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NEUES THEMA29.10.2021, 15:06 Uhr
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Dima

• Israelischer Siedlerkolonialismus-Besetzte Westbank JW heute:

Öl ins Feuer

Israel lÀsst Siedlungen in besetzter Westbank weiter ausbauen. Kritik von allen Seiten, Linke in Regierungskoalition unter Druck

Von Gerrit Hoekman

Die Spannungen im israelisch besetzten Westjordanland nehmen stetig zu, aber Israel gießt weiter Öl ins Feuer. Nachdem der zustĂ€ndige Oberste Planungsrat des Verteidigungsministeriums am Mittwoch abschließend grĂŒnes Licht fĂŒr den Bau von 1.804 Wohneinheiten in den völkerrechtswidrigen jĂŒdischen Siedlungen in der sogenannten Zone C der Westbank gegeben hatte, verurteilte die PalĂ€stinensische Autonomiebehörde den Plan umgehend. Er ziele darauf ab, »palĂ€stinensisches Land zu stehlen und die Dinge in Richtung eines Zustands der InstabilitĂ€t und Spannung zu treiben, der sich auf alle negativ auswirken wird«, zitierte die offizielle palĂ€stinensische Nachrichtenagentur WAFA aus einer ErklĂ€rung des BĂŒros von PrĂ€sident Mahmud Abbas. Der UN-Sicherheitsrat mĂŒsse diesem Plan, der insgesamt 3.144 Wohneinheiten vorsieht, entschlossen entgegentreten.

Einen Anfang machten Deutschland und elf weitere europĂ€ische Staaten am Donnerstag, die von Israel forderten, den Beschluss zurĂŒckzunehmen. »Wir sprechen uns erneut nachdrĂŒcklich gegen die israelische Politik des Siedlungsbaus in den besetzten palĂ€stinensischen Gebieten aus; sie verletzt geltendes Völkerrecht und untergrĂ€bt die BemĂŒhungen um eine Zweistaatenlösung«, hieß es in der ErklĂ€rung der zwölf Außenministerien. Am Mittwoch war der palĂ€stinensische Premier, Mohammed Schtaja, in BrĂŒssel mit dem PrĂ€sidenten des EU-Rats, Charles Michel, zusammengetroffen. Laut WAFA rief Schtaja die EU auf, ihr ökonomisches Gewicht einzusetzen, um das Vorhaben zu stoppen und sich nicht mit den ĂŒblichen Statements zufriedenzugeben, in denen Israel fĂŒr seine Siedlungspolitik kritisiert wird.

»Wir sind sehr beunruhigt ĂŒber den Plan der israelischen Regierung, Tausende Siedlungseinheiten voranzutreiben, viele davon tief in der Westbank«, hieß es auch vom Sprecher des US-Außenministeriums, Edward Price. US-Außenminister Antony Blinken soll in einem Telefonat mit dem israelischen Verteidigungsminister Benjamin Gantz am Dienstag verlangt haben, den Plan fallenzulassen, berichtete die israelische Tageszeitung Haaretz. Falls nicht, werde das eine harte Reaktion der USA zur Folge haben. Gantz soll erwidert haben, der Plan sei »ausgewogen«, weil auch die PalĂ€stinenser 1.300 neue Wohnungen bauen dĂŒrften.
Die 1995 im »Interimsabkommen ĂŒber das Westjordanland und Gaza« zwischen Israel und der PalĂ€stinensischen Befreiungsorganisation festgelegte Zone C macht rund 60 Prozent der Westbank aus und steht unter der vollen Kontrolle der israelischen Besatzungsmacht. Laut Vertrag sollte die Zone C eigentlich nach und nach der PalĂ€stinensischen Autonomiebehörde unterstellt werden. Israel hat bis heute jedoch keinen Schritt in diese Richtung unternommen. Die Absicht dahinter ist klar: In dem Gebiet ist die Bevölkerungsdichte relativ gering und könnte deshalb von israelischen Siedlern leicht in Beschlag genommen und schließlich von Israel annektiert werden.

In der Zone C galt fĂŒr die palĂ€stinensische Bevölkerung in den vergangenen zehn Jahren praktisch ein Baustopp. Entsprechende AntrĂ€ge wurden zu 99 Prozent abgelehnt. Aus schierer Not errichteten deshalb manche HĂ€user, die nach israelischem Gesetz illegal sind und von der Besatzungsmacht bald wieder abgerissen wurden. Den PalĂ€stinensern nun zu erlauben, auf ihrem eigenen Grund und Boden Wohnungen zu bauen und das als gĂŒtiges israelisches Entgegenkommen zu feiern – das ist zynisch.

