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•NEUES THEMA30.03.2015, 23:15 Uhr
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• Ludwig Erhard und die "formierte Gesellschaft"
Sehr lesenswerter Artikel auf der junge Welt-Themaseite von morgen:
Formierte Gesellschaft
Vor 50 Jahren wollte Ludwig Erhard die Deutschen (in der BRD) erneut zu »großer Willenseinheit« zusammenschließen. Nutznießer war die wiedererstarkte westdeutsche Industrie
Am 31. März 1965 schaffte Ludwig Erhard die Klassengesellschaft ab – und schuf etwas Neues. Doch kaum einer nahm Notiz von diesem unerhörten Vorgang. Und die, die es taten, mochten der Sache keine besondere Bedeutung abgewinnen. Dabei waren die Sätze, die der Kanzler in der Düsseldorfer Messehalle sprach, unmissverständlich, überdeutlich. Es war das revolutionäre Verdienst seiner CDU, das Erhard auf deren 13. Parteitag beschwor: »Als nach dem Zusammenbruch Deutschlands die Union gegründet wurde, sahen wir (...) die Hauptaufgabe der Partei darin, den unseligen Klassengegensatz zu überwinden. Diese Aufgabe haben wir gelöst.« Für diese titanenhafte Leistung spendeten die Delegierten sich und ihrem »Volkskanzler« Applaus. Das Protokoll notiert an dieser Stelle »Beifall«.
Aber was war das Neue, das Schöpferische? »Die deutsche Gesellschaft von heute ist keine Klassengesellschaft mehr. (...) Diese Gesellschaft von heute ist keine Gesellschaft von kämpfenden Gruppen mehr. Sie ist immer mehr im Begriff, Form zu gewinnen, das heißt, sich zu formieren. (...) Mehr denn je bedarf unsere Gesellschaft übergreifender politischer Willensträger und Willensentscheidungen. (...) Die Union, meine Freunde, ist heute als der ständige Appell an unser Volk zu begreifen, sich zu einer großen Willenseinheit zusammenzuschließen.« Erneuter Beifall, das gefiel.
An eine »große Willenseinheit« konnten sich die Parteitagsteilnehmer nämlich gut erinnern. Nicht wenige hatten einmal einer anderen Partei angehört, und der Krieg, begonnen von einem anderen »Volkskanzler«, lag erst zwei Jahrzehnte zurück. Doch wieder standen schwere Prüfungen bevor, auf die Erhard die Deutschen vorbereitete: »Die großen Fragen, die wir im Innern und nach außen zu lösen haben, können nicht nach den Sonderinteressen der einzelnen Gruppen beantwortet werden. Es sind Fragen, die die ganze Nation angehen. Nation verstehen wir in diesem Bezuge nicht mehr im Sinne eines überholten Nationalismus; wir verstehen die Nation in der Perspektive der sozialen, wirtschaftlichen und geistigen Entwicklung als eine ›Formierte Gesellschaft‹.«
Das also war es: »Die Formierte Gesellschaft« – eine zur Willenseinheit zusammengeschweißte moderne Nation...
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Formierte Gesellschaft
Vor 50 Jahren wollte Ludwig Erhard die Deutschen (in der BRD) erneut zu »großer Willenseinheit« zusammenschließen. Nutznießer war die wiedererstarkte westdeutsche Industrie
Am 31. März 1965 schaffte Ludwig Erhard die Klassengesellschaft ab – und schuf etwas Neues. Doch kaum einer nahm Notiz von diesem unerhörten Vorgang. Und die, die es taten, mochten der Sache keine besondere Bedeutung abgewinnen. Dabei waren die Sätze, die der Kanzler in der Düsseldorfer Messehalle sprach, unmissverständlich, überdeutlich. Es war das revolutionäre Verdienst seiner CDU, das Erhard auf deren 13. Parteitag beschwor: »Als nach dem Zusammenbruch Deutschlands die Union gegründet wurde, sahen wir (...) die Hauptaufgabe der Partei darin, den unseligen Klassengegensatz zu überwinden. Diese Aufgabe haben wir gelöst.« Für diese titanenhafte Leistung spendeten die Delegierten sich und ihrem »Volkskanzler« Applaus. Das Protokoll notiert an dieser Stelle »Beifall«.
Aber was war das Neue, das Schöpferische? »Die deutsche Gesellschaft von heute ist keine Klassengesellschaft mehr. (...) Diese Gesellschaft von heute ist keine Gesellschaft von kämpfenden Gruppen mehr. Sie ist immer mehr im Begriff, Form zu gewinnen, das heißt, sich zu formieren. (...) Mehr denn je bedarf unsere Gesellschaft übergreifender politischer Willensträger und Willensentscheidungen. (...) Die Union, meine Freunde, ist heute als der ständige Appell an unser Volk zu begreifen, sich zu einer großen Willenseinheit zusammenzuschließen.« Erneuter Beifall, das gefiel.
An eine »große Willenseinheit« konnten sich die Parteitagsteilnehmer nämlich gut erinnern. Nicht wenige hatten einmal einer anderen Partei angehört, und der Krieg, begonnen von einem anderen »Volkskanzler«, lag erst zwei Jahrzehnte zurück. Doch wieder standen schwere Prüfungen bevor, auf die Erhard die Deutschen vorbereitete: »Die großen Fragen, die wir im Innern und nach außen zu lösen haben, können nicht nach den Sonderinteressen der einzelnen Gruppen beantwortet werden. Es sind Fragen, die die ganze Nation angehen. Nation verstehen wir in diesem Bezuge nicht mehr im Sinne eines überholten Nationalismus; wir verstehen die Nation in der Perspektive der sozialen, wirtschaftlichen und geistigen Entwicklung als eine ›Formierte Gesellschaft‹.«
Das also war es: »Die Formierte Gesellschaft« – eine zur Willenseinheit zusammengeschweißte moderne Nation...
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