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NEUES THEMA18.04.2020, 14:48 Uhr
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• Simbabwe: 40 Jahre Unabhängigkeit jW heute:

Glanz und Elend

Vor 40 Jahren war die Unabhängigkeit Simbabwes ein Moment des Aufbruchs und der Hoffnung im südlichen Afrika. Heute steht das Land am Abgrund

Von Christian Selz, Kapstadt

Die Stimmung war frenetisch. Eine Nacht, die viele derer, die sie miterlebt haben, später als Moment ihres Lebens beschrieben. Als die glückseligen Menschenmassen am 17. April 1980, dem Vorabend der Unabhängigkeit Simbabwes, mehr und mehr das Rufaro-Stadion in Harare füllten, schien die Freiheit greifbar und die Hoffnung allgegenwärtig. Bob Marley, der Reggae-Weltstar, dessen Lieder die Freiheitskämpfer im Busch aus Radiorekordern gehört hatten, war in die Hauptstadt des Binnenlands im südlichen Afrika gekommen, um mit ihnen den Sieg über die Kolonialherren und die Befreiung des Landes zu feiern. Die Bilder des Konzerts gingen um die Welt, der Aufbruch in eine verheißungsvolle Zukunft bekam seinen Soundtrack. 40 Jahre später sind Euphorie und Jubel längst verflogen. Die staatlichen Feierlichkeiten zum Jubiläum sind wegen der Coronapandemie abgesagt, doch zum Feiern wäre in Simbabwe derzeit ohnehin kaum jemandem zumute. Nach Jahrzehnten der Korruption, Misswirtschaft und internationaler Sanktionen liegt die heute 14 Millionen Einwohner zählende Nation am Boden.

»Salisbury – Sunshine Capital of Zimbabwe Welcomes You« stand auf einem Banner über der Tribüne. Die »Sonnenscheinhauptstadt«, die damals die Welt zur Unabhängigkeitsfeier einlud, sollte ihren Kolonialnamen erst zwei Jahre später ablegen. 1980 wurde mit dem Begriff »Harare«, abgeleitet vom Spitznamen eines Shona-Chiefs, der demnach »niemals schlief«, noch lediglich das heute Mbare genannte Township im Süden der Kapitale bezeichnet. Dort, wo die schwarze Bevölkerung in enger Nachbarschaft zu Friedhof, Klärwerk und Schlachthaus dichtgedrängt zu leben hatte, lag eine der Keimzellen des Widerstands gegen das weiße Rassistenregime von Ian Smith. Der hatte mit seiner Rhodesian Front 1965 einseitig die formelle Loslösung von Großbritannien erklärt, um die rassistische Unterdrückung der schwarzen Mehrheitsbevölkerung aufrechterhalten zu können. Der bewaffnete Befreiungskampf hatte bereits 1964 begonnen, im Jahr des Amtsantritts von Smith. Vorausgegangen waren jahrelange friedliche Proteste und Boykotte, die das Kolonialregime stets unterdrückt hatte. 1963 war es zudem zu einer Spaltung der seit dem Vorjahr offiziell verbotenen Befreiungsbewegung Zimbabwe African People’s Union (ZAPU) gekommen. Eine Gruppe interner Gegner des ZAPU-Präsidenten Joshua Nkomo gründete nach ihrer Suspendierung die Zimbabwe African National Union (ZANU). Führender Kopf dieser neuen Formation wurde Robert Mugabe, der Simbabwe nach der Unabhängigkeit mehr als 37 Jahre lang regierte.

