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•NEUES THEMA18.06.2013, 00:37 Uhr
Nutzer / in | |
LMS | |
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• Faschismus in der Türkei
Guten Abend allerseits!
Habe mal eine kurze und knackige Frage und möchte gleichzeitg zum diskutieren anregen.
Ganz platt gefragt:
Welche Relevanz haben jetzt aktuell Faschisten in der Türkei und wie hoch ist die faschistische Gefahr dort?
RG :)
Habe mal eine kurze und knackige Frage und möchte gleichzeitg zum diskutieren anregen.
Ganz platt gefragt:
Welche Relevanz haben jetzt aktuell Faschisten in der Türkei und wie hoch ist die faschistische Gefahr dort?
RG :)
•NEUER BEITRAG18.06.2013, 02:51 Uhr
Nutzer / in | |
roteratze | |
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Der Krieg wird auch nicht offen Propagiert, ausser halt in der Syrien Frage. Dies würde ich aber nicht aus Faschistischer Absicht sehen sondern eher aus der Sicht das die Nato Druck macht und wenn sich Erdogan beweisst die Türkei nach seiner Hoffnung in die EU aufgenommen wird oder zumindest dort die Tore weiter geöffnet werden. Die Faschisten sind nicht gerade schwach aufgestellt in der Türkei, ob Putschversuche zur Bekämpfung des Aufstandes von Seiten der MHP unternommen werden kann ich nicht sagen, alles nur Spekulation und Vermutungen..
Abwarten und auf Positionen von der TKP warten! Falls bereits vorhanden oder sonstwas bitte verlinken...
•NEUER BEITRAG18.06.2013, 04:47 Uhr
Nutzer / in | |
roteratze | |
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Unser Volk ist aufgestanden! Es hat die AKP-Regierung an die Wand fahren lassen, die geglaubt hat, das Volk im Griff zu haben. Das brutale Vorgehen der Regierung gegen die Aktivisten, die lediglich versuchten, die Zerstörung des Gezi-Park zu verhindern, wurde für breite Massen der Bevölkerung zum letzten Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Die Regierung versucht seit Tagen, Millionen von Menschen zu marginalisieren. Sie ging brutal gegen die friedlichen Demonstranten vor und ist schuld am Tod von 4 Menschen und Tausenden verletzten Mitbürgern. Durch den konsequenten Widerstand des Volkes musste die AKP an einigen Punkten zurückrudern.
Dieses Zurückrudern ist der Versuch der Regierung, die breite Reaktion in der Bevölkerung zu beschwichtigen und die Krise zu entschärfen. Es ist ein Verdienst des Volkes, dass Erdogan, der seit Jahren nach dem Motto »Wir haben es so entschieden und so wird es gemacht« regiert, abweicht. Die Regierung wird während der gerichtlichen Verfahren jahrelang nichts im Gezi-Park unternehmen können. Erdogan und die AKP-Regierung werden den Widerstand des Volkes im Nacken spüren und diese Zeit gewiss nicht überstehen können.
Die Bevölkerung muss geduldig, entschlossen und konsequent bleiben. Der Slogan »Hükümet Istifa!« (Regierung, tritt zurück!) zeigt die Entschlossenheit, auch den anderen Forderungen des Widerstands nachzugehen. Dieses Motto steht für
- die Forderungen der werktätigen Massen;
- die Gegner der Amerikanisierung;
- den Wutausbruch gegen die Plünderung der natürlichen und wirtschaftlichen Ressourcen;
- den Protest unserer Frauen gegen die Einschüchterung;
- den Aufstand der jungen Menschen gegen die Repressalien der AKP;
- die Forderungen der Künstler und Akademiker die sich gegen die Wissenschafts- und Kunstfeindlichkeit der AKP wehren;
- das Eintreten der Kriegsgegner für Frieden in der Region;
- das »Nein« unserer Bevölkerung zur Einmischung der Regierung in ihre Privatsphäre.
