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•NEUES THEMA26.11.2009, 07:52 Uhr
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Klaus Wagener | ||
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• Helden für Afghanistan
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Diskussion zum Artikel:
Helden für Afghanistan
Guttenberg am Hindukusch ../journal/index.php?show=article&id=967
von Klaus Wagener (26.11.2009)
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Der FAZ-Frontberichterstatter, Berthold Kohler (Kundus), gerät ins Schwärmen: "Wenigstens in diesem Jahrhundert können deutsche Offiziere schon mit der Einsatzgeschichte britischer Traditionsregimenter mithalten." Na, wenn das nichts ist. Der Sozialdemokrat Peter Struck wollte am Hindukusch noch Deutschland verteidigen. Die FAZ möchte im Ranking der Invasionstruppen mithalten. Jede Zeit hat ihre Prioritäten.So berichtet Kohler denn auch von den f... [ ...mehr lesen ../journal/index.php?show=article&id=967?]
Diskussion zum Artikel:
Helden für Afghanistan
Guttenberg am Hindukusch ../journal/index.php?show=article&id=967
von Klaus Wagener (26.11.2009)
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Der FAZ-Frontberichterstatter, Berthold Kohler (Kundus), gerät ins Schwärmen: "Wenigstens in diesem Jahrhundert können deutsche Offiziere schon mit der Einsatzgeschichte britischer Traditionsregimenter mithalten." Na, wenn das nichts ist. Der Sozialdemokrat Peter Struck wollte am Hindukusch noch Deutschland verteidigen. Die FAZ möchte im Ranking der Invasionstruppen mithalten. Jede Zeit hat ihre Prioritäten.So berichtet Kohler denn auch von den f... [ ...mehr lesen ../journal/index.php?show=article&id=967?]
•NEUER BEITRAG26.11.2009, 07:52 Uhr
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Klaus Wagener | ||
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Helden für Afghanistan
Der FAZ-Frontberichterstatter, Berthold Kohler (Kundus), gerät ins Schwärmen: "Wenigstens in diesem Jahrhundert können deutsche Offiziere schon mit der Einsatzgeschichte britischer Traditionsregimenter mithalten." Na, wenn das nichts ist. Der Sozialdemokrat Peter Struck wollte am Hindukusch noch Deutschland verteidigen. Die FAZ möchte im Ranking der Invasionstruppen mithalten. Jede Zeit hat ihre Prioritäten.
So berichtet Kohler denn auch von den fehlenden "Marder"-Schützenpanzern, "den 33-Tonner wirft so schnell nichts um", vom "Leopard", den man in Kundus "nur in der Bergepanzervariante" fände, vom Kampfhubschrauber "Tiger", von dem seit 25 Jahren "nur auf Panzerbekämpfung ausgerichtete Prototypen" flögen. Während die US-Boys "tagelang Aufständische ´beharkten´, vom Boden und aus der Luft, nach allen Regeln der Kunst", fehlt es den deutschen Aufbauhelfern, soviel wird schnell klar, an allen Ecken und Enden.
Seit der deutsche Oberst Klein mit der Bombardierung zweier - angeblich von Taliban entführter - Tanklastwagen ein grauenhaftes Massaker anrichtete, ist der Einsatz der Bundeswehr nicht viel plausibler geworden. Selbst der ISAF-Oberkommandierende Stanley McChrystal ging "auf unerhörte Weise" (FAZ) auf Distanz. Die große Kriegskoalition im Bundestag versucht es daher an der Heimatfront mit Taktiererei. Sowohl in der schwarz-gelben Regierungserklärung als auch im Leitantrag des SPD-Parteitags ist vom Ausstieg die Rede. Allerdings ohne zu sagen wann. Die Grünen, deren Anhänger inzwischen den prozentual höchsten Anteil der Bellizisten stellen, möchten ebenfalls "eine Abzugsstrategie für Afghanistan". Bis 2013. Solchen Hoffnungswerten steht die nachhaltig sich verschlechternde Lage gegenüber. Seit sich die US-Marionette Karsai als Wahlfälscher und sein Bruder als CIA-Agent und Opium-Dealer einen Namen gemacht haben, ist das Märchen vom selbstlosen Export von Freedom, Democracy und Mädchenschulen übel gecrasht. Und damit ein entscheidender Teil der Legitimationsbasis. Die neue Haltelinie hat der zweite Mann des "Westens", Abdullah, so formuliert: "Afghanistan wird sofort in die Hände der Taliban fallen, wenn die internationalen Truppen abziehen." Das hätte Franz Josef Jung auch nicht besser sagen können.
