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Von SDAJ

"Wir lassen uns nicht erpressen", „unser Standort...darf nicht durch eine Mitgliederwerbekampagne der IG Metall aufs Spiel gesetzt werden" oder "die IG Metall hat nicht alle Tassen im Schrank". Das ist nur eine Auswahl der Komplimente, welche der Chef des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall Martin Kannegiesser zur 8%-Forderung der IG Metall für die kommende Tarifrunde bereit hält.

Dabei ist sein Verein schon im Vorfeld wieder mal mit einem blauen Auge davon gekommen. Wurden doch in vielen Betrieben deutlich höhere, oft zweistellige, Forderungen diskutiert, welche dann schnell durch den IGM-Vorstand per Empfehlung eines 7-8%-“Korridors“ in die „richtigen“ Bahnen gelenkt worden sind.

Und bevor es dann überhaupt richtig los gehen konnte, war der IGM-Vorsitzende Huber im Kontext der sich abzeichnenden Finanzkrise schon „durchaus bereit, auf die wirtschaftlichen Unsicherheiten zu reagieren", sprich auf einen „Tarifvertrag, der 20 Monate oder länger läuft, statt der gewünschten 12 Monate". Bei einer 24monatigen Laufzeit wären das noch 4% pro Jahr, nicht mehr viel mehr als die 3%, die Kannegießer gnädigerweise angeboten hat.

Dies entspricht allerdings so gar nicht den Wünschen und Hoffnungen der Kolleginnen und Kollegen. In der letzten Tarifrunde hat man sich mit Argumenten wie einer Konjunkturgefährdung abwimmeln lassen und selbst starke Streikbereitschaft wurde nicht konsequent genutzt. Seitdem sind die Preise bei lebensnotwendigen Gütern rasant gestiegen, was gerade die unteren Einkommensschichten hart trifft. Nur mit kräftigen Lohnerhöhungen können wir daher unsere Lebensbedingungen sichern! Scheinbare wirtschaftliche Sachzwänge helfen uns nicht weiter, sondern nur eine klare Orientierung auf Umverteilung von oben nach unten!
Doch das werden sie uns gerade in der jetzigen Wirtschaftslage sicher nicht durch freundliche Verhandlungen geben. Deshalb muss endlich Schluss sein mit Sozialpartnerschaft und Co-Management! Gerade angesichts der drohenden Krise ist es nötig, zu zeigen: Wir werden nicht hinnehmen, dass die Arbeiterklasse die gesamte Last der Krise trägt. Angesichts der drohenden Angriffe auf Löhne, angesichts von Kurzarbeit und ersten Massenentlassungen ist es wichtiger denn je, gemeinsam Widerstand zu leisten. Die Tarifrunde bietet hierfür eine gute Gelegenheit.

Deshalb muss diesmal ein eindeutiges Zeichen gesetzt werden. Die Bereitschaft der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie zu Streiks ist da und darf nicht vom Vorstand im Vorhinein abgewiegelt werden! Am 23. Oktober geht es in die zweite Verhandlungsrunde und wenn es zu keiner den Forderungen der KollegInnen entsprechenden Einigung kommt, dann muss es ab dem 1. November krachen!


Bundesvorstand der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend [SDAJ]

 
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