6
|
|
•NEUES THEMA30.10.2019, 08:44 Uhr
Nutzer / in | |
juventud87 | |
|
|
• Randale in Hongkong?
Was machen eigentlich... Die Unruhen in Hongkong? Man liest nicht mehr so viel in der Presse darüber. Hat sich die Situation wieder beruhigt?
Und wird das Thema eigentlich in der restlichen Volksrepublik aufgenommen? Oder wird da nicht groß drüber berichtet?
Und wird das Thema eigentlich in der restlichen Volksrepublik aufgenommen? Oder wird da nicht groß drüber berichtet?
•NEUER BEITRAG30.10.2019, 09:01 Uhr
Nutzer / in | |
retmarut | |
|
|
Die gehen unverändert weiter.
Am 23. oder 24.10., genaues Datum habe ich nicht im Kopf, wurde das Auslieferungsgesetz nun auch offiziell zurückgezogen.
Die Protestbewegung geht weiterhin auf die Straße; es kommt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei sowie zu Brandstiftungen und Zerstörungen (U-Bahn-Stationen, Geschäfte, Polizeistationen etc.) im Rahmen der Versammlungen. Die Grundsituation ist also im Kern unverändert, nur nimmt die Radikalität eines Teils der Protestbewegung weiter zu.
Darüber wird u.a. in den Öffentlichrechtlichen (ARD, ZDF, Phoenix, arte) sowie Zeit, SPON, jW regelmäßig berichtet. Einfach ab und zu reinschauen.
Am 23. oder 24.10., genaues Datum habe ich nicht im Kopf, wurde das Auslieferungsgesetz nun auch offiziell zurückgezogen.
Die Protestbewegung geht weiterhin auf die Straße; es kommt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei sowie zu Brandstiftungen und Zerstörungen (U-Bahn-Stationen, Geschäfte, Polizeistationen etc.) im Rahmen der Versammlungen. Die Grundsituation ist also im Kern unverändert, nur nimmt die Radikalität eines Teils der Protestbewegung weiter zu.
Darüber wird u.a. in den Öffentlichrechtlichen (ARD, ZDF, Phoenix, arte) sowie Zeit, SPON, jW regelmäßig berichtet. Einfach ab und zu reinschauen.
•NEUER BEITRAG30.10.2019, 14:53 Uhr
Nutzer / in | |
secarts | |
|
|
"Und wird das Thema eigentlich in der restlichen Volksrepublik aufgenommen? Oder wird da nicht groß drüber berichtet?"
Da ich gerade in der Volksrepublik bin, bekomme ich von der Berichterstattung was mit... - also ja, es wird darüber berichtet. Selbstverständlich nicht mit Sympathie, denn die Proteste haben eine immer offenkundiger separatistische Motivation, und damit ist bei der überwältigenden Mehrheit der Chinesen kein Blumentopf zu gewinnen.
Interessant ist, dass hier nicht nur ausführlich über die Proteste in Katalonien berichtet und das dortige Vorgehen der Sicherheitskräfte ebenfalls gezeigt wird. Die negative Berichterstattung über die katalanische Bewegung in den westlichen Medien wird auch mit dem positiven Ton über die Ausschreitungen in Hongkong in denselben Medien in Kontrast gesetzt - natürlich, um die Heuchelei des Westens zu demaskieren.
Aktuell bin ich in Jiangxi, aber vorher war ich in Guangdong, hier haben viele Menschen Kontakte über Verwandtschaft oder Bekannte nach Hongkong, außerdem können viele (weil kantonesisch-kundig) etwas aus den Hongkong-Medien mitbekommen. Egal, mit wem ich gesprochen habe: Es gibt durchweg Null Sympathie zu den Vorgängen in Hongkong. Soviel zum Geunke der deutschen Medien, die sich ein Überschwappen der Bewegung aufs Mainland erhoffen: Das erscheint mir vollkommen ausgeschlossen. Die Hongkong-Demonstranten würden am Grenzübergang in Shenzhen stecken bleiben und böse was auf die Nase bekommen
Ich werde nächste Woche wieder nach Guangzhou fahren, von dort kann ich ein Update geben.
