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•NEUES THEMA16.08.2015, 22:06 Uhr
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secarts | |
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• Wird Ai Weiwei bald in sicheren Herkunftsstaat abgeschoben?
Die Stimmung gegen Ai Weiwei kippt, oder, wie die Welt das ausdrückt: er ist nicht der, den man bestellt hat. Bemerkenswert boshafter Artikel zum antichinesischen "Eisbären Knut" in Springers Blatt:
Das große Ai-Weiwei-Missverständnis
Ai Weiwei ist jetzt in Deutschland. Er ist unser liebster Protestkünstler, er macht Fotos von allem, und alle wollen Selfies mit ihm. Doch irgendetwas läuft da schief. Geschichte einer Entfremdung.
[...] Man freut sich über Ai Weiweis Ankunft in Deutschland, denn man dürstet nach Systemkritik, auch wenn es in diesem Fall gar nicht ums eigene System geht, sondern um das ganz andere System eines fernen und fremden Staates, ein System, dessen komplizierte Strukturen und rätselhafte Verwandlungen man nicht durchschaut. Und weil systemkritische Künstler auch beim Mittagessen nicht aufhören, systemkritische Künstler zu sein, posten jetzt Kultur-Boys auf Facebook Fotos aus der Suppenküche, wo "der Meister" sein Pho verzehrt, und Paare machen an der roten Ampel Selfies mit "unserem Idol".
Ai Weiwei ist ein knuffiges Idol, eine politische Version des Eisbären Knut, wegen dem die Völker der Welt zum letzten Mal auf diese Stadt schauten. Wer ihn sieht, der will ihn berühren, und wer ihn berührt, auf den geht ein kleiner Teil seiner Dissidenz über, ein Teil des Mutes und der Einsamkeit, die ihm die dreimonatige Haft und das vierjährige Hausarrest in Peking abverlangten. Ganz wie sich Ai Weiweis Sammler mit jedem meterhohen Baum aus Sumpfholz auch ein Stück seiner Standfestigkeit aneignen. Man spürt das, wenn Christian Boros in einer Fernsehdokumentation mit kaum verstecktem Stolz erzählt, wie der damals noch eher unbekannte Künstler im April 2011, kurz nach dem Ankauf der Skulptur, verhaftet wurde – was ihn zum Weltstar machte und seine Arbeit nicht nur ökonomisch, sondern auch politisch aufwertete. Sammlerglück.[...] Link ...jetzt anmelden! [ externer link Link ...jetzt anmelden!
Der Artikel lohnt in Gänze. Es ließe sich hintanfügen, dass auch Ai Weiweis erster und bester Förderer in der BRD, nämlich Hans Olaf Henkel, gerade keine good vibrations hat. Und der Keller des Pfefferbergs war zwar sehr teuer (ungefähr die Summe, wegen der Ai Weiwei in China wegen Steuerbetrugs unter milden Hausarrest gestellt wurde, doch das ist sicher nur Zufall), ist aber mit Schemeln alleine nicht gefüllt. Der Kunstmarkt kennt kein Pardon und vor allem nichts, was drei Tage alt ist.
Zumindest scheint Ais Integration als Vorzeigeasylant und Tanzbär im Propagandazirkus nicht reibungslos zu klappen. Vielleicht hat er sich auch seiner Ahnen besonnen (oder ein anderes Angebot, das man nicht ablehnen kann, angenommen). Ais Vater, Ai Qing, war immerhin Weggefährte von Lu Xun, selbst revolutionärer Schriftsteller. Er, wie auch sein ebenfalls schriftstellerisch tätiger Bruder, sind in der VR China gut bekannt und wohlgelitten. Blut ist ja bekanntlich dicker als Wasser.
Mit seiner Selbstvermarktung als Opfer des Systems hat er mit Nonsens Geld gescheffelt, insbesondere im deutschsprachigen Raum. Skrupelloser Geschäftsmann bleibt er, egal, wie er sich im "Exil" gibt. Auch wenn es der deutschen Bourgeoisie natürlich von Herzen zu wünschen ist, auf eine billige Produktkopie hereingefallen zu sein.
Ais wirklich ausgesprochen wirres Interview mit der Zeit gibt es hier: Link ...jetzt anmelden! [ externer link Link ...jetzt anmelden!
