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•NEUES THEMA16.02.2011, 14:14 Uhr
Nutzer / in | |
Rainer | |
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• K. Th. Mar. Nik. Joh. Jac. Phil. Fr. Jos. Sylv. Freih. v. und z. Guttenberg
Warum eigentlich wird Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg derzeit so gedisst in den Medien ? Der Kerl kommt aus den Skandalen ja gar nicht mehr raus , Kunduz-Affäre, Wehrbeauftragten-Affäre, Afghanistan-Familienreise-Affäre, Gorch-Fock-Affräe, nun seine angeblich gefakte Doktorarbeit ... ?!
Ist ne komische Nummer, der Aufstieg Guttenbergs scheint im Kapital vollkommen umstritten zu sein. Wie schätzt ihr das ein ? Wüsste nicht, wo ich das sonst mal fragen könnte !
Ist ne komische Nummer, der Aufstieg Guttenbergs scheint im Kapital vollkommen umstritten zu sein. Wie schätzt ihr das ein ? Wüsste nicht, wo ich das sonst mal fragen könnte !
•NEUER BEITRAG16.02.2011, 21:50 Uhr
Nutzer / in | |
paulina | |
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•NEUER BEITRAG17.02.2011, 13:46 Uhr
EDIT: secarts
17.02.2011, 14:00 Uhr
17.02.2011, 14:00 Uhr
Nutzer / in | |
secarts | |
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Konkret könnte der Auslöser der Querelen die Bundeswehrreform sein. Die Abschaffung der Wehrpflicht und der Aufbau eines stehenden Berufsheeres dürfte kaum eine bürgerliche Konsensentscheidung sein, auch wenn erstaunlich wenig davon öffentlich ausgetragen wird. Das konzentriert sich halt auf die Protagonisten, die vermittelnden Charaktermasken.
In der Tat ist die Frage nach Wehrpflicht vs. Berufsheer eine Kernfrage bürgerlich-demokratischen Verständnisses, und die Ausrichtung auf eine reine Söldner-Angriffsarmee wird Teilen des Kapitals und der politisch umsetzenden Instanzen (SPD, Teile der CDU) nicht schmecken. Der bürgerliche Block aus CDU, CSU und FDP drückt das durch, und das ist eines der Hauptanliegen der Koalition - diskutiert wurde das schon ewig, umgesetzt wird es genau jetzt.
Dem bürgerlichen Block gehen die Gesichter aus, und mit Guttenberg lässt sich wohl noch mehr anfangen. Notfalls auch am Parlament vorbei... (zumindest setzt die geneigte Inszenierung eher auf Stereotype aus Adelspostillen auf BigBrother-Niveau, ein "Held fürs Volk", ein "Krieger", ein "Erfolgs-Alpha-Männchen"... eben Einer, der "notfalls auch mal durchgreift" und "zum anfassen" durch die gemeinen Plebs da ist.)
Und wir? Dass Guttenberg nicht nur ein ausgewachsener Unsympath, sondern auch eine gefährliche, weil antidemokratische Figur ist, ist klar (und die ganzen "Skandale" erhöhen diesen Nimbus der Unantastbarkeit durch demokratische Institutionen nur noch). Aber einstimmen, wenn Teile der Bourgeoisie den Mann angreifen, weil er das macht, was (fast) jeder Politiker mit Doktorgrad gemacht hat, nämlich abschreiben oder gleich ganz durch Ghostwriter zusammenstümpern lassen? Ich denke, dass wir uns den Guttenberg schon vornehmen sollten, aber: mit antimilitaristischen und antifaschistischen Inhalten. Bevor der seine ekelhafte Metamorphose zum neuen FJS abschließen kann und wir die Fresse gar nicht mehr aus den Fernsehern kriegen...

•NEUER BEITRAG17.02.2011, 16:05 Uhr
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Stephan | |
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•NEUER BEITRAG17.02.2011, 21:23 Uhr
Nutzer / in | ||
plk | ||
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die Frage ist wirklich spannend. Der Hinweis auf die Wehrpflicht ist gut. Mir ist noch etwas weiteres aufgefallen. Als die wikileaks-Dokumente veröffentlicht wurden, wurde Guttenberg als Atlantiker dargestellt im Gegensatz zu Westerwelle, der ja auch beispielsweise den Abzug der US-Atomwaffen aus der BRD fordert. Als es dann um den möglichen Abzug aus Afghanistan ging, relativierte Guttenberg auf ziemlich dreiste Art und Weise Westerwelles Abzugsplanungen durch die Aussage, dass er nur von der Sicherheitslage abhängig gemacht werde und welches Datum genannt werde, "Wurscht" sei (wörtlich).
