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•NEUES THEMA21.09.2018, 20:39 Uhr
EDIT: FPeregrin
05.10.2018, 03:03 Uhr
05.10.2018, 03:03 Uhr
Nutzer / in | |
FPeregrin | |
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"Kaum ein verantwortlicher Politiker – gleich welcher Partei – hat zuvor über diese Folgen der Energiewende nachgedacht. Ebenso wenig hat man die Bevölkerung ausreichend aufgeklärt, was mit der Energiewende auf sie zukommt und warum. Momentan existiert weder ein geordneter Zeitplan noch ein rundes Konzept, wo man welche Art der Energieerzeugung in Deutschland schwerpunktmäßig fördern möchte – etwa Windkraft an den Küsten, Solarenergie weiter im Süden – und wo man es besser lässt, wie man den Strom stabil verteilt und wie man ihn zwischenspeichern könnte, wenn beispielsweise Windräder über den Bedarf hinaus Strom erzeugen. / Es herrscht nicht einmal Einigkeit darüber, bis wann man endlich aus der Kohleverstromung aussteigen möchte – was angesichts des Klimawandels besser früher als später passieren muss – oder welche Flächen für alternative Energieformen absolut tabu sein sollten. All das hinterlässt verunsicherte Menschen, die auf diesem Gebiet der Politik ebenfalls immer weniger vertrauen. Die Energiewende muss also endlich wieder Chefsache werden – und die Doppelmoral beendet werden, wann Abholzungen für Energie gut und wann sie schlecht sind."
So menschenfreundlich dies auch daherkommt - und es fraglos auch gemeint ist -, ist der Ruf nach einer "Chefsache" auch der Ruf nach einem "Chef", sprich nach einer diktatorischen "Lösung", die es zwar im Kapitalismus nicht geben kann, deren Illusion aber ein Movens für eine andere Art bürgerlicher Herrschaftsausübung ist, die der faschistischen Diktatur. Also kann es auch hier - gar nicht im angestammten Terrain des reaktionären Kleinbürgertums - ein ideologisches Einfallstor für dergleichen geben. Augen auf!
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•NEUER BEITRAG06.10.2018, 15:17 Uhr
Nutzer / in | |
Lars | |
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Der Ruf nach dem Chef ist tatsächlich bedenklich. Gleichwohl steckt darin die versteckte Erkenntnis, dass auch diese Frage (Energie) in der bestehenden kapitalistischen Anarchie nicht zu lösen ist, es braucht ein systematisches und planmäßiges Vorgehen. Das fehlt natürlich und deshalb ist der Brexit ein passendes Vergleichsbeispiel.
•NEUER BEITRAG27.10.2018, 22:56 Uhr
Nutzer / in | |
FPeregrin | |
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"Für eine funktionierende Industrienation ist es nicht nur wichtig, dass genug Strom produziert wird; der Strom muss auch 100-prozentig verlässlich produziert werden. Um nicht einen überregionalen Blackout zu riskieren, ist es daher nötig, zu jeder Minute, rund um die Uhr, an allen Tagen im Jahr genügend Strom zu haben. Oder anders gesagt: Wenn unsere regenerativen Energien nur an einem Tag im Jahr nicht genug Strom liefern können, bringt es herzlich wenig, wenn an den anderen 364 Tagen Überproduktionen geliefert werden. [...] Die bisher einzige Form, Strom in deutlichen Margen zu speichern, stellen Pumpspeicherkraftwerke dar. Das sind enorme künstliche oder natürliche Speicherbecken, in die man mit Hilfe von Energie riesige Wassermengen nach oben pumpt. Wenn später dann elektrischer Strom benötigt wird, lässt man das Wasser wieder nach unten fließen und wandelt dadurch die potenzielle Energie mit Hilfe von Turbinen und Generatoren erneut in elektrische Energie um. / Die entscheidenden Fragen der Energiewende also sind: Wie viele Pumpspeicherkraftwerke haben wir? Wie viel Strom kann damit gespeichert werden? Und wie lange kann diese gespeicherte Strommenge eine so genannte Dunkelflaute – also einen Zeitraum, in dem weder Wind weht noch die Sonne scheint – überbrücken? / Schauen wir uns dazu die nüchternen Zahlen an: Im Jahr 2017 hatten wir in Deutschland einen Jahresstromverbrauch von 530 Terawattstunden. Deutschland verfügt über 36 Pumpspeicherkraftwerke, die zusammen gerade mal 0,04 Terawattstunden speichern können. Deutlich mehr wird auch in Zukunft nicht möglich sein auf Grund der geografischen Lage des Landes. / Das heißt: Hätten wir in Deutschland lediglich Wind- und Sonnenenergie zur Verfügung, so würde bereits eine 40-minütige Dunkelflaute ausreichen, um sämtliche Pumpspeicherkraftwerke der Republik leer laufen zu lassen. Danach hätte das Land auf unbestimmte Zeit keinen Strom mehr. Es sei denn natürlich, wir kaufen ihn von unseren europäischen Nachbarn in Form von Kohle- oder Atomstrom. Merkt ja keiner, wenn der Strom aus der Steckdose kommt …"
