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•NEUES THEMA24.01.2015, 16:38 Uhr
EDIT: FPeregrin
24.01.2015, 19:20 Uhr
24.01.2015, 19:20 Uhr
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FPeregrin | |
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• Italien: kommunistischer Neugründungsprozeß
Zum kommunistischen Neugründungsprozeß in Italien brachte die UZ gestern ein Interview mit Fausto Sorini (PdCI > PCdI). Über die Situation in Italien hinaus verallgemeinert bedeutsam scheint mir folgender Satz zu sein:
"In der Rifondazione Comunista waren alle kulturellen Strömungen der Linken dabei; ein eklektisches Sammelsurium aus allem und dem Gegenteil von allem, das sich am Ende aufgelöst hat in Dutzende von Gruppen und Miniparteien, ohne Einfluss und im Krieg miteinander. Diese Erfahrung lehrt uns, dass sich eine solide, beständige KP nicht aufbauen lässt ohne ein Minimum von politischer, ideologischer Homogenität hinsichtlich der Grundfragen."
Es besteht eben ein fundamentaler Unterschied zwischen einer KP und einer pluralen Sammlungspartei. Daraus folgt m.E. zweierlei:
A) Man kann wohl als Kommunist in einer pluralen Sammlungspartei aktiv sein, nicht aber als "pluraler Sammler" in einer KP.
B) Die politische Arbeit von Kommunisten innerhalb einer pluralen Sammlungspartei kann den Kampf um die Einheit der Kommunisten nicht ersetzen.
Das ganze Interview auf der DKP-Seite hier:
Link ...jetzt anmelden!
"In der Rifondazione Comunista waren alle kulturellen Strömungen der Linken dabei; ein eklektisches Sammelsurium aus allem und dem Gegenteil von allem, das sich am Ende aufgelöst hat in Dutzende von Gruppen und Miniparteien, ohne Einfluss und im Krieg miteinander. Diese Erfahrung lehrt uns, dass sich eine solide, beständige KP nicht aufbauen lässt ohne ein Minimum von politischer, ideologischer Homogenität hinsichtlich der Grundfragen."
Es besteht eben ein fundamentaler Unterschied zwischen einer KP und einer pluralen Sammlungspartei. Daraus folgt m.E. zweierlei:
A) Man kann wohl als Kommunist in einer pluralen Sammlungspartei aktiv sein, nicht aber als "pluraler Sammler" in einer KP.
B) Die politische Arbeit von Kommunisten innerhalb einer pluralen Sammlungspartei kann den Kampf um die Einheit der Kommunisten nicht ersetzen.
Das ganze Interview auf der DKP-Seite hier:
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•NEUER BEITRAG04.02.2015, 17:05 Uhr
EDIT: FPeregrin
04.02.2015, 17:06 Uhr
04.02.2015, 17:06 Uhr
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Italien: kommunistischer Neugründungsprozeß
Appell für kommunistische Einheit
Italiens Linke will an Lenin und Gramsci anknüpfen. Beratungen über breites Bündnis
Gerhard Feldbauer
In: junge Welt online vom 31.01.2015
Italiens Kommunisten, die sich zu ihrer marxistischen Identität bekennen, haben eine neue Initiative zur Überwindung ihrer Zersplitterung gestartet.
Am 21. Januar trafen sich 150 Vertreter der Partei der Kommunistischen Wiedergründung (PRC) und der inzwischen in PCdI umbenannten Partei der Kommunisten Italiens sowie mehrerer Gruppen und derzeit nicht organisierte Kommunisten zu Beratungen über ihr weiteres Vorgehen in Livorno. In der Hafenstadt hatten vor 94 Jahren die revolutionären Linken um Antonio Gramsci die Italienische Kommunistische Partei (IKP) gegründet.
Am 24. Januar folgte, ebenfalls an historischem Ort, in Bologna, wo vor 24 Jahren dieselbe Partei liquidiert wurde, eine zweite Tagung mit nochmals über 100 Kommunisten. Sie stimmten dem Vorschlag zu, eine Associazione (Vereinigung) zur bilden, um einen langfristigen Prozess zur Vorbereitung der Bildung einer einheitlichen kommunistischen Partei und zur Zusammenarbeit der Linken insgesamt einzuleiten. Sie beschlossen, eine nationale Kampagne und weitere Veranstaltungen in zunächst 20 Großstädten durchzuführen. Sehr kritisch wurde in Livorno wie auch Bologna die Mitgliedschaft der PRC in der »Europäischen Linke« (EL), aber auch der Beobachterstatus der PCdI in der EL diskutiert.