Das große Ai-Weiwei-Missverständnis
Ai Weiwei ist jetzt in Deutschland. Er ist unser liebster Protestkünstler, er macht Fotos von allem, und alle wollen Selfies mit ihm. Doch irgendetwas läuft da schief. Geschichte einer Entfremdung.
[...] Man freut sich über Ai Weiweis Ankunft in Deutschland, denn man dürstet nach Systemkritik, auch wenn es in diesem Fall gar nicht ums eigene System geht, sondern um das ganz andere System eines fernen und fremden Staates, ein System, dessen komplizierte Strukturen und rätselhafte Verwandlungen man nicht durchschaut. Und weil systemkritische Künstler auch beim Mittagessen nicht aufhören, systemkritische Künstler zu sein, posten jetzt Kultur-Boys auf Facebook Fotos aus der Suppenküche, wo "der Meister" sein Pho verzehrt, und Paare machen an der roten Ampel Selfies mit "unserem Idol".
Ai Weiwei ist ein knuffiges Idol, eine politische Version des Eisbären Knut, wegen dem die Völker der Welt zum letzten Mal auf diese Stadt schauten. Wer ihn sieht, der will ihn berühren, und wer ihn berührt, auf den geht ein kleiner Teil seiner Dissidenz über, ein Teil des Mutes und der Einsamkeit, die ihm die dreimonatige Haft und das vierjährige Hausarrest in Peking abverlangten. Ganz wie sich Ai Weiweis Sammler mit jedem meterhohen Baum aus Sumpfholz auch ein Stück seiner Standfestigkeit aneignen. Man spürt das, wenn Christian Boros in einer Fernsehdokumentation mit kaum verstecktem Stolz erzählt, wie der damals noch eher unbekannte Künstler im April 2011, kurz nach dem Ankauf der Skulptur, verhaftet wurde – was ihn zum Weltstar machte und seine Arbeit nicht nur ökonomisch, sondern auch politisch aufwertete. Sammlerglück.[...] Link ...jetzt anmelden! [ externer link Link ...jetzt anmelden!
Der Artikel lohnt in Gänze. Es ließe sich hintanfügen, dass auch Ai Weiweis erster und bester Förderer in der BRD, nämlich Hans Olaf Henkel, gerade keine good vibrations hat. Und der Keller des Pfefferbergs war zwar sehr teuer (ungefähr die Summe, wegen der Ai Weiwei in China wegen Steuerbetrugs unter milden Hausarrest gestellt wurde, doch das ist sicher nur Zufall), ist aber mit Schemeln alleine nicht gefüllt. Der Kunstmarkt kennt kein Pardon und vor allem nichts, was drei Tage alt ist.
Zumindest scheint Ais Integration als Vorzeigeasylant und Tanzbär im Propagandazirkus nicht reibungslos zu klappen. Vielleicht hat er sich auch seiner Ahnen besonnen (oder ein anderes Angebot, das man nicht ablehnen kann, angenommen). Ais Vater, Ai Qing, war immerhin Weggefährte von Lu Xun, selbst revolutionärer Schriftsteller. Er, wie auch sein ebenfalls schriftstellerisch tätiger Bruder, sind in der VR China gut bekannt und wohlgelitten. Blut ist ja bekanntlich dicker als Wasser.
Mit seiner Selbstvermarktung als Opfer des Systems hat er mit Nonsens Geld gescheffelt, insbesondere im deutschsprachigen Raum. Skrupelloser Geschäftsmann bleibt er, egal, wie er sich im "Exil" gibt. Auch wenn es der deutschen Bourgeoisie natürlich von Herzen zu wünschen ist, auf eine billige Produktkopie hereingefallen zu sein.
Ais wirklich ausgesprochen wirres Interview mit der Zeit gibt es hier: Link ...jetzt anmelden! [ externer link Link ...jetzt anmelden!
•NEUER BEITRAG19.08.2015, 22:11 Uhr
Nutzer / in | |
mmp1994 | |
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• Hier gibt's was extra: mehr Debatten aus den www.secarts.org-Foren
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Gut, daß die FIR darüber berichtet - ist ja wirklich so gut wie nicht bekannt.