Das ist nun wirklich spekulativ, aber evtl. ist Guttenberg mancher Kapitalfraktion zu atlantisch?
Wobei die "Atlantiker" und "Europäer" im Großen und Ganzen oft gut zusammenarbeiten.
•NEUER BEITRAG18.02.2011, 14:47 Uhr
Nutzer / in | ||
SeppAigner | ||
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Bei Wikipedia steht dazu:
"Guttenberg ist seit 2002 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik[21], der Atlantik-Brücke und des Aspen-Instituts. Seit 2005 ist er Vizepräsident der Südosteuropa-Gesellschaft und Mitglied der Deutsch-Britischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag (Vorsitz von Mitte 2005 – März 2009). Er ist auch Mitglied der Europa-Union Parlamentariergruppe Deutscher Bundestag."
•NEUER BEITRAG20.02.2011, 19:31 Uhr
EDIT: secarts
20.02.2011, 19:43 Uhr
20.02.2011, 19:43 Uhr
Nutzer / in | |
secarts | |
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"Einer von der "Bild am Sonntag" in Auftrag gegebenen Emnid-Studie zufolge wollen nun 47 Prozent der Bundesbürger, dass Guttenberg seinen Doktortitel zurückgibt. Trotzdem sind 58 Prozent der 500 Befragten der Ansicht, dass Guttenberg kein Schwindler sei."
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74 Prozent wollen, dass Guttenberg im Amt bleibt, heißt es im ARD-Deutschlandtrend.
Klingt paradox. Ist es nicht. Mal davon ab, dass BILD/Springer zu den vehementen Guttenberg-Einpeitschern zählen: was sich bei den Guttenberg-Unterstützern sammelt, ist die "moral majority". Die, die schon deswegen zu Guttenberg halten, weil er vom demokratischen Milieu angegriffen wird, und denen es nicht um irgendwelche juristische Fachfragen geht.
Mit Strauß wurde das Gleiche schon mal erfolgreich durchexerziert. Auch diesen und den nächsten Skandal steht der Mann durch, dadurch wächst sogar noch seine "Reputation": der wird, zumindest durch demokratische Institutionen, nicht mehr greifbar.
•NEUER BEITRAG21.02.2011, 00:23 Uhr
Nutzer / in | |
retmarut | |
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Da der Großteil der Bevölkerung den akademischen Zirkus nicht kennt und auf Erläuterungen Dritter (z.B. der BILD) zum Thema angewiesen ist, dürfte klar sein, dass die das nicht nachvollziehen können.
Wenn die BILD hier mit Kategorien wie "Schwindler" kommt, oder wenn Schäuble die offizielle CDU-Position herausgibt, jeder mache mal Fehler, dann wird deutlich, wie hier systematisch bagatellisiert wird.
Fakt ist hingegen, und das ist mittlerweile ja belegt:
Der Gelhaartyp mit dem Adelstitel hat a) sich seinen Doktortitel erschlichen, b) systematisch geistigen Diebstahl betrieben (mittlerweile wurden auf 270 Seiten der Arbeit = 68,7% der Dissertation Plagiate gefunden). Eine Straftat (Falsche Versicherung an Eides Statt, § 156 StGB) liegt in diesem Fall bezeichnenderweise nicht vor, weil die juristische Fakultät der Uni Bayreuth (anders als viele andere Fakultäten bzw. Unis) lediglich eine "ehrenwörtliche Erklärung" bei Abgabe der Dissertation verlangt und keine eidesstattliche Erklärung. Der Mann wusste schon ganz genau, warum er das Ding in Bayreuth gestartet hat, denke ich.
Im Raum steht außerdem, dass er den Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages (den meines Wissens alle Bundestagsfraktionen in Anspruch nehmen können und der der Legislative zuarbeiten soll) für seine private Promotion eingespannt hat. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages jedenfalls hat nachweislich Material zusammengestellt, dass dann auch als Plagiat in der Dissertation auftauchte.
