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unofficial world wide web avantgarde
NEUES THEMA02.06.2014, 10:54 Uhr
EDIT: joe123
02.06.2014, 10:56 Uhr
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joe123

• Wer ermordete Stepan Bandera? Weils in das eh überfrachtete Referat "Der deutsche Militarismus nach 1945" auf der jüngsten Hauptfeindkonferenz beim besten Willen nicht mehr reinpasste, aber doch zu interessant ist:

Die sowjetischen Militärrichter Arkadi Poltorak und Jewgeni Saizew haben in ihrer exzellenten Broschüre "Nürnberg mahnt!" (Moskau o.J., ca. 1959) eine etwas andere Auffassung über die Hintergründe der Ermordung Stepan Banderas im Jahr 1959 kundgetan, als ich bisher vernahm und, durch solche scheinbaren Bescheidwisser wie den KGB-Agenten Pawel Sudoplatow oder den konkret-Autor Erich Späther befördert, kursierend wähne. Ich hole aber vor meiner SPEKTAKULÄREN Entdeckung zwei Absätze lang aus, worum es bei dieser delikaten Affäre ungefääähr geht.

Unbestritten ist: Der ukrainische Faschistenführer und vorauseilend eifrige Sowjet- und Judenmörder Bandera war trotz kleinerer Zerwürfnisse mit den deutschen Nazis, die ihm 1941 keine "unabhängige Ukraine" zugestehen wollten, an der Seite der Deutschen in die Sowjetukraine einmarschiert und organisierte auch 1944 den "Abwehrkampf" gegen die anrollende Rote Armee. (Schon weniger bekannt ist, dass militärische und polizeiliche Aktionen gegen die UPA-Armee in der Ukraine bis 1950, gegen den politischen Dachverband OUN sogar bis 1955 anhielten.) Bandera flüchtete 1946 nach München, von wo aus er die ukrainischen Nationalisten weiter organisierte – natürlich mit besten Verbindungen zu diversen deutschen Stellen. 1959 wird Bandera ermordet – angeblich vom KGB, der ihn so lang krampfig gesucht haben soll. Zumindest wird in München ein Attentäter verurteilt, der bekennt, im Auftrag des KGB gehandelt zu haben, und der KGB-Mann Sudoplatow bestätigt das in seinen Memoiren. Komisch allerdings ist die ausgesprochene Milde der Verurteilung und der peinliche Umstand, dass der gerichtlich festgestellte Mörder Banderas ein paar Jahre später in Südafrika auftaucht und dort geheimdienstliche Gefälligkeiten für die Imperialisten verrichtet.

Also da geht offensichtlich irgendwas noch nicht ganz zusammen. Mit diesen paar Fakten ist einfach noch nicht viel erklärt. Und weiter als bis zu moralischer Empörung darüber, dass der Massenmörder Bandera nach 1945 von den Westdeutschen gedeckt wurde, und bis zur Genugtuung, dass der KGB schließlich doch das gerechte Urteil der überfallenen Völker ausführte, scheint noch kaum ein Antifaschist oder Sowjetfreund gekommen zu sein. Dabei gehört nicht viel Fleiß dazu, einen seit 1960 publiken Aspekt einzuführen, der die Sache doch in ein noch ganz anderes Licht taucht und nebenbei 1. die These vom ukrainischen Nationalismus als einer reinen Kopf- und Ausgeburt der deutsch-imperialistischen Volksgruppenpolitik, 2. die äußerste Perfidie des deutschen Imperialismus auch gegenüber seinen faschistischen Verbündeten zu verifizieren geeignet ist.

Poltorak/Saizew behaupten nämlich, dass gewiss kein anderer als der umtriebige langjährige Bundestagsabgeordnete Theodor Oberländer Stepan Bandera "zum Abschuss freigegeben" habe.

Bühne frei für Poltorak/Saizew, S.229 ff.:
NEUER BEITRAG02.06.2014, 11:26 Uhr
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joe123

Wer ermordete Stepan Bandera? (Für die, die es kurz mögen, hier der Auszug in aller Kürze. Wer die Hierarchie, in der die Banderas als Helfershelfer der Oberländers fungieren, genauer dargelegt und plausibilisiert kriegen mag, kriegt unten das ganze Kapitel über Oberländer.)

Als der politische Skandal, den die Enthüllung dieser Verbrechen [Oberländers] auslöste, nicht mehr gedämmt werden konnte, versuchte Theodor Oberländer am 30. September 1959, sich auf einer Pressekonferenz reinzuwaschen. Natürlich konnte er nicht in Abrede stellen, daß er der politische Leiter des Bataillons "Nachtigall" war. Deshalb erklärte er, er habe von dem "gesetzwidrigen" Vorgehen der Soldaten des Bataillons nichts gewußt. Über die Aktionen der "Nachtigall" könnten andere Personen, vor allem Bandera, aussagen.

