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•NEUES THEMA27.09.2008, 08:13 Uhr
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Tobias Kriele | ||
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In einer seiner "Reflexionen" verglich Fidel die verheerende Wirkung von "Gustav" mit der einer Atombombe. Kurz bevor sie dem Sturm zum Opfer fiel meldete eine Wetterstation in der Nähe des Städtchens San Cristobal Windgeschwindigkeiten von über 300 km/h. In der noch unvollständigen Schadensbilanz ist von bis zu 80 000 beschädigten Gebäuden die Rede. Die Ernte in der Provinz Pinar del Rio ist schwer geschädigt. Es heißt, westlich von Havanna gäbe es keinen einzigen Hochspannungsmast, der noch aufrecht steht.
Venezuela hilft Kuba und Haiti
Venezuela hat 18 Tonnen Hilfsgüter nach Haiti und Kuba gesandt, um die Länder bei der Bewältigung der Hurrikanschäden zu unterstützen. Haiti beklagt nach dem dritten Tropensturm innerhalb kurzer Zeit über 600 Tote, hauptsächlich durch Überschwemmungen. Unterdessen hat Kubas Regierung das Angebot der USA Hilfe zu leisten, wenn "eine humanitäre Gruppe auf Kuba die betroffenen Gebiete besuchen und die Schäden bewerten" dürfe, zurückgewiesen; Kuba habe Spezialisten, die diese Arbeiten zudem fast abgeschlossen hätten. Wollten die USA wirklich helfen, dann sollten sie die Blockade beenden. Die Kosten für den Wiederaufbau sicherer Häuser bezifferte Fidel Castro auf umgerechnet zehn Milliarden US-Dollar.Im Moment der Katastrophe beweisen sich die Errungenschaften des kubanischen Sozialismus. Das vor zwei Jahren begonnene Programm der energetischen Revolution macht sich positiv bemerkbar. Dank der Dezentralisierung der Stromerzeugung war die Stromversorgung in den meisten bewohnten Gebieten schon nach wenigen Stunden wiederhergestellt. Experten vermuten, dass noch vor drei Jahren die Provinz für mehrere Tage bis Wochen ohne Elektrizität hätte auskommen müssen.
Das perfekte Evakuierungsprogramm hatte dafür gesorgt, dass während der ersten beiden Stürme in Kuba - im Gegensatz zu Haiti und den USA - kein Mensch sein Leben verlor. Keine 48 Stunden nach "Gustav" waren die Aufbauarbeiten in vollem Gange. Angesichts der Bilder der verwüsteten Gebiete eilten Fachkräfte aus den östlichen Provinzen nach Pinar del Rio, wurden Bau- und Hilfsmaterialien eingeflogen. Zwei Dutzend Künstler besuchten spontan die Isla de la Juventud, um dort ein Solidaritätskonzert zu geben.
Die vermutlich Jahre dauernden Aufbauarbeiten waren eben im Gange, als Hurrikan "Ike" die Helfer aus den östlichen Provinzen in Pinar del Rio damit konfrontierte, dass ihre eigenen Heimatorte gleichermaßen bedroht waren. Da sich der Hurrikan erneut auf den Westen zu bewegte, wurden die Aufbauarbeiten gestoppt und versucht, das Hilfsmaterial zu sichern. Am 7. September traf "Ike" im Norden der Provinz Holguin mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h auf kubanisches Territorium. Er brachte enorme Regenfälle mit sich, die noch 72 Stunden nach Passieren des Sturmzentrums anhielten.
Die Kubanische Revolution hatte es im Jahre 1963, nach der Katastrophe des Hurrikans "Flora", zum Programm gemacht, dass jeder Fluss in Kuba durch einen Staudamm zu kontrollieren sei. Über die Jahre dürfte diese Maßnahme tausenden Menschen das Leben gerettet haben, so auch dieses Jahr. Dennoch bleiben die mit den Hurrikans verbundenen Niederschläge und Überschwemmungen ein unberechenbares Risiko.
In Zeiten von Katastrophenwarnungen organisiert die Defensa Civil, die Zivilverteidigung, die Versorgung hunderttausender Personen. In diesen perfekt durchgeführten Maßnahmen zeigte sich, dass das höchste Gut der kubanischen Revolution die Menschen sind. Unter großen Anstrengungen garantiert die Revolution auch beim dritten Wirbelsturm in Folge allen Evakuierten Übernachtung, Mahlzeiten und ärztliche Betreuung.
Auch international war die Solidarität spürbar, die der kubanischen Revolution entgegengebracht wird. Russland schickte umgehend Flugzeuge mit Hilfsgütern, Hilfsangebote und Solidaritätserklärungen kamen u. a. aus Osttimor, Vietnam, China, Bolivien und Venezuela.
Dagegen reagierten die USA mit dem "Angebot", einen Kundschaftertrupp zu senden "um die betroffenen Gebieten zu inspizieren und die Schäden zu begutachten". Erst dann würde Hilfe über internationale Organisationen geleistet. Das Außenministerium wies diese Hilfe zurück. Die Regierung verlangte in einer Erklärung ferner, die USA sollen umgehend die Handelsbeschränkungen aufheben und Kuba den Kauf existentieller Baumaterialien und Lebensmittel ermöglichen.
Naturkatastrophen haben immer auch einen politischen Gehalt. Nicht nur, weil es immer die Ärmsten sind, die unter ihnen am meisten zu leiden haben - siehe Haiti, wo in diesem Jahr Hunderte Menschen ihr Leben in Hurrikans verloren haben. Siehe auch die europäische Berichterstattung über die Hurrikans, in der durchweg die Anstrengungen der kubanischen Revolution zum Schutz der Menschen verschwiegen werden. Darüber hinaus sind sie politisch, weil sich in ihnen für einen kurzen Moment ein Fenster öffnet, durch das ein Schlaglicht auf das ständig von Vernichtung bedrohte Leben fällt, zu dem der Imperialismus einen Großteil der Bevölkerung der so genannten Dritten Welt verurteilt. Brutaler als jeder Hurrikan sind die durch den Imperialismus bestimmten Lebensbedingungen der Mehrheit der Bevölkerung dieses Planeten, denn der Imperialismus ist ein Wirbelsturm, der niemals weiterzieht.
Tobias Kriele, Havanna
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