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•NEUES THEMA24.12.2018, 21:05 Uhr
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• 30j. Krieg: Mars & Merkur
Über die Entstehung der Weltgesellschaft im Konflikt des 30jährigen Krieges schreibt Daniel Bratanovic in der jW vom 22. Dezember u.d.T. Mars und Merkur folgendes:
"Was 1568 als Aufstand der Niederländer gegen die Blutherrschaft des Herzogs Alba, des Statthalters der spanischen Krone, begonnen hatte, war ein halbes Jahrhundert später zu einem Konflikt zweier Weltmächte gereift. Der Krieg, den beide Parteien gegeneinander führten, erstreckte sich über 80 Jahre und endete 1648 gleichzeitig mit dem innerhalb der Grenzen des Heiligen Römischen Reichs ausgetragenen, der schon bald nach Abschluss der Friedensverhandlungen in Münster und in Osnabrück als Dreißigjähriger in die Annalen eingehen sollte. Der Zusammenhang beider Kriege verliert sich leicht im Dickicht der historischen Tatsachen, gerät angesichts der Unübersichtlichkeit der beteiligten Fürsten, Kardinäle, Heerführer, Kriegsunternehmer, der Vielzahl der Schlachten, Belagerungen, Plünderungen mal am einen, mal am anderen Ende des Reichsgebiets schnell aus dem Blick, oder bleibt, weil der Dreißigjährige Krieg hierzulande nicht selten beschwörend als die »Urkatastrophe der Deutschen« gleichsam rein »national« gedeutet wird, außerhalb jeder Betrachtung. / Als der böhmisch-pfälzische Krieg – in dem nach dem Abzug Spinolas der »tolle« Christian von Braunschweig, der angeblich, einem romantischen Ritter gleich, seine Sache aus Liebe zu Elisabeth Stuart betrieb, und der berechnende, auf den eigenen Vorteil bedachte Warlord Ernst von Mansfeld gegen ihren Kontrahenten, den bayerisch-ligistischen Feldherrn, Graf Tilly, kämpften – 1623/24 endete, hatte die Katholische Liga auf ganzer Linie gesiegt. Das protestantische Lager war nunmehr ohne Streitmacht, Habsburg ohne bedrohlichen Widersacher im Reich. Wäre die Angelegenheit eine rein »deutsche« gewesen, eine Fortsetzung der Kriegshandlungen hätte nicht stattgefunden. »Es waren die äußeren Mächte, die dafür sorgten, dass der Krieg im Reich weiter schwelte und bald wieder aufloderte.« / Diese »Internationalität« der militärischen Auseinandersetzungen steht vor dem Hintergrund einer epochalen Entwicklung, die als »Genese der Weltgesellschaft« bezeichnet werden kann und deren »Geburtshelfer« mit Marx gesprochen die »Gewalt« war. Der Dreißigjährige Krieg fällt in »die Epoche der Entstehung einer europäischen Weltgesellschaft durch Welteroberung und Welthandel. Aber diese Welteinheit war unmittelbar eine Spaltung der Welt.« Gegenüber standen sich die Vereinigten Niederlande und Spanien."
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Den ganzen ersten Teil dieses sehr instruktiven Dreiteilers lade ich hier mal hoch.
"Was 1568 als Aufstand der Niederländer gegen die Blutherrschaft des Herzogs Alba, des Statthalters der spanischen Krone, begonnen hatte, war ein halbes Jahrhundert später zu einem Konflikt zweier Weltmächte gereift. Der Krieg, den beide Parteien gegeneinander führten, erstreckte sich über 80 Jahre und endete 1648 gleichzeitig mit dem innerhalb der Grenzen des Heiligen Römischen Reichs ausgetragenen, der schon bald nach Abschluss der Friedensverhandlungen in Münster und in Osnabrück als Dreißigjähriger in die Annalen eingehen sollte. Der Zusammenhang beider Kriege verliert sich leicht im Dickicht der historischen Tatsachen, gerät angesichts der Unübersichtlichkeit der beteiligten Fürsten, Kardinäle, Heerführer, Kriegsunternehmer, der Vielzahl der Schlachten, Belagerungen, Plünderungen mal am einen, mal am anderen Ende des Reichsgebiets schnell aus dem Blick, oder bleibt, weil der Dreißigjährige Krieg hierzulande nicht selten beschwörend als die »Urkatastrophe der Deutschen« gleichsam rein »national« gedeutet wird, außerhalb jeder Betrachtung. / Als der böhmisch-pfälzische Krieg – in dem nach dem Abzug Spinolas der »tolle« Christian von Braunschweig, der angeblich, einem romantischen Ritter gleich, seine Sache aus Liebe zu Elisabeth Stuart betrieb, und der berechnende, auf den eigenen Vorteil bedachte Warlord Ernst von Mansfeld gegen ihren Kontrahenten, den bayerisch-ligistischen Feldherrn, Graf Tilly, kämpften – 1623/24 endete, hatte die Katholische Liga auf ganzer Linie gesiegt. Das protestantische Lager war nunmehr ohne Streitmacht, Habsburg ohne bedrohlichen Widersacher im Reich. Wäre die Angelegenheit eine rein »deutsche« gewesen, eine Fortsetzung der Kriegshandlungen hätte nicht stattgefunden. »Es waren die äußeren Mächte, die dafür sorgten, dass der Krieg im Reich weiter schwelte und bald wieder aufloderte.« / Diese »Internationalität« der militärischen Auseinandersetzungen steht vor dem Hintergrund einer epochalen Entwicklung, die als »Genese der Weltgesellschaft« bezeichnet werden kann und deren »Geburtshelfer« mit Marx gesprochen die »Gewalt« war. Der Dreißigjährige Krieg fällt in »die Epoche der Entstehung einer europäischen Weltgesellschaft durch Welteroberung und Welthandel. Aber diese Welteinheit war unmittelbar eine Spaltung der Welt.« Gegenüber standen sich die Vereinigten Niederlande und Spanien."
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