Kurz danach, es war im Oktober 1959, fand man Bandera, den Anführer der ukrainischen Nationalisten des "Nachtigall"-Bataillons und Oberländers Helfershelfer bei der Organisierung der Lwower Blutbäder, tot auf. Vorher hatte Oberländer ein längeres Gespräch mit Bandera gehabt, dessen Inhalt unbekannt blieb. Dann fand man die Leiche Banderas im Treppenaufgang eines Hauses in der Kreittmayrstraße. Es ist bekannt, daß er nach der Zusammenkunft mit Oberländer ständig um sein Leben besorgt war. Später hieß es, er habe "Selbstmord" begangen. Die Münchener Polizei leitete wider Willen Erhebungen ein. Nach einigen Tagen "beschwichtigte" Amtmann Schmitt die Öffentlichkeit, die die Wahrheit wissen wollte: "Es wird schwierig sein, Schuldige zu ermitteln. Sie sind höchstwahrscheinlich in Kreisen zu suchen, an die die Kriminalpolizei normalerweise gar nicht herankommt."

Viel klarer äußerte sich die "Süddeutsche Zeitung", als sie feststellte, Gehilfen sehr einflußreicher Personen hätten Bandera mit Gift aus dem Wege geräumt.
NEUER BEITRAG02.06.2014, 11:26 Uhr
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joe123

Wer ermordete Stepan Bandera? Poltorak/Saizew, Nürnberg mahnt!, S. 229 ff.:


"IN MEINER REGIERUNG IST KEIN REVANCHIST …"