Der neue Kriegsminister Guttenberg hat seiner Truppe beim Besuch in Kundus nach der bekannten Logik - Einstieg ist der beste Ausstieg - erst einmal eine Kampfkompanie Verstärkung (120 Mann) zugesagt. Noch unbefangener der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Ernst-Reinhard Beck: "Es wird zu prüfen sein, ob unsere Obergrenze ausreicht". US-Präsident Barack Obama habe "offenbar beschlossen, noch 30 000 Mann zu schicken". Ob am Ende 6 000, 8 000 oder 10 000 deutsche Soldaten in Afghanistan gefordert würden, sei abhängig vom "militärischen Sachverstand". Der Gegner diktiert die Ziele und Mittel. Der Anfang vom Ende imperialistischer Kriege. Aber bis es soweit ist, kann noch eine Menge Blut fließen. Die Zahl der zivilen Kriegstoten ist nicht ohne Grund geheim. Weil der britische Colonel Owen McNally sie verraten haben soll, droht ihm die Anklage und 14 Jahren Haft. Die britische "Sun" hatte danach von mehr als 1 000 zivilen Opfern pro Jahr berichtet. Seit 2001. Und das gilt als sehr konservative Zahl.
Seit das Joint-venture USA/Saudi-Arabien das islamistische Mittelalter mit viel Geld und hochmodernen Waffen gegen die nationalprogressive Regierung Karmal und die sie unterstützenden sowjetischen Truppen in Marsch gesetzt hat, sind am Hindukusch Hunderttausende gestorben. Mit dem Abzug der letzten Einheiten der sowjetischen Armee am 15. Februar 1989 versank das Land im Chaos. Ein amerikanischer Pyrrhus-Sieg. Gegen die zerstrittenen Mujaheddin finanzierte Pakistan und damit die USA die Taliban. Das Transitland Pakistan gilt als wichtiger Spieler auf dem eurasischen Schachbrett. Doch dummerweise liefen auch die Taliban aus dem Ruder. Jetzt ist Karsai am Ende ... Die Strategie des "Westens" besteht seit langem in dem Versuch, eine gescheiterte Intervention durch eine neue, noch miserablere korrigieren zu wollen. Ein altes Monster durch ein neues zu ersetzen. Heraus kommt unter dem Strich so ziemlich das genaue Gegenteil von dem, was angeblich beabsichtigt war. Die Jubelschreie halten sich in Grenzen.
So berichtet Kohler denn auch von den fehlenden "Marder"-Schützenpanzern, "den 33-Tonner wirft so schnell nichts um", vom "Leopard", den man in Kundus "nur in der Bergepanzervariante" fände, vom Kampfhubschrauber "Tiger", von dem seit 25 Jahren "nur auf Panzerbekämpfung ausgerichtete Prototypen" flögen. Während die US-Boys "tagelang Aufständische ´beharkten´, vom Boden und aus der Luft, nach allen Regeln der Kunst", fehlt es den deutschen Aufbauhelfern, soviel wird schnell klar, an allen Ecken und Enden.