Als im Rufaro-Stadion in der Nacht zum 18. April ein damals 31jähriger britischer Kronprinz namens Charles den zusammengefalteten Union Jack entgegennahm, die neue grün-gelb-rot-schwarze Flagge Simbabwes hochgezogen wurde und Bob Marley schließlich mit einem kraftvollen »Viva Zimbabwe« die Feiernden begrüßte, hatte gerade die erste Stunde der Amtszeit Mugabes begonnen. In seinem Land und in der antikolonialen Bewegung weltweit galt der damals 56jährige vormalige Lehrer als Hoffnungsträger. 15 Jahre lang hatte er einen entschlossenen Befreiungskampf gegen die vom südafrikanischen Apartheidstaat im Geheimen hochgerüsteten und von US-Söldnern verstärkten Truppen des Smith-Regimes geführt und schließlich nach zähen Verhandlungen unter Vermittlung der alten Kolonialmacht Großbritannien sowie nach einer international anerkannten Wahl die Führung seines nun erstmals freien Landes übernommen. Wie überschwenglich die Stimmung damals weltweit war, zeigt auch die Geschichte hinter dem Auftritt Bob Marleys: Um in Harare auftreten zu können, hatte er nicht nur auf jegliche Gage verzichtet, sondern gar die Reisekosten für sich und seine Band weitgehend aus eigener Tasche bezahlt. Dem Land widmete der Reggae-Star sogar ein eigenes Lied, »Zimbabwe«. »No more internal power struggle / We come together to overcome the little trouble« (»Keine internen Machtkämpfe mehr / Wir kommen zusammen, um den kleinen Disput zu überwinden«), sang Marley darin. Es blieb ein frommer Wunsch.

Massaker in Oppositionshochburg

Schon bald nach der Unabhängigkeit flammte der Konflikt zwischen Nkomos ZAPU und der nun zur Regierungspartei gewählten ZANU neu auf. Schon während des Befreiungskampfes war es zu Scharmützeln zwischen der von China unterstützten ZANU-Miliz Zimbabwe African National Liberation Army (ZANLA) unter Mugabe und der von der Sowjetunion, Kuba und der DDR unterstützten Zimbabwe People’s Revolutionary Army (Zipra) von Nkomos ZAPU gekommen. Zwar gingen die jeweiligen bewaffneten Arme beider Befreiungsbewegungen in den neugeformten Streitkräften Simbabwes auf, doch Rivalitäten blieben bestehen. Erschwerend kam die Ethnisierung des Konflikts hinzu. Während sich die ZAPU vor allem auf die Bevölkerungsminderheit der Ndebele stützte, wusste die ZANU die zahlenmäßig deutlich überlegenen Shona hinter sich. Dies ließ sich auch am Ergebnis der ersten Wahlen klar ablesen: Während die ZAPU sämtliche 20 Mandate in den hauptsächlich von Ndebele bewohnten Gebieten in Matabeleland gewann, sicherte sich die ZANU 57 der 60 Mandate im Rest des Landes.

In der ersten Regierung erhielt Nkomo zwar trotzdem den Posten des Innenministers, bereits 1982 aber zerfiel diese schwierige Zusammenarbeit völlig. Auf zwei Farmen, die einer von der ZAPU gegründeten Firma gehörten, wurden umfangreiche Waffenlager gefunden. Mugabe bezichtigte Nkomo öffentlich, einen Umsturzversuch geplant zu haben, und nannte ihn und die ZAPU »eine Kobra im Haus«, mit der man nur effektiv fertig werde, indem man »zuschlägt und ihren Kopf zerstört«. Heute gibt es einige Quellen, die eine Verwicklung von südafrikanischen Doppelagenten innerhalb des simbabwischen Geheimdienstes nahelegen. Der Apartheidstaat hatte bereits zuvor mehrfach versucht, Simbabwe zu destabilisieren und dabei die bestehenden Differenzen zwischen ZANU und ZAPU auszunutzen. Was auf den Waffenfund folgte, war der erste schwere Sündenfall des jungen Staates. Nachdem der entlassene Nkomo über Botswana nach London geflohen war, machten Mugabes Sicherheitskräfte förmlich Jagd auf ZAPU-Anhänger. Zwischen 1983 und 1987 wurden bei einer Reihe von Massakern in Matabeleland mindestens 20.000 Menschen getötet. Die vom Geheimdienst koordinierte Militäraktion ging mit dem Shona-Begriff »Gukurahundi« – »der Wind, der vor dem Regen die Spreu wegfegt« – in die Geschichte des Landes ein. Die Macht der ZANU und des Militärs war damit gefestigt, die ethnische Spaltung des Landes ebenfalls. Daran änderten auch die Rückkehr Nkomos und der Zusammenschluss von ZANU und ZAPU zur ZANU-PF 1987 wenig. In Matabeleland hat die Regierungspartei bis heute die geringste Unterstützung.