Es war in der Zeit, als das geknechtete Europa von Gauleitern und Kollaborationisten regiert wurde. Deutschland traf Vorbereitungen zum Überfall auf die UdSSR. Im Zuge dieser Vorbereitungen stellte die deutsche Abwehr auch ein Diversionsbataillon für den Einsatz in die UdSSR auf. Dem Bataillon gehörten ukrainische Nationalisten an, die aus der Sowjetunion emigriert waren und von den Nazis ausgehalten wurden. Unter ihnen befand sich der ukrainische Emigrantenhäuptling Bandera, der durch seine Greueltaten in ukrainischen Städten und Dörfern zur Zeit der deutschen Besetzung bekannt wurde. Das Bataillon führte den Namen "Nachtigall".
Dr. Paul Leverkuehn, ein berüchtigter Geheimagent, ehemaliger deutscher Resident im Iran und in der Türkei und dann Bundestagsabgeordneter der Adenauer-Partei, veröffentlichte im Jahre 1957 in Frankfurt am Main ein Buch mit dem Titel "Der geheime Nachrichtendienst der deutschen Wehrmacht im Kriege". Leverkuehn schreibt, das Bataillon "Nachtigall", das später in ein Regiment mit dem gleichen Namen umgewandelt wurde, habe aus ukrainischen Nationalisten bestanden und sei von Deutschen befehligt worden. In der Nacht vom 29. zum 30. Juni 1941 fiel das Bataillon in Lwow ein, wo es sich "besonders auszeichnete". Was versteht der hitlerische Geheimagent und spätere CDU-Abgeordnete im Bundestag, Leverkuehn, darunter? Die Antwort darauf finden wir im Buch des amerikanischen Historikers A. Dallin "German Rule in Russia 1941-1945", das 1957 in London erschien. Dallin schreibt: "ln den folgenden Tagen des Chaos wurde es klar, daß die Bandera-Leute, darunter Angehörige des Bataillons 'Nachtigall', bei der Durchführung von Säuberungen und Pogromen außergewöhnliche Initiative an den Tag legten." Diese "Initiative" werden die Einwohner von Lwow niemals vergessen! Die Banditen fielen in die Stadt ein und massakrierten die Bevölkerung. Zuerst vernichteten sie die sowjetischen Funktionäre und Juden, die in Lwow geblieben waren. Am 4. Juli 1941 kam die polnische Intelligenz an die Reihe. In der Nähe der Kadettenstraße wurden dreißig namhafte Wissenschaftler und Kulturschaffende erschossen, darunter Professor Kasimir BarteI, der ehemalige Ministerpräsident Polens, Professor Wladimir Krukowski und Professor Roman Rencki, die Schriftstellerin Halina Górska und der bekannte Rechtsanwalt Dr. Allerhand. Die Witwe Professor BarteIs sagte später aus: "Es ist eine Tatsache, daß die Wissenschaftler von Lwow von den deutschen Faschisten – und zwar von den Angehörigen des sogenannten Bataillons 'Nachtigall', in den ersten Tagen ihres Einfalls in Lwow ermordet wurden... Die Faschisten waren bemüht, meinen Mann als Quisling zu gewinnen. Als ihnen das nicht gelang, wurde auch er beseitigt."
Prof. Filip Friedmann von der Columbia University New York, der 1941 in Polen lebte, beschreibt in einer Broschüre "Die Vernichtung der Lwower Juden" die Greueltaten des "Nachtigall"-Bataillons. Wir zitieren: "Im Raum von Lwow haben die Deutschen alle Grausamkeits- und Mordrekorde geschlagen. Zwei bis drei Tage nach dem Pogrom begann in der Stadt eine neue Aktion. Etwa zweitausend Juden wurden in den Hof des Hauses Nr. 59 auf der Pelczynskastraße zusammengetrieben und gräßlich gefoltert. 1400 Menschen, die die Qualen überstanden, wurden in den Belorogorsker Wald vor Lwow gebracht und erschossen." Diese grauenhaften Verbrechen wurden auf Befehl des politischen Leiters des Bataillons, des Erznazisten und Spions, Doktor der Agrar- und der Staatswissenschaften Professor Theodor Oberländer begangen.
Als der politische Skandal, den die Enthüllung dieser Verbrechen auslöste, nicht mehr gedämmt werden konnte, versuchte Theodor Oberländer am 30. September 1959, sich auf einer Pressekonferenz reinzuwaschen. Natürlich konnte er nicht in Abrede stellen, daß er der politische Leiter des Bataillons "Nachtigall" war. Deshalb erklärte er, er habe von dem "gesetzwidrigen" Vorgehen der Soldaten des Bataillons nichts gewußt. Über die Aktionen der "Nachtigall" könnten andere Personen, vor allem Bandera, aussagen.
Kurz danach, es war im Oktober 1959, fand man Bandera, den Anführer der ukrainischen Nationalisten des "Nachtigall"-Bataillons und Oberländers Helfershelfer bei der Organisierung der Lwower Blutbäder, tot auf. Vorher hatte Oberländer ein längeres Gespräch mit Bandera gehabt, dessen Inhalt unbekannt blieb. Dann fand man die Leiche Banderas im Treppenaufgang eines Hauses in der Kreittmayrstraße. Es ist bekannt, daß er nach der Zusammenkunft mit Oberländer ständig um sein Leben besorgt war. Später hieß es, er habe "Selbstmord" begangen. Die Münchener Polizei leitete wider Willen Erhebungen ein. Nach einigen Tagen "beschwichtigte" Amtmann Schmitt die Öffentlichkeit, die die Wahrheit wissen wollte: "Es wird schwierig sein, Schuldige zu ermitteln. Sie sind höchstwahrscheinlich in Kreisen zu suchen, an die die Kriminalpolizei normalerweise gar nicht herankommt."