Die Kommunistische Partei der Türkei ist von Anfang an Teil dieses historischen Umbruchs. Die TKP sorgte für die Festigung der Entschlossenheit. Unsere Mitglieder und Freunde stehen in allen Teilen des Landes entschlossen, diszipliniert mit Witz und Verstand für das Recht auf friedlichen Widerstand und Protest. Mehr als 600 Parteimitglieder wurden durch Schlagstock und Tränengas verletzt, die Parteizentrale von der Polizei verwüstet. Die Tausenden neuen Mitglieder und Freunde, die wir in den letzten 15 Tagen gewonnen haben, sind die beste Antwort gegen diese Angriffe. Jetzt sind wir stärker als vor 15 Tagen.
Nun sind wir verpflichtet, die entstandene Solidaritäts- und Widerstandkultur in allen Städten zu etablieren. Der Versuch der Regierung, weite Teile der Bevölkerung zu entpolitisieren, wird ins Leere laufen. Die Forderung nach Rücktritt der Regierung ist ein politisches Anliegen, und kann nur politisch umgesetzt werden. Keine Macht kann ein organisiertes Volk besiegen. Unser organisiertes Volk wird sich gegen die reaktionären Kräfte wehren. Die Kommunistische Partei der Türkei ist bereit, die Forderung nach Rücktritt der Regierung politisch zu vertreten.
Die AKP steht für Repression, die TKP steht für das Volk!
Von Faschismus ist in keinster Art und Weise die Rede.
•NEUER BEITRAG19.06.2013, 00:55 Uhr
Nutzer / in | ||
León1917 | ||
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Ich muss dir da widersprechen Daniel, wenn du sagst, dass die MHP und die AKP sich nicht mögen, bzw nicht miteinander können, wie auch immer.
In vielen Fragen stehen sich die Beiden sehr nahe und arbeiten zusammen. Ich würd Regierungssituation ein bisschen mit der Situation in Italien vor ein paar Jahren vergleichen. Die Popolo della Libertá (Berlusconis Partei) war damals auch relativ eng mit der faschistischen Partei Italiens gearbeitet hat, dies jedoch nie breit in der Öffentlichkeit diskutiert wurde. Ähnlich verhält es sich mit der AKP und der MHP. In wichtigen Fragen bezüglich der Wirtschaft, des Kurdenproblems und ähnlichem Kram stehen die Beiden meißt zu einander und versuchen in der Regel die liberaleren und demokratischen Parteien durch vereinte Stimmen zu überstimmen.
Ich denke, dass die Zeit die die Türkei zur Zeit durchmacht, für die ernstzunehmenden organisierten Kommunisten in der Türkei sehr stärkend ist, unter anderem weil sie viel Arbeit in die Widerstände stecken und nicht im Parlament vertreten sind. AKP und MHP hingegen schon. Und für den einfachen Bürger, der auf die Straße geht sind die Parlamentarier sowieso grade mehr Feind als Freund

•NEUER BEITRAG19.06.2013, 13:14 Uhr
EDIT: retmarut
19.06.2013, 13:32 Uhr
19.06.2013, 13:32 Uhr
Nutzer / in | |
retmarut | |
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Dass die MHP sich als reaktionärer Flügel auch an der Taksim-Protestbewegung beteiligt, hat vermutlich zwei Gründe:
1. wollen sie sich als handlungsfähige Kraft der Straße darstellen, die die Proteststimmung der Bevölkerung von rechts aufgreift,
2. können sie so aus dem Demonstrationsgeschehen heraus Jagd auf Kommunisten etc. machen und in Kooperation mit der Polis/Jandarma treten.
Die Angriffe der Partei- und Gewerkschaftsbüros der letzten Tagen gingen sicher nicht nur auf das Konto der AKP, sondern auch der MHP, die in solchen Terroraktionen Erfahrung hat.
Die AKP als Regierungspartei kann halt bestimmte Dinge machen, die die MHP als Oppositionskraft nicht kann, andersherum kann die MHP Handlungen vornehmen, die eine Regierungspartei AKP nicht so offen durchführen kann.