#Hongkong
#Separatismus
#EinChina
Da ich gerade in der Volksrepublik bin, bekomme ich von der Berichterstattung was mit... - also ja, es wird darüber berichtet. Selbstverständlich nicht mit Sympathie, denn die Proteste haben eine immer offenkundiger separatistische Motivation, und damit ist bei der überwältigenden Mehrheit der Chinesen kein Blumentopf zu gewinnen.
Interessant ist, dass hier nicht nur ausführlich über die Proteste in Katalonien berichtet und das dortige Vorgehen der Sicherheitskräfte ebenfalls gezeigt wird. Die negative Berichterstattung über die katalanische Bewegung in den westlichen Medien wird auch mit dem positiven Ton über die Ausschreitungen in Hongkong in denselben Medien in Kontrast gesetzt - natürlich, um die Heuchelei des Westens zu demaskieren.
Aktuell bin ich in Jiangxi, aber vorher war ich in Guangdong, hier haben viele Menschen Kontakte über Verwandtschaft oder Bekannte nach Hongkong, außerdem können viele (weil kantonesisch-kundig) etwas aus den Hongkong-Medien mitbekommen. Egal, mit wem ich gesprochen habe: Es gibt durchweg Null Sympathie zu den Vorgängen in Hongkong. Soviel zum Geunke der deutschen Medien, die sich ein Überschwappen der Bewegung aufs Mainland erhoffen: Das erscheint mir vollkommen ausgeschlossen. Die Hongkong-Demonstranten würden am Grenzübergang in Shenzhen stecken bleiben und böse was auf die Nase bekommen
Ich werde nächste Woche wieder nach Guangzhou fahren, von dort kann ich ein Update geben.
#Hongkong
#Separatismus
#EinChina
•NEUER BEITRAG04.11.2019, 14:35 Uhr
Nutzer / in | |
tolpatchow | |
|
|
•NEUER BEITRAG05.11.2019, 16:20 Uhr
Nutzer / in | |
secarts | |
|
|
"Wie bist du in China unterwegs? "
Mit der Eisenbahn. Die Hinfahrt (Guangzhou - Wuyuan) habe ich mit dem ausgesprochen komfortablen Schnellzug (6 Stunden Fahrt, durchschnittlich über 300 km/h) gemacht, die Rückfahrt (vom Berg Lushan nach Guangzhou) mit dem alten, dem "grünen Zug" - im Großraum-Schlafwagon voller Wanderarbeiter (14 Stunden Fahrt, Halt in jeder Stadt).
"Gibt es eigentlich offizielle statements der #KPCh"...
Vor ein paar Tagen war eine wichtige Sitzung, die 4. Plenartagung des 19. Zentralkomittees der Kommunistischen Partei. Da wurden unter anderem zwei Beschlüsse gefasst: einmal verliert Hongkong die - bisher angedachte - Schlüsselposition beim Ausbau der "Größeren Perlfluss-Delta-Region", einem wirtschaftlichen Masterplan. Das wird erhebliche Konsequenzen haben, die staatlichen Mittel fließen nun nach Shenzhen. Und zweitens wird die Volksrepublik am Prinzip "ein Land, zwei Systeme" festhalten. Das heißt: weiterhin keine Einmischung in die innenpolitischen Angelegenheiten Hongkongs, kein Einmarsch, keine Militäraktion.
Klar ist, dass die propagandistische Wirkung dieses Prinzips in erster Linie in Richtung Taiwan gedacht ist. Die Wiedervereinigung mit Taiwan wird nicht wegen Hongkong aufs Spiel gesetzt werden. Für Hongkong selbst heißt das: Wenn die Bewohner der Stadt ihre Probleme nicht selbst in den Griff bekommen, dann haben sie Pech gehabt.
Mit der Eisenbahn. Die Hinfahrt (Guangzhou - Wuyuan) habe ich mit dem ausgesprochen komfortablen Schnellzug (6 Stunden Fahrt, durchschnittlich über 300 km/h) gemacht, die Rückfahrt (vom Berg Lushan nach Guangzhou) mit dem alten, dem "grünen Zug" - im Großraum-Schlafwagon voller Wanderarbeiter (14 Stunden Fahrt, Halt in jeder Stadt).
"Gibt es eigentlich offizielle statements der #KPCh"...