Viel klarer äußerte sich die "Süddeutsche Zeitung", als sie feststellte, Gehilfen sehr einflußreicher Personen hätten Bandera mit Gift aus dem Wege geräumt. Gemessen an den infernalischen Verbrechen Oberländers ist der Fall Bandera ein Tropfen im Meer. Im Frühjahr 1945 fiel den sowjetischen Truppen auf dem Gut Dirksens in Oberschlesien ein Archiv des Auswärtigen Amtes in die Hände. Unter den Akten befand sich ein Dokument, das jetzt unter "USSR 218" im Archiv des Nürnberger Militärgerichtshofes aufbewahrt wird. Es enthält einen Bericht an das Auswärtige Amt, aufgesetzt und unterzeichnet von Oberländer im Herbst 1941. Der Stempel auf dem Formular lautet: "Abwehr II bei Heeresgruppe Süd". Aus diesem Dokument geht hervor, daß Oberländer die gesamte Diversionstätigkeit der Wehrmacht am Südabschnitt der sowjetisch-deutschen Front leitete.
Oberländer ist aber nicht nur Spion, er ist auch "Wissenschaftler", nämlich Doktor der Agrarwissenschaften. In dieser Eigenschaft hat er die Nürnberger Prozeßmaterialien noch um ein anderes Dokument bereichert, nämlich einen Akt, der dem Internationalen Militärgerichtshof als Beweis für die grausame Ausbeutung der besetzten sowjetischen Gebiete durch die HitIerfaschisten vorgelegt wurde. Es ist ein Bericht Oberländers vom 28. Oktober 1941 mit der Überschrift: "Voraussetzungen für die Sicherung des Nachschubs und die Gewinnung höchster Ernährungsüberschüsse in der Ukraine". Diese "Studie" zeigt mit äußerster Klarheit, was das für "Voraussetzungen" waren und wozu der Verfasser des Dokuments fähig ist. Wir zitieren: "Es geht darum, aus diesen besetzten Gebieten die höchsten Ernährungsüberschüsse für die deutsche Wirtschaft herauszupressen." (S. 7.) "Gewiß muß die Bevölkerung jede Übertretung unserer Gesetze fürchten ..." (S. 3.) "Wird der Widerstand allgemein, so ist zu einer wirksamen Bekämpfung ... viel Polizei und Truppen notwendig ..." (S. 7.) "In der erbarmungslosen Vernichtung der Partisanen als Volksschädlinge liegt der Erfolg ..." (S. 2.)
Das waren die "Voraussetzungen" Professor Oberländers für die "Gewinnung höchster Ernährungsüberschüsse" in der Ukraine, bei der die Nazis mit ungeheurer Grausamkeit vorgingen und die Zehntausende unschuldige Menschen, darunter Kinder und Greise, mit dem LebeIl bezahlen mußten.
Damit erschöpfte sich Oberländers "wissenschaftliche Tätigkeit" nicht. A. Dallin berichtet in seinem oben zitierten Buch über eine Unterredung, die er mit Oberländer, Schiller und Markert hatte: "Im Auftrag des Abwehr-Generals Lahousen" (des Stellvertreters Canaris', des Chefs der Abwehr) "stellten im Mai 1941 drei Sachverständige für sowjetische Angelegenheiten, nämlich Otto Schiller, ein führender Fachmann, Theodor Oberländer, Professor der Nationalökonomie, und Werner Markert, Sekretär der Osteuropa-Gesellschaft, den Plan der zukünftigen Agrarpolitik" (in den besetzten Sowjetgebieten) "auf. Seine Autoren versicherten, ihr Projekt hatte eine allmähliche Auflösung der Kollektivwirtschaften zum Ziel." (Dallin, S.324)
Oberstleutnant Thomas Hinkel, amerikanischer Untersuchungsrichter auf dem Nürnberger Prozeß, verhörte am 5. Oktober 1945 Alfred Rosenberg im Zusammenhang mit diesem "Plan". Rosenberg sagte aus, er habe Oberländer gekannt, dieser habe ihm wiederholt Meldungen gemacht, darunter auch über den genannten Plan. Rosenberg erklärte ferner, der Entwurf Oberländers, Schillers und Markerts sei dem berüchtigten "Agrarerlaß" zugrunde gelegt worden, den Hitler am 15. Februar 1942 für die besetzten Sowjetgebiete ausgegeben hatte und der die Einführung von Sklavenarbeit für sowjetische Bauern vorsah und sie dem Elend preisgab. Aus all dem geht klar hervor, welche "Verdienste" sich der Herr Bundesminister Oberländer seinerzeit um die Wissenschaft erworben hatte.
Oberländers Laufbahn ist reich an scharfen Kurven. Im Herbst 1941 wurde er zum Kommandeur des Sonderbataillons "Bergmann" ernannt, das aus Kriegsgefangenen bestand, die man auf den Truppenübungsplätzen "Neuhammer" ausgebildet hatte. Das Bataillon sollte die "neue Ordnung" stützen, Polizeifunktionen im rückwärtigen Heeresgebiet ausüben und Repressalien gegen Partisanen und Zivilbevölkerung durchführen.
Während des Rückzugs des Bataillons "Bergmann" sprengte Oberländer mit mehreren SS-Leuten in der Station Timaschewskaja einen Wasserturm, auf dem sich mehrere Arbeiter befanden, die Reparaturen ausführten.
Über diese und andere Verbrechen Oberländers sagten ehemalige Angehörige des "Bergmann"-Bataillons aus – Aleskerow, Okropiridse, Muchaschawria und andere Augenzeugen. Nach dem Krieg fand man das Tagebuch Otto Bräutigams, eines Freundes und Gesinnungsgenossen Oberländers, der im Dezember 1942 gleichfalls im Kaukasus war. Wir zitieren eine Aufzeichnung aus diesem Tagebuch: "In Naltschik traf ich Prof. Dr. Oberländer, der als Hauptmann die Gruppe Bergmann führt, die sich aus ausgesuchten Kaukasiern zusammensetzt, die für Spezialaufgaben im Gebirge eingesetzt werden sollten, wie z. B. Aufwiegelung der Stämme und dergleichen. Vorerst wurden sie aber rein militärisch verwandt und hatten dabei schwere Verluste, ehe sie zu ihren eigenen Aufgaben kamen." Ende 1942, als Oberländer und seine "ausgesuchten kaukasischen Nachtigallen" Fersengeld zahlen mußten, fühlten sich die Hitlerfaschisten nicht mehr so wohl wie im Juni 1941.
