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•NEUES THEMA21.10.2018, 03:06 Uhr
EDIT: FPeregrin
21.10.2018, 03:07 Uhr
21.10.2018, 03:07 Uhr
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FPeregrin | |
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• Zur Opioid-Krise in den USA
Drogenkrisen gehören zur Geschichte der menschlichen Gesellschaften wie der Klassenkampf. In Europa war eine solche essentiell verbunden mit dem Ende des Mittelalters und dem Beginn der Neuzeit in Renaissance und frühem Barock. Ihr verdanken wir den mittlerweile mehr oder weniger geordneten Umgang mit solchen Alltagsdrogen wie alkoholischen Destillationsprodukten, Tabak, Kaffee und Tee.
Die USA scheinen derzeit eine - in diesem Zuschnitt fraglos kleinere - Opioid-Krise durchzumachen. Hierzu Spektrum schon am 20. Februar:
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Ist natürlich nur ein sehr kleines und niedliches Detail der anhaltenden globalen Drogenkrise am Ende der bürgerlichen Neuzeit (und am Anfang des Zeitalters der beendeten Ausbeutung), deren Beginn man wesentlich mit dem massenhaften Export von Opium durch Großbritannien nach China ab Anfang des 20. Jahrhunderts datieren kann. Soweit.
Die USA scheinen derzeit eine - in diesem Zuschnitt fraglos kleinere - Opioid-Krise durchzumachen. Hierzu Spektrum schon am 20. Februar:
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Ist natürlich nur ein sehr kleines und niedliches Detail der anhaltenden globalen Drogenkrise am Ende der bürgerlichen Neuzeit (und am Anfang des Zeitalters der beendeten Ausbeutung), deren Beginn man wesentlich mit dem massenhaften Export von Opium durch Großbritannien nach China ab Anfang des 20. Jahrhunderts datieren kann. Soweit.
•NEUER BEITRAG21.10.2018, 11:23 Uhr
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secarts | |
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Der Vergleich mit den Opiumkriegen in China ist interessant, auch wenn "Set und Setting" nicht übereinstimmen. Die Krise in den USA ist auch eher eine Pharma-Industrie- denn eine richtige Drogenkrise (im Gegensatz zur Crackschwemme in den 80ern). Doch vergiftet das Kapital eben im Zweifel auch die eigenen Landsleute, wenn es an geeigneten Exportländern (wie im 19. Jahrhundert China) mangelt. Auch nicht neu, schon die Preußen haben die Industrialisierung im ländlichen Raum mit dem großzügigen Bau von Doppelkorn-Fabriken in jedem Kaff begonnen.
Diese jetzige Krise ist hausgemacht, in vollem Bewusstsein um die Konsequenzen. Mit einer Neuheit:
"Am heftigsten trifft es den Nordosten der Vereinigten Staaten, etwa Neuengland, Appalachia und den "Rostgürtel", eine Industrieregion zwischen den Großen Seen und der Ostküste. Die meisten der Abhängigen sind weiße US-Amerikaner, häufig aus der Mittelschicht. Suchtpatienten, die im vergangenen Jahrzehnt anfingen, Heroin zu nehmen, waren zu 90 Prozent weiß...
Paradoxerweise könnten es also ausgerechnet rassistische Stereotype sein, die nichtweiße Amerikaner vor einer Abhängigkeit bewahren. In den letzten Jahren trifft die Epidemie zwar vermehrt auch den schwarzen Teil der Bevölkerung, wie die Gesundheitsbehörde CDC berichtet. Der Missbrauch von rezeptpflichtigen Schmerzkillern wie OxyContin bleibt dennoch ein vorrangig weißes Phänomen: Im Jahr 2015 waren weiße im Vergleich zu schwarzen US-Bürgern doppelt so stark gefährdet, an einer Überdosis dieser Medikamente zu sterben."
Wenn die systemtragenden Schichten selbst total zugedröhnt sind (neben den dämpfenden Opioiden und Opiaten gibt es ja noch die aufputschenden legalen Meth-Amphetamine, die angeblich gegen ADHS eingesetzt werden, etc. pp.), deutet das schon auf einen dekadenten Verfall hin.
