staatsgebietes in die Verfassung aufgenommen. Das heißt, aus der russischen Sicht kämpfen die Russen um die Inbesitznahme des Territoriums, das ihnen gemäß Verfassung zusteht. Das ist das russische Narrativ. Das betone ich hier aber nur, damit man das einordnen kann.

Welche Vorteile gibt es noch?

Abgesehen von Putins Propaganda-Erfolg wäre der Donbass zweitens wirtschaftlich eine interessante Region für die Russen. Das belegt etwa der Schlagabtausch zwischen Präsident Wolodymyr Selenskyj und Trump hinsichtlich dieses Deals für den Rohstoffabbau. Da ging es vor allem um den Donbass und die dortigen Bergbaugebiete. Und drittens wäre der Donbass rein militärisch für Russland ein enormer Gewinn. Die Russen würden mit einem Schlag hinter die letzten Verteidigungsstellungen der Ukraine kommen. Die Ukraine baut im Donbass gerade eine weitere Verteidigungsstellung in der Tiefe aus. Falls die Russen den Donbass bekommen, könnten sie vormarschieren und würden vor dem offenen Land stehen. In einer weiteren militärischen Aktion könnten die Russen dann ungehindert in Richtung Westen vorstoßen.

Also würden sich die Russen dadurch Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte des Krieges ersparen.

Davon kann man ausgehen. Denn es wird momentan nicht von Friedensverhandlungen geredet, sondern von einem Kompromiss, der auf dem Tisch liegt und von Trump als Waffenstillstand verkauft wird. Das erinnert an die Situation in Nord- und Südkorea 1953, wo der Konflikt erst nach langen und zähen Verhandlungen eingefroren wurde. Dieser Zustand dauert bis heute an. Es wurde kein Friedensvertrag unterzeichnet. Was auch aufhorchen lässt: US-Vize-Präsident JD Vance sagte bereits, die Amerikaner hätten kein Interesse mehr an diesem Krieg in der Ukraine und haben die Finanzierung dieses Krieges im Prinzip eingestellt. Er fügte hinzu: Falls die Europäer die Initiative ergreifen wollten, dann sollen sie das tun. Sie könnten dann in den USA Waffen kaufen.

Was wäre das Worst-Case-Szenario nach dem Gipfel in Alaska?

Das Worst-Case-Szenario wäre, dass die USA sich zur Gänze von der Ukraine abwenden. Die nachrichtendienstliche und geheimdienstliche Unterstützung der USA mit Aufklärungsdaten ist entscheidend für das Lagebild, das die Ukraine hat. Wenn die USA wegfallen, müsste Europa in die Bresche springen. Europa ist aber offensichtlich nicht in der Lage, die Ukraine in ausreichendem Maß zu unterstützen, ob im geheimdienstlichen Bereich oder auch bei der Waffenhilfe. Das zeigt der Umstand, dass die Europäer bei den Amerikanern Waffen kaufen müssen, die sie den Ukrainern zur Verfügung stellen, weil sie selbst nicht in der Lage sind, diese zu fertigen. Durch einen Wegfall der USA müsste die Ukraine zwangsläufig ihre Strategien anpassen. Sie würde unter Umständen gezwungen sein, Putins Diktatfrieden anzunehmen. Das bedeutet im schlimmsten Fall: Die Ukraine, so wie wir sie heute kennen, würde nicht mehr bestehen.

Muss die Ukraine den Diktatfrieden wirklich annehmen? Könnte sie nicht einfach weiterkämpfen, mit weniger Ressourcen?

Die Ukraine hat schon gesagt, sie würde weiterkämpfen. Einige Nato-Staaten in Europa haben ihr dafür bereits Unterstützung zugesichert. Aber besonders im Bereich der Aufklärungsdaten und potenten Waffensystemen ist Europa nicht in der Lage, das zu kompensieren, was die USA gerade tun. Auch die Ukraine kann das nicht kompensieren, obwohl sie ihre Rüstungsproduktion hochgefahren hat und zum Beispiel massenhaft Drohnen herstellt. Die Europäer müssen gegenüber der Ukraine ehrlich sein, wenn sie das Land nicht ausreichend unterstützen können.

Also ist ein Diktatfrieden wahrscheinlicher?

Es wäre bitter, diesen sogenannten Waffenstillstand anzunehmen, unter den oben genannten Bedingungen. Aber die Ukraine muss abwägen. Das Fegefeuer des Abnutzungskrieges würde sonst weitergehen, zuungunsten der Ukraine. Weitere Soldaten könnten fallen, Hunderttausende von ihnen. Die Amerikaner sähen teilnahmslos zu und die Europäer wären nicht in der Lage oder gar Willens, etwas dagegen zu tun. Und Russland würde sich langfristig mit den fünf Regionen nicht zufriedengeben.


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Was wäre das nächste Ziel der Russen?

Aus meiner Sicht ist das Ziel der Russen nach wie vor, mindestens bis zum Dnepr vorzustoßen und vielleicht auch Odessa einzunehmen. Den Vorstoß zum Dnepr bräuchten sie, um eine Pufferzone Richtung Moskau auszubauen. Denn die Ukrainer greifen Ziele in Russland mit ihren weitreichenden Drohnen an. Die Drohnen werden vor allem abgefeuert aus den Regionen nordöstlich von Kiew. Falls die Russen dieses Gebiet einnehmen würden, könnten sie die Pufferzone in Richtung Westen ausbauen.

Wenn wir den Blick auf die Front heute werfen: Im Donbass toben heftige Kämpfe, vor allem um die Städte Kupjansk, Sewersk, Kostjantynivka, Pokrowsk und Nowopawliwka.

Genau das sind die fünf Hotspots. Ich unterteile die Frontlinie immer in drei Abschnitte: der Nordabschnitt, der Mittelabschnitt und der Südabschnitt. Im Norden und im Süden versuchen die Russen, die Ukrainer zu binden, damit sie ihre Kräfte nicht verschieben können. Das sieht man zum Beispiel im Raum Cherson, wo die Russen massiv ihre Angriffsanstrengungen erhöht haben. Aber das Schwergewicht der russischen Anstrengungen ist der mittlere Abschnitt. Dort gibt es diese Räume Kupjansk, Sewersk, Kostjantynivka, Pokrowsk und Nowopawliwka. Kupjansk ist eine größere Stadt, die von den Russen gerade aus der westlichen Richtung angegriffen wird. Sie ist von allen fünf Städten diejenige, die am weitesten im Osten liegt.

Wie sieht es rund um die anderen Städte aus?

Zwischen Kostjantynivka und Pokrowsk ist es den Russen gelungen, einen Durchbruch zu erzielen, der teilweise von ukrainischen Verteidigungsstellungen aufgefangen wurde, aber immer noch an Raum gewinnt. Ein russischer Vorstoß zehn Kilometer nördlich von Pokrowsk zielt auf die wichtigsten Versorgungsrouten der ukrainischen Streitkräfte in diesem Raum. Falls die Russen diese Versorgungsrouten endgültig unterbrechen, wird es schwierig, die Stadt weiter zu halten. Dann würde nicht nur der Nachschub fehlen, es wäre auch keine Versorgung von Verwundeten mehr möglich. Das leitet meistens die Besitznahme von Städten ein.

Das heißt, wenn die Versorgungslinie gekappt wird, ist Pokrowsk faktisch eingenommen.

Aus meiner Sicht ist Pokrowsk schon dabei, zu fallen. Die Russen bringen trotz ihrer Verluste immer wieder kleinere Gruppen von Soldaten in die Stadt hinein. Dasselbe ist bei Kostjantynivka der Fall. Wir haben im Donbass nicht eine wirkliche Frontlinie mit Schützengräben, die sich gegenüberliegen, sondern vor allem Graubereiche. Die Ukrainer verteidigen sich, weil sie personell so ausgedünnt sind, aus kleinen Stützpunkten heraus. Zwischen den Stützpunkten gibt es große Abstände von oft mehreren Kilometern. Auch die Russen müssen wiederum aufgrund der Bedrohung durch die ukrainischen Drohnen in kleinen Trupps vormarschieren. Das heißt, wo auch immer sich eine Lücke auftut, können die Russen durchschlüpfen. Die Ukrainer sagen: Die Russen sind wie Wasser, sie kommen durch jede Ritze - und damit auch hinter die ukrainischen Stützpunkte.

Wenn man sich vorstellt, wie die Ukrainer auf einem Stützpunkt stehen und nicht wissen, ob ihnen der Feind schon im Nacken sitzt - wie lange können sie diese Verteidigungstaktik aufrechterhalten?

Das ist das Schwierige an der Situation. Jeder Stützpunkt, der für sich alleine kämpft, ob er nur drei Mann umfasst oder einen ganzen Zug mit bis zu 30 Mann, kann nur so lange kämpfen, bis ihm Munition, Nahrung und Wasser ausgehen. Wasser ist jetzt in der heißen Jahreszeit ein besonderes Thema. Und wenn sie ihre Munition auf dem Stützpunkt verschossen haben werden, müssen die ukrainischen Soldaten eine Entscheidung treffen: Gehen Sie zurück oder bleiben Sie und riskieren Sie, dass die Russen sie gefangen nehmen? In Pokrowsk haben die Ukrainer begonnen, kleine Trupps aus der Stadt zurückzuziehen, weil sie vermeiden möchten, dass größere Verbände eingekesselt werden.

Haben die Ukrainer überhaupt eine Chance, diese sehr breite Front anders zu verteidigen als mit kleinen Stützpunkten?

Die Ukraine kann diese Art und Weise nicht erfolgreich weiterführen. Sie müsste stattdessen den Angriffsschwung des Gegners unterbrechen. Und das kann sie nur, indem sie auf die Tiefe des Gegners wirkt - das heißt: auf die Tiefe der russischen Kräfte, auf die dortigen Logistik-Knotenpunkte, Versorgungslinien und Gefechtsstände. Die Ukraine versucht es bereits zum Teil. Es gab in den letzten 14 Tagen insgesamt 13 erfolgreiche Angriffe ukrainischer Kräfte auf für Russen wichtige Eisenbahnlinien. Aber der Erfolg solcher Angriffe lässt sich noch nicht messen. Es kann sein, dass er sich erst nach Wochen oder Monaten einstellt. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit. Die Russen können bislang weiter vormarschieren, von Tag zu Tag ein bisschen schneller.

Mit Markus Reisner sprach Lea Verstl


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14.08.2025, 19:19 Uhr
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Über die Ukraine hinaus (2) Ich spiegele mal aus RT DE von gestern und heute:

Wozu der russische Durchbruch nach Dobropolje führt

13 Aug. 2025 09:32 Uhr

In den jüngsten Tagen sind gleich an mehreren Frontabschnitten der Spezialoperation rapide Änderungen zu beobachten. Russische Truppen stoßen nach Dobropolje vor, was nicht nur die Einkesselung von Krasnoarmeisk abschließt, sondern gleich einen neuen Frontabschnitt eröffnet.

Von Jewgeni Krutikow

In den vergangenen zwei Tagen hat sich die Gefechtslage am Frontabschnitt Krasnoarmeisk (ukrainischer Name Pokrowsk) grundlegend verändert. Russlands Streitkräfte rückten nördlich vom Ballungsraum Krasnoarmeisk-Dimitrow (ukrainisch Pokrowsk-Mirnograd) in das große Dorf Rodinskoje ein und kämpfen an dessen westlichen Rändern. Dieses Dorf hat eine Schlüsselbedeutung für die ukrainische Verteidigung. Westlich von Rodinskoje erreichten die russischen motorisierten Schützen die Dörfer Schewtschenko und Nowoalexandrowka, was Voraussetzungen für eine vollständige Einkesselung des Ballungsraums schafft.