Aus den Archivdokumenten geht hervor, daß Oberländer später das Hinterland der unsicheren Front vorzog. Von 1943 bis knapp vor Kriegsende leitet er das Schulungslager der Wlassow-Leute, der Heimatverräter, in Dabendorf bei Berlin. Gegen Ende des Krieges, als die Lage an der sowjetisch-deutschen Front brenzlig wurde, zog es Oberländer, diesen "Fachmann für Ostfragen", nach dem Westen. Als letztes versah er das Amt eines Kriegsberichterstatters im SS-Regiment "Kurt Eggers". In SS-Uniform kommt er 1945 in amerikanische Gefangenschaft. Noch 5 Minuten vor Torschluß, als das Dritte Reich bereits in den letzten Zügen lag, zeigte Oberländer abermals seine gräßliche Raubtierfratze.
Die Einwohner von Holesovice, einem Stadtbezirk von Prag, können sich genau an die Ereignisse des 5. und 6. Mai 1945 erinnern. Die Prager Bevölkerung hatte sich gegen die Deutschen erhoben; Die 4. Kompanie des 305. Volkssturmbataillons, dessen Kommando der "Kriegsberichterstatter" Hauptmann Oberländer übernommen hatte, schoß mit fanatischer Wut aus Fenstern und Deckungen auf die fast unbewaffneten Aufständischen und friedlichen Stadtbewohner. Etwa zweitausend Prager fielen dem Massaker zum Opfer. Vom Gefühl der "getanen Pflicht" erfüllt, ergab sich Oberländer den Amerikanern. Die Gefangenschaft dauerte jedoch nicht lange, im Jahre 1946 kehrte Oberländer heim. Bald trat er wieder ins politische Leben und ging an die Aufstellung revanchistischer Landsmannschaften. Im Jahre 1950 wurde Oberländer Staatssekretär für Flüchtlingsfragen in Bayern und im Jahre 1953 "Bundesvertriebenenminister". In diesen Stellungen leistete Oberländer den Landsmannschaften unter der Leitung seiner ehemaligeIl Komplicen, die ihm einst bei der Aufstellung der Fünften Kolonnen in den osteuropäischen Ländern geholfen hatten, jede erdenkliche Unterstützung, darunter auch finanzielle. Minister Oberländer tritt als Ideologe jener Kreise auf, die ihre gierigen Blicke von neuem gen Osten wenden.
"Wir sind angetreten, um den deutschen Osten wieder zu gewinnen", sagte Oberländer. "Weder Kriege noch Millionen von Toten, noch Hunger haben das deutsche Volk unterkriegen können. So werden Ost- und Westdeutschland zusammen eines Tages wieder das Kernstück eines vereinten Europas bilden."
Der Kriegsverbrecher Oberländer wurde nicht abgeurteilt, sondern er wurde Bundesminister für Angelegenheiten der Flüchtlinge und Kriegsgeschädigten. Als solcher bestimmte er über das Schicksal von mehr als acht Millionen Deutschen oder 17 Prozent der westdeutschen Bevölkerung. Würde man ihnen normale Arbeits- und Lebensbedingungen sichern, so könnten sie sich in den Arbeitsprozeß eingliedern und wie alle anderen Bürger ein geregeltes Leben führen. In der DDR ist das schon längst der Fall. In der Bundesrepublik beraubt man diese Menschen der Möglichkeit, ein normales Leben zu führen. Auf diese Weise schürt man die Unzufriedenheit von Millionen Flüchtlingen, um sie in die Arme des Revanchismus zu treiben. Darauf hatte sich das Ministerium Oberländers spezialisiert. Was soll aber aus diesen Menschen werden? Die Antwort gibt Oberländer in seinem Buch "Die Überwindung der deutschen Not", in dem es heißt: "Die Geschädigten werden in der Zukunft Bausteine für den Frieden oder Dynamit sein." Vor die Wahl gestellt: "Frieden oder Dynamit?" zögert Oberländer keinen Augenblick. Er hat sich längst für Dynamit, genauer gesagt, für Atom- und Wasserstoffbomben entschieden, denn das entspricht seiner Vergangenheit, seinen Anschauungen, seinem Geschmack, seinen Gewohnheiten, seinem ganzen Wesen. Kein Wunder, wenn unter seinem Patronat die revanchistischen Verbände der Heimatvertriebenen und die Landsmannschaften wie Pilze nach dem Regen aus dem Boden schossen.
Bundeskanzler Adenauer behauptete in einem Schreiben an N. S. Chrustschow: "...in meiner Regierung ist kein Revanchist, ich würde niemals in ihr einen Minister dulden, der Revanchist ist ... Sie wissen, daß ich immer ein absoluter Gegner des Nationalsozialismus war ..."
Wie erklärt es sich aber, daß Adenauer soviel Mühe aufwandte, um Oberländer in seiner Regierung zu behalten? Freilich, die Mühe war vergebens. Die Weltöffentlichkeit war empört, als sie von den Schandtaten des Kriegsverbrechers erfuhr, der in Bonn einen Ministerposten einnahm.
Unter dem Druck der öffentlichen Meinung begann Adenauer zu manövrieren. Zuerst versuchte er, die Sache zu vertuschen. Als die Entrüstung der Völker anschwoll, sah er sich gezwungen, Oberländer für längere Zeit zu "beurlauben", mit anderen Worten, ihn seines Amtes zu entheben.
Oberländer ist in den "Ruhestand" überführt worden. Aber wie viele Oberländer bekleiden immer noch hohe Posten im Bonner Staatsapparat? Wie viele Hitlerfaschisten leiten bis auf den heutigen Tag Bonner Kanzleien?
Oberländers Fall ist typisch. An seinem Beispiel haben sich die Völker überzeugt, wie viel die öffentliche Meinung erreichen kann, wenn sie organisiert und geschlossen für Frieden und Demokratie, gegen Faschismus und Krieg auftritt.
NEUER BEITRAG02.06.2014, 11:32 Uhr
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joe123