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•NEUER BEITRAG28.10.2018, 12:35 Uhr
Nutzer / in | |
Lars | |
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Es trifft einen richtigen Punkt. Pumpspeicherkraftwerke sind in Deutschland nicht für relevante Speicherung geeignet. Sie sind nicht nur viel zu Wenige und zu klein, teilweise haben die Eigentümer aufgrund der niedrigen Strompreise Anträge auf Abschaltung gestellt. Kraftwerke darf man auch im deutschen Spätkapitalismus nicht einfach abschalten, um die Versorgung zu gewährleisten muss das bei der Netzagentur angemeldet werden. Die lehnt das ggfls. ab, wodurch der Eigentümer dann Anrecht auf Entschädigung in den erzwungenen Weiterbetrieb hat. Also die einzige bestehende Speichertechnik wird auch noch zurückgefahren... Ach nur zur Vollständigkeit: Von den über 20 Milliarden Euro EEG-Umlage die jährlich über die Stromrechnung umverteilt werden erhalten die Pumpspeicherwerke 0,0Cent. Hier ist keine Förderung vorgesehen.
Soweit zu Pumpspeichern.
Es ist außerdem völlig unrealistisch den gesamten Strom aus den nicht steuerbaren Quellen Sonne und Wind zu produzieren. Die Sonne scheint in Deutschland bei regionalen Unterschieden etwa ein Achtel der Gesamtzeit. Wind ist in manchen Regionen häufiger, aber auch nicht ausreichend. Es bleibt also bildhaft bei dem Versuch Ananas (im Freien!) in Alaska zu züchten...
Es gibt mittlerweile jedoch kleine Entwicklungsschritte in anderen Formen der Stromspreicherung. Vorne dabei ist momentan "Power to gas". Dabei wird der überschüssige Strom in Elektrolyseverfahren in Gas umgewandelt und in das Gasnetz eingeführt. Das Gasnetz hat im Gegensatz zum Stromnetz hohe Speichermöglichkeiten, es ist flexibel und das ist der Ansatz. Das Gas kann natürlich bei Bedarf auch in Strom rückverwandelt werden, es ergibt sich aber momentan in Summe der zwei Umwandlungsprozesse ein Verlust von ca. 50%. Aber besser 50% Verlust als 100%, wenn mangels Aufnahmefähigkeit im Netz das Windrad abgeschaltet wird. Ausreichend ist das alles bei dem Stand nicht und mit dem Beschluss den Energieträger Gas spätestens 2050 in Deutschland zu beenden passt es natürlich auch nicht zusammen.
Soweit zu Pumpspeichern.
Es ist außerdem völlig unrealistisch den gesamten Strom aus den nicht steuerbaren Quellen Sonne und Wind zu produzieren. Die Sonne scheint in Deutschland bei regionalen Unterschieden etwa ein Achtel der Gesamtzeit. Wind ist in manchen Regionen häufiger, aber auch nicht ausreichend. Es bleibt also bildhaft bei dem Versuch Ananas (im Freien!) in Alaska zu züchten...
Es gibt mittlerweile jedoch kleine Entwicklungsschritte in anderen Formen der Stromspreicherung. Vorne dabei ist momentan "Power to gas". Dabei wird der überschüssige Strom in Elektrolyseverfahren in Gas umgewandelt und in das Gasnetz eingeführt. Das Gasnetz hat im Gegensatz zum Stromnetz hohe Speichermöglichkeiten, es ist flexibel und das ist der Ansatz. Das Gas kann natürlich bei Bedarf auch in Strom rückverwandelt werden, es ergibt sich aber momentan in Summe der zwei Umwandlungsprozesse ein Verlust von ca. 50%. Aber besser 50% Verlust als 100%, wenn mangels Aufnahmefähigkeit im Netz das Windrad abgeschaltet wird. Ausreichend ist das alles bei dem Stand nicht und mit dem Beschluss den Energieträger Gas spätestens 2050 in Deutschland zu beenden passt es natürlich auch nicht zusammen.
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