Ebenso ist ein umfassender Durchbruch nördlich von Rodinskoje auf mehrere Kilometer bis zu den Orten Nowowodjanoje, Solotoj Kolodes, Grusskoje und Kutscherow Jar zu verzeichnen. Die ersten russischen Stoßtrupps agieren bereits an den Ortsrändern von Nowowodjanoje und in der Nähe der eigentlichen Stadt Dobropolje.

Die Verbindungsstraße zwischen Dobropolje und Krasnoarmeisk ist durchschnitten. Zuvor übernahm die russische Armee die Kontrolle über das Krasnolimanskaja-Bergwerk vor Rodinskoje – das größte im Donbass. Ukrainische Truppen sprengten die Infrastruktur des Bergwerks, waren aber nicht mehr in der Lage, diese Stellung zu verteidigen. Zur Versorgung der verbliebenen Garnison von Krasnoarmeisk bleibt nur noch eine Straße übrig, nämlich die M-30, die nach Westen in Richtung des Gebiets Djepropetrowsk führt. Doch auch sie steht unter Feuerkontrolle der russischen Streitkräfte.

Die Entwicklungen an diesem Frontabschnitt erfolgten rapide. Vor etwa 48 Stunden war davon die Rede, dass einzelne Stoßtrupps russischer Streitkräfte die ersten der oben angeführten Stellungen auf Motorrädern, Buggys und sogar Rollern erreichten. Bereits am Morgen des 12. August kann man sicher von einem umfassenden Durchbruch der ukrainischen Front nördlich des Ballungsraums sprechen. Nach seinen Maßstäben, Ergebnissen und Folgen ist dieser Durchbruch mit jenem bei Otscheretino im Frühling 2024 vergleichbar, der zu einem Kollaps der ukrainischen Linien auf breiter Front geführt hatte.

Zum "neuen Otscheretino" wird inzwischen die Stadt Dobropolje mit ihrer Vorkriegsbevölkerung von 30.000 Menschen, zwei großen Bergwerken, einer ehemaligen Fabrik für Stahlbetonrohre und einem Bahnhof. Bis vor Kurzem bildete sie eine Schlüsselstellung im Hinterland des ukrainischen Truppenverbands, der den Ballungsraum Krasnoarmeisk-Dimitrow verteidigte.

Für Russlands Streitkräfte ist Dobropolje nicht nur einer der Schlüssel zu einer vollständigen Einkesselung des Ballungsraums, sondern auch ein geeigneter Ausgangspunkt, um die Offensive nach Nordosten unmittelbar in Richtung Kramatorsk und Druschkowka weiterzuführen. Nach der Befreiung von Dobropolje, wo laut der Volkszählung von 2001 über 60 Prozent der Bevölkerung Russisch und ein weiterer Prozent Griechisch als ihre Muttersprache angaben, würde sich ein Brückenkopf für den Vorstoß auf Kramatorsk und im Grunde ein neuer Frontabschnitt bilden – all das unabhängig von jener Rolle, die Dobropolje bis vor Kurzem für das ukrainische Militär bei der Verteidigung von Krasnoarmeisk und Dimitrow spielte.

Die ukrainische Seite räumt die für sich katastrophale Lageentwicklung auf breiter Front ein.

Am 11. August übernahm das Kommando in Krasnoarmeisk das in Russland als Terrororganisation eingestufte neonazistische Asow-Regiment, nachdem die viel gerühmte Brigade "Da Vincis Wölfe" zerschlagen worden war und die Stadt praktisch verlassen hatte. Dabei schickt die Führung von Asow nach Kiew panische Meldungen, aus denen hervorgeht, dass der ukrainische Truppenverband in Krasnoarmeisk und Dimitrow faktisch eingekesselt sei und dass sich die Stadt Konstantinowka in einem Halbkessel befinde.

In Krasnoarmeisk selbst wurden noch vor etwa einer Woche Durchbrüche kleiner russischer Stoßtrupps ins Stadtzentrum verzeichnet – bis zum Zentralmarkt und dem Platz, an dem sich die Hauptverwaltungsgebäude befinden. Auch Überquerungen der Eisenbahnlinie in den nördlichen Stadtteil im Umland des Personenbahnhofs sowie Vorstöße entlang der Zentralnaja- und Marschall-Moskalenko-Straße wurden gemeldet. Bisher leisten ukrainische Truppen im Bezirk Schachtjorsk am südlichen Stadtrand Widerstand. Eine zentralisierte ukrainische Verteidigung des Ballungsraums existiert praktisch nicht mehr.

Zunächst wurden diese Vorstöße russischer Truppen als Aufklärungseinsätze ohne Versuche, sich festzusetzen, aufgefasst. Doch ihre Ergebnisse machten klar, dass ukrainische Truppen in den beiden Städten nur noch schwachen Widerstand leisten und der Zusammenhalt ihrer Verteidigung gesprengt wurde.

Teilweise hängt dies mit dem Mangel an Reserven beim ukrainischen Militär zusammen. Ferner konnte sich Kiew lange nicht darauf festlegen, wo der russische Hauptvorstoß erfolgen würde. Im Nachhinein räumt die ukrainische Militärführung ein, dass Russlands Streitkräfte gar keine Hauptvorstoßrichtung hatten, sondern entlang der gesamten Front im schnellen Tempo vorrückten. Im Grunde gab es ein solches Tempo seit dem bereits erwähnten Durchbruch bei Otscheretino nicht mehr.

Zudem wurde ein Teil der ukrainischen Verbände von diesem Abschnitt ins Gebiet Sumy verlegt. Dies war eine rein politische Entscheidung, doch in Kiew werden militärische Operationen bereits seit Langem nicht im Generalstab, sondern im Präsidialamt – und zwar nicht ausgehend von militärischen Überlegungen, sondern von politischer PR – geplant.

Das ukrainische Militär versuchte, das Fehlen von Reserven und den Personalmangel mit einem sogenannten "Drohnenschleier" zu kompensieren. Doch diese Taktik bewährte sich nicht. Selbst unter Berücksichtigung der überragenden Bedeutung von Drohnen bei moderner Kriegsführung lässt sich ein solcher Schleier gerade durch kleine Stoßtrupps überwinden, wenn diese Angriffe mit einer Eliminierung der Drohnenpiloten kombiniert werden.

Auch die Lage an benachbarten Frontabschnitten hat sich verändert. Der Kessel südlich des Kleban-Byk-Stausees kurz vor Konstantinowka hat sich zu 90 Prozent geschlossen.

Nachdem Russlands Streitkräfte Anfang August Alexandro-Kalinowo unter ihre Kontrolle gebracht hatten, hält das ukrainische Militär nur noch einen Stützpunkt am Ostufer des Stausees, der sich nur in kleinen Gruppen verlassen lässt. Nach optimistischen Schätzungen wurden zwei ukrainische Brigaden in einer Gesamtstärke von bis zu 3.000 Mann eingekesselt. Die Lage am Kleban-Byk-Stausee ist für ukrainische Truppen derart verzweifelt, dass Kiew erst gar keine Entsatzversuche unternommen hat. Es werden einzelne Versuche ukrainischer Soldaten gemeldet, sich schwimmend über den Stausee aus dem Kessel zu retten.

Es sei angemerkt, dass sich Kiew sowohl bei Konstantinowka als auch bei Krasnoarmeisk weigert, Rückzugsbefehle zu erteilen, was dazu führt, dass vor Ort ganze Einheiten verloren werden. So hatten etwa die beiden Brigaden in Kleban-Byk und Pleschtschejewka noch vor einer Woche die Gelegenheit, sich über den letzten Stützpunkt nach Konstantinowka zurückzuziehen, doch das ukrainische Militärkommando ließ sie im Stich.

Östlich von Konstantinowka brachten die aus Tschassow Jar vorrückenden russischen Truppen Predtetschino, einen Vorort von Konstantinowka, unter ihre Kontrolle. Etwas weiter südlich wird Alexandro-Schulgino umkämpft. Dies ist der letzte Ort, den der ukrainische Truppenverband, der sich zuvor auf Belaja Gora stützte und Konstantinowka von Südosten deckte, noch hält. Eine Zerschlagung dieser ukrainischen Kampfgruppe würde den Zusammenhalt der Verteidigung von Konstantinowka sprengen.


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NEUE ANTWORT14.08.2025, 19:04 Uhr
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Nördlich von Tschassow Jar rückten Russlands Streitkräfte hinter Grigorowka entlang der Ufer des Kanals Sewersky Donez – Donbass in Richtung Markowo und Nowomarkowo, also bereits in die Nähe von Kramatorsk, vor. Zuvor waren an diesem Abschnitt keine Vorstöße gemeldet worden, denn das russische Kommando versucht üblicherweise, die Flanken geschützt zu halten – und diese Funktion hatte Tschassow Jar. Überdies schafft der Vormarsch nördlich von Tschassow Jar Voraussetzungen für eine vollständige Einkesselung von Konstantinowka. Vermutlich zieht das ukrainische Militär Truppen von der Frontlinie ins Innere der Stadt zurück, doch in dieser Lage wird eine Verteidigung von Konstantinowka sinnlos.

Im Grunde erfolgte in den jüngsten Tagen ein Zusammenbruch der ukrainischen Linien auf breiter Front. Dies brachte für Kiew die Gefahr, dass gleich mehrere große Städte und Ballungsräume, die als Verteidigungsknoten fungierten, verloren gehen.

Somit bleibt auf dem Territorium der Donezker Volksrepublik nur noch ein befestigter Ballungsraum übrig – Kramatorsk-Slawjansk, doch auch in dessen unmittelbarer Nähe wird bereits gekämpft. Dabei ist die Geschwindigkeit russischer Vorstöße gleich an mehreren Abschnitten so beispiellos, dass sie es ermöglicht, von einem nachhaltigen Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigung zu sprechen.

All das schafft neben den Haupterfolgen einen neuen Verhandlungshintergrund für das Treffen der Präsidenten Russlands und der USA in Alaska. Solche Durchbrüche machen deutlich, dass die Lage an der Front vollständig unter Kontrolle von Russlands Streitkräften steht und die Initiative nicht nur an irgendeinem konkreten Frontabschnitt, sondern praktisch entlang der gesamten Front bei den russischen Truppen liegt. Es werden auch Kämpfe um Kupjansk und Sewersk geführt. Vorstöße gibt es im Umland von Woltschansk, in unmittelbarer Nähe von Krasny Liman. Nach dem Durchbruch nördlich von Krasnoarmeisk und Dimitrow sowie bei Tschassow Jar wird es möglich sein, von neuen Frontabschnitten westlich, südlich und östlich von Kramatorsk und Slawjansk zu sprechen. Dies würde schon einen Kollaps der ukrainischen Frontstabilität auf hunderten Kilometern bedeuten.

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen am 12. August bei der Zeitung Wsgljad.


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Podoljaka mit Sonderausgabe zum Durchbruch bei Pokrowsk

13 Aug. 2025 14:40 Uhr

Alle Welt redet aktuell von dem Durchbruch der russischen Truppen nördlich von Pokrowsk und dass hier im Prinzip alles schon entschieden sei. Doch Juri Podoljaka bittet alle, den Ball flach zu halten.

Ja, es gibt tatsächlich bedeutende Erfolge am Frontabschnitt Pokrowsk, betont Podoljaka, allerdings gab es die "auch vorgestern und vorvorgestern" schon. Seit bald drei Wochen rückt die hier eingesetzte 51. Armee scheinbar unaufhaltsam vor.

Dabei betont der aus der Stadt Sumy stammende Militäranalyst, dass er die ganze Zeit über diese Erfolge berichtet hat, während zahlreiche andere Militärkanäle aus irgendeinem Grund diesen Vorstößen keine besondere Beachtung geschenkt haben. Erst der offene Brief des ehemaligen Asow-Kommandeurs Bogdan Krotewitsch am Montag brachte den Stein ins Rollen, und nun berichten alle über die katastrophale Lage der Kiewer Truppen am Frontabschnitt Pokrowsk.