Wer ermordete Stepan Bandera? Erlaubt letzten Kommentar von meiner Seite: Damit ist nichts belegt oder widerlegt, auch nicht, dass der KGB die Ermordung Banderas veranlasst haben könnte. Aber die Koinzidenz von Oberländerskandal und Bandera-Attentat nun völlig aus dieser Nachkriegsgeschichte des ukrainischen Nationalismus rauszulassen, während politische Gerichtsurteile aus München 1960 und Nachwendememoiren von irgendwelchen unklaren KGB-Agenten als die großen Quellen der Gewissheit fungieren dürfen, hielte ich doch mindestens für grob fahrlässig.
NEUER BEITRAG08.06.2014, 11:52 Uhr
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mischa

Wer ermordete Stepan Bandera? Als Ergänzung der SPIEGEL 49/1961

Bart ab
BONN

Der Bundeskanzler selbst fällte die

Entscheidung. Zwei Tage bevor

Konrad Adenauer zu John F. Kennedy nach Amerika flog, wurde er gefragt, ob man jetzt den Mörder des ukrainischen Exil-Politikers Stefan Bandera* vorstellen solle, um aller Welt zu beweisen, "daß die Sowjets bei der Beseitigung ihrer politischen Gegner vor keinem Mittel zurückschrecken" (Formulierung vom Bundesnachrichtendienst des Generals a.D. Gehlen).

Der Kanzler hatte nichts dagegen, und so wurden am vorletzten Wochenende in der westdeutschen Presse Bruchstücke der Vorgänge jenes 15. Oktober 1959 veröffentlicht, an dem Bandera im Treppenhaus des Münchner Anwesens Kreittmayrstraße 7 zusammenbrach und nach wenigen Minuten starb.

Die ganze Wahrheit wurde bis heute geheimgehalten. Sie stammt von einem 30jährigen Mann, der fast zwei Jahre nach Banderas Tod, am 8. August 1961, mit seiner Ehefrau in der S-Bahn von Ost- nach Westberlin gekommen war und dort amerikanischen Dienststellen seine haarsträubende Geschichte erzählte: Er sei Banderas Mörder und habe zwei Jahre davor auch schon den ukrainischen Exilpolitiker Lew Rebet umgebracht, ebenfalls in München.

Als Mordwaffe, so berichtete der Flüchtling, habe ein neuartiges Instrument gedient: eine Röhre, aus der dem Opfer eine gasförmige Substanz ins Gesicht geblasen werde, die nach einigen Augenblicken für kurze Zeit die Atmungsorgane lähme, gerade so lange, bis das Opfer erstickt sei. Schon nach zehn Minuten seien keinerlei Spuren dieses unbekannten Giftes mehr nachzuweisen.

Die Amerikaner waren gegenüber solcher Selbstbezichtigung skeptisch. Der geständnisfreudige Flüchtling wurde an deutsche Stellen weitergereicht; Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt haben seitdem zusammen mit der Münchner Polizei soweit möglich alle Aussagen überprüft. Nach einigen Wochen waren sie sicher, daß ihnen der Mann aus dem Osten keinen Bären aufgebunden hatte.

Bogdan Nikolajewitsch Staschynski, 30 Jahre alt, gab beispielsweise an, zwecks Tötung Lew Rebets sei er im Oktober 1957 als Herr Draeger aus Essen und im Oktober 1959, zur Ermordung Banderas, als Herr Budeit aus Dortmund in zwei Münchner Hotels abgestiegen. Tatsächlich fanden sich Hotel-Meldezettel mit den beiden Namen.

Dreimal, so diktierte Staschynski weiter ins Protokoll, habe er 1959 versucht, die Haustür Kreittmayrstraße 7 zu öffnen, um an Bandera heranzukommen. Zweimal seien ihm dabei Teile vom Bart des Hausschlüssels abgebrochen und in der Tür steckengeblieben. Jetzt, zwei Jahre später, fanden sich diese Teile noch. Sie waren in den Schloßmechanismus gefallen.

Außerdem, sagte Staschynski den deutschen Beamten, sei er bei der Tat gesehen worden. Als sich Bandera, mit Paketen beladen, im Treppenhaus abgemüht habe, seinen Wohnungsschlüssel ins Schloß zu stecken, sei er, Staschynski, die Treppe heruntergekommen und habe gefragt, ob er behilflich sein könne.

Bandera habe sich halb zu ihm umgedreht. In diesem Augenblick habe er aus seiner Spritzpistole, die er in der rechten Hand unter einer Zeitung verborgen hatte, das Gift in Banderas Gesicht geblasen, mit der linken Hand eine Phiole mit Gegengift in einem Taschentuch zerdrückt, es sich selbst unter die Nase gehalten und sei dann ruhig weitergegangen, ohne abzuwarten, ob Bandera Wirkung zeige.

Eine Frau, die mit seinem Opfer kurz zuvor im Treppenhaus ein paar Worte gewechselt habe, müsse ihn, freilich nur von hinten, gesehen haben.

Jetzt, zwei Jahre nach der Tat, bestätigte die Frau, damals einem harmlos aussehenden jungen Mann begegnet zu sein, ein Umstand, den sie 1959 nicht angegeben hatte, als sie nach "verdächtigen Personen" gefragt worden war.