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NEUER BEITRAG18.04.2020, 14:49 Uhr
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Niedergang mit IWF-Programm

Trotzdem hatte Mugabes Regierung in den ersten zehn Jahren auch einige Erfolge vorzuweisen. Die Gesundheitsversorgung, die sich vorher auf die kleine weiße Minderheit konzentriert hatte, wurde erheblich ausgebaut, ebenso das Bildungswesen. Die Alphabetisierungsquote stieg deutlich, die Wirtschaftsleistung wuchs beständig, wenn auch etwas zu langsam für das Bevölkerungswachstum. Zudem vermochte es Mugabe zunächst durchaus, die materiellen Gelüste mancher Regierungsoffizieller einzudämmen. Ein zweites Einkommen aus Geschäftstätigkeiten wurde per Richtlinie 1984 verboten, der Landbesitz von Kabinettsmitgliedern auf 50 Hektar beschränkt. Bei der Machtsicherung setzte die Regierungspartei jedoch weiterhin eher auf Einschüchterung denn auf Überzeugung. Im Wahlkampf 1989 ließ sie dazu einen Fernsehspot ausstrahlen, in dem die Zuschauer zunächst einen Autounfall sahen, ehe die Botschaft folgte: »Dies ist ein Weg zu sterben. Begehe keinen Selbstmord, sei kein Idiot, wähle ZANU-PF und lebe.«

Die Wiederwahl war Mugabe gewiss, doch ökonomisch ging es nach dem Verlust vieler sozialistischer Partnerländer zu Beginn der 1990er Jahre rapide bergab. Mugabe bekräftigte zwar noch 1991, dass der »Sozialismus unsere eingeschworene Ideologie« bleibe, öffnete sein Land aber rasch für internationale Investoren. Um der Schuldenlast Herr zu werden, akzeptierte er noch im selben Jahr ein »Strukturanpassungsprogramm« des Internationalen Währungsfonds (IWF). Auch dies erwies sich, um in der Sprache der eigenen Wahlwerbung zu bleiben, als »ein Weg zu sterben«. Die Arbeitslosigkeit stieg drastisch, die Löhne sanken, und die Landreform, seit der Unabhängigkeit eines der wichtigsten Programme der Regierung, stagnierte. Mugabe geriet innenpolitisch unter Druck und verlor gar das Referendum um eine neue Verfassung 1999 – seine erste Wahlniederlage überhaupt. Bei den Parlamentswahlen im Juni des folgenden Jahres verlor die ZANU-PF ihre Zweidrittelmehrheit und konnte sich nur hauchdünn mit 48 Prozent der Stimmen überhaupt als Sieger behaupten – Opposition und westliche Wahlbeobachter berichteten dabei von drastischer Wählereinschüchterung.

Attackiert hatte allerdings auch der Westen – und zwar konzertiert. Im Dezember 1999 war es zunächst der IWF, der Simbabwe den Geldhahn zudrehte und Mugabe mit den verheerenden sozialen Folgen seiner Kürzungsprogramme im Regen stehen ließ. Im Mai 2000, einen Monat vor der Wahl, legte dann Großbritannien nach und stellte sämtliche Zahlungen an Simbabwe ein. Premierminister Anthony Blair brach damit klar das Lancaster-House-Abkommen, mit dem sich die Kriegsparteien 1979 auf eine friedliche Lösung zur Ablösung des weißen Rassistenregimes in Simbabwe geeinigt hatten. Großbritannien, das der British South Africa Company von Cecil John Rhodes im ausgehenden 19. Jahrhundert den Freibrief zur Kolonialisierung und Plünderung des Landes erteilt hatte, sollte demnach für den Aufkauf von Farmen weißer Großgrundbesitzer aufkommen, damit deren Grund an die zuvor von Landbesitz ausgeschlossenen schwarzen Bauern verteilt werden konnte – oder besser: an die Nachfahren der rechtmäßigen Besitzer zurückging. Doch Blair wollte davon nichts mehr wissen, statt dessen setzte er sich hinter den Kulissen gar für einen Krieg gegen Simbabwe ein. Dass es diese Aggressionspläne gegeben hatte, enthüllte zunächst 2007 der ehemalige Stabschef der britischen Armee, Charles Guthrie. 2013 gab zudem Thabo Mbeki, von 1999 bis 2008 Präsident Südafrikas, preis, dass Blair seinerzeit gar die Südafrikaner zu einer Beteiligung an der Invasion hatte drängen wollen.