Allerdings müssen man sich fragen, warum Krotewitsch so ungeniert die Fakten auf den Tisch gelegt hat und in einem an Präsident Selenskij gerichteten offenen Brief "die ganze Wahrheit vor der ukrainischen Öffentlichkeit offengelegt hat".

Natürlich wolle er die Erfolge der russischen Soldaten nicht schmälern, im Gegenteil, er hat ja die ganze Zeit darüber berichtet, unterstreicht Podoljaka. Aber die Situation am Frontabschnitt sei eben nicht so eindeutig, wie es in der derzeitigen Flut der Berichte erscheinen mag.


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Warum ist der Alaska-Gipfel so eilig? Russische Militärexperten warnen vor Minsk 3

14 Aug. 2025 06:45 Uhr

Russische Sturmeinheiten treiben nördlich von Pokrowsk einen tiefen Keil in die ukrainische Verteidigung. Das kann zum Zusammenbruch des ganzen ukrainischen Verteidigungssystems im DVR-Norden führen. Das Pentagon beobachtet die Situation mit großer Sorge.

Das Pentagon beobachtet den russischen Blitz-Vorstoß (RT DE berichtete hier und hier) nördlich von Krasnoarmeisk (Pokrowsk) mit großer Sorge. Die ukrainische Garnison nahe der Stadt Krasnoarmeisk könnte durch russische Streitkräfte eingekesselt werden, berichtet die Zeitung Washington Post unter Verweis auf einen anonymen Mitarbeiter des Pentagons. Der Gesprächspartner der Zeitung betont das Risiko einer Einkesselung und vermutet, dass Kiews Militär eine Verteidigung der Stadt vorbereite, weist aber auch auf den Misserfolg einer solchen Strategie in Artjomowsk (Bachmut) im Jahr 2023 hin. Laut dem Institute of Study of War (ISW) haben russische Truppen zuletzt an einem Tag 101 Quadratkilometer unter ihre Kontrolle gebracht – ein neuer Rekordwert.

Auch die deutschen Medien sind aufgewühlt, manche Militärbeobachter schlagen Alarm: Die Russen erzielen einen schnellen Durchbruch nördlich von Pokrowsk und könnten die ukrainische Verteidigung an diesem wichtigen Frontabschnitt zum Einsturz bringen. Der Bild-Propagandist Julian Röpcke stach am Dienstag in seiner Warnung besonders hervor. Die kommenden Stunden seien entscheidend für das Schicksal der noch von der Ukraine kontrollierten 29 Prozent der Region Donezk, schrieb er auf X und skizzierte mehrere Szenarien, wonach die Ukraine dadurch sogar die ganze Region verlieren könnte.

Ähnlich äußerten sich weitere Experten, die von den deutschen Medien zitiert wurden: "Die nächsten 24 bis 48 Stunden sind entscheidend", mahnte Analyst Pasi Paroinen. Danach könnten russische Truppen ihre Stellung festigen und den Vorstoß ausweiten" (bei Focus). Alle zeigten dabei eine Karte, die den russischen Durchbruch in die Tiefe von bis zu 18 Kilometern eindrücklich dokumentiert. Am Mittwoch bestätigte das russische Verteidigungsministerium offiziell den Vorstoß in diesem Gebiet und meldete die Rückeroberung der Dörfer Suworowo und Nikanorowka.

Russische Militärkorrespondenten und sonstige Fachleute bestätigten die Informationen. In diesem Fall sei die westliche Panik begründet, sagte ein Reporter des Verteidigungsministeriums. Die Situation hinter Pokrowsk biete der Russischen Föderation eine seltene Chance, nicht nur mit der Einkesselung des ukrainischen militärischen Hauptquartiers in der Region, die Agglomeration Slawjansk/Kramatorsk einzunehmen, sondern öffne auch die Wege in Richtung Pawlowgrad im Gebiet Dnjepropetrowsk, was eine zusätzliche personelle Belastung für die ukrainische Verteidigung darstelle. Laut dem Analyse-Kanal Militärchronik könnte der Durchbruch ein Ablenkungsmanöver sein, um Reserven des Gegners an einen "falschen" Ort zu binden.

Insgesamt dürfte der chronische Personalmangel wohl der wichtigste Grund sein für die Misserfolge der ukrainischen Armee auf diesem Frontabschnitt. Das erkennt sogar der Hard-Core-Propagandist der Bild-Zeitung Julian Röpcke an, der betonierte Verteidigungsanlagen in einem Video zeigte, die russische Soldaten unbesetzt stürmten und nun für sich als Unterstände nutzten. Am Dienstag gab sogar eine Elite-Einheit des Asow-Netzwerks bekannt, dass die entstandenen Frontlücken bei Krasnoarmeisk (Pokrowsk) schließen musste. Diese gut ausgerüsteten und hoch motivierten Einheiten werden in der Regel für Sonderoperationen reserviert. Am Ende des Tages erkannte sogar Selenskij das Problem um Dobropolje bei Krasnoarmeisk, denn er sagte: "Es wurden Schritte unternommen, die Situation zu korrigieren".

Aber was hat dieser beeindruckende, aber bislang noch überschaubare russische "Vorstoß auf Motorrädern und Buggys" mit dem kommenden Putin-Trump-Gipfel zu tun? Einen unmittelbaren, meinen die Autoren von Militärchronik. Sie erinnern daran, dass "Minsk 1" am 5. September 2014, nur wenige Tage nach der ukrainischen Niederlage von Illowajsk im Süden der Donezker Volksrepublik, unterzeichnet wurde. Damals gerieten mehrere Bataillone ukrainischer Truppen in einen Kessel, bis zu 400 Soldaten starben – für die Verhältnisse des Donbass-Krieges 2014 bis 2022 ein sehr hoher Verlust. Dies war der erste Waffenstillstand im Konflikt.

Auch "Minsk 2" wurde im Februar 2015 unter dem Donnern des Kessels unterzeichnet, dieses Mal jedoch in Debalzewo. "In beiden Fällen eilte der Westen herbei, um Kiew zu retten, und versprach Moskau alles Mögliche, nur um die Donbass-Milizen (damals noch) aufzuhalten und eine vollständige Niederlage der ukrainischen Streitkräfte zu verhindern. Damals wie heute befürchtete man, dass nach der Zerschlagung der Vorhut der ukrainischen Armee der Vormarsch der Milizen weitergehen würde", so die Autoren von Militärchronik.


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NEUE ANTWORT14.08.2025, 19:16 Uhr
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Aber wie kam es überhaupt zu "Minsk 2" im Februar 2015? Ukrainische Streitkräfte hätten Minsk 1 verletzt, den Waffenstillstand gebrochen, den Beschuss verstärkt und seien in die Rebellengebiete eingedrungen, um sie mit Gewalt einzunehmen, erinnert sich Militärchronik. "'Minsk-2' wurde unterzeichnet, obwohl man im Voraus wusste, dass das Dokument nichts wert war". Sie weisen auf die Eile hin, mit der Trump, die Europäer und die Ukrainer auf Waffenstillstand drängen – in seiner ersten Amtszeit hätte er dazu keine Zeit gehabt.

"Der plötzliche Wunsch der USA, genau jetzt und keine Minute später mit Russland "eine Einigung zu erzielen" und alle lebenswichtigen Fragen zu "klären", sieht wie ein Versuch aus, das Tempo des Vorstoßes zu drosseln, der Russischen Föderation die operative Initiative zu entreißen und alles zu Bedingungen einzufrieren, die für Washington vorteilhaft sind."

Die USA sind diejenigen, die Aufklärungsdaten über das Frontgeschehen als erste im Westen auswerten. Somit können sie leicht voraussehen, wohin die Entwicklungen auf dem Schlachtfeld, darunter auch bei Krasnoarmeisk (Pokrowsk), führen. Es ist kein Zufall, dass ein anonymer Pentagon-Offizier mit Washington Post ausgerechnet über die Lage an diesem Frontabschnitt sprach. Das ist der wahre Hintergrund der diplomatischen Geschäftigkeit der USA und mit ihnen auch der Europäer, die sich heute im Kanzleramt in Berlin mitten im "Sommerloch" trafen. Im Hinblick auf irgendwelche Zugeständnisse an die russische Seite warnte Militärchronik:

"Man hat das Gefühl, dass aus diesem Grund am 15. August alle möglichen 'Zuckerbrote' in den verlockendsten Formen angeboten werden, deren einziges Ziel es ist, die Armee daran zu hindern, die Front dort zu durchbrechen, wo sie bereits bröckelt. Und der wahre Preis all dieser Versprechungen ist längst klar."

Waffenstillstand ist derzeit das A und O aller westlichen Forderungen an Russland. Auch Trump hat den Europäern versprochen, sein Gespräch mit Putin mit diesem Punkt zu beginnen. Putin sagte vor mehreren Monaten, dass Russland grundsätzlich nicht dagegen wäre, wies aber darauf hin, dass diese Maßnahme in der Umsetzung an der mehr als 1.000 Kilometer langen Frontlinie extrem schwer zu handhaben sei. Was Russland aber derzeit vorschlagen könnte, wäre ein Waffenstillstand in der Luft.

Auch andere Experten und Militärbeobachter in Russland warnen vor einer gestellten Falle und dass Wladimir Selenskij (und mit ihm auch die Europäer) einerseits und Trump andererseits das berühmte Bad Cop/Good Cop-Theater spielen. Trump kann weiterhin seine Rolle als angeblicher selbstloser Vermittler ("furchtbar, dass junge Soldaten sterben!") ausführen und Punkte für den Friedensnobelpreis sammeln und im Falle des Misserfolgs auf Selenskij verweisen.

Er könne Putin immer noch sagen: "schau wie verrückt dein Namensvetter ist, gib lieber meinen Forderungen nach, denn sie sind viel besser". Dass niemand im Westen einschließlich der USA die wichtigsten russischen Forderungen diskutiert, ist dafür ein sicheres Zeichen. Dazu gehören die Einstellung aller Militärhilfen aus dem Westen, die Reduzierung der Armee und ihrer Bewaffnung, die Entnazifizierung und vieles mehr. Stattdessen versprechen die USA, die Frage des NATO-Beitritts für die Ukraine für eine mittlere Frist auszusetzen.

Während Putin ständig betont, dass es ihm bei der Friedenslösung um die Beseitigung der Konfliktursachen geht – was sich in dem einen Satz "Die Ukraine muss aufhören, Anti-Russland zu sein" ausdrücken lässt – werden diese Worte des russischen Präsidenten im Westen kaum zur Kenntnis genommen. Stattdessen verlagert man die Diskussion auf Gebietsfragen, als wäre der Konflikt ein Eroberungskrieg. Mit dieser Ablenkung will man das Propaganda-Narrativ stützen, dass Russland einen imperialistischen Krieg führe, und den Konflikt bis in die Ewigkeit weiterführen. Denn der Westen (und allen voran Europa) sieht offenbar auch für sich keinen anderen Existenzsinn, als Anti-Russland zu sein.


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NEUER BEITRAG18.08.2025, 18:26 Uhr
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Über die Ukraine hinaus (2) M.E. alles wie in der Nußschale.
#ImperialistischerHegemonieverlust
#ZwischenimperialistischeKonkurrenz

Ich spiegele also mal 3 Artikel aus der jW von heute:

NATO verliert Krieg

USA begegnen Russland wieder als Großmacht. Hektik bei US-Verbündeten


Von Arnold Schölzel

Am 15. August empfing US-Präsident Donald Trump seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin in Anchorage demonstrativ als Gleichgestellten. Es kam zwar zu keiner gemeinsamen Erklärung, aber Inszenierung und Protokoll des Treffens vermittelten die Botschaft: Der Versuch der US-geführten NATO, Russland in der Ukraine in einem Stellvertreterkrieg militärisch zu schlagen, ist gescheitert. Auf den Tag genau vier Jahre nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan gab die Allianz faktisch ihren ersten heißen Krieg gegen Russland verloren.