Der geplante Bau belastet auch die aus acht Parteien bestehende Regierungskoalition von Naftali Bennett. Der Knesset-Abgeordnete der linken Meretz-Partei, Moshe Raz, sagte Times of Israel zufolge am Mittwoch im israelischen Armeeradio, er hoffe, Gantz werde »Verantwortung zeigen und diesen zerstörerischen Bau und die Reihe von populistischen Entscheidungen, die der Regierung und dem Staat Israel schaden, stoppen«. Wie lange können sich die Linken in der Regierung die Koalition noch leisten, ohne selbst Schaden zu nehmen? Die israelische NGO Peace Now legte am Mittwoch jedenfalls den Finger in die Wunde: »Dies ist nicht die Regierung des Wandels, sondern die Regierung der Annexion.«

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NEUER BEITRAG08.11.2021, 20:47 Uhr
EDIT: arktika
08.11.2021, 20:49 Uhr
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arktika

Israelischer Siedlerkolonialismus-Besetzte Westbank Die Reaktion des israelischen Staates auf die logischen Proteste der Betroffenen ist weder neu noch unerwartet: Er lĂ€ĂŸt ballern. Jetzt durfte ein 13jĂ€hriger "dran glauben", wie die junge Welt in der morgigen Ausgabe berichtet.

Von Emre Sahin:

Ermordet mit 13 Jahren
Antisiedlungsproteste Westbank: Junger PalĂ€stinenser stirbt nach SchĂŒssen der israelischen Armee


Die Besetzung PalĂ€stinas fordert ihr nĂ€chstes Opfer: Am Samstag trauerten Hunderte bei einem Protestzug im Dorf Deir Al-Hatab bei Nablus um Mohammed Daadas. Der 13jĂ€hrige war tags zuvor im Krankenhaus Nablus seinen Verletzungen erlegen, nachdem ihm Soldaten der israelischen StreitkrĂ€fte (IDF) in den Bauch geschossen hatten. Wie in den Wochen zuvor protestierten am Freitag die Bewohner Deir Al-Hatabs gegen illegale jĂŒdischen Siedlungen in der NĂ€he des Dorfes. Laut Times of Israel, das auf »palĂ€stinensische Berichte« Bezug nahm, versuchte die Armee, mittels TrĂ€nengas, Blendgranaten und scharfem Feuer die Demonstration aufzulösen, und erschoss dabei den Jugendlichen.

Die IDF erklĂ€rten, die StreitkrĂ€fte hĂ€tten auf »Unruhen« in der NĂ€he der israelischen Siedlung Alon Moreh reagiert. »WĂ€hrend der Unruhen warfen Randalierer Steine auf israelische Soldaten. Die Truppen reagierten mit Mitteln zur Auflösung der Unruhen und mit scharfem Feuer«, sagte ein Sprecher am Freitag Times of Israel zufolge. Die Armee werde Berichte ĂŒber einen palĂ€stinensischen Verletzten prĂŒfen, hieß es weiter.

Nach Angaben des PalĂ€stinensischen Roten Halbmonds sind es jedoch weit mehr als nur »ein Verletzter«: 71 Menschen seien bei den Protesten vom Wochenende verletzt worden, so die Organisation. Zudem habe es zwei weitere Verletzte im Dorf Beita gegeben, dessen Bewohner seit Monaten gegen die Errichtung eines Siedlungsaußenpostens Widerstand leisten. Die Proteste vom Freitag ereigneten sich nur wenige Tage nach Israels AnkĂŒndigung, den Bau von 3.000 neuen HĂ€usern fĂŒr jĂŒdische Siedler im Westjordanland voranzutreiben. Zwar hatte Tel Aviv erklĂ€rt, auch 1.300 Wohnungen fĂŒr PalĂ€stinenser bauen zu wollen, doch das dient wohl lediglich dazu, die Kritik an den neuen völkerrechtswidrigen Siedlungen abzuschwĂ€chen.

GegenĂŒber dem Onlineportal Middle East Eye erklĂ€rte am Sonntag Reyad Daadas, Angehöriger des verstorbenen Mohammed, die Familie habe mit ihm insgesamt »neun MĂ€rtyrer« verloren, und er werde nicht der letzte sein, »solange es die Besetzung gibt«. Mohammed Daadas’ Vater rief dazu auf, Druck auf Israel auszuĂŒben, damit es die »Verbrechen« gegen das palĂ€stinensische Volk einstellt, berichtete The New Arab am Samstag. Ähnlich auch die ErklĂ€rung des palĂ€stinensischen Premierministers Mohammed Schtaja, der die Ermordung von Daadas ein »abscheuliches Verbrechen« nannte. Zudem rief er die »internationale Gemeinschaft« dazu auf, Israels Politik zu verurteilen.

Dort herrscht, wie gewohnt, großes Schweigen, oder es werden gĂ€ngige ErklĂ€rungen abgegeben. So teilten die USA Ende Oktober anlĂ€sslich des angekĂŒndigten Siedlungsbaus – des ersten, seit der PrĂ€sidentschaft Joseph Bidens – lediglich mit, sie seien »zutiefst besorgt« ĂŒber den Plan der israelischen Regierung, »Tausende von Siedlungseinheiten voranzutreiben, viele davon tief im Westjordanland«.