Die beiden Morde hat Staschynski überdies nur nebenher begangen. Hauptberuflich war er Instrukteur und Kurier, der Agenten in Westeuropa zu besuchen hatte. Die Zugriffe, die den westlichen Stellen nach Staschynskis Aussagen möglich wurden, bestätigen, daß auch die Erzählungen des Überläufers über seine Hauptarbeit keinesfalls erfunden sind.

Staschynski, im ukrainischen Dorf Borschtschewize zu Hause, war Ende 1950 als Student gemeinsam mit Kommilitonen wegen Schwarzfahrens auf der Sowjet-Eisenbahn festgenommen worden. Sein Vater und seine Schwester waren den Behörden als sowjetfeindliche Elemente bekannt, freilich ohne deswegen belangt worden zu sein.

Der junge Mann wurde vor die Wahl gestellt, sich entweder wegen Fahrgeldhinterziehung und womöglich noch wegen Nichtanzeige konterrevolutionärer Umtriebe bestrafen zu lassen oder aber künftig als V-Mann für den Staatssicherheitsdienst zu arbeiten.

1949 war der ukrainische Sowjetschriftsteller Jaroslaw Galan, der unter Ödem Namen "Wolodymyr Rosowiza" als antikirchlicher Propagandist bekannt geworden war, ermordet worden. Erster Auftrag für Staschynski: den Attentäter aufzuspüren und ihn der Sowjetmacht auszuliefern.

Schwarzfahrer Staschynski erledigte den -Auftrag, und nach dieser Bewährungsprobe wurde er von 1952 bis 1954 in Kiew für 'nachrichtendienstlichen Westeinsatz geschult. Er lernte Deutsch, und von Juli bis Oktober 1954 tat er sich im polnisch besetzten pommerschen Stargard um.

Ende 1954 zog in Berlin-Karlshorst ein junger Pommernflüchtling namens Josef Lehmann aus Stargard zu, der ein schweres Schicksal hinter sich hatte: Vater gefallen, Mutter bei Kriegsende umgekommen. Niemand wunderte sich, daß Vollwaise Josef Lehmann, der neun Jahre unter polnischer Herrschaft hatte leben müssen und farbig von Stargard zu erzählen wußte, Deutsch nur mit slawischem Akzent sprechen konnte.

Bald fand der Heimatvertriebene Lehmann Arbeit als Stanzer in einem volkseigenen Betrieb in Chemnitz, und Ende 1955 hatte er auch den slawischen Akzent nahezu verloren. Anfang 1956 zog er nach, Ostberlin, und nun endlich war Staschynskis Ausbildung abgeschlossen. Mit allerlei Papieren ausgestattet, bereiste er Westdeutschland und Westeuropa, überbrachte Agentennachrichten, leerte "tote Briefkästen", wurde in der Schorfheide bei Berlin auch im Gebrauch der neuartigen Spritzpistole unterwiesen und brachte damit 1957 Lew Rebet und 1959 Stefan Bandera um.

Schon 1957 hatte er als Josef Lehmann in Ostberlin beim Tanze ein deutsches Mädchen kennen- und liebengelernt, und als er 1959, nach der Ermordung Banderas, mit einem Sowjetpaß auf den Namen Krylow nach Moskau zum Rapport fuhr, schockierte Bogdan Nikolajewitsch Staschynski seine Oberen mit einer ganz ungewöhnlichen Bitte: Er wolle die Deutsche ehelichen.

Staatssicherheitsdienst-Chef Schelepin ließ sich von dem jungen Helden den Mordhergang berichten und gab sich generös. Im- März 1960 durfte Pommernflüchtling Josef Lehmann seine Braut in Ostberlin heiraten und ließ sich auch noch katholisch trauen.

Zwei Monate später übersiedelte das junge Paar, nun als Krylow und Krylowa, nach Moskau. Mit Westeinsätzen sei es erst einmal genug, hörte Bogdan Nikolajewitsch Staschynski von seinen Oberen, er sei nun Geheimnisträger und müsse etwa fünf bis sieben Jahre in Moskau bleiben.

Nach und nach offenbarte Bogdan Nikolajewitsch seiner Frau immer mehr Details seiner - früheren Reisen nach Westdeutschland, und - als er gar von den beiden Morden erzählte, packte sie Entsetzen. Beim Wanzensuchen in der ehelichen Wohnung entdeckte der Gatte überdies ein verstecktes Mikrophon und begann Schlimmes - zu fürchten. Schon Ende 1960 stand beider Entschluß fest: So rasch wie möglich wollten sie nach Westen fliehen.

Frau Staschynski war inzwischen guter Hoffnung. Im Januar 1961 reiste sie zwecks Entbindung nach Ostberlin, Bogdan mußte in Moskau bleiben: Im März wurde ein Junge, Peter, geboren, der aber nach vier Monaten starb.

Zum Begräbnis durfte Vater Bogdan nach - Berlin. Gleich nach der Beerdigung stieg er zusammen mit seiner Frau in ein Taxi, fuhr zum S-Bahnhof Friedrichstraße, rumpelte in der S-Bahn nach Westberlin und erzählte den skeptischen Amerikanern seine Story.