2014 hatte der damalige US-Präsident Barack Obama Russland als »Regionalmacht« eingestuft, nun erläuterte Trump im TV-Sender Fox News am Sonnabend: »Es ist gut, wenn sich zwei Großmächte (big powers, jW) verstehen, insbesondere wenn es sich um Atommächte handelt. Wir sind die Nummer eins, sie sind die Nummer zwei in der Welt – und das ist eine große Sache.« Er verwende ungern das Wort »atomar«, aber Tatsache sei, dass beide Mächte über die größten Arsenale verfügten. Deren Gebrauch »könnte das Ende der Welt sein«. Putin formulierte sowohl in Alaska am Freitag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Trump wie nach seiner Rückkehr in Moskau bei einer Beratung mit führenden russischen Politikern: »Wir haben seit langem keine direkten Verhandlungen dieser Art auf einer solchen Ebene geführt.«

Der Ukraine-Krieg blieb vor diesem Hintergrund auf dem Gipfel zentrales Thema. Trump hatte noch auf dem Flug nach Alaska vor Journalisten einen Waffenstillstand verlangt, auf der Pressekonferenz verlor er dazu kein Wort, befand aber, er und Putin hätten einen »großartigen Fortschritt« gemacht. Auf seiner Plattform »Truth Social« schrieb er nach Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij sowie westeuropäischen Staats- und Regierungschefs, der »beste Weg« für ein Ende des Krieges bestehe darin, »direkt zu einem Friedensabkommen zu gelangen« – »und nicht nur ein Waffenruheabkommen, das oft nicht eingehalten wird«. Dies sei »von allen festgestellt« worden.

Den Kurswechsel vollzogen seit Sonnabend nachmittag die US-Verbündeten in EU und NATO zumindest verbal nach. Noch am Mittwoch hatte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Beisein Selenskijs in Berlin gefordert, eine Waffenruhe müsse »am Anfang« der Verhandlungen stehen, und das zur ersten von fünf Bedingungen für den Gipfel gemacht. Am Sonnabend erklärte Merz in verschiedenen Fernsehinterviews, Trump habe in der Videoschalte nach dem Gipfel zugesagt, »dass Amerika bereit ist, Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu geben«. Er bezeichnete dies als »wirklich großen Fortschritt« und »positive Überraschung«: »Amerika bleibt an Bord, auch für die Zeit danach.« Nach Angaben der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni soll es dabei um »von Artikel 5 der NATO inspirierte« Beistandsgarantien handeln, wobei die Ukraine dem Militärbündnis nicht beitreten soll. Merz betonte zudem im ZDF: »Russland scheint bereit zu sein, entlang der sogenannten Kontaktlinie die Verhandlungen zu führen und nicht entlang der Verwaltungsgrenzen. Das ist ein gewaltiger Unterschied.« Trump sei jedenfalls in territorialen Fragen bei der vereinbarten Linie geblieben. Am Sonntag fand eine Videokonferenz der »Koalition der Willigen« statt. Für Montag lud Trump Selenskij und mehrere europäische Staats- und Regierungschefs ins Weiße Haus ein.


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Bankrotteure

Nach Gipfel Trump-Putin


Von Arnold Schölzel

Der Krieg in der Ukraine begann im Frühjahr 2014 mit Attacken faschistischer Gruppen und Milizen auf die russischsprachigen Einwohner der Ostukraine. Das Massaker am 2. Mai in Odessa, das in Mariupol am 9. Mai und die Bombardierung von Lugansk durch die Luftwaffe Kiews am 2. Juni stehen für die Brutalität der von EU und USA gesponserten Putschisten. Die EU wurde von Washington schon damals an den Katzentisch verwiesen, als sie einen eigenen Kandidaten als Regierungschef in Kiew nominierte: »Fuck the EU«, ätzte US-Unterstaatssekretärin Victoria Nuland, ließ Deutsch-Europa aber gern zahlen.

Der Versuch, den Widerstand der russischen Bevölkerung in der Ostukraine rasch zu brechen, scheiterte. Das für die NATO wichtige militärische Ziel, den Aufmarschraum bis zur russischen Grenze im Osten freizumachen, rückte nach zwei großen Niederlagen in weite Ferne, wurde aber nie aus den Augen verloren. Es gelang, mit den beiden Minsker Abkommen die »Regionalmacht«, wie Barack Obama Russland 2014 nannte, hinzuhalten – bis zum Februar 2022, dem Beginn des umfassenden russischen Eingreifens in den Konflikt. Bis zum zweiten Amtsantritt Donald Trumps im Januar 2025 behauptete der kollektive Westen, Russland militärisch schlagen und wirtschaftlich schwächen zu wollen. Es bedurfte der besonders beschränkten deutschen Außenministerin Annalena Baerbock und ihres »Slawa Ukraini!«, also »Sieg Heil!« rufenden »Zeitenwende«-Kanzlers Olaf Scholz, um sich sogar den Ruin des größten Landes der Erde vorzunehmen.

Damit ist es vorbei. Die Sanktionen, die etwa Donald Trump zuletzt Handelspartnern Russlands wie China oder Indien androhte, nahm dort niemand ernst, von denen der EU zu schweigen. Die sitzt jetzt am 19. völkerrechtswidrigen Sanktions»paket« und es gehört schon der Vorsitzende einer deutschen Partei, die sich Die Linke nennt, zu der Forderung, die deutsche Küstenwache Jagd auf die sogenannte Schattenflotte machen zu lassen, um »Druck auf die Kriegskasse des Kreml« auszuüben. Politische Piraterie – das hat Baerbocksches Format.

Solche Leute sind meilenweit davon entfernt zu erfassen, was der »Dringlichkeitsgipfel« (Petra Erler) in Alaska bedeutete: Er fand statt – wie die SPD-Außenpolitikexpertin richtig festhielt – um zu »versuchen zu retten, was noch zu retten ist. So wie es ist, darf es nicht weitergehen.« Oder mit den Worten Ralf Stegners (SPD): Das Treffen bleibe »die bis dato größte Hoffnungsperspektive« für ein rasches Ende des Ukraine-Krieges.

Vor allem: Er war das faktische Eingeständnis, dass die NATO auch diesen Krieg verloren hat. Die Bankrotteure sitzen in EU- und NATO-Europa. Aber sie geben das Zündeln mit einem Atomkrieg nicht auf – siehe van Aken. Es bedarf jetzt erst recht größter Anstrengung, um die geplante Raketenstationierung in der Bundesrepublik zu verhindern.


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NEUE ANTWORT18.08.2025, 18:35 Uhr
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Auf dem kognitiven Gefechtsfeld

»Ein Alarmsignal«: Nach dem Treffen von Trump und Putin schlagen in der BRD die Wellen der Empörung hoch


Von Philip Tassev

Südlich von Alaskas größter Stadt Anchorage kann ein spektakuläres Naturphänomen beobachtet werden: Eine bis zu drei Meter hohe Gezeitenwelle, ausgelöst durch den zweitgrößten Tidenhub Nordamerikas, donnert dort – passende Verhältnisse vorausgesetzt – in den engen Turnagain Arm. Noch höher aber schlugen die Wellen der Empörung in der deutschen »Slawa Ukraini«-Fraktion nach dem Treffen der beiden Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin am Freitag abend auf einer Militärbasis in der US-amerikanischen Stadt, die etwa gleich weit von New York und Murmansk entfernt ist.

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sagte in der ARD über das erste Treffen eines US-Präsidenten mit seinem russischen Amtskollegen seit vier Jahren, es habe »kein gutes Ergebnis« gegeben, sondern »es ist eher ein schwarzer Freitag gewesen«. Die einzige Absicht des russischen Präsidenten sei es gewesen, sich wieder »auf Augenhöhe« auf der internationalen Bühne zu präsentieren. »Das ist Putin eindeutig gelungen. Er wirkt rehabilitiert, während der Krieg fortgesetzt wird.« Gegenüber T-online sprach Kiesewetter von einer »Erpressungssituation«, die Trump gegen die Ukrai­ne geschaffen habe und bei der »die Europäer« mangels »Entschlossenheit und politischem Willen« mitgemacht hätten. Dem »Kriegsverbrecher Putin« sei »eine Bühne« geboten worden, die dieser nun »auf dem kognitiven Gefechtsfeld nutzt«.

Der ehemalige Leiter der Münchner NATO-»Sicherheitskonferenz«, Wolfgang Ischinger, teilte seine Interpretation des Treffens beim Kurznachrichtendienst X mit: »Kein wirklicher Fortschritt – ganz klar 1:0 für Putin – keine neuen Sanktionen. Für die Ukrai­ner: nichts. Für Europa: tiefst enttäuschend.«

Und Bundeswehr-Professor Carlo Masala sieht in dem Alaskatreffen quasi eine Belohnung für Putin. Der könne »nach Moskau zurückfliegen und seinen Krieg fortsetzen«, während Trump »die Verantwortung für die Beendigung des russischen Aggressionskrieges erneut der Ukraine und den Europäern in die Schuhe« schiebe, so Masala gegenüber dem Spiegel.

Auch für den stellvertretenden Unionsfraktionschef Norbert Röttgen geht Russlands Präsident »als Sieger aus dem Gipfel hervor«. Er habe eine »vor kurzem noch unvorstellbare diplo­matische Aufwertung durch den US-Präsidenten erfahren und es erneut geschafft, Trump von seinen Sanktionsandrohungen abzubringen«, beklagte Röttgen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Ebenso sieht die sicherheitspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Sara Nanni, Putin als Gewinner des Treffens. Es habe sich gezeigt, dass sich Trump nicht für »Frieden in Europa« einsetzen wolle. Das müsse »ein Alarmsignal sein für den Rest des Westens«, sagte sie im ARD-»Morgenmagazin«.

In diesen Tenor stimmte der Vorsitzende der Linkspartei, Jan van Aken, nahtlos ein. Dem Deutschlandfunk sagte er: »Trump ist die Ukraine vollkommen egal. Trump kennt nur sich selbst, kennt nur Trump und die USA und deren Interessen. Der ist eher bereit, einen schmutzigen Wirtschaftsdeal mit Putin zu machen, als die Ukraine zu retten.« Deshalb müsse man »jetzt ohne Washington eine Lösung finden«.

Aus Brüssel meldete sich die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des EU-Parlaments, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), zu Wort. Auch sie schimpfte auf den US-Präsidenten, der Putin wie einen respektierten Staatschef hofiert habe statt wie einen »Kriegsverbrecher« und »Massenmörder«. Die Isolation Russlands wirke dadurch beendet. »Wer Frieden als Bühne für Selbstdarstellung missbraucht, schwächt die freie Welt.« Dann wohl lieber weiter kämpfen und sterben (lassen) bis zum letzten Ukrai­ner.

Etwas differenzierter klangen die Äußerungen von SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner. Der Auftritt der beiden Präsidenten habe zwar seiner Einschätzung nach »mehr politische Theatralik als Substanz« enthalten, allerdings sei das Treffen zwischen »dem kühlen Aggressor aus Moskau« und dem »irrlichternden Egomanen aus Washington« die »bis dato größte Hoffnungsper­spektive dafür, dass der Krieg in der Ukrai­ne mit all den täglichen Opfern zeitnah endlich enden könnte«, so Stegner zur Rheinischen Post.


