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•NEUES THEMA31.10.2015, 16:06 Uhr
EDIT: FPeregrin
31.10.2015, 16:12 Uhr
31.10.2015, 16:12 Uhr
Nutzer / in | |
FPeregrin | |
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• 'Sie kennen die Bedeutung von Revolutionären besser als wir'
In Ausblick auf den 98. Geburtstag von Kurt Gossweiler am 5. November bringt die Seite kommunisten-online heute ein Gespräch von Arnold Schölzel mit Kurt Gossweiler aus der jW vom 3. November 2007 über die Ursachen für die Niederlage des Sozialismus, die Gründe für die Ablehnung seiner Ansichten und über seinen Wandel vom Faschismus- zum Revisionismusforscher.
Wichtig erscheint mir Folgendes über die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte: "Als Marxisten-Leninisten wissen wir, daß nicht Männer die Geschichte machen, sondern daß die Geschichte eine Geschichte von Klassenkämpfen ist. Historische Persönlichkeiten können nur als Repräsentanten von Klassen oder Schichten der Gesellschaft geschichtswirksam werden, nicht als Einzelpersönlichkeiten. Deshalb kann der Untergang des Sozialismus in der Sowjetunion und in Osteuropa weder einem Stalin noch einem Chruschtschow noch einem Gorbatschow als Einzelperson zur Last gelegt werden. Um die Rolle zu erklären, die sie spielten, muß man herausfinden, die Interessen welcher Klasse oder Schicht sie vertraten, welche gesellschaftliche Strömung sie verkörperten. Aber man muß auch noch etwas anderes beachten. Am 5. März 1953, ich arbeitete damals noch im Parteiapparat, starb Stalin. Während der Trauerkundgebung in Berlin hörte ich nicht nur einmal die fast verzweifelte Frage: Was soll denn nun werden? Wie wird es weitergehen? Ich dachte damals und sagte es auch: Wie kann ein Marxist nur so fragen? Es werden andere an seine Stelle treten. Ich stellte aber bald fest, daß ich unrecht hatte. / Mir war noch nicht klar, daß die Rolle der Persönlichkeit im Sozialismus um vieles bedeutender ist als im Kapitalismus. Kein Politiker kann den Kapitalismus Schritt für Schritt in Sozialismus überführen. Im Sozialismus ist aber der Weg der Unterminierung der gesellschaftlichen Ordnung mittels einer Politik des Klassenverrats möglich, wurde von Chruschtschow begonnen und von Gorbatschow vollendet. Die Erklärung lautet: Der Kapitalismus ist ein sich selbst regulierendes System, der Sozialismus ist in Theorie und Praxis eine Wissenschaft, und seine Politiker müssen wissenschaftlich an seinen Aufbau herangehen. Anders gesagt: Der Kapitalismus entsteht und entwickelt sich spontan, der Sozialismus entsteht bewußt und organisiert. Von seinen Führungspersönlichkeiten hängt wesentlich mehr ab als im Kapitalismus, und das heißt auch, daß imperialistische Politiker wesentlich mehr Einflußmöglichkeiten auf den Sozialismus haben als umgekehrt. Das sozialistische System kann durch Agenten und durch Korruption paralysiert und zerstört werden, das kapitalistische nur durch den Kampf der Massen. Die Bourgeoisie kennt diese Bedeutung revolutionärer Persönlichkeiten offensichtlich besser als wir. Die Planung von Morden an besonders populären, unbestechlichen Führern der kommunistischen Parteien und der antiimperialistischen Bewegungen gehört zum Alltagsgeschäft der Geheimdienste ebenso wie die Zersetzung revolutionärer oder antiimperialistischer Bewegungen von innen. Daher die große Hoffnung auf das Ableben populärer Revolutionäre und darauf, auf die Wahl des Nachfolgers Einfluß zu nehmen."