Generell tat sich seit dem Wahlsieg Bidens im Januar wenig in den Beziehungen zwischen den USA und den PalĂ€stinensern. Zwar hatte Außenminister Antony Blinken zugesagt, das US-Konsulat im palĂ€stinensischen Ostjerusalem wiederzueröffnen – ExprĂ€sident Donald Trump hatte die De-facto-Botschaft schließen lassen. Jedoch kommt es weiter zu Verzögerungen, weil Tel Aviv sein Veto gegen die Wiedereröffnung eingelegt hat. Am Samstag erteilte Israels rechter Premier Bennett Naftali dem Vorhaben erneut eine Absage: »Es gibt keinen Platz fĂŒr ein weiteres amerikanisches Konsulat in Jerusalem«, denn Jerusalem sei die Hauptstadt eines Staates, »und das ist der Staat Israel«, so Bennett.


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NEUER BEITRAG24.10.2022, 02:28 Uhr
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arktika

Israelischer Siedlerkolonialismus-Besetzte Westbank Endlich: Eine UN-Kommission hat den Internationalen Gerichtshof (IGH) aufgerufen, ein Gutachten zu erstellen, in dem die Besatzung der palÀstinensischen Gebiete durch Israel als rechtswidrig erklÀrt wird!
Dazu ein Bericht am 22.10. auf RT deutsch:

UN-Bericht: Besatzung der palÀstinensischen Gebiete durch Israel ist illegal

Eine UN-Kommission hat den Internationalen Gerichtshof (IGH) aufgerufen, ein Gutachten zu erstellen, in dem die Besatzung der palÀstinensischen Gebiete durch Israel als rechtswidrig erklÀrt wird. Die Kommission wurde im Jahr 2021 nach elftÀgigen KÀmpfen zwischen Israel und PalÀstina ins Leben gerufen.

Die internationale UN-Untersuchungskommission fĂŒr PalĂ€stina und Israel hat den Internationalen Gerichtshof aufgefordert, die "rechtlichen Folgen" der militĂ€rischen Besetzung des Westjordanlands und Ostjerusalems durch Israel zu prĂŒfen. Die Kommission betonte, dass den palĂ€stinensischen Gebieten von keiner Besatzungsmacht die "Staatlichkeit oder SouverĂ€nitĂ€t" entzogen werden dĂŒrfe.

Die dreiköpfige UN-Kommission, die die Menschenrechtssituation in den palÀstinensischen Gebieten untersucht, veröffentlichte am 20. Oktober ihren ersten Bericht. In diesem wird darauf hingewiesen, dass die israelische Besatzung "aufgrund ihrer Dauer und der De-facto-Annexionspolitik der israelischen Regierung" auf arabischem Gebiet "völkerrechtswidrig" sei. Chris Sidoti von der Kommission unterstrich:

"Die Handlungen der israelischen Regierungen, die in unserem Bericht untersucht werden, stellen ein illegales Besatzungs- und Annexionsregime dar, gegen das vorgegangen werden muss."

Sidoti fĂŒgte hinzu, dass das internationale System und die einzelnen Staaten handeln und "ihre Verpflichtungen nach internationalem Recht" einhalten sollten. Ferner prĂ€zisierte das Mitglied der Kommission:

"Das soll auf dieser Tagung der Generalversammlung mit einer Anrufung des Internationalen Gerichtshofs beginnen."

In dem 28-seitigen Bericht wird betont, dass das Besatzungsrecht nur "vorĂŒbergehend" und nur in Kriegszeiten gelten dĂŒrfe. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass viele PalĂ€stinenser heute unter stĂ€ndigem Kriegsrecht leben. Mit dem Argument, dass den PalĂ€stinensern nicht die Staatlichkeit oder SouverĂ€nitĂ€t entzogen werden dĂŒrfe, ersuchte die Kommission den IGH um ein "dringendes Gutachten [...] zu den rechtlichen Folgen der anhaltenden Weigerung Israels, seine Besetzung zu beenden".

In dem 28-seitigen Bericht wird betont, dass das Besatzungsrecht nur "vorĂŒbergehend" und nur in Kriegszeiten gelten dĂŒrfe. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass viele PalĂ€stinenser heute unter stĂ€ndigem Kriegsrecht leben. Mit dem Argument, dass den PalĂ€stinensern nicht die Staatlichkeit oder SouverĂ€nitĂ€t entzogen werden dĂŒrfe, ersuchte die Kommission den IGH um ein "dringendes Gutachten [...] zu den rechtlichen Folgen der anhaltenden Weigerung Israels, seine Besetzung zu beenden".
Die Kommission wurde im vergangenen Jahr nach elftĂ€gigen KĂ€mpfen zwischen israelischen StreitkrĂ€ften und militanten PalĂ€stinensern eingesetzt, um "alle mutmaßlichen VerstĂ¶ĂŸe gegen das humanitĂ€re Völkerrecht und alle mutmaßlichen VerstĂ¶ĂŸe und MissbrĂ€uche gegen die internationalen Menschenrechtsnormen" im Westjordanland, in Ostjerusalem und auf israelischem Gebiet zu untersuchen.


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