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NEUE ANTWORT18.08.2025, 19:12 Uhr
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FPeregrin

Über die Ukraine hinaus (2) >>>

Weiter zitiere ich mal aus dem HFK-Referat von Pit Simons von vor zwei Jahren:

"Die aktuellen Schwierigkeiten, den gegenwärtigen Krieg bezüglich seiner Klassengerechtigkeit richtig einzuschätzen, hängen an zwei Perspektiven: // a) hinsichtlich des Klassencharakters der beteiligten Einzelstaaten: Wir verfügen noch über kein akzeptiertes Modell des postkonterrevolutionären Kapitalismus in einem ehemaligen alten sozialistischen Hauptland. Ist Rußland nur schon deshalb imperialistisch, weil es dort Monopole gibt? Wie verhalten sich kompradorische und nationale Elemente in der postsozialistischen Bourgeoisie? Welche Rolle spielen erhaltene Positionen der Arbeitermacht? Weiter: Der imperialistische Kettenhundcharakter des ukrainischen Regimes ist nicht zu bezweifeln. Aber herrscht dort bereits ein entwickelter Faschismus oder besteht lediglich eine starke Tendenz zu seiner Entwicklung? Der bisherige Verlauf des Krieges schafft keine Klarheit. Ist der Krieg Rußlands bereits ein antifaschistischer Krieg oder lediglich ein nationaler Verteidigungskrieg mit großrussisch-chauvinistischen Anteilen? Der antifaschistische Krieg setzt eine Niederschlagungsstrategie voraus, der nationale kann auch als Ermattungskrieg geführt werden. Bisher sehe ich eher die Tendenz der russischen Bourgeoisie, sich um das revolutionäre Risiko eines antifaschistischen Krieges herumzumogeln. Dies schließt nicht aus, daß er dennoch nicht zur nationalen Notwendigkeit werden kann. Der Krieg selbst wird die Klarheit schaffen. // b) hinsichtlich des Klassencharakters der internationalen Gesamtlage: Ist sie lediglich bestimmt durch die unvermeidbare zwischen-imperialistische Konkurrenz, nur weil es kein internationales sozialistisches Lager mehr gibt? Oder befinden wir uns in der Phase einer Herausbildung einer internationalen imperialistisch-antiimperialistischen Frontlinie? Davon ausgehend, daß der russisch-ukrainische Krieg lediglich einer der einleitenden Teile eines größeren Konfliktes sein wird, wird auch in dieser Frage der Krieg selbst zur Klärung beitragen."

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Einige dieser Fragen könne wir m.E. inzwischen beantworten - allerdings unter der begründbaren Prämisse, daß weder Rußland noch die VR China imperialistische Länder sind -:

zu b): Die Herausbildung einer internationalen imperialistisch-antiimperialistischen Frontlinie läßt sich m.E. nicht mehr übersehen; daß "unterhalb" dieser die zwischenimperialistischen Widersprüche zugenommen habe, auch nicht. Und: Der Krieg selbst half klären.

zu a): Der Charakter des Maidan-Regimes steht erkennbar nicht mehr auf der russischen Agenda; die Interessens-Disparatheit = Schwäche des imp. Lagers ermöglichen es der russischen Bourgeoisie, den Krieg als (gerechten) nationalen Verteidigungskrieg mit (ungerechten) großrussisch-chauvinistischen Anteilen zu beenden und sich um einen antifaschistischen Krieg herumzudrücken, der eben nicht (noch nicht?) eine nationale Notwendigkeit geworden. Das wir sich aber folgerichtig ändern, falls "Europa", d.h. der dt. Imp. und die (auch imp.!) Länder, die ihm darin folgen, jenseits des absehbaren ukrainischen "Schandfriedens" die zunächst wieder über den Kettenhund geführte kriegerische Auseinandersetzung mit Rußland wieder zu forcieren. Der antifaschistische Krieg kann also auch weiterhin zu einer nationalen Notwendigkeit für Rußland werden, und dies über die Ukraine als Gegner deutlich hinaus! - Jeder Friede bleibt trügerisch, bis nicht die Verdammten dieser Erde das gesamte Geschmeiß der Ausbeuter und Menschenfresser zu Hölle gejagt haben werden!

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NEUE ANTWORT18.08.2025, 19:26 Uhr
EDIT: FPeregrin
18.08.2025, 19:30 Uhr
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FPeregrin

Über die Ukraine hinaus (2) >>>

Und wie Pit Simons vor zwei Jahren zitiere ich in diesem Zusammenhang Karl Liebknechts Notiz "Taktisches zum Prinzip" von 1917:

"Unsere Stellung zum Krieg ist durchaus international: in der politischen, sozialen, wirtschaftlichen Orientierung des Urteils; in der Aktion und ihren Mitteln; im Ziel. […] Das Ziel unseres Krieges gegen den Krieg ist international; international ist das Maß, nach dem wir die möglichen Kriegsereignisse abwägen: der internationale Gesamteffekt für das Weltproletariat ist’s, nach dem wir fragen, den wir so günstig wie möglich zu gestalten suchen. / Internationaler Klassenkampf gegen den imperialistischen Krieg – das bedeutet kein plumpes, starres, in jedem Lande isoliert für sich und in stiermäßigem Drauflosrennen zu befolgendes Schema, sondern einen lebendigen organischen Prozeß, einen einheitlich zusammenhängenden Prozeß über die ganze Welt des Gegensatzes zwischen Kapital und Arbeit. Über diese ganze Welt erstreckt sich unsere Beobachtung und Beurteilung jenes Prozesses und seiner Entwicklung. In der Gesamtheit aller Länder und in jedem einzelnen Land richten wir unser Verhalten nach dieser internationalen Beurteilung ein, um den höchstmöglichen Gesamteffekt[,] die Stärkung der revolutionären Macht des Proletariats – als einer Einheit – zu erzielen. […] Jederzeit ist die höchsterreichbare internationale Wechselwirkung im revolutionär-sozialistischen Sinne anzustreben, jeweils die Wirkung der politischen Haltung nicht nur im eignen einzelnen Lande, sondern in allen Ländern zu beachten und zu berechnen. An den Angel- und Schlüsselpunkten der Lage ist die größte Energie einzusetzen." (Karl Liebknecht: Ausgewählte Reden, Briefe und Aufsätze. Berlin 1952, S. 462f.)

Hauptfeind hin, Hauptfeind her ...
... denn der dt. Imp. bleibt natürlich unter auch o.g. Betrachtung natürlich der Hauptfeind der deutschen Arbeiterklasse ... und nicht die Yanks!
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NEUER BEITRAG22.08.2025, 20:26 Uhr
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Lars

Über die Ukraine hinaus (2) Hier ein Artikel aus der FAZ von dieser Woche zu Deinem Hauptthema.

Jetzt verstehe ich die diskutierte Variante, dass Russland das Land vorerst besetzen kann, aber nicht juristisch bekommt. Dann ist sozusagen die Sicherheitszone für Russland geschaffen, aber sie dürfen die Rohstoffe nicht verwerten...

Könnte eines der "diplomatischen Probleme" sein.
• PDF-Datei FAZ 20250821 Rohstoffe Ukraine.pdf
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NEUE ANTWORT25.08.2025, 13:11 Uhr
EDIT: FPeregrin
25.08.2025, 13:25 Uhr
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FPeregrin

Über die Ukraine hinaus (2) Ich meine, die Bedeutung der Donbaß-Kohle muß differenzierter betrachtet werden, als das hier getan wurde. Bei der Steinkohle handelt sich hier hauptsächlich um Anthrazit, das sehr gasarm und kohlenstoffreich ist - wenig geeignet zum einfachen Verheizen (die Lokomotiven der Naziwehrmacht sollen große "Verduungsprobleme" gehabt haben), aber allerbeste Ware zum Stahlkochen. Der Artikel erwähnt dies, aber nicht, wo das zweite Standbein der Stahlpoduktion zu verorten ist, nämlich das Eisenerz. Hier liegen die Fördergebiete weiter westlich in der Gegend von Kriwoi Rog (weit auf dem westlichen Dnjepr-Ufer der Oblast Dnjepropetrowsk). Es ist also ökonomisch sinnvoll, die Herrschaft über beide Gebiete zu haben, nicht nur über eins. Dies erklärt m.E. auch das langjährig sehr geringe Engagement Rußlands in der Sache der beiden Donbaß-Republiken - sehr im Gegensatz zur Krim, wo die Sicherung eines militärischen Hinterlandes für Sewastopol essentiell wurde.Die Anthrazit-Vorkommen im Donbaß sind für Rußland allein nicht besonders interessant. Inwieweit das kürzlich entdeckte Lithium diese Interessenlage verschiebt, kann ich nicht ermessen. "Rußland will die Kohle haben" hat aber schon 2014 nicht gestimmt, obwohl es auch von Linken gern behauptet wurde. (Wahrscheinlich findet sich hierzu auch schon etwas im uralt-1.-Ukraine-Thread: Link ...jetzt anmelden! )
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NEUER BEITRAG25.08.2025, 13:17 Uhr
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FPeregrin

Über die Ukraine hinaus (2) Wird dies gerade die Hasard-Eskalation der Verlierer? Wenn der dt. Imp. seine Finger drin hat, muß man in der Tat mit dem Irresten rechnen - jW heute:

Drohnenangriff auf russisches AKW

Ukraine-Krieg: Eskalation zum »Unabhängigkeitstag«. Raffinerie bei St. Petersburg brennt

Von Reinhard Lauterbach

Über dem russischen Atomkraftwerk bei Kursk ist in der Nacht zum Sonntag eine mutmaßlich ukrainische Drohne abgeschossen worden. Beim Absturz sei sie explodiert und habe einen Transformatorenblock in Brand gesetzt, teilte die Werksleitung mit. Das Feuer sei inzwischen gelöscht, Menschen seien nicht zu Schaden gekommen. Schwerer waren offenbar die Folgen eines ukrainischen Drohnenangriffs auf den Ostseehafen Ust-Luga bei St. Petersburg. Dort geriet entweder durch gezielte Treffer oder den Absturz von Trümmern eine Raffinerie in Brand, in der russisches Rohöl unter anderem für den Export über die Ostsee verarbeitet wird.

In Kiew gratulierte Präsident Wolodimir Selenskij seinen Landsleuten zum am Sonntag begangenen »Unabhängigkeitstag«. Er lobte sie dafür, dass sie durch den Krieg »ein neues Selbstbewusstsein gewonnen« und »von Opfern zu Kämpfern« geworden seien. Die Ukraine habe den Krieg gegen Russland zwar noch nicht vollständig gewonnen, aber sie werde ihn auch nicht verlieren. Daran arbeite man gemeinsam mit den Verbündeten.

Zu Gast waren in Kiew der US-Sondergesandte Keith Kellogg und der kanadische Regierungschef Mike Carney. Bundeskanzler Friedrich Merz und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (beide CDU) schickten jeweils Grußadressen, in denen sie betonten, die Ukraine kämpfe für ihre und die Freiheit Europas. US-Präsident Donald Trump und sein Außenminister Marco Rubio betonten in ihren Grußbotschaften die Notwendigkeit eines Verhandlungsfriedens.

Das Wall Street Journal berichtete am Wochenende unter Berufung auf US-Regierungsbeamte, das Verteidigungsministerium habe mehrere Anträge der Ukraine auf Genehmigung von Angriffen auf Ziele in Russland mit Hilfe US-amerikanischer »Himars«-Raketen abgelehnt. Von der Front meldete Russland weitere Geländegewinne im Donbass. So befänden sich ein Terrain südlich eines Stausees bei Konstantinowka sowie ein seit Jahren umkämpftes Waldgebiet östlich von Slowjansk inzwischen unter russischer Kontrolle.


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NEUE ANTWORT25.08.2025, 13:22 Uhr
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FPeregrin

Über die Ukraine hinaus (2) >>>

Makabres Selbstgeschenk

Drohnenattacke auf russisches AKW


Von Reinhard Lauterbach

Eine Drohne fällt nicht so einfach auf ein Atomkraftwerk. Es muss sie jemand dorthin gesteuert haben. Apologetische Darstellungen deutscher Medien, eine abgeschossene Drohne sei »versehentlich« auf das russische AKW in Kurtschatow bei Kursk gestürzt (so der Spiegel) und habe ein »Nebengebäude beschädigt«, dienen der Verschleierung dessen, was in der Nacht zum Sonntag dort passiert ist: die Überschreitung einer selbstgesetzten Grenze der Kriegführung, die bisher für beide Seiten galt. Atomanlagen waren seit 2022 tabu. Für Kiew sind sie es ab sofort nicht mehr.