Das ganze Interview hier:
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Wichtig erscheint mir Folgendes über die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte: "Als Marxisten-Leninisten wissen wir, daß nicht Männer die Geschichte machen, sondern daß die Geschichte eine Geschichte von Klassenkämpfen ist. Historische Persönlichkeiten können nur als Repräsentanten von Klassen oder Schichten der Gesellschaft geschichtswirksam werden, nicht als Einzelpersönlichkeiten. Deshalb kann der Untergang des Sozialismus in der Sowjetunion und in Osteuropa weder einem Stalin noch einem Chruschtschow noch einem Gorbatschow als Einzelperson zur Last gelegt werden. Um die Rolle zu erklären, die sie spielten, muß man herausfinden, die Interessen welcher Klasse oder Schicht sie vertraten, welche gesellschaftliche Strömung sie verkörperten. Aber man muß auch noch etwas anderes beachten. Am 5. März 1953, ich arbeitete damals noch im Parteiapparat, starb Stalin. Während der Trauerkundgebung in Berlin hörte ich nicht nur einmal die fast verzweifelte Frage: Was soll denn nun werden? Wie wird es weitergehen? Ich dachte damals und sagte es auch: Wie kann ein Marxist nur so fragen? Es werden andere an seine Stelle treten. Ich stellte aber bald fest, daß ich unrecht hatte. / Mir war noch nicht klar, daß die Rolle der Persönlichkeit im Sozialismus um vieles bedeutender ist als im Kapitalismus. Kein Politiker kann den Kapitalismus Schritt für Schritt in Sozialismus überführen. Im Sozialismus ist aber der Weg der Unterminierung der gesellschaftlichen Ordnung mittels einer Politik des Klassenverrats möglich, wurde von Chruschtschow begonnen und von Gorbatschow vollendet. Die Erklärung lautet: Der Kapitalismus ist ein sich selbst regulierendes System, der Sozialismus ist in Theorie und Praxis eine Wissenschaft, und seine Politiker müssen wissenschaftlich an seinen Aufbau herangehen. Anders gesagt: Der Kapitalismus entsteht und entwickelt sich spontan, der Sozialismus entsteht bewußt und organisiert. Von seinen Führungspersönlichkeiten hängt wesentlich mehr ab als im Kapitalismus, und das heißt auch, daß imperialistische Politiker wesentlich mehr Einflußmöglichkeiten auf den Sozialismus haben als umgekehrt. Das sozialistische System kann durch Agenten und durch Korruption paralysiert und zerstört werden, das kapitalistische nur durch den Kampf der Massen. Die Bourgeoisie kennt diese Bedeutung revolutionärer Persönlichkeiten offensichtlich besser als wir. Die Planung von Morden an besonders populären, unbestechlichen Führern der kommunistischen Parteien und der antiimperialistischen Bewegungen gehört zum Alltagsgeschäft der Geheimdienste ebenso wie die Zersetzung revolutionärer oder antiimperialistischer Bewegungen von innen. Daher die große Hoffnung auf das Ableben populärer Revolutionäre und darauf, auf die Wahl des Nachfolgers Einfluß zu nehmen."
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•NEUER BEITRAG02.11.2015, 16:27 Uhr
Nutzer / in | |
mischa | |
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"...Sind wir also einmal geschlagen, so haben wir nichts anderes zu tun, als wieder von vorn anzufangen. Und die wahrscheinlich nur sehr kurze Ruhepause, die uns zwischen dem Schluß des ersten und dem Anfang des zweiten Aktes der Bewegung vergönnt ist, gibt uns zum Glück die Zeit für ein sehr notwendiges Stück Arbeit: für die Untersuchung der Ursachen, die unweigerlich sowohl zu der letzten Erhebung wie zu ihrem Mißlingen führten; Ursachen, die nicht in den zufälligen Bestrebungen, Talenten, Fehlern, Irrtümern oder Verrätereien einiger Führer zu suchen sind, sondern in dem allgemeinen gesellschaftlichen Zustand und in den Lebensbedingungen einer jeden, von Erschütterungen betroffenen Nation. Daß die plötzlichen Bewegungen des Februar und März 1848 nicht das Werk Einzelner waren, sondern der spontane, unwiderstehliche Ausdruck nationaler Bedürfnisse, die mehr oder weniger klar verstanden, aber sehr deutlich empfunden werden von einer ganzen Anzahl von Klassen in allen Ländern - das ist eine allgemein anerkannte Tatsache; wenn man aber nach den Ursachen der Erfolge der Konterrevolution forscht, so erhält man von allen Seiten die bequeme Antwort, Herr X oder Bürger Y habe das Volk "verraten". Diese Antwort mag zutreffen oder auch nicht, je nach den Umständen, aber unter keinen Umständen erklärt sie auch nur das Geringste, ja sie macht nicht einmal verständlich, wie es kam, daß das "Volk" sich derart verraten ließ. Und wie jämmerlich sind die Aussichten einer politischen Partei, deren ganzes politisches Inventar in der Kenntnis der einen Tatsache besteht, daß dem Bürger Soundso nicht zu trauen ist."
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•NEUER BEITRAG02.11.2015, 19:02 Uhr
Nutzer / in | |
MARFA | |
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•NEUER BEITRAG02.11.2015, 19:41 Uhr
Nutzer / in | |
secarts | |
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Gossweiler begründet in dem Zitat, warum im Sozialismus seiner Meinung nach gerade andere Kriterien gelten. Die Frage wäre, ob das zutreffend oder ausreichend ist. Zumindest die Problemstellung, dass bis 1953, um beim Beispiel UdSSR zu bleiben, - trotz wissenschaftlicher Arbeitsweise der Führung - augenscheinlich keine geeigneten Nachfolger gefunden oder herangezogen werden konnten, lässt sich mit diesem etwas dichotomischen Schema nämlich nicht klären.
Vermutlich ist es auch im Sozialismus, zumal seiner frühesten Phase, ein dialektisches Wechselspiel zwischen Persönlichkeit und gesellschaftlichen Triebkräften. Verwissenschaftlichung der politischen Arbeit setzt schließlich auch breitestmögliche Kenntnis ihrer Gesetzmäßigkeiten voraus. Dass wir uns auch dort in einem langen, ja langwierigen Annäherungsprozess befinden, will sicher niemand bezweifeln :)
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