Vor ein paar Tagen war eine wichtige Sitzung, die 4. Plenartagung des 19. Zentralkomittees der Kommunistischen Partei. Da wurden unter anderem zwei Beschlüsse gefasst: einmal verliert Hongkong die - bisher angedachte - Schlüsselposition beim Ausbau der "Größeren Perlfluss-Delta-Region", einem wirtschaftlichen Masterplan. Das wird erhebliche Konsequenzen haben, die staatlichen Mittel fließen nun nach Shenzhen. Und zweitens wird die Volksrepublik am Prinzip "ein Land, zwei Systeme" festhalten. Das heißt: weiterhin keine Einmischung in die innenpolitischen Angelegenheiten Hongkongs, kein Einmarsch, keine Militäraktion.
Klar ist, dass die propagandistische Wirkung dieses Prinzips in erster Linie in Richtung Taiwan gedacht ist. Die Wiedervereinigung mit Taiwan wird nicht wegen Hongkong aufs Spiel gesetzt werden. Für Hongkong selbst heißt das: Wenn die Bewohner der Stadt ihre Probleme nicht selbst in den Griff bekommen, dann haben sie Pech gehabt.
•NEUER BEITRAG19.11.2019, 01:04 Uhr
Nutzer / in | |
FPeregrin | |
|
|
Randale in Hongkong?
Ein sehr guter Kommentar in der heutigen jW:
Nur Neid und Hass
Der Westen gegen die VR China
Von Sebastian Carlens
Es kommt nicht allzu häufig vor, dass die honorigsten bürgerlichen Blätter der Republik unisono mehr Gewalt fordern. Nur, wenn es gegen unbotmäßige Regierungen geht, in Lateinamerika oder in Asien – wenn gewählte Präsidenten wie Evo Morales oder Nicolas Maduro gestürzt werden sollen, oder wenn am Perlflussdelta ein Mob außer Rand und Band gerät. Dann entzünden sich die kühnsten Hoffnungen, mit einer Handvoll Hongkong-Bürger ganz China mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern destabilisieren zu können. Absurd, aber dennoch: Anders ist es nicht zu erklären, wenn der juvenile Fanatiker Joshua Wong in der Süddeutschen Zeitung feststellen darf, dass »friedlicher Protest allein nicht ausreicht«. Der 23jährige habe »Erfahrung an der Front«, so der Titel aus der Montagausgabe.
Die besitzt er natürlich nicht, und die Tatsache, dass Wong durch die Zeitungen der Bundesrepublik gereicht wird, hat den Hintergrund, dass er bei den radikalen Separatisten in der chinesischen Sonderverwaltungszone längst ausgebootet worden ist, diese Scharte gilt es durch gesteigerte Verbalaggressivität auszuwetzen. Für die Süddeutsche aber »steht er für die Demonstranten in Hongkong«, weil sie es so will, wie für Springers Welt der in der BRD lebende chinesische Hausdissident Liao Yiwu eine Art Onkel Tom ist, den man nach Belieben (oder Unvermögen) duzen kann: »Yiwu: ›Ich hoffe, dass Hongkong das Waterloo der Kommunisten wird‹.«
Printzeitung mit Prinzipien
Das mag Herr Liao sich und seiner Patronage in Berlin wünschen, realistischer wird es nicht. Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Es gibt in der restlichen Volksrepublik keinen Funken Sympathie für die Randale. Es gibt nicht einmal in Hongkong Mehrheiten für die Gewalttäter. Und – es wäre überflüssig zu erwähnen, doch gegen die geballte Ladung an Fake News kommt man kaum mehr an –: auch nicht in der Bundesregierung. Für die ist die Sache eine innerchinesische Angelegenheit, objektiv sogar hochgefährlich. Laufen doch viele westliche Kapitalströme über Hongkong in die Volksrepublik, die nicht deshalb versiegen werden, weil die Stadt in einen Trümmerhaufen verwandelt wird. Solange es Profite zu machen gibt, wird sich das Geld seinen Weg bahnen, zukünftig eben über Shanghai, Guangzhou oder Beijing. Aber dann eben nicht mehr zu den besonderen Konditionen, die Hongkongs Status »ein Land, zwei Systeme« dem Westen aktuell gewährt.
