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•NEUES THEMA17.08.2020, 00:58 Uhr
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Jaimee | ||
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• Ulbricht, Honecker und das Ende der SED
Der falsche Mann: Ulbricht, Honecker und das Ende der SED: Über Heinz Niemanns »kleine Geschichte« der ostdeutschen Staatspartei. Von Leo Schwarz.
Neben den Varianten der antikommunistischen Deutung der DDR und der SED ist in der einschlägigen Literatur seit drei Jahrzehnten auch eine Lesart anzutreffen, die beide nicht verdammt, sondern sie, wenn auch mit unterschiedlich akzentuierten Einschränkungen, verteidigt. Sie wurde und wird fast durchweg von Autoren vertreten, die den größeren Teil ihres Berufslebens in der DDR verbracht haben – darunter Historiker, Ökonomen, Betriebsdirektoren und Parteifunktionäre –, und dürfte inzwischen die in dieser Generation hegemoniale Perspektive sein.
Sie geht, kurz gefasst, so: Bis zur Entmachtung Walter Ulbrichts im Jahr 1971 war die DDR alles in allem eine Erfolgsgeschichte. Mit Erich Honecker trat ein Mann an die Spitze von Partei und Staat, der den damit verbundenen Aufgaben in keiner Weise gewachsen war, nichts von Ökonomie verstand und das Land in nicht ganz zwei Jahrzehnten in den Abgrund führte. Der Sündenfall war die Abkehr vom sogenannten Neuen Ökonomischen System (NÖS) bzw. von der Wirtschafts- und Gesellschaftsstrategie des VII. Parteitages der SED 1967. Mitunter läuft diese Argumentation – besonders plump etwa in manchen Wortmeldungen ehemaliger Kombinatsdirektoren – auf den Schluss hinaus, die DDR sei an ihrem erklärten Staatszweck, nämlich an einer »dogmatisch« gehandhabten Planwirtschaft, an »Subventionen«, am »Anspruchsdenken« der Arbeiter, an einer »zu großzügigen« Sozialpolitik, an ihrer Verschuldung oder überhaupt an zu viel Sozialismus und zu wenig Markt zugrunde gegangen.
Ein »Lesebuch«
Nun hat der Historiker Heinz Niemann eine »Kleine Geschichte der SED« vorgelegt, die allerdings mit ihren fast 800 Seiten weder »klein« noch eigentlich eine Geschichte der SED ist – eher handelt es sich um eine kommentierende Manöverkritik der Handlungen der Partei- und Staatsführung der DDR, die in der Hauptsache das »Honecker hat es verbockt«-Narrativ bedient: »Mit der Entmachtung der Ulbricht-Gruppe wurde eine reale zukunftsträchtige Strategie abgebrochen und eine voluntaristische Wendung hin zu einer extensiven Sozialpolitik vollzogen«, lautet ein Schlüsselsatz. Niemann nennt das Buch ein »Lesebuch« und schränkt gleich am Anfang ein, dass keine auf Vollständigkeit angelegte Darstellung beabsichtigt war.
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#SED
#Honecker
#Ulbricht
#DDR
Neben den Varianten der antikommunistischen Deutung der DDR und der SED ist in der einschlägigen Literatur seit drei Jahrzehnten auch eine Lesart anzutreffen, die beide nicht verdammt, sondern sie, wenn auch mit unterschiedlich akzentuierten Einschränkungen, verteidigt. Sie wurde und wird fast durchweg von Autoren vertreten, die den größeren Teil ihres Berufslebens in der DDR verbracht haben – darunter Historiker, Ökonomen, Betriebsdirektoren und Parteifunktionäre –, und dürfte inzwischen die in dieser Generation hegemoniale Perspektive sein.
Sie geht, kurz gefasst, so: Bis zur Entmachtung Walter Ulbrichts im Jahr 1971 war die DDR alles in allem eine Erfolgsgeschichte. Mit Erich Honecker trat ein Mann an die Spitze von Partei und Staat, der den damit verbundenen Aufgaben in keiner Weise gewachsen war, nichts von Ökonomie verstand und das Land in nicht ganz zwei Jahrzehnten in den Abgrund führte. Der Sündenfall war die Abkehr vom sogenannten Neuen Ökonomischen System (NÖS) bzw. von der Wirtschafts- und Gesellschaftsstrategie des VII. Parteitages der SED 1967. Mitunter läuft diese Argumentation – besonders plump etwa in manchen Wortmeldungen ehemaliger Kombinatsdirektoren – auf den Schluss hinaus, die DDR sei an ihrem erklärten Staatszweck, nämlich an einer »dogmatisch« gehandhabten Planwirtschaft, an »Subventionen«, am »Anspruchsdenken« der Arbeiter, an einer »zu großzügigen« Sozialpolitik, an ihrer Verschuldung oder überhaupt an zu viel Sozialismus und zu wenig Markt zugrunde gegangen.
Ein »Lesebuch«
Nun hat der Historiker Heinz Niemann eine »Kleine Geschichte der SED« vorgelegt, die allerdings mit ihren fast 800 Seiten weder »klein« noch eigentlich eine Geschichte der SED ist – eher handelt es sich um eine kommentierende Manöverkritik der Handlungen der Partei- und Staatsführung der DDR, die in der Hauptsache das »Honecker hat es verbockt«-Narrativ bedient: »Mit der Entmachtung der Ulbricht-Gruppe wurde eine reale zukunftsträchtige Strategie abgebrochen und eine voluntaristische Wendung hin zu einer extensiven Sozialpolitik vollzogen«, lautet ein Schlüsselsatz. Niemann nennt das Buch ein »Lesebuch« und schränkt gleich am Anfang ein, dass keine auf Vollständigkeit angelegte Darstellung beabsichtigt war.
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