Die Initiative ging von der PCdI und aktiven Kommunisten der PRC aus. Ihr schlossen sich weitere Persönlichkeiten aus verschiedenen Gruppen an. Unter ihnen der international bekannte Philosoph Professor Domenico Losurdo, Präsident der Internationalen Gesellschaft für dialektisches Denken. Den Appell unterzeichneten in kurzer Zeit über 1.100 Kommunisten und Sympathisanten.
Die Zahl der Unterzeichner ist inzwischen auf über 1.500 angewachsen. Viele von ihnen sind gesellschaftlich breit verwurzelt, kommen aus PCdI und PRC, aus den Gewerkschaften, sozialen Zentren, den Partisanenverbänden, sind Wirtschaftsmanager, Vertreter der Wissenschaft, der Literatur und der Kunst. Zu ihnen gehören Professor Angelo d'Orsi von der Universität Turin, Professor für Arbeitsrecht an der Universität von Bologna und Rechtsberater der Gewerkschaft CGIL, Piergiovanni Alleva sowie die frühere Senatorin der IKP, Carla Nespolo, Vizepräsidentin der Associazione Nazionale Partigiani d'Italia (ANPI).
Der Appell orientiert darauf, dass »alle kommunistischen Kräfte, welche sich auf verschiedene Weise auf das beste politische und ideologische Vermächtnis der Geschichte der IKP, der klassenbewussten Linken Italiens und der internationalen kommunistischen Bewegung berufen sowie von den besten marxistischen Traditionen, beginnend mit den Beiträgen Lenins und Gramscis« ausgehen, sich mit »einer klaren internationalistischen und antiimperialistischen Ausrichtung« zum gemeinsamen Kampf zusammenschließen.
Analysiert wurde bei den Beratungen zudem der katastrophale Niedergang der linken Bewegung Italiens nach der Liquidierung der kommunistischen Partei.
So nannte Losurdo die Umwandlung der IKP 1991 in die sozialdemokratische Linkspartei PDS. Auf diese folgte 2007 der Zusammenschluss einer Mehrheit der PDS mit der katholischen Zentrumspartei Margherita zur Demokratischen Partei (PD), in der eine linke Basis heute eine Minderheit bildet.
Aber auch in dem 1991 gegründeten IKP-Nachfolger PRC gelang es nicht, den aus der reformistischen Strömung in der IKP mitgeschleppten Opportunismus zu überwinden. Das zeigte sich u.a. bei der EU-Wahl 2014, als die PRC das Programm des griechischen Spitzenkandidaten der EL übernahm und unter dem Slogan »Ein anderes Europa mit Tsipras« antrat. Fortschritte gibt es indes in der 1998 entstandenen zweiten KP, die an die kommunistische Identität der IKP und an Lenin und Gramsci anknüpfen will und deshalb ihren bisherigen Namen Partei der Kommunisten Italien (PdCI) in Kommunistische Partei Italiens (PCdI) abgeändert hat.
Der Aufruf betont, dass es sich um einen langen, stufenweisen Prozess handeln werde, der aber heute eingeleitet werden müsse, um »einen konstruktiven Dialog zu eröffnen und Schritt für Schritt nicht nur gelegentliche Übereinstimmung zu erzielen, sondern zu einer aufbauenden Aktionseinheit zu kommen«. Dabei dürften die Kommunisten nicht in einer linken Partei aufgehen, sondern müssten in diesem Prozess ihre eigene Organisation bewahren, aber mit dieser einen aktiven Beitrag zur Einheit einer klassenbewussten Partei leisten.
Zum Appell: Link ...jetzt anmelden!
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Italiens Linke will an Lenin und Gramsci anknüpfen. Beratungen über breites Bündnis
Gerhard Feldbauer
In: junge Welt online vom 31.01.2015
Italiens Kommunisten, die sich zu ihrer marxistischen Identität bekennen, haben eine neue Initiative zur Überwindung ihrer Zersplitterung gestartet.
Am 21. Januar trafen sich 150 Vertreter der Partei der Kommunistischen Wiedergründung (PRC) und der inzwischen in PCdI umbenannten Partei der Kommunisten Italiens sowie mehrerer Gruppen und derzeit nicht organisierte Kommunisten zu Beratungen über ihr weiteres Vorgehen in Livorno. In der Hafenstadt hatten vor 94 Jahren die revolutionären Linken um Antonio Gramsci die Italienische Kommunistische Partei (IKP) gegründet.
