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•NEUES THEMA12.09.2007, 16:29 Uhr
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secarts | |
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• Hongkong, Shenzhen und Ankunft in Guangzhou
[dsc02733_small.jpg]Einen Tag lang im Flugzeug, Zug und Bus, das schlaucht – nicht nur, weil die Abstände der Sitzreihen in den Flugzeugen von Jahr zu Jahr scheinbar um fünf Zentimeter schmaler werden, sondern auch wegen des Gepäcks und der lästigen Formalitäten... Einreise in Hongkong, Ausreise aus Hongkong, Einreise in die Volksrepublik in Shenzhen - an einem Tag wird einem der Reisepass halb voll gestempelt. Doch nun bin ich zufrieden und heile in der VR China angekommen, bis nach Guangzhou weitergereist und dort mitten im Akklimatisierungsprozess. Von Hongkong bis nach Guangzhou sind es rund 150 Kilometer, und jedes Mal bemerke ich mit Erstaunen, dass man eigentlich während der Fahrt über den „Superhighway“ durch Shenzhen und einige kleinere Städte bis nach Guangzhou niemals bebautes Gebiet verlässt... die kleineren und größeren Städte an dieser Seite des Perlflussdeltas scheinen zusammengewachsen; eine Art Ruhrgebiet, nur mal hundert genommen – in der Ausdehnung wie in der Höhe. 30-, 40-stöckige Bauten, Hochhaus an Hochhaus, dies ist die Mündung des Perlflusses. Hier bekommt man ein Gefühl dafür, wie anderthalb Milliarden Menschen wohnen. Rund drei bis vier Stunden dauert diese Fahrt per Bus, und man kann nie genau sagen, wo welche Stadt aufhoert oder gerade anfaengt.
Dass man in Guangzhou angekommen ist, bemerkt man dann doch, denn hier ist alles noch etwas groesser. Mehr als 10 Millionen Menschen leben hier direkt in der City, mit Vorstaedten zusammen duerften es 15 Millionen sein. "Megalopolis" waere das richtige Wort fuer diese Stadt index.php?show=article&id=107.
Hier herrscht derzeit recht angenehmes Wetter: rund dreißig Grad, nicht zu feucht, gelegentlich (wie in der letzten Nacht) Kühlung bringende Gewitter – nach Ende des subtropischen Monsuns ist es hier zwar immer noch feucht und warm, aber doch viel erträglicher. Sehr viel anstrengender sind die auf Anschlag aufgedrehten Klimaanlagen, die das Betreten jedweder öffentlicher Gebäude und Geschäfte zu einem Klimaschock machen –eine Stunde Bummel durch Guangzhous Geschäfte, das bedeutet: in Gebäuden friert man im T-Shirt, auf der Straße schwitzt man. Ein vernünftiger Bekleidungs-Kompromiss ist mir bisher noch nicht eingefallen...
[22]
Seit zwei Jahren war ich jetzt nicht mehr hier; viel geändert scheint sich nicht zu haben: abgesehen von mehreren neuen U-Bahn-Linien, mehr Hochhäusern, neuen Straßen und einem völlig neuen Bus-System: die alten Haltestellen existieren schlicht nicht mehr, und die neuen muss man erst mal suchen - sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig. Andere Änderungen sind eher subtilerer Natur – sehr amüsant fand ich, was sich innerhalb der letzten zwei Jahre mit dem allseits beliebten Pu-Er-Tee, einem speziellen schwarzen Tee, der als chinesische Medizin getrunken wird und auch außerhalb Chinas immer populärer geworden ist, zugetragen hat: Dieser Tee steigt, ähnlich wie Wein, mit längerer Lagerung im Wert; alte Teeblätter sind deswegen teurer; ihnen wird gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben. Vor einem Jahr war dieser Tee schlicht unerschwinglich, viele Menschen horteten ihn zuhause, in der Hoffnung, gewinnbringend angelegt zu haben. Unterdessen ist die „Spekulationsblase“ zum Glück wieder geplatzt, ich werde also auch von diesem Getränk etwas mitbringen können.
[tabbox]
Noch bin ich mitten in weiteren Reisevorbereitungen verstrickt; in wenigen Tagen soll es ja nach Tibet weitergehen. Ich bin also bevorzugt auf Einkaufstour, Formalitäten müssen erledigt werden, geeignete Kleidung für den nächsten Klimaschock – 8 °C auf der tibetischen Hochebene – muss besorgt werden. Die hätte ich beim besten Willen nicht mehr in meine Koffer bekommen, also beschaffe ich sie hier, und dementsprechend habe ich genug zu tun. Ein Highlight habe ich mir aber natürlich trotzdem nicht entgehen lassen: die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen, die gerade in China stattfindet. Fußball ist bzw. wird auch in China immer populärer, die Stadien sind randvoll – und vor allem dann, wenn China selbst spielt, kennt die Begeisterung keine Grenzen: vor zehn Minuten wurde das Spiel Dänemark-VR China abgepfiffen; China entschied das Spiel mit drei zu zwei für sich: in der 42. Minute schoß Dänemark den 2:2-Ausgleich; nur eine knappe Minute später setzte sich China erneut in Führung, und beendete so ein hochdramatisches Spiel – Grund genug für uns, um mit zwölfjährigem Whiskey anzustoßen!