By the way, um das substanzhistorisch weiterzuspinnen: die deutschen Alternativen als Massendrogen der "Mittelschichten" sind der Angstlöser und das Schlafmittel: Valiumderivate, Antidepressiva und Barbiturate. Gegen die German Angst braucht es schon stärkste Chemie. Und auch die Opioide kommen gut an:
"Laut Statistiken des Suchtstoffkontrollrats fallen auf jeden Bundesbürger pro Jahr durchschnittlich elf Tage mit Opioid-Nutzung. Damit läge Deutschland hinter den USA und Kanada auf Platz drei weltweit." (beide Zitate aus oben verlinktem Text)
Diese jetzige Krise ist hausgemacht, in vollem Bewusstsein um die Konsequenzen. Mit einer Neuheit:
"Am heftigsten trifft es den Nordosten der Vereinigten Staaten, etwa Neuengland, Appalachia und den "Rostgürtel", eine Industrieregion zwischen den Großen Seen und der Ostküste. Die meisten der Abhängigen sind weiße US-Amerikaner, häufig aus der Mittelschicht. Suchtpatienten, die im vergangenen Jahrzehnt anfingen, Heroin zu nehmen, waren zu 90 Prozent weiß...
Paradoxerweise könnten es also ausgerechnet rassistische Stereotype sein, die nichtweiße Amerikaner vor einer Abhängigkeit bewahren. In den letzten Jahren trifft die Epidemie zwar vermehrt auch den schwarzen Teil der Bevölkerung, wie die Gesundheitsbehörde CDC berichtet. Der Missbrauch von rezeptpflichtigen Schmerzkillern wie OxyContin bleibt dennoch ein vorrangig weißes Phänomen: Im Jahr 2015 waren weiße im Vergleich zu schwarzen US-Bürgern doppelt so stark gefährdet, an einer Überdosis dieser Medikamente zu sterben."
Wenn die systemtragenden Schichten selbst total zugedröhnt sind (neben den dämpfenden Opioiden und Opiaten gibt es ja noch die aufputschenden legalen Meth-Amphetamine, die angeblich gegen ADHS eingesetzt werden, etc. pp.), deutet das schon auf einen dekadenten Verfall hin.
By the way, um das substanzhistorisch weiterzuspinnen: die deutschen Alternativen als Massendrogen der "Mittelschichten" sind der Angstlöser und das Schlafmittel: Valiumderivate, Antidepressiva und Barbiturate. Gegen die German Angst braucht es schon stärkste Chemie. Und auch die Opioide kommen gut an:
"Laut Statistiken des Suchtstoffkontrollrats fallen auf jeden Bundesbürger pro Jahr durchschnittlich elf Tage mit Opioid-Nutzung. Damit läge Deutschland hinter den USA und Kanada auf Platz drei weltweit." (beide Zitate aus oben verlinktem Text)
•NEUER BEITRAG21.10.2018, 13:00 Uhr
EDIT: FPeregrin
21.10.2018, 13:02 Uhr
21.10.2018, 13:02 Uhr
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FPeregrin | |
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Da hast Du mich falsch verstanden - wahrscheinlich habe ich mich nächtlich beim Biere auch unscharf ausgedrückt -, der Vergleich, den ich ziehen wollte war ein anderer: Die m.E. anhaltende allgemeine globale Drogenkrise - die sich konkret aus diversen einzelnen regional und sozial begrenzten Einzelsubstanz-Krisen zusammensetzt und die sicher nicht ganz zufällig etwa mit den britischen Opiumexport nach China beginnt - hat eine Parallele in der europäischen Drogenkrise ab dem Ende des Mittelalters, die - sicher auch nicht zufällig - mit der erleicherten Verfügbarkeit von Branntwein beginnt. Hier gelingt erst mit dem Absolutismus so etwas wie geregelter Umgang mit diesem sowie den neuen Überseedrogen Tabak, Kaffee und Tee.
Analog: Dem Imperialismus wird es nicht möglich sein, die aktuelle globale Drogenkrise zu beenden. Dies wäre der nächsten Gesellschaftsformation vorbehalten.
Ansonsten gebe ich Dir hier selbstverständlich vollkommen recht - durchaus im Sinne meiner obigen Ausführung -: "Wenn die systemtragenden Schichten selbst total zugedröhnt sind (neben den dämpfenden Opioiden und Opiaten gibt es ja noch die aufputschenden legalen Meth-Amphetamine, die angeblich gegen ADHS eingesetzt werden, etc. pp.), deutet das schon auf einen dekadenten Verfall hin." Ganz sicher - und ganz sicher auf beiden Seiten des "Großen Teichs".
Analog: Dem Imperialismus wird es nicht möglich sein, die aktuelle globale Drogenkrise zu beenden. Dies wäre der nächsten Gesellschaftsformation vorbehalten.
Ansonsten gebe ich Dir hier selbstverständlich vollkommen recht - durchaus im Sinne meiner obigen Ausführung -: "Wenn die systemtragenden Schichten selbst total zugedröhnt sind (neben den dämpfenden Opioiden und Opiaten gibt es ja noch die aufputschenden legalen Meth-Amphetamine, die angeblich gegen ADHS eingesetzt werden, etc. pp.), deutet das schon auf einen dekadenten Verfall hin." Ganz sicher - und ganz sicher auf beiden Seiten des "Großen Teichs".
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