Die Eskalation erfolgte pünktlich zum ukrainischen »Unabhängigkeitstag« am Sonntag. Vielleicht gibt es in der ukrainischen Öffentlichkeit Leute, die daraus militärische Zuversicht schöpfen. Dabei spiegelt der AKW-Beschuss eine wachsende Verzweiflung ukrainischer Nationalisten. Sie wollen offenbar noch möglichst viel mitnehmen, bevor es mit ihnen selbst zu Ende geht. Nicht zufällig hat der frühere Stabschef des »Asow«-Korps, Bogdan Krotewitsch, am Sonnabend in einem Interview Alarm geschlagen: Die ukrainischen Brigaden an der Front seien noch zu maximal 30 Prozent bemannt, also nach der offiziellen Heeresdienstvorschrift nicht mehr kampffähig. Zwangsmobilisierte Rekruten könnten das Kriegsglück nicht mehr wenden, so der »Asow«-Mann. Es ist, als hätte Feldmarschall Keitel 1945 Zweifel an der Nützlichkeit des deutschen Volkssturms geäußert.

Man kann nur hoffen, dass Russland auch nach diesem Angriff daran festhält, von sich aus keines der drei noch arbeitenden ukrainischen AKWs anzugreifen. Diese Zurückhaltung war bisher auch durch objektive Faktoren begründet: Die Ukraine liegt westlich von Russland, im Luv der Westwinddrift. Bei einem russischen Angriff würde der radioaktive Niederschlag auch über Russland selbst hinwegziehen. Das lässt hoffen. Aber der Verlauf der russischen Drohnen- und Raketenkampagne gegen das ukrainische Hinterland zeigt, dass man in Moskau offenkundig nicht mehr damit rechnet, dass die Führung in Kiew zu irgend welchen politischen Zugeständnissen bereit ist. Deshalb sollen ihre Rüstungskapazitäten jetzt offenbar systematisch zerschlagen werden, bevor sie Russland gefährlich werden können. Man kann es auch den Versuch nennen, die »Demilitarisierung« der Ukraine praktisch zu erreichen, wenn sie politisch nicht durchsetzbar ist. Dem im Westen gepriesenen »Selbstbehauptungswillen der Ukraine«, dem gerade der Bundespräsident in einer Glückwunscherklärung zum Unabhängigkeitstag Tribut gezollt hat, sollen die Mittel entzogen werden, wenn er schon politisch nicht aus der Welt zu schaffen ist. Dass für Frank-Walter Steinmeier ausgerechnet »das Leiden der ukrainischen Soldaten« der Anstoß ist, »unerschütterlich an der Unterstützung der Ukraine festzuhalten«, ist mehr als makaber. Die Botschaft aus Berlin lautet: Leidet mal schön weiter.


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NEUE ANTWORT25.08.2025, 17:28 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) "Dabei spiegelt der AKW-Beschuss eine wachsende Verzweiflung ukrainischer Nationalisten. Sie wollen offenbar noch möglichst viel mitnehmen, bevor es mit ihnen selbst zu Ende geht."
Wird immer mal wieder gerne so verfahren ... - in diesem Sinne waren ja auch die deutschen FaschistInnen nicht schlecht, als es mit ihren 1000 Jahren vor der Zeit zu Ende ging. Der Bezug Keitel - Deutscher "Volkssturm" ist auch recht treffsicher gewählt. Zusammen mit ... "maximal 30 Prozent" ... - davon sehr wahrscheinlich viele auch noch mit physischen (Alter zähle ich mal dazu) oder psychischen Gebrechen - der erforderlichen Truppenstärken, das erinnert doch sehr an "Der Untergang". smiley
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NEUER BEITRAG26.08.2025, 13:45 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) Aber natürlich darf bei alledem auch die politische "Begleitmusik" nicht fehlen. Diesmal macht die rechte tschechische Regierung den Posaunisten, konkret ihr - ist ja auch dessen Ressort - Außenminister. Er fordert die Einschränkung der Freizügigkeit russischer Diplomaten im Schengen-Raum.

Im heutigen 'Liveticker Ukraine-Krieg' von RTdeutsch um 11:42 Uhr:

Tschechischer Außenminister fordert Einschränkung der Freizügigkeit russischer Diplomaten im Schengen-Raum

Europa sollte russischen Diplomaten die Freizügigkeit im Schengen-Raum entziehen, meint der tschechische Außenminister Jan Lipavský. Der Diplomat erklärt gegenüber Politico wörtlich:

"Genauso wie Cato der Ältere ständig darauf pochte, dass Karthago zerstört werden muss, werde ich immer wieder vorschlagen, dass die Freizügigkeit für russische Diplomaten im Schengen-Raum beendet werden muss."

Nach Ansicht des Ministers sei es ein überflüssiger Vorteil, den Russland für Sabotageakte missbrauche. Diese Einschränkung könnte in das 19. Sanktionspaket der Europäischen Union gegen Russland aufgenommen werden.


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NEUER BEITRAG05.09.2025, 13:55 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) Mal wieder ein Bericht zur aktuellen militärischen Lage in den Kampfgebieten. Verbunden mit einer militärischen Analyse - die desolate Lage und Moral der ukrain. Truppen aufzeigend -, veranschaulicht durch viele gute Grafiken, die die Entwicklungen lokalisieren und visualisieren. Diesmal von Sergei Poletajew (Informationsanalyst und Publizist), wie immer auf RTdeutsch, diesmal am 29. August 2025:

So bricht eine Front zusammen: Russlands Sommeroffensive bringt Kiews Truppen in Bedrängnis

Aufgegebene Schützengräben, einstürzende Bastionen, Einkreisungen und leere Stützpunkte: Die Warnzeichen für den Zusammenbruch der ukrainischen Front im Donbass infolge der Sommeroffensive der russischen Armee sind nicht mehr zu übersehen.


In diesem Sommer hat sich an der Front des Ukraine-Konflikts etwas verändert.

Im Juli und in der ersten Augusthälfte deutete eine Reihe von Ereignissen auf eine dramatische Wende hin. Am entscheidendsten war dabei der Durchbruch der ukrainischen Verteidigungslinien entlang der Pokrowsk-Achse – ein Bruch, der so tiefgreifend, so plötzlich und so destabilisierend war, dass selbst ukrainische Quellen ihn als "Generalprobe für den Zusammenbruch der Front" bezeichneten. Dies ist die schwerste Krise für die ukrainischen Streitkräfte seit den Kämpfen im Frühjahr 2022.

Aber dies war kein isolierter Durchbruch. Von den Wäldern bei Liman bis zu den städtischen Ruinen Konstantinowkas, von den umzingelten Straßen Pokrowsks bis zu den sich verschiebenden Grenzgebieten der Region Dnjepropetrowsk hat sich das Tempo der russischen Offensive verändert. Vorstöße, die einst Meter für Meter erfolgten, werden nun in Kilometern gemessen. Positionen, um die einst heftig gekämpft wurde, sind nun leer. Und in einem Sektor nach dem anderen bemüht sich das ukrainische Kommando, Lücken schneller zu schließen, als sie entstehen.

Die Front knirscht unter dem Druck – und das Geräusch wird immer lauter.

Wie immer untersuchen wir die aktivsten Sektoren der russisch-ukrainischen Front und bewegen uns dabei von Norden nach Süden.

Fronten in Liman und Sewersk: langsam, aber stetig

Seit fast drei Jahren spielt diese Achse weitgehend eine untergeordnete Rolle. Die Stadt Liman in der Volksrepublik Donezk (Einwohnerzahl vor dem Krieg: 20.000) wurde am 1. Oktober 2022 während der Offensive der Ukraine auf Charkow von den russischen Streitkräften aufgegeben. Seitdem hat sich die Kontaktlinie östlich der Stadt stabilisiert, mit nur sporadischen Aktivitäten.

Allerdings macht sich auch hier die allgemeine Erschöpfung der ukrainischen Streitkräfte an der gesamten Front bemerkbar. In den dünn besiedelten Wäldern, die jeden Vormarsch erschweren, ist es den russischen Truppen gelungen, bis zu vier Kilometer vorzustoßen. Sie sind in die große ukrainische Festung Torskoje eingedrungen und haben sich nördlich von Liman entlang des Flusses Nitrius vorgearbeitet.

Die aktuellen Ereignisse deuten auf einen umfassenderen Operationsplan hin: Liman soll durch die Eroberung der Straßen am Nordufer des Flusses Sewerski-Donezk von seinen Versorgungslinien abgeschnitten werden. Das Ziel scheint darin zu bestehen, die ukrainischen Flussübergänge unter Beschuss zu nehmen und die Garnison durch die mittlerweile übliche Methode der Zermürbung so weit zu schwächen, dass eine organisierte Verteidigung unmöglich wird.


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NEUE ANTWORT05.09.2025, 13:59 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) >>>>>

Achsen Tschassow Jar und Konstantinowka: Wenn Quantität in Qualität umschlägt

Wie aus der Karte hervorgeht, ist die Einkreisung Konstantinowkas von drei Seiten nun weitgehend abgeschlossen. Der wahrscheinliche Vormarsch entlang der Linie Stepanowka–Dolgaja Balka–Nikolaipolje in Verbindung mit der Kontrolle über die umliegenden Höhen würde es den russischen Streitkräften ermöglichen, die einzige wichtige Versorgungsroute der Stadt – die durch Druschkowka führt – vollständig unter Feuerkontrolle zu bringen.

Eine der bedeutendsten Entwicklungen für die russische Armee im vergangenen Monat waren die Fortschritte am nördlichen Rand Konstantinowkas, in der Nähe von Tschassow Jar. Zum ersten Mal sind russische Truppen entlang einer breiten Front aus Tschassow Jar nach Osten ausgebrochen. Dies markiert einen Wendepunkt: Die nördliche Zange – die "Tschassow-Jar-Klaue" der Einkreisung Konstantinowkas – ist nicht mehr der Engpass, der sie einst war.

Ein weiterer wichtiger Erfolg war die Säuberung des Kessels südlich des Kleban-Byk-Stausees. Lange Zeit diente dieses Gebiet als eine Art Bastion für die ukrainischen Streitkräfte (AFU), die damit ihre südliche Verteidigung von Konstantinowka sichern und sogar Gegenangriffe in Torezk durchführen konnten.

Durch die Einnahme zweier wichtiger Stützpunkte – Kleban-Byk und Alexandro-Kalinowo – wurde der Kessel jedoch effektiv geschlossen. Berichten zufolge flohen einige ukrainische Truppen schwimmend über den Stausee, und es gibt Anzeichen dafür, dass sich südlich des Stausees keine AFU-Einheiten mehr befinden. Dennoch aktualisieren wir die Karte weiterhin nur auf der Grundlage bestätigter Geolokalisierungen oder offizieller Mitteilungen des russischen Verteidigungsministeriums.

Am 21. August befreiten russische Truppen das Dorf Alexandro-Schultino an der Achse Konstantinowka. Damit ist der Einzug in das Stadtgebiet selbst vollzogen – und der Beginn direkter Kämpfe um die Kontrolle über Konstantinowka eingeläutet.


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NEUE ANTWORT05.09.2025, 14:03 Uhr
EDIT: arktika
05.09.2025, 14:05 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) >>>>>

Front bei Pokrowsk: Eine Vorabversion der Katastrophe


In unserem Frontbericht vom Juli hatten wir darauf hingewiesen, dass dieser Sektor zum Schauplatz entscheidender Kampfhandlungen werden könnte. Und genau so kam es auch. In der zweiten Augusthälfte tauchten erste Berichte auf, wonach russische Angriffstruppen sowohl in die Stadt Pokrowsk selbst als auch in die strategisch wichtige Stadt Rodninskoje nördlich davon vorgedrungen waren. Ukrainischen Quellen zufolge ist die Präsenz ihrer Infanterie in diesem Gebiet fast vollständig zusammengebrochen, sodass die Verteidigung zunehmend Drohnen überlassen wird.