Ende September hatten Bundesanwaltschaft, Bundeskriminalamt und Münchner Polizei Staschynskis Geschichte soweit Wie möglich überprüft und hielten sie für glaubhaft. Alsbald drängten die Amerikaner, den Fall nun auch propagandistisch nach besten Kräften auszuschlachten.

Indes, keine deutsche Stelle mochte zunächst mitmachen: Die Bundesanwaltschaft hatte juristische Bedenken, ein laufendes Strafverfahren derart publik zu machen, ehe Anklage erhoben war. Einen Bundesjustizminister, der' die Frage hätte entscheiden können, gab es wegen der Bonner Koalitionsverhandlungen noch nicht, und auch die Bürokratie des Bundesinnenministeriums wollte sich während des Interregnums in dieser kitzligen Sache nicht exponieren. Anregung an die zuständigen US-Stellen: Man möge den Fall doch in der amerikanischen Presse hochspielen.

Ehe noch irgendein Entschluß gefaßt war, handelten die Sowjets, die ahnten, was alles herauskommen würde, falls der Überläufer Staschynski auspacke.

Am 13. Oktober präsentierte das Presseamt beim Ministerpräsidenten der DDR in einer Pressekonferenz einen angeblichen Agenten des Bundesnachrichtendienstes namens Stefan Lippolz. Dieser Lippolz behauptete, ein Mitarbeiter des Generals Gehlen: habe ihn aufgefordert, "Bandera gewaltsam zu beseitigen. Dabei übergab er mir ein weißes Pulver, mit dem Bandera vergiftet werden sollte". Allerdings: "Ich war jedoch nicht in der Lage, diesen Auftrag durchzuführen."

Aber Weihnachten 1959 habe ihm ein Ukrainer namens Dmitrij- Miskiw, der Zugang zum Speiseraum der Bandera -Leute hatte, gestanden, "daß er auf Veranlassung des Gehlen-Geheimdienstes: Stefan Bandera ermordete". Dieser Miskiw sei inzwischen ebenfalls tot. Motiv für Gehlens angebliche Mordlust: "Trotz aller Bemühungen lehnte Bandera eine Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst Gehlen ab, weil er für den englischen Geheimdienst arbeitete."

Die westdeutschen Stellen konnten sich nach dieser Räuberpistole immer noch nicht entschließen, ihren richtigen Bandera-Mörder mit der Giftspritze zu präsentieren. Die Bundesanwaltschaft regte zunächst eine psychiatrische Untersuchung des jungen Mannes an, der auf seine Vernehmungsbeamten einen außerordentlich sympathischen Eindruck machte. Erst als Konrad Adenauer, von Interessenten gedrängt, am Freitag vorletzter Woche unmittelbar vor seiner Amerikareise Weisung gab, wurde der Fall endlich publik gemacht.

Vom Ergebnis der gerichtlichen Voruntersuchung, die der Untersuchungsrichter bei dem Bundesgerichtshof auf Antrag der Bundesanwaltschaft eröffnet hat, hängt es ab, ob gegen Staschynski Anklage erhoben wird.

Dem Bogdan Nikolajewitsch Staschynski wurde inzwischen offenbar, daß seine Moskauer Vorgesetzten ihn mindestens in einem Punkt beschwindelt haben. Er war seinerzeit mit Pillen versehen worden, deren Genuß ihn, so hieß es, ebenfalls gegen die Giftstoffe seiner Spritzpistole immunisieren sollte, weshalb er sie vor seinen Mordanschlägen einzunehmen habe.

Westdeutsche Chemiker haben eine dieser Pillen analysiert und kamen darauf, daß sie keineswegs immunisiert. Wirkliche Wirkung: Wer sie nimmt, verliert alle Hemmungen und wird so mutig, daß er vor nichts mehr zurückschreckt.

* Stefan Bandera, 1908 geboren, kämpfte, nachdem 1921 die Westukraine an Polen gefallen war, als Partisan in der Untergrundorganisation OUN gegen die Polen, wurde 1934 wegen Anstiftung zum Mord am polnischen Innenminister Pieracki zum Tode verurteilt, zu lebenslangem Zuchthaus begnadigt und 1939 von den Deutschen in Warschau befreit. 1941 rief er in Lernberg beim deutschen Einmarsch einen "Ukrainischen Staat" aus, wanderte bald darauf ins KZ, sollte 1944 ukrainische Anti-Sowjet-Kräfte mobilisieren und tauchte nach dem Krieg in Bayern unter, wo er unter dem Decknamen Popel antibolschewistische Emigranten aus der Ukraine organisierte.
NEUER BEITRAG08.06.2014, 11:56 Uhr
Nutzer / in
mischa

Wer ermordete Stepan Bandera? Möglicherweise von Interesse das Buch "Wie viel kostet es, die Heimat zu verraten?"
Д. П. Прохоров: Сколько стоит продать родину?, Санкт Петербур&#10-
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; Москва 2005, ISBN 5-7654-4469-5.
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