Jetzt liegt es letztlich an der Uni Bayreuth, ob der Doktortitel aberkannt wird oder sie sich in akademischen Kreisen blamieren wollen, weil sie dem CSU-Spezi unbedingt den akademischen Grad erhalten wollen.
Es sei an dieser Stelle übrigens kurz angemerkt, dass Guttenberg ohne akademischen Grad auch kein Volljurist mehr wäre, weil er das zweite Staatsexamen nicht abgeschlossen hat. Also letztlich (1. Staatsexamen allein ist für die Katz) kein abgeschlossenes Studium hätte.
Während also andere jahrelang an der Uni buckeln müssen, dabei in Bayern, BaWü und Niedersachsen auch noch horrende Studiengebühren zahlen müssen, wird dem Herrn Von und Zu ein Dr. jur. summa cum laude geschenkt. - Da kann ich die Empörung schon gut verstehen.
Viel empörender finde ich, dass er als Kriegsminister in Afghanistan einen schmutzigen Krieg gegen die Zivilbevölkerung führen lässt und die Aktivitäten der KSK dort weiterhin deckt.
•NEUER BEITRAG21.02.2011, 00:28 Uhr
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retmarut | |
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•NEUER BEITRAG21.02.2011, 07:33 Uhr
Nutzer / in | |
paulina | |
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•NEUER BEITRAG21.02.2011, 22:18 Uhr
Nutzer / in | |
retmarut | |
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Das muss erst mal jemand hinbekommen!
Ob Guttenberg seinen Ghostwriter verklagen wird?

Vielleicht wird sich jetzt mal zur Plagiatsprüfung die Promotionsarbeit von Kristina Köhler/Schröder zum Thema "Gerechtigkeit als Gleichheit" (Uni Mainz) vorgenommen.

•NEUER BEITRAG23.02.2011, 22:12 Uhr
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retmarut | |
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Bleibt ihm nur die Hoffnung, irgendwo doch noch einen Dr. h.c. geschenkt zu bekommen.
•NEUER BEITRAG24.02.2011, 00:14 Uhr
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retmarut | |
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Titel seines Beitrags: "Man sollte die Fähigkeit der Guttenbergs und ihrer Hintermänner zum strategischen Denken und zur Mobilisierung von Manipulationspotenzial nicht unterschätzen"
Müller: "Ich bin dessen sicher, dass auf Seiten Gutenbergs und seiner politischen Freunde intensiv an den Strategien zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung und der veröffentlichten Meinung gearbeitet wird. Bei einem Kunstprodukt wie Guttenberg sind die Strategien der Meinungsbildung besonders wichtige Stützen des politischen Erfolgs. [...]
Deshalb ist es wichtig, die Menschen um uns herum auf solche Planungen aufmerksam zu machen. Dies rechtzeitig zu tun, ist die beste Methode zur Immunisierung in [sic!] gegen solche Machenschaften.
Es ist auch wichtig zu erklären, wie Teile der Medien einen solchen Menschen wie Guttenberg zum Star machten und wie sie ihn in einer solchen Turbulenz begleiten."
•NEUER BEITRAG24.02.2011, 09:54 Uhr
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SeppAigner | ||
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Bloss ganz nebenbei: Sein Dr-Titel hat nichts mit "Volljurist" zu tun. Das wird man nach dem 2. Staatswexamen (d.h. einem vorhergehenden Referendariat). Das hat G. nicht gemacht und daher kein "Volljurist", weder mit noch ohne Dr-Titel.
•NEUER BEITRAG24.02.2011, 13:23 Uhr
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retmarut | |
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Fakt ist in der causa Guttenberg, dass er lediglich das 1. Staatsexamen absolviert hat und damit Dipl. Jurist (Universität) ist. Damit hat er keine Befähigung fürs Richteramt (kann also weder RA, StA, Notar noch Berufsrichter werden).
Interessantes Detail, das in der Wikipedia zu finden ist:
"Von 1996 bis 2002 gehörte er [Guttenberg] dem Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum AG an, an der die Familie 26,5 Prozent der Stammaktien hielt. Im Jahr 2000 beteiligte sich die Rhön-Klinikum AG an der Stiftung eines Lehrstuhls für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften bei der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth, an der Guttenberg später promovierte. Bis heute zahlt das Unternehmen jährlich mehr als 100.000 EUR an diese Stiftungsprofessur."
Vielleicht kommt mensch so in Deutschland am einfachsten an summa cum laude Abschlüsse.

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