Am 24. Januar folgte, ebenfalls an historischem Ort, in Bologna, wo vor 24 Jahren dieselbe Partei liquidiert wurde, eine zweite Tagung mit nochmals über 100 Kommunisten. Sie stimmten dem Vorschlag zu, eine Associazione (Vereinigung) zur bilden, um einen langfristigen Prozess zur Vorbereitung der Bildung einer einheitlichen kommunistischen Partei und zur Zusammenarbeit der Linken insgesamt einzuleiten. Sie beschlossen, eine nationale Kampagne und weitere Veranstaltungen in zunächst 20 Großstädten durchzuführen. Sehr kritisch wurde in Livorno wie auch Bologna die Mitgliedschaft der PRC in der »Europäischen Linke« (EL), aber auch der Beobachterstatus der PCdI in der EL diskutiert.
Die Initiative ging von der PCdI und aktiven Kommunisten der PRC aus. Ihr schlossen sich weitere Persönlichkeiten aus verschiedenen Gruppen an. Unter ihnen der international bekannte Philosoph Professor Domenico Losurdo, Präsident der Internationalen Gesellschaft für dialektisches Denken. Den Appell unterzeichneten in kurzer Zeit über 1.100 Kommunisten und Sympathisanten.
Die Zahl der Unterzeichner ist inzwischen auf über 1.500 angewachsen. Viele von ihnen sind gesellschaftlich breit verwurzelt, kommen aus PCdI und PRC, aus den Gewerkschaften, sozialen Zentren, den Partisanenverbänden, sind Wirtschaftsmanager, Vertreter der Wissenschaft, der Literatur und der Kunst. Zu ihnen gehören Professor Angelo d'Orsi von der Universität Turin, Professor für Arbeitsrecht an der Universität von Bologna und Rechtsberater der Gewerkschaft CGIL, Piergiovanni Alleva sowie die frühere Senatorin der IKP, Carla Nespolo, Vizepräsidentin der Associazione Nazionale Partigiani d'Italia (ANPI).
Der Appell orientiert darauf, dass »alle kommunistischen Kräfte, welche sich auf verschiedene Weise auf das beste politische und ideologische Vermächtnis der Geschichte der IKP, der klassenbewussten Linken Italiens und der internationalen kommunistischen Bewegung berufen sowie von den besten marxistischen Traditionen, beginnend mit den Beiträgen Lenins und Gramscis« ausgehen, sich mit »einer klaren internationalistischen und antiimperialistischen Ausrichtung« zum gemeinsamen Kampf zusammenschließen.
Analysiert wurde bei den Beratungen zudem der katastrophale Niedergang der linken Bewegung Italiens nach der Liquidierung der kommunistischen Partei.
So nannte Losurdo die Umwandlung der IKP 1991 in die sozialdemokratische Linkspartei PDS. Auf diese folgte 2007 der Zusammenschluss einer Mehrheit der PDS mit der katholischen Zentrumspartei Margherita zur Demokratischen Partei (PD), in der eine linke Basis heute eine Minderheit bildet.
Aber auch in dem 1991 gegründeten IKP-Nachfolger PRC gelang es nicht, den aus der reformistischen Strömung in der IKP mitgeschleppten Opportunismus zu überwinden. Das zeigte sich u.a. bei der EU-Wahl 2014, als die PRC das Programm des griechischen Spitzenkandidaten der EL übernahm und unter dem Slogan »Ein anderes Europa mit Tsipras« antrat. Fortschritte gibt es indes in der 1998 entstandenen zweiten KP, die an die kommunistische Identität der IKP und an Lenin und Gramsci anknüpfen will und deshalb ihren bisherigen Namen Partei der Kommunisten Italien (PdCI) in Kommunistische Partei Italiens (PCdI) abgeändert hat.
Der Aufruf betont, dass es sich um einen langen, stufenweisen Prozess handeln werde, der aber heute eingeleitet werden müsse, um »einen konstruktiven Dialog zu eröffnen und Schritt für Schritt nicht nur gelegentliche Übereinstimmung zu erzielen, sondern zu einer aufbauenden Aktionseinheit zu kommen«. Dabei dürften die Kommunisten nicht in einer linken Partei aufgehen, sondern müssten in diesem Prozess ihre eigene Organisation bewahren, aber mit dieser einen aktiven Beitrag zur Einheit einer klassenbewussten Partei leisten.
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