Soweit erst mal, aus China – ich werde in den nächsten Tagen mehr zu berichten haben, bis dahin verbleibe ich mit...
...vielen Grüßen aus Guangzhou!
Bleibt sauber,
euer secarts.
Anmerkung: ich bediene mich sowohl auf der Karte als auch in den Artikeln der offiziellen chinesischen Pinyin-Umschrift, die vielfach von der hierzulande bekannten, allerdings überholten Umschrift abweicht. "Guangzhou" ist gleichbedeutend mit "Canton", "Beijing" mit "Peking" und so weiter. Wenn einmal ein Wort nicht verständlich ist, bitte gleich in den Kommentaren nachfragen!
Dass man in Guangzhou angekommen ist, bemerkt man dann doch, denn hier ist alles noch etwas groesser. Mehr als 10 Millionen Menschen leben hier direkt in der City, mit Vorstaedten zusammen duerften es 15 Millionen sein. "Megalopolis" waere das richtige Wort fuer diese Stadt index.php?show=article&id=107.
Hier herrscht derzeit recht angenehmes Wetter: rund dreißig Grad, nicht zu feucht, gelegentlich (wie in der letzten Nacht) Kühlung bringende Gewitter – nach Ende des subtropischen Monsuns ist es hier zwar immer noch feucht und warm, aber doch viel erträglicher. Sehr viel anstrengender sind die auf Anschlag aufgedrehten Klimaanlagen, die das Betreten jedweder öffentlicher Gebäude und Geschäfte zu einem Klimaschock machen –eine Stunde Bummel durch Guangzhous Geschäfte, das bedeutet: in Gebäuden friert man im T-Shirt, auf der Straße schwitzt man. Ein vernünftiger Bekleidungs-Kompromiss ist mir bisher noch nicht eingefallen...
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Seit zwei Jahren war ich jetzt nicht mehr hier; viel geändert scheint sich nicht zu haben: abgesehen von mehreren neuen U-Bahn-Linien, mehr Hochhäusern, neuen Straßen und einem völlig neuen Bus-System: die alten Haltestellen existieren schlicht nicht mehr, und die neuen muss man erst mal suchen - sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig. Andere Änderungen sind eher subtilerer Natur – sehr amüsant fand ich, was sich innerhalb der letzten zwei Jahre mit dem allseits beliebten Pu-Er-Tee, einem speziellen schwarzen Tee, der als chinesische Medizin getrunken wird und auch außerhalb Chinas immer populärer geworden ist, zugetragen hat: Dieser Tee steigt, ähnlich wie Wein, mit längerer Lagerung im Wert; alte Teeblätter sind deswegen teurer; ihnen wird gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben. Vor einem Jahr war dieser Tee schlicht unerschwinglich, viele Menschen horteten ihn zuhause, in der Hoffnung, gewinnbringend angelegt zu haben. Unterdessen ist die „Spekulationsblase“ zum Glück wieder geplatzt, ich werde also auch von diesem Getränk etwas mitbringen können.
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Noch bin ich mitten in weiteren Reisevorbereitungen verstrickt; in wenigen Tagen soll es ja nach Tibet weitergehen. Ich bin also bevorzugt auf Einkaufstour, Formalitäten müssen erledigt werden, geeignete Kleidung für den nächsten Klimaschock – 8 °C auf der tibetischen Hochebene – muss besorgt werden. Die hätte ich beim besten Willen nicht mehr in meine Koffer bekommen, also beschaffe ich sie hier, und dementsprechend habe ich genug zu tun. Ein Highlight habe ich mir aber natürlich trotzdem nicht entgehen lassen: die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen, die gerade in China stattfindet. Fußball ist bzw. wird auch in China immer populärer, die Stadien sind randvoll – und vor allem dann, wenn China selbst spielt, kennt die Begeisterung keine Grenzen: vor zehn Minuten wurde das Spiel Dänemark-VR China abgepfiffen; China entschied das Spiel mit drei zu zwei für sich: in der 42. Minute schoß Dänemark den 2:2-Ausgleich; nur eine knappe Minute später setzte sich China erneut in Führung, und beendete so ein hochdramatisches Spiel – Grund genug für uns, um mit zwölfjährigem Whiskey anzustoßen!
Soweit erst mal, aus China – ich werde in den nächsten Tagen mehr zu berichten haben, bis dahin verbleibe ich mit...
...vielen Grüßen aus Guangzhou!
Bleibt sauber,
euer secarts.
Anmerkung: ich bediene mich sowohl auf der Karte als auch in den Artikeln der offiziellen chinesischen Pinyin-Umschrift, die vielfach von der hierzulande bekannten, allerdings überholten Umschrift abweicht. "Guangzhou" ist gleichbedeutend mit "Canton", "Beijing" mit "Peking" und so weiter. Wenn einmal ein Wort nicht verständlich ist, bitte gleich in den Kommentaren nachfragen!
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