Ob MHP und AKP aus den Protesten geschwächt oder gestärkt hervorgehen, mag ich nicht zu beantworten. Vermutlich wird die MHP durch ihren Aktionismus Zulauf erhalten, in welcher Größenordnung auch immer. Die AKP scheint eine relativ stabile Basis zu haben.
Auf Turkishpress.de findet sich eine vom 06.03.2013 datierte Umfrage (also vor dem Beginn der Protestbewegung, aber nach der Vereinbarung mit der PKK), in der es heißt [Hervorhebungen von mir]:
Laut des jüngsten Umfragergebnisses hat die amtierende Regierungspartei AKP bei der Parlamentswahl innerhalb von einem Monat knapp über 2,7 Prozent eingebüßt. Zum Vergleich: einer Umfrage des selben Instituts zufolge, hatte die islamisch-konservative Partei AKP seit der Parlamentswahl vom 12. Juni 2011 bis Mitte Januar 2013, 4 Prozentpunkte verloren. Der weitere Rückgang der Wählerstimmen innerhalb eines Monats wird mit den Verhandlungen mit der Terrororganisation [so die Wortwahl von Turkishpress.de] PKK in Zusammenhang gebracht. Besonders dramatisch ist der Rückgang in den Umfrageergebnissen bei den Regionalwahlen.
Würden die Wahlen heute in den Provinzen stattfinden, erhielte dem Umfrageinstitut Gezici zufolge, die AKP nur noch 38,6 Prozent, die Oppositionspartei CHP 28,6 Prozent (Januar 29,5%), die MHP 19,8 Prozent (18,4%) und die nationalistisch-kurdische Partei BDP 7,6 Prozent (6,5%). Bei der Parlamentswahl würde die AKP 43 Prozent (Januar 45,7%), die CHP 28 Prozent (27,1%), die MHP 18,2 Prozent (17,9%) und die BDP 8,1 Prozent (6,4%) der Stimmen erhalten. Die Umfrage hat ausserdem ergeben, dass das Gefälle für die AKP zwischen Ost und West zunehmend abnimmt. In den Hochburgen der AKP wie in Inneranatolien und dem Norden verzeichnet man ebenfalls Stimmenverluste, während es im Westen und Osten stabil geblieben ist. Die CHP und MHP konnten der Umfrage zufolge ihre Position im Westen und Süden des Landes weiter ausbauen.
Was die Proteste jedoch jetzt schon bewirkt haben: Die verschiedenen Bewegungen haben zusammengefunden und sind in den Abwehrkämpfen gegen Polizei und Gendarmerie in Aktionseinheit getreten. Die sozialistischen und kommunistischen Parteien und Organisationen der Türkei waren bei den Protesten von Beginn an in vorderster Reihe mit dabei, haben dabei ihre internen Differenzen zurückgestellt und sind in der Protestbewegung nicht isoliert worden. Ich denke, Parteien wie die TKP werden jetzt breiteren Zulauf bekommen, gerade auch von jungen Leuten. Das gemeinsame Protesterlebnis wird - ganz egal wie die Sache letztlich ausgehen wird - ein Fundament und einen Erfahrungsschatz bilden, auf dem nachfolgende sozialistische und demokratische Kämpfe aufbauen können. (Sozusagen das Jahr 1905 auf dem dann vielleicht ein Jahr 1917 aufbauen wird.)
•NEUER BEITRAG19.06.2013, 13:26 Uhr
Nutzer / in | |
retmarut | |
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Das wissen die imperialistischen Hauptmächte auch, deswegen z.B. von deutscher Seite die Kritik an Erdogan Halsstarrigkeit und das Insistieren auf eine Befriedung mittels Verhandlungsweg. (Außerdem kann Erdogan somit wieder etwas fester an die Kette der jeweiligen Imperialisten gelegt werden, um so weitere Alleingänge in der türkischen Außenpolitik zu unterbinden.)
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