Der faulende deutsche Spätkapitalismus reagiert mit Neid und Hass bis hin zu selbstverletzendem Verhalten auf Chinas Aufstieg. Die Hetze zielt dabei auf das hiesige Publikum, nach der Rechnung, dass sich, wem man Luftangriffe der Bundeswehr als Einsatz für »Freiheit« und »Menschenrechte« verkaufen kann, auch Brandbombenwerfer als Kämpfer für »die Demokratie« unterjubeln lassen. Doch selbst das dürfte nicht mehr aufgehen. Der Vertrauensverlust in die bürgerlichen Medien – er geht unvermindert und selbstverschuldet weiter.
Link ...jetzt anmelden!
Nur Neid und Hass
Der Westen gegen die VR China
Von Sebastian Carlens
Es kommt nicht allzu häufig vor, dass die honorigsten bürgerlichen Blätter der Republik unisono mehr Gewalt fordern. Nur, wenn es gegen unbotmäßige Regierungen geht, in Lateinamerika oder in Asien – wenn gewählte Präsidenten wie Evo Morales oder Nicolas Maduro gestürzt werden sollen, oder wenn am Perlflussdelta ein Mob außer Rand und Band gerät. Dann entzünden sich die kühnsten Hoffnungen, mit einer Handvoll Hongkong-Bürger ganz China mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern destabilisieren zu können. Absurd, aber dennoch: Anders ist es nicht zu erklären, wenn der juvenile Fanatiker Joshua Wong in der Süddeutschen Zeitung feststellen darf, dass »friedlicher Protest allein nicht ausreicht«. Der 23jährige habe »Erfahrung an der Front«, so der Titel aus der Montagausgabe.
Die besitzt er natürlich nicht, und die Tatsache, dass Wong durch die Zeitungen der Bundesrepublik gereicht wird, hat den Hintergrund, dass er bei den radikalen Separatisten in der chinesischen Sonderverwaltungszone längst ausgebootet worden ist, diese Scharte gilt es durch gesteigerte Verbalaggressivität auszuwetzen. Für die Süddeutsche aber »steht er für die Demonstranten in Hongkong«, weil sie es so will, wie für Springers Welt der in der BRD lebende chinesische Hausdissident Liao Yiwu eine Art Onkel Tom ist, den man nach Belieben (oder Unvermögen) duzen kann: »Yiwu: ›Ich hoffe, dass Hongkong das Waterloo der Kommunisten wird‹.«
Printzeitung mit Prinzipien
Das mag Herr Liao sich und seiner Patronage in Berlin wünschen, realistischer wird es nicht. Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Es gibt in der restlichen Volksrepublik keinen Funken Sympathie für die Randale. Es gibt nicht einmal in Hongkong Mehrheiten für die Gewalttäter. Und – es wäre überflüssig zu erwähnen, doch gegen die geballte Ladung an Fake News kommt man kaum mehr an –: auch nicht in der Bundesregierung. Für die ist die Sache eine innerchinesische Angelegenheit, objektiv sogar hochgefährlich. Laufen doch viele westliche Kapitalströme über Hongkong in die Volksrepublik, die nicht deshalb versiegen werden, weil die Stadt in einen Trümmerhaufen verwandelt wird. Solange es Profite zu machen gibt, wird sich das Geld seinen Weg bahnen, zukünftig eben über Shanghai, Guangzhou oder Beijing. Aber dann eben nicht mehr zu den besonderen Konditionen, die Hongkongs Status »ein Land, zwei Systeme« dem Westen aktuell gewährt.
Der faulende deutsche Spätkapitalismus reagiert mit Neid und Hass bis hin zu selbstverletzendem Verhalten auf Chinas Aufstieg. Die Hetze zielt dabei auf das hiesige Publikum, nach der Rechnung, dass sich, wem man Luftangriffe der Bundeswehr als Einsatz für »Freiheit« und »Menschenrechte« verkaufen kann, auch Brandbombenwerfer als Kämpfer für »die Demokratie« unterjubeln lassen. Doch selbst das dürfte nicht mehr aufgehen. Der Vertrauensverlust in die bürgerlichen Medien – er geht unvermindert und selbstverschuldet weiter.
Link ...jetzt anmelden!