Der russische Vormarsch stieß auf unheimlich wenig Widerstand. Während der heftigsten Kämpfe standen die befestigten Stellungen in und um Rodninskoje oft tagelang leer – die ukrainischen Truppen waren bereits vertrieben worden, aber die russischen Angriffseinheiten konnten sie aufgrund des schweren Feuers nicht sofort besetzen. Ein ähnliches Bild bot sich in Pokrowsk und dem benachbarten Mirnograd: Beide Städte waren praktisch umzingelt, ihre Garnisonen größtenteils zerstört, und bis Mitte August hatte die Intensität der städtischen Kämpfe deutlich nachgelassen.

Dieser Rückgang der Kampfhandlungen könnte mit einem plötzlichen und beispiellosen Durchbruch nördlich von Pokrowsk zusammenhängen. Am 10. und 11. August schlugen ukrainische Quellen Alarm wegen des raschen Vormarsches der Russen entlang der Linie Nowotorezkoje–Kutscherow Jar–Soltosoi Kolodesch, die die wichtige Nebenstraße zwischen Dobropolje und Konstantinowka erreichte.

Mehrere Tage lang lieferten russische Kanäle weder eine Bestätigung noch eine Geolokalisierung. Auch jetzt gibt es noch keine offiziellen Stellungnahmen. Dennoch deutet eine Reihe von Foto- und Videobeweisen auf das Ausmaß des Durchbruchs hin: bis zu 20 Kilometer tief und vier Kilometer breit. Russische Angriffseinheiten drangen nicht nur durch den langen Flachlandkorridor von Nowotorezkoje nach Kucherow Jar vor, sondern sicherten auch die umliegenden Höhen.

Alle verfügbaren ukrainischen Reserven wurden eingesetzt, um einen offenbar katastrophalen Durchbruch zu verhindern – darunter auch das sogenannte Elite-Neonazi-Regiment Asow. Begrenzten Berichten zufolge gelang es ihnen, die Straße Dobropolje–Konstantinowka vorübergehend zu entblocken und Solotoi Kolodez teilweise zurückzuerobern. Die Lage in diesem Sektor bleibt unbeständig und entwickelt sich rasch weiter.


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NEUE ANTWORT05.09.2025, 14:13 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) >>>>>

Südliche Achse von Donezk: Ein breiter Vorstoß entlang der Grenze

Mit der Einnahme Iskras am 14. August und Alexandrogorods am folgenden Tag wurde der südliche Teil der Volksrepublik Donezk effektiv befreit. Die ukrainischen Streitkräfte kontrollieren nun nur noch ein einziges kleines Dorf in diesem Sektor. Wo es die operative Lage erforderte, sind russische Truppen auch über die Verwaltungsgrenze in die Region Dnjepropetrowsk vorgedrungen und haben eine Pufferzone entlang der Grenze gesichert. Zu den bestätigten Gebietsgewinnen gehören Malijewka, Dachnoje, Nowogeorgijewka und – teilweise – Janwarskoje.

Es gibt Anzeichen dafür, dass die Offensive in diesem Gebiet nachlässt. Es ist wahrscheinlich, dass die russischen Streitkräfte bald eine stabile Linie entlang der Grenze (mit kleineren Vorposten innerhalb der Region Dnjepropetrowsk) errichten und in eine defensive Haltung übergehen werden.


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#Sommeroffensive
#Donbass
#Ukrainekrieg
#militaerischeLage
#Sonderoperation
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NEUE ANTWORT05.09.2025, 14:24 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) Und topaktuell von heute um 12:16 Uhr im RTdeutsch 'Ukrainekrieg Liveticker' der

Frontbericht des russischen Verteidigungsministeriums

Russlands Verteidigungsministerium berichtet am Freitag über den Verlauf der militärischen Sonderoperation in der Ukraine innerhalb der vergangenen Woche.

Im Berichtszeitraum haben die russischen Streitkräfte insgesamt vier Siedlungen befreit: Fjodorowka, Markowo, Kamyschewacha in der DVR und Nowosjolowka im Gebiet Dnjepropetrowsk.

Laut dem Bericht hat das russische Militär dem Gegner erhebliche Verluste zugefügt. Durch entschlossene Aktionen der Einheiten der Truppenverbände Nord, Süd, Ost, West, Mitte und Dnjepr verlor die Ukraine bis zu 9.320 Soldaten.

Im Zeitraum vom 30. August bis zum 5. September haben die russischen Streitkräfte vier kombinierte Schläge mit Präzisionswaffen und Kampfdrohnen durchgeführt. Bei den Angriffen wurden Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes der Ukraine, Brennstoff-, Transport und Hafeninfrastruktur, die im Interesse der ukrainischen Streitkräfte genutzt wurden, Militärflugplätze, Produktionsstätten von Drohnen, Drohnenlagerhallen sowie Arsenale getroffen.

Angegriffen wurden auch vorübergehende Stationierungsorte der bewaffneten Formationen der ukrainischen Streitkräfte, Nationalisten und ausländischer Söldner. Außerdem wurden eine Abschussvorrichtung eines HIMARS-Raketenwerfersystems und eine Abschussvorrichtung eines Patriot-Flugabwehrraketensystems aus US-Produktion zerstört.

Im Zuständigkeitsbereich des Truppenverbands Nord beliefen sich die Verluste der ukrainischen Truppen auf insgesamt 1.170 Soldaten. Zudem zerstörte das russische Militär dort drei Panzer, elf gepanzerte Kampffahrzeuge, 69 Autos, 20 Feldartilleriegeschütze, 13 Stationen für Elektronische Kampfführung und 49 Munitionslager.

Im Zuständigkeitsbereich des Truppenverbands West verlor das ukrainische Militär mehr als 1.680 Kämpfer. Zusätzlich zerstörte der Verband zwei Panzer, 33 gepanzerte Kampffahrzeuge, 129 Autos, 23 Feldartilleriegeschütze, 53 Stationen für Elektronische Kampfführung sowie 31 Munitionslager der ukrainischen Armee.

Im Abschnitt des Truppenverbands Süd verlor das ukrainische Militär mehr als 1.460 Kämpfer. Insgesamt 13 gepanzerte Kampffahrzeuge, 50 Autos, 19 Feldartilleriegeschütze, neun Stationen für elektronische Kampfführung sowie 23 Munitionslager wurden getroffen.

Im Zuständigkeitsbereich des Truppenverbands Mitte verlor das ukrainische Militär mehr als 2.970 Kämpfer. Der Verband der russischen Armee zerstörte vier Panzer, 27 gepanzerte Kampffahrzeuge, 37 Autos und 17 Feldartilleriegeschütze.

Durch entschlossene Aktionen des Truppenverbands Ost verloren ukrainische Truppen bis zu 1.590 Kämpfer. Darüber hinaus zerstörte das russische Militär in diesem Operationsbereich einen Panzer, fünf gepanzerte Kampffahrzeuge, 70 Autos sowie zwölf Feldartilleriegeschütze.

Im Laufe der Woche beliefen sich die Verluste der ukrainischen Truppen im Zuständigkeitsbereich des Truppenverbands Dnjepr auf insgesamt 450 Soldaten. Außerdem zerstörte der Verband ein gepanzertes Kampffahrzeug, 70 Autos, sieben Artilleriegeschütze, 33 Stationen für Elektronische Kampfführung sowie 24 Feldmunitionslager der ukrainischen Armee.

Einheiten der Flugabwehr schossen im Laufe der Woche zwölf gelenkte Bomben, 13 HIMARS-Raketen aus US-Produktion und 1.513 Drohnen ab.

Am heutigen Freitag wurden im nordwestlichen Teil des Schwarzen Meeres sechs schnelle unbemannte Boote der ukrainischen Streitkräfte zerstört.

Insgesamt wurden seit dem Beginn der militärischen Sonderoperation 666 Flugzeuge, 283 Hubschrauber, 81.880 unbemannte Luftfahrzeuge, 627 Flugabwehrraketensysteme, 24.956 Panzer und gepanzerte Kampffahrzeuge, 1.589 Mehrfachraketenwerfer, 29.259 Feldartillerie- und Mörsergeschütze sowie 41.094 militärische Spezialfahrzeuge der ukrainischen Streitkräfte zerstört.


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NEUE ANTWORT05.09.2025, 14:31 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) Und - auf selbigem Liveticker - eine erfreuliche Meldung aus Odessa (13:55 Uhr):

Untergrund: Stützpunkte ausländischer Söldner im Gebiet Odessa getroffen

Einheiten der russischen Armee haben Stützpunkte der ukrainischen Streitkräfte und ausländischer Söldner im Gebiet Odessa angegriffen. Sergei Lebedew, einer der Koordinatoren des Nikolajewer Untergrunds, teilt gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti diesbezüglich mit:

"Im Laufe des 4. September wurde die Region Odessa mehrmals attackiert. Unter anderem wurden Stellungen der ukrainischen Streitkräfte getroffen, die von ausländischen Ausbildern trainiert wurden. Unter ihnen waren vor allem Briten, aber auch Soldaten aus Rumänien und anderen osteuropäischen Ländern."

Laut seinen Angaben seien bei den Angriffen Dutzende Soldaten getötet worden, darunter auch ausländische Söldner.


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#Odessa
#auslaendischeSoeldner
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NEUE ANTWORT10.09.2025, 14:07 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) Apropos #auslaendischeSoeldner - der Anzahl ausländischer Söldner(Innen?) bei den ukrainischen Streitkräften soll bei etwa 20 000 Stück liegen:

Russische Behörden: Noch 20.000 Söldner in ukrainischen Reihen


Etwa 20.000 Söldner aus unterschiedlichen Ländern kämpfen auf Seiten des ukrainischen Militärs. Dies teilt die Nachrichtenagentur TASS unter Verweis auf russische Sicherheitsbehörden mit.

Wie die Quelle der Agentur berichtet, nimmt der Zustrom von Söldnern zum ukrainischen Militär ab, hört aber nicht auf. Dabei habe der Anteil von Menschen ohne Kampferfahrung, im höheren Alter oder mit gesundheitlichen Problemen unter den Söldnern zugenommen. Der Gesprächspartner von TASS merkte an:

"Wie wir sehen, nimmt der Zufluss an Willigen ab. Was die Bürger der USA angeht, hängt das in vielerlei Hinsicht mit der abrupten Änderung der Rhetorik in Bezug auf Russland zusammen. Außerdem weigern sich die Söldner, Seite an Seite mit unausgebildeten und unmotivierten Ukrainern zu kämpfen, die durch Zwang an die Front geschickt wurden."

Zuvor hatten Russlands Sicherheitsbehörden gemeldet, dass unter ausländischen Söldnern in der Ukraine vor allem Bürger lateinamerikanischer Staaten, Polens, Großbritanniens, Kanadas und der USA anzutreffen seien.


Aus dem Liveticker 'Ukraine-Krieg' auf RTdeutsch vom 8. Sept., 21:46 Uhr unter Link ...jetzt anmelden!
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NEUE ANTWORT10.09.2025, 14:48 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) "Außerdem weigern sich die Söldner, Seite an Seite mit unausgebildeten und unmotivierten Ukrainern zu kämpfen, die durch Zwang an die Front geschickt wurden."
Das läßt sich durchaus verstehen ... Aber zusätzlich zu mangelnder Ausbildung und geringer bis gar keiner Motivation kommen bei den ukrainischen Soldaten durchaus auch noch andere Faktoren dazu, die der russischen Armee das Vorankommen erleichtern smiley - das geht bis hin zur bewußten Sabotage der gegebenen Befehle.