Unkoordinierte Landnahmen

Blairs Arroganz, mit der er bereits seit seiner Wahl 1997 auf eine Einstellung der Zahlungen an Simbabwe hingearbeitet hatte, endete zwar nicht in einem Angriffskrieg, aber in gewaltsamen Landnahmen in Simbabwe. Da die Landreform nun endgültig zu scheitern drohte, geriet Mugabes Regierung im Frühjahr 2000 weiter unter Druck und ließ schließlich Banden aus Landlosen, Militärs und Angehörigen der ZANU-PF-Parteimiliz gewähren, die weiße Farmer vertrieben. Die relativ unkoordinierten Maßnahmen führten in vielen Fällen zu Selbstbereicherung politisch gut vernetzter Kader und in der Folge zu einem Einbruch der landwirtschaftlichen Produktion. Der Westen verschärfte die Situation mit Wirtschaftssanktionen, die in Kombination mit Korruption und Misswirtschaft schließlich 2008 in die Hyperinflation führten. Die Zentralbank führte eine 100-Billionen-Dollar-Note ein, ehe schließlich der US-Dollar zum meistverwendeten Zahlungsmittel wurde. Bei den Wahlen 2008 verlor Mugabe im ersten Wahlgang gegen den Oppositionskandidaten Morgan Tsvangirai, der allerdings seine Kandidatur vor der Stichwahl zurückzog, weil er eine Welle der Gewalt gegen seine Anhänger beklagte. Unter Vermittlung des südafrikanischen Präsidenten Mbeki und der regionalen Staatengemeinschaft Southern African Development Community (SADC) entstand schließlich eine Regierung der Nationalen Einheit, in der Mugabe weiter als Präsident und Tsvangirai als Premierminister fungierte. Das Modell hielt bis zu den Wahlen 2013, die Mugabe und die ZANU-PF mit absoluter Mehrheit gewannen. Wirklich erholt hat sich Simbabwe von dem Wirtschaftskollaps trotz einiger zeitweiser Fortschritte bis heute nicht. Zwar ist die Nahrungsmittelproduktion inzwischen wieder deutlich gestiegen, infolge von Dürren, mangelndem Marktzugang für Kleinbauern, enorm hoher Arbeitslosigkeit und weitverbreiteter Armut hängt nach Angaben des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen aus dem vergangenen Jahr aber noch immer etwa ein Drittel der Bevölkerung von Lebensmittelhilfen ab.

An der Misere im Land hat auch der Sturz Mugabes im November 2017 wenig geändert. Als der damals bereits 93jährige – mutmaßlich auf Betreiben seiner deutlich jüngeren, nach der Macht strebenden Ehefrau Grace Mugabe – versucht hatte, seinen langjährigen Vizepräsidenten Emmerson Mnangagwa zu entlassen, war die Armee ausgerückt und hatte de facto gegen Mugabe geputscht. Die neuen Machthaber wollten den Staatsstreich allerdings nicht als solchen benennen, und weil der neue Präsident Mnangagwa einen neoliberalen Umbau des Landes sowie die verstärkte Öffnung des Bergbausektors für internationale Konzerne ankündigte, übersahen auch die Staatenlenker im Westen geflissentlich die Armeegeneräle in den Studios des Staatsfernsehens und die Panzer auf den Straßen. Genau dieses Militär ist es aber, das Simbabwe seit langem beherrscht, egal, wer im Präsidentenpalast sitzt. Wirkliche Veränderungen der Lebenssituation im Land waren so nicht zu erwarten und traten auch nicht ein. Inzwischen ist eine neuerliche Währungsreform gescheitert, die Gehälter der Beschäftigten im öffentlichen Dienst wurden dadurch einmal mehr drastisch abgewertet.