Seit der deutsche Oberst Klein mit der Bombardierung zweier - angeblich von Taliban entführter - Tanklastwagen ein grauenhaftes Massaker anrichtete, ist der Einsatz der Bundeswehr nicht viel plausibler geworden. Selbst der ISAF-Oberkommandierende Stanley McChrystal ging "auf unerhörte Weise" (FAZ) auf Distanz. Die große Kriegskoalition im Bundestag versucht es daher an der Heimatfront mit Taktiererei. Sowohl in der schwarz-gelben Regierungserklärung als auch im Leitantrag des SPD-Parteitags ist vom Ausstieg die Rede. Allerdings ohne zu sagen wann. Die Grünen, deren Anhänger inzwischen den prozentual höchsten Anteil der Bellizisten stellen, möchten ebenfalls "eine Abzugsstrategie für Afghanistan". Bis 2013. Solchen Hoffnungswerten steht die nachhaltig sich verschlechternde Lage gegenüber. Seit sich die US-Marionette Karsai als Wahlfälscher und sein Bruder als CIA-Agent und Opium-Dealer einen Namen gemacht haben, ist das Märchen vom selbstlosen Export von Freedom, Democracy und Mädchenschulen übel gecrasht. Und damit ein entscheidender Teil der Legitimationsbasis. Die neue Haltelinie hat der zweite Mann des "Westens", Abdullah, so formuliert: "Afghanistan wird sofort in die Hände der Taliban fallen, wenn die internationalen Truppen abziehen." Das hätte Franz Josef Jung auch nicht besser sagen können.
Der neue Kriegsminister Guttenberg hat seiner Truppe beim Besuch in Kundus nach der bekannten Logik - Einstieg ist der beste Ausstieg - erst einmal eine Kampfkompanie Verstärkung (120 Mann) zugesagt. Noch unbefangener der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Ernst-Reinhard Beck: "Es wird zu prüfen sein, ob unsere Obergrenze ausreicht". US-Präsident Barack Obama habe "offenbar beschlossen, noch 30 000 Mann zu schicken". Ob am Ende 6 000, 8 000 oder 10 000 deutsche Soldaten in Afghanistan gefordert würden, sei abhängig vom "militärischen Sachverstand". Der Gegner diktiert die Ziele und Mittel. Der Anfang vom Ende imperialistischer Kriege. Aber bis es soweit ist, kann noch eine Menge Blut fließen. Die Zahl der zivilen Kriegstoten ist nicht ohne Grund geheim. Weil der britische Colonel Owen McNally sie verraten haben soll, droht ihm die Anklage und 14 Jahren Haft. Die britische "Sun" hatte danach von mehr als 1 000 zivilen Opfern pro Jahr berichtet. Seit 2001. Und das gilt als sehr konservative Zahl.
Seit das Joint-venture USA/Saudi-Arabien das islamistische Mittelalter mit viel Geld und hochmodernen Waffen gegen die nationalprogressive Regierung Karmal und die sie unterstützenden sowjetischen Truppen in Marsch gesetzt hat, sind am Hindukusch Hunderttausende gestorben. Mit dem Abzug der letzten Einheiten der sowjetischen Armee am 15. Februar 1989 versank das Land im Chaos. Ein amerikanischer Pyrrhus-Sieg. Gegen die zerstrittenen Mujaheddin finanzierte Pakistan und damit die USA die Taliban. Das Transitland Pakistan gilt als wichtiger Spieler auf dem eurasischen Schachbrett. Doch dummerweise liefen auch die Taliban aus dem Ruder. Jetzt ist Karsai am Ende ... Die Strategie des "Westens" besteht seit langem in dem Versuch, eine gescheiterte Intervention durch eine neue, noch miserablere korrigieren zu wollen. Ein altes Monster durch ein neues zu ersetzen. Heraus kommt unter dem Strich so ziemlich das genaue Gegenteil von dem, was angeblich beabsichtigt war. Die Jubelschreie halten sich in Grenzen.
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