Dazu lohnt sich ein Frontbericht von Dawid Narmanija, zuerst veröffentlicht am 1. September auf RIA Nowosti ( einem ebenfalls in der BRD seit längerem verfemten Sender; die deutschsprachige Fassung hieß zuletzt "Sputnik" und war leider deutlich schlechter - kürzer und bunter und damit "platter" und weniger informativ als die - übersetzte - Originalausgabe). In diesem kommt ein Politkommissar einer Sturmkompanie zu Wort, der u. a. über ein früheres Erlebnis erzählt:
"Wir gerieten unter Beschuss. Und wir hörten acht Blindgänger – das war sehr merkwürdig, es waren zu viele. Naja, die Mörserschützen sind neugierig, wir fanden die Einschlagsstellen, banden Seile an die Minen und zogen sie aus der Erde. Sie alle hatten keine Zünder. Einige hatten die Aufschrift: 'Wir helfen, so gut wir können'. Das heißt, unsere ukrainischen Kollegen haben es vorsätzlich getan."

Aber im wesentlichen geht es in dem Text darum, "Wie russische Stoßtrupps kämpfen". Ist schon interessant!

"Ukrainische Soldaten halten es nicht aus" - Wie russische Stoßtrupps kämpfen

Im Gebiet Sumy kämpfen Stoßtrupps der 40. Separaten Brigade der Marineinfanterie der Pazifikflotte, die zuvor an anderen Frontabschnitten im Donbass im Einsatz waren. RIA Nowosti berichtet über Alltag und Erfahrungen der Soldaten.


50 Meter rennen

"Auf unseren Besuch hat sich der Gegner gründlich vorbereitet. Sie hoben zwei Panzergräben aus – etwa fünf bis sechs Meter breit. So einen Graben kann man nicht überspringen, deswegen mussten wir unsere Kampfausrüstung etwas ergänzen", erzählt der Kämpfer des Stoßtrupps der 40. Separaten Brigade der Marineinfanterie der Pazifikflotte mit dem Funknamen Kretschet ("Geierfalke"). Sein Verband wurde kürzlich an einen neuen Abschnitt verlegt.

Zur üblichen Munition, Wasser und Akkumulatoren für Funkgeräte – zusammen mit Waffen und Schutzwesten bereits knapp ein halbes Hundert Kilogramm – kamen ausziehbare Leitern hinzu. Von der Ausstiegsstelle bis zu den Gräben wurden sie fast 15 Kilometer weit geschleppt. Kretschet schmunzelt:

"Anders ging es nicht. Beide Gräben waren tief. Verstecken konnte man sich nirgendwo, nur mit der Kappe die Drohnen wegscheuchen. Im ersten Graben reichte die Leiter noch aus. Und im nächsten mussten wir uns nach der letzten Stufe an irgendwelchen Wurzeln hochziehen, um herauszukommen."

All das unter feindlichem Artilleriefeuer und ununterbrochenen Drohnenangriffen. Eine richtige Routenplanung half – die Kämpfer wählten im Voraus einen Ort aus, an dem die Waldstreifen den Gräben am nächsten kamen. Der Marineinfanterist erklärt:

"Bis dahin musste man etwa 50 Meter rennen, dann begann schon der Wald."

Die Gräben wurden ohne Verluste überwunden und das Dorf Bogatyr in Kürze befreit.

Den gesamten Weg legte Kretschet mit gerissenem Meniskus zurück – ein halbes Jahr vor dem Sturm auf Bogatyr erlitt er diese Verletzung bei der Befreiung der Siedlung Solotaja Niwa westlich von Ugledar. Er erklärt:

"Dort fuhren wir auf eine Mine, überlebten aber alle."

Der nächste Einsatz kam buchstäblich nach zwei Tagen, in Nowoukrainka. Der Kämpfer sagt:

"Wenn es sein muss, ist der Schmerz egal. Ein Auftrag ist ein Auftrag. Doch wenn die Kommandeure vom Bein erfuhren, gaben sie mir keine Befehle und fragten, ob ich bereit sei. Und ich habe verstanden, dass man den Unseren helfen muss, und rückte gemeinsam mit ihnen aus."

Ständige Bewegung

Die Hilfe war tatsächlich notwendig. Kretschet erzählt weiter:

"Das Wichtigste an unserer Arbeit ist, nicht in eine Starre zu verfallen. In Bogatyr teilten wir uns in Zweiergruppen auf. Als wir uns dem angestrebten Punkt näherten, kam ein Angriff mit FPV-Drohnen und Artillerie. Mein Kamerad fragte: 'Was tun? Ich habe Angst.' Das ist normal, alle haben Angst, doch man muss sich beherrschen. Ich habe ihn beruhigt. Wir versteckten uns unter Bäumen, zehn Meter voneinander entfernt, und sprachen miteinander. Ich sage ihm: Mach dir keine Sorgen, da haben wir eine Deckung. Beachte die Drohne nicht, vielleicht übersieht sie uns. Und selbst wenn sie angreift, wird der Baum einen Teil der Splitter auffangen."

Sobald die Drohne weggeflogen war, begann Kretschet, seinen Mitkämpfer anzutreiben. Der Soldat betont:

"Man muss sich ständig bewegen – so ist es schwieriger, sowohl bemerkt, als auch getroffen zu werden. Wenn du an einem Ort feststeckst, bist du verloren. Später, als wir das Dorf säuberten und zum Stützpunkt zurückkehrten, dankte er mir."

"Lass sie nur machen"

Nach dem Einsatz kommen einige Tage Erholung. Ein Sturm kann bis zu eine Woche dauern, geschlafen wird dabei sporadisch, die Kämpfer brauchen Zeit, um sich zu erholen. Dann folgen Training und Vorbereitung auf die nächsten Einsätze. Das dauert zehn Tage bis einen Monat.

Kommandeure von Kompanien und Zügen bereiten die Einsätze sorgfältig vor. Für Kämpfer der Stoßtrupps ist in den Pausen Krepki ("der Feste") zuständig – stellvertretender Kompaniekommandeur für Gefechtsausbildung. Bei der Brigade dient er seit über zwei Jahren, seit 2022 nimmt er an der Spezialoperation teil. Krepki erzählt:

"Die Qualität der gegnerischen Infanterie hat sich jetzt massiv verschlechtert. Es gibt weniger Söldner und Spezialisten, auch die Überzeugten sind gefallen. Doch unterschätzen sollte man sie natürlich nicht. Es gibt auch sehr qualifizierte Verbände, beispielsweise die Jägerbrigaden. Hier, im Gebiet Sumy, leisten sie den stärksten Widerstand. Als ich die Drohnenaufnahmen betrachtete, sah ich, dass sie sich klug und geschickt bewegen. Das ist ein ernst zu nehmender Gegner. Die Territorialverteidigung ist dagegen sehr durchschnittlich."

Ein Sturm auf ukrainische Stellungen ist laut Krepki leichter, als der lange Weg dorthin – im Himmel wimmelt es von Drohnen.

"Vor Feuergefechten fürchtet sich von unseren Jungs niemand, wenn man sie nur lässt. Der Gegner hält nicht stand. Sie ziehen sich oft zurück oder ergeben sich. Es gibt aber auch andere Fälle. An einer Stellung stießen wir auf vier von ihnen und hatten einen langen Schusswechsel. Sie ergaben sich, als ihr Kommandeur getötet wurde. Die Offiziere haben ihnen gedroht, sagten sie: 'Wenn ihr euch zurückzieht, erschießen wir euch'."

Bei längeren Einsätzen ist Ausdauer besonders wichtig und sollte nicht grundlos verschwendet werden, fügt Krepki hinzu. Der stellvertretende Kompaniekommandeur teilt seine Erfahrung:

"Wie die Praxis zeigt, sollte man die Stellung in den ersten drei Tagen besetzen, höchstens am vierten oder fünften Tag – solange die Kräfte frisch sind, solange du nicht moralisch und physisch erschöpft bist, solange der Vorrat an Wasser und Schokolade reicht."

Auch wenn ihm sein Rang ermöglicht, sich auf die Ausbildung von Kämpfern zu konzentrieren, nimmt er immer noch an Gefechtseinsätzen mit ihnen teil. Krepki erklärt:

"Später wird niemand meinem Sohn vorwerfen können, dass sein Vater irgendetwas falsch gemacht hat. Wenn ich fallen sollte, werde ich wie ein Held fallen."


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NEUE ANTWORT10.09.2025, 14:56 Uhr
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arktika

Über die Ukraine hinaus (2) >>>>>

"Wir helfen, so gut wir können"


Unter einem solchen Kommandeur hat die Einheit eine entsprechende Kampfmoral. Auch berufliche Weiterentwicklung wird gefördert. So wurde der Obermatrose mit dem Funknamen Kusnez ("Schmied") zu einem Offizier und Stellvertreter des Kommandeurs für politische Arbeit der Kompanie. Er erzählt:

"Ich kam hierher aus Syrien, noch im Juli 2022. Diente bei einer Mörserbatterie als einfacher Bedienungsmann, warf Minen ins Rohr. Später wurde ich zum Richtschützen, später zum Geschützkommandeur befördert."

Es gab viel Arbeit: Pro Tag werden 200 bis 250 Minen verschossen. Für Erfolge beim Sturm von Pretschistowka wurde Kusnez mit einem Tapferkeitsorden ausgezeichnet. 2024 wurde er zu größeren Kalibern versetzt – in eine Panzerabwehr-Artilleriedivision.

Am Ende des Jahres wurde er zum Politkommissar einer Sturmkompanie berufen. Nach dem Bestehen vor einem Prüfungsausschuss und dem Erhalt eines Offiziersrangs ging es an die Arbeit. Kusnez absolvierte Kurse, um besser zu verstehen, wie man mit dem Personal arbeitet. Er betont:

"Wir versuchen, die Verstärkung selbst sehr sorgfältig auszuwählen. Nicht jeder kann bei einem Stoßtrupp aufgenommen werden. Ich begann, Menschen aufmerksamer zu beobachten. Vorher war ich höchstens für die Bedienung meines Geschützes verantwortlich, und hier ist eine ganze Kompanie. Man muss gründlich sein. Die Menschen sind unterschiedlich – mit einfachem oder kompliziertem Charakter, Gläubige, Atheisten. Jeder braucht seine eigene Herangehensweise."

Kusnez war selbst nicht religiös, doch der Krieg änderte alles. Er erzählt:

"In der Bedienung meines Geschützes diente ein Kämpfer mit dem Funknamen Nabil. Mit ihm konnte man sich gut unterhalten – er hatte sehr interessante Ansichten. Er nahm eine Bibel mit an seinen Posten und las überhaupt viel. Vor den Einsätzen betete er für uns alle. Und eines Morgens sagte er: Ich fühle, dass es heute passieren wird. So geschah es auch – ein Panzer griff uns an, er ist gefallen. Ein schwerer Verlust für mich. Jetzt will ich zurückkehren und mich taufen lassen. Hier geht es auch, doch ich will es im Zivilleben tun."

Während seiner Laufbahn hat Kusnez viele Geschichten gesammelt, doch am meisten prägte sich ein Fall bei Pretschistowka ein:

"Wir gerieten unter Beschuss. Und wir hörten acht Blindgänger – das war sehr merkwürdig, es waren zu viele. Naja, die Mörserschützen sind neugierig, wir fanden die Einschlagsstellen, banden Seile an die Minen und zogen sie aus der Erde. Sie alle hatten keine Zünder. Einige hatten die Aufschrift: 'Wir helfen, so gut wir können'. Das heißt, unsere ukrainischen Kollegen haben es vorsätzlich getan."

Freilich sind es bisher Einzelfälle – vom ukrainischen Militär sind eher Niederträchtigkeiten zu erwarten. Deshalb ist Kusnez auf alle Szenarien vorbereitet.

Das bringt er auch seinen Untergebenen bei. Er versucht, die Charakterbesonderheiten jedes Kämpfers zu berücksichtigen: Manche sind ruhig, manche aufbrausend. Letzteres ist kein Problem, ist der Politoffizier überzeugt. Manchmal motivieren gerade solche Menschen ihre Kameraden in schwierigen Momenten. Und an schwierigen Momenten mangelt es nicht.


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