•NEUER BEITRAG28.01.2020, 11:06 Uhr
EDIT: FPeregrin
28.01.2020, 11:10 Uhr
28.01.2020, 11:10 Uhr
Nutzer / in | |
FPeregrin | |
|
|
Randale in Hongkong?
Man konnte es bereits wissen aus anderen konterrevolutionären Prozessen: Konterrevolutionäre Randale macht psychisch krank. Spektrum schon am 10. Januar:
Proteste belasten die Psyche
Seit mehr als einem halben Jahr ist Hongkong Schauplatz andauernder Proteste. Wie Forscher feststellten, leiden die Menschen dort inzwischen vermehrt unter Depression und PTBS.
von Karin Schlott
Seit Juni 2019 gehen hunderttausende Menschen in Hongkong auf die Straße. Bei den Protesten kam es auch zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei. Wie nun Forscher der University of Hong Kong feststellten, leidet unter der Situation zusehends die psychische Gesundheit der Menschen. Die Bewohner der chinesischen Sonderverwaltungszone melden vermehrt Symptome von Depression und Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS).
Neurologen und Psychiater um Michael Y. Ni und Gabriel M. Leung von der University of Hong Kong ermittelten aus den Daten einer zehnjährigen Langzeitstudie, dass 2019 fünfmal mehr Menschen als zuvor eine Depression entwickelten. Wie die Forscher außerdem im Fachjournal »The Lancet« berichten, zeigten die Menschen in Hongkong zirka sechsmal mehr Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung als in den Jahren zuvor. Damit dürfte schätzungsweise einer von fünf Bewohner Hongkongs unter psychischen Belastungen leiden. Das entspricht laut Ni, Leung und ihren Kollegen ungefähr dem psychischen Gesellschaftsbild nach einem bewaffneten Konflikt oder einem terroristischen Anschlag.
32 Prozent der Bevölkerung leiden unter einer PTBS
Die Erkenntnisse basieren auf einer Kohortenstudie, an der seit 2009 regelmäßig 18 000 erwachsene Menschen in Hongkong teilgenommen haben. Die Forscher haben die Daten der Kohortenstudie nun mit den Ergebnissen aus weiteren repräsentativen Umfragen mit weniger Teilnehmern – zwischen ungefähr 1200 und 1700 Bewohnern Hongkongs – verglichen. Sie befragten die Menschen 2019, dann 2017 während der »Regenschirm-Bewegung« sowie zwischen 2009 und 2014. Dabei zeigte sich, dass bis 2014 zirka zwei Prozent der Bevölkerung Anzeichen einer Depression zeigten. Während der »Regenschirm-Bewegung« stieg diese Zahl auf 6,5 Prozent an. 2019 waren es 11 Prozent. Im Fall von PTBS war der Anteil an der Bevölkerung von zwei Prozent im Jahr 2015 auf 32 Prozent im Jahr 2019 gewachsen. In absoluten Zahlen heißt das, ungefähr 1,9 Millionen Menschen in Hongkong zeigen Symptome einer PTBS.
Die Forscher betonen allerdings, dass sie keine Jugendlichen unter 18 Jahren befragt haben. Viele der Demonstranten gehören aber dieser Altersgruppe an. Ni und sein Team gehen daher davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Betroffenen höher ausfällt. Außerdem haben sie nicht explizit die psychische Gesundheit von Polizisten untersucht. Die Wissenschaftler vermuten aber, dass sie ähnlich belastet sind wie die restliche Bevölkerung.
Auslöser für die Proteste in Hongkong war ein Gesetzesentwurf der Regierung, der vorsah, Straftäter in die Volksrepublik China ausliefern zu können. Der Gesetzesvorschlag war auf Grund der Proteste im September 2019 verworfen worden. Die Menschen setzten die Demonstrationen jedoch fort, um unter anderem den Rücktritt der Regierung zu erreichen und eine freie Wahl des Regierungschefs in der Sonderverwaltungszone durchzusetzen.
Link ...jetzt anmelden!