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NEUER BEITRAG18.04.2020, 14:51 Uhr
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Hilflos in der Pandemie

»Every man gotta right to decide his own destiny« (»Jeder Mann hat das Recht, sein eigenes Schicksal zu bestimmen«), sang Bob Marley in »Zimbabwe« auf dem Unabhängigkeitskonzert 1980. Viel übriggeblieben ist nicht von diesem Traum. Millionen Simbabwer, insbesondere die gut ausgebildeten, sind aufgrund beruflicher Perspektivlosigkeit ins Ausland abgewandert, die meisten ins Nachbarland Südafrika. Diejenigen, die geblieben sind, kämpfen um ihre bloße Existenz, in nahezu allen Berufen. Im vergangenen Jahr gingen die Ärzte der staatlichen Krankenhäuser in einen mehrmonatigen Streik, weil ihre Gehälter kaum noch ausreichten, um überhaupt die Fahrt zur Arbeit zu bezahlen. Die Regierung reagierte mit Massenentlassungen. Den wenigen Medizinern, die geblieben sind, fehlt es an nahezu jeglicher Ausrüstung und einfachsten Medikamenten. Weil auch der Wert des neuen Simbabwe-Dollars längst wieder verfallen ist, schnellen die Preise in die Höhe, selbst Grundnahrungsmittel werden unerschwinglich. Obendrein hat die Regierung nun eine Ausgangssperre wegen der Coronapandemie verhängt, die auch noch die informellen Händler, die die Produkte der Kleinbauern verkaufen, in die Illegalität treibt. Aufrecht erhalten lässt sich dieses Konzept der Virusbekämpfung in Simbabwe ohnehin nicht. Viele Menschen haben schlicht keine andere Wahl, als sich in übervolle Sammeltaxis zu quetschen, um sich in den Städten mit Kleinsthandel irgendwie durchzuschlagen und zu versorgen. Ihre größte Sorge heißt nicht Covid-19, sondern Hunger. Die Regierung scheint zumindest dabei Einsicht zu zeigen: Der ursprünglich auf drei Wochen angelegte Lockdown wurde bereits nach 14 Tagen deutlich gelockert.

Dem Virus will die Regierung in Harare nun nach eigenen Angaben mit Massentests begegnen. 33.000 Verdachtsfälle sollen so bis zum Monatsende überprüft werden, das entsprechende Equipment sei vorrätig, hieß es dazu zu Wochenbeginn aus dem Gesundheitsministerium. Bisher allerdings kommen die Tests nur schleppend voran. Erst 716 Menschen waren bis zum Mittwoch auf das Coronavirus untersucht worden, 23 Infektionen wurden festgestellt, drei Menschen starben. Selbst der langjährige Verbündete Südafrika scheint Simbabwes Fähigkeiten bei der Eindämmung der Pandemie kaum zu trauen. Im März begann der Nachbar, einen 40 Kilometer langen Stacheldrahtzaun an der Grenze zu errichten. Ziel sei es, unkontrollierte Grenzübertritte zu verhindern, ließ Pretorias zuständige Ministerin für öffentliche Arbeiten, Patricia de Lille, verlauten. Erste Löcher im Zaun deuten jedoch darauf hin, dass dies Vorhaben bisher nur bedingt gelingt. Viele Simbabwer sind vom kleinen Grenzhandel mit Südafrika abhängig, die Abschottung dürfte daher weiteres Elend bringen. Noch trister als diese Situation ist lediglich die Signalwirkung des monströsen Bauwerks. 40 Jahre nachdem Simbabwe zum strahlenden Hoffnungsträger der Region geworden war, ist das Land inzwischen zum Paria gemacht worden. »To divide and rule could only tear us apart« (»Teilen und herrschen kann uns nur auseinanderreißen«), sang Bob Marley damals in Harare und beschwor: »So soon we’ll find out who is the real revolutionaries« (»Bald werden wir also herausfinden, wer die wahren Revolutionäre sind«). Robert Mugabe, der Hoffnungsträger von damals, ist im vergangenen Jahr gestorben. Sein einst so hoffnungsvolles Land steht am Abgrund.


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