Proteste belasten die Psyche
Seit mehr als einem halben Jahr ist Hongkong Schauplatz andauernder Proteste. Wie Forscher feststellten, leiden die Menschen dort inzwischen vermehrt unter Depression und PTBS.
von Karin Schlott
Seit Juni 2019 gehen hunderttausende Menschen in Hongkong auf die Straße. Bei den Protesten kam es auch zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei. Wie nun Forscher der University of Hong Kong feststellten, leidet unter der Situation zusehends die psychische Gesundheit der Menschen. Die Bewohner der chinesischen Sonderverwaltungszone melden vermehrt Symptome von Depression und Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS).
Neurologen und Psychiater um Michael Y. Ni und Gabriel M. Leung von der University of Hong Kong ermittelten aus den Daten einer zehnjährigen Langzeitstudie, dass 2019 fünfmal mehr Menschen als zuvor eine Depression entwickelten. Wie die Forscher außerdem im Fachjournal »The Lancet« berichten, zeigten die Menschen in Hongkong zirka sechsmal mehr Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung als in den Jahren zuvor. Damit dürfte schätzungsweise einer von fünf Bewohner Hongkongs unter psychischen Belastungen leiden. Das entspricht laut Ni, Leung und ihren Kollegen ungefähr dem psychischen Gesellschaftsbild nach einem bewaffneten Konflikt oder einem terroristischen Anschlag.
32 Prozent der Bevölkerung leiden unter einer PTBS
Die Erkenntnisse basieren auf einer Kohortenstudie, an der seit 2009 regelmäßig 18 000 erwachsene Menschen in Hongkong teilgenommen haben. Die Forscher haben die Daten der Kohortenstudie nun mit den Ergebnissen aus weiteren repräsentativen Umfragen mit weniger Teilnehmern – zwischen ungefähr 1200 und 1700 Bewohnern Hongkongs – verglichen. Sie befragten die Menschen 2019, dann 2017 während der »Regenschirm-Bewegung« sowie zwischen 2009 und 2014. Dabei zeigte sich, dass bis 2014 zirka zwei Prozent der Bevölkerung Anzeichen einer Depression zeigten. Während der »Regenschirm-Bewegung« stieg diese Zahl auf 6,5 Prozent an. 2019 waren es 11 Prozent. Im Fall von PTBS war der Anteil an der Bevölkerung von zwei Prozent im Jahr 2015 auf 32 Prozent im Jahr 2019 gewachsen. In absoluten Zahlen heißt das, ungefähr 1,9 Millionen Menschen in Hongkong zeigen Symptome einer PTBS.
Die Forscher betonen allerdings, dass sie keine Jugendlichen unter 18 Jahren befragt haben. Viele der Demonstranten gehören aber dieser Altersgruppe an. Ni und sein Team gehen daher davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Betroffenen höher ausfällt. Außerdem haben sie nicht explizit die psychische Gesundheit von Polizisten untersucht. Die Wissenschaftler vermuten aber, dass sie ähnlich belastet sind wie die restliche Bevölkerung.
Auslöser für die Proteste in Hongkong war ein Gesetzesentwurf der Regierung, der vorsah, Straftäter in die Volksrepublik China ausliefern zu können. Der Gesetzesvorschlag war auf Grund der Proteste im September 2019 verworfen worden. Die Menschen setzten die Demonstrationen jedoch fort, um unter anderem den Rücktritt der Regierung zu erreichen und eine freie Wahl des Regierungschefs in der Sonderverwaltungszone durchzusetzen.
Link ...jetzt anmelden!
• Schau mal: ziemlich ähnliche Diskussionen in den www.secarts.org-Foren
Die VR China vor großen Herausforderungen
Der XVIII. Parteitag der KP Chinas im November 2012 und die 1. Tagung des XII. Nationalen Volkskongresses der VR China im März 2013 waren wichtige Meilensteine der sozialistischen Entwicklung in China. Sie waren Fo...mehr
Gast
• 15.11.2013
100 Jahre KPCh
FPeregrin • 23.06.2021
FPeregrin • 23.06.2021
4
jW online gestern:
100 Jahre KPCh
Der Beginn des Marsches
Vor 100 Jahren: Gründung der Kommunistischen Partei Chinas
Von CMG Europe
Vor 100 Jahren, im Juli 1921, wurde die Kommunistische Partei Chinas ...mehr
FPeregrin
• 23.06.2021
FPeregrin • 23.06.2021
FPeregrin • 23.06.2021