2
|
|
•NEUES THEMA03.02.2007, 01:48 Uhr
Nutzer / in | |
Achim1958 | |
|
|
• Plus ist muss!
Die IG-Metall-Tarifkommission Baden-Württemberg empfiehlt eine Forderung von 6,5 bis 7 Prozent. Ähnliche "Hausnummern" sind auch anderswo zu erwarten. Das Umfeld scheint günstig - alle reden vom "Aufschwung".
"Aufschwung" für wen? Überschriften eines einzigen Tages: "VW Porsches Goldgrube - Gewinn im ersten Geschäftshalbjahr verfünffacht" oder "Bestes BMW-Jahr - Rekorde bei Absatz, Umsatz und Gewinn" (Neue Osnabrücker Zeitung/NOZ, 27. 1. 2007). Da äußern auch die Kanzlerin und ihr Vize, BILD und selbst Gesamtmetall-Boss Kannegiesser schon mal Verständnis für den Wunsch der Beschäftigten nach mehr Lohn.
Doch auch 2007 werden die Bosse uns nicht einen Cent freiwillig geben. Monopolistische Großkonzerne machen Rekordgewinne - viele Klein- und Mittelunternehmen kämpfen mit großen Problemen. Oft sind das nur zwei Seiten einer Medaille - z. B. zwischen Autokonzernen und ihren Zulieferern. Nicht nur zwischen Profiten und Löhnen, auch bei den Profiten selbst geht die Schere auseinander. Dies wollen die Bosse nutzen und den Lohnkonflikt weiter in die Einzelbetriebe verlagern - z. B. mit "Einmalzahlungen, die abhängig gemacht werden können vom wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens" (Kannegiesser, NOZ, 2. 12. 2006). Dies Einfallstor zur Spaltung und Schwächung der Gewerkschaften hat die IG Metall 2006 akzeptiert - diesen "Erfolg" will Gesamtmetall ausbauen.
Einfallstor für Lohndumping sind auch die zunehmenden Fälle der Unterschreitung des Flächentarifs durch betriebliche Abkommen, mit oder ohne IG Metall. "Schutzgeld zahlen" für den Arbeitsplatz mobilisiert die Betroffenen nicht für den Tarifkampf - obwohl dieser ja gerade eine Gelegenheit wäre, sich etwas vom geraubten Lohn zurückzuholen.
Ein weiteres Problem: die Umsetzung des einheitlichen Entgeltrahmens für Arbeiter und Angestellte (ERA). Viele Metall- und Elektrounternehmen wollen die Neubewertung aller Arbeitsplätze zur Lohnssenkung missbrauchen (siehe UZ vom 5. 1. 2007). KollegInnen werden kaum für höhere Tarife streiken, wenn sie als "Überschreiter" wegen ERA jahrelang nichts davon haben. Ohne Widerstand gegen Billig-ERA kein Erfolg im Tarifkampf!
Auch 2007 wird die Kampf- und Streikbereitschaft der Arbeitenden darüber entscheiden, ob es nach jahrelanger Stagnation auch bei Löhnen und Gehältern einen "Aufschwung" gibt. Und mehr als jemals zuvor entscheidet die Kampfkraft jeder einzelnen Belegschaft in "ihrem" Betrieb, wie viel am Ende bei ihr ankommt. Nach wie vor gilt: Lohnfragen sind Machtfragen!
"Aufschwung" für wen? Überschriften eines einzigen Tages: "VW Porsches Goldgrube - Gewinn im ersten Geschäftshalbjahr verfünffacht" oder "Bestes BMW-Jahr - Rekorde bei Absatz, Umsatz und Gewinn" (Neue Osnabrücker Zeitung/NOZ, 27. 1. 2007). Da äußern auch die Kanzlerin und ihr Vize, BILD und selbst Gesamtmetall-Boss Kannegiesser schon mal Verständnis für den Wunsch der Beschäftigten nach mehr Lohn.
Doch auch 2007 werden die Bosse uns nicht einen Cent freiwillig geben. Monopolistische Großkonzerne machen Rekordgewinne - viele Klein- und Mittelunternehmen kämpfen mit großen Problemen. Oft sind das nur zwei Seiten einer Medaille - z. B. zwischen Autokonzernen und ihren Zulieferern. Nicht nur zwischen Profiten und Löhnen, auch bei den Profiten selbst geht die Schere auseinander. Dies wollen die Bosse nutzen und den Lohnkonflikt weiter in die Einzelbetriebe verlagern - z. B. mit "Einmalzahlungen, die abhängig gemacht werden können vom wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens" (Kannegiesser, NOZ, 2. 12. 2006). Dies Einfallstor zur Spaltung und Schwächung der Gewerkschaften hat die IG Metall 2006 akzeptiert - diesen "Erfolg" will Gesamtmetall ausbauen.
Einfallstor für Lohndumping sind auch die zunehmenden Fälle der Unterschreitung des Flächentarifs durch betriebliche Abkommen, mit oder ohne IG Metall. "Schutzgeld zahlen" für den Arbeitsplatz mobilisiert die Betroffenen nicht für den Tarifkampf - obwohl dieser ja gerade eine Gelegenheit wäre, sich etwas vom geraubten Lohn zurückzuholen.
Ein weiteres Problem: die Umsetzung des einheitlichen Entgeltrahmens für Arbeiter und Angestellte (ERA). Viele Metall- und Elektrounternehmen wollen die Neubewertung aller Arbeitsplätze zur Lohnssenkung missbrauchen (siehe UZ vom 5. 1. 2007). KollegInnen werden kaum für höhere Tarife streiken, wenn sie als "Überschreiter" wegen ERA jahrelang nichts davon haben. Ohne Widerstand gegen Billig-ERA kein Erfolg im Tarifkampf!
Auch 2007 wird die Kampf- und Streikbereitschaft der Arbeitenden darüber entscheiden, ob es nach jahrelanger Stagnation auch bei Löhnen und Gehältern einen "Aufschwung" gibt. Und mehr als jemals zuvor entscheidet die Kampfkraft jeder einzelnen Belegschaft in "ihrem" Betrieb, wie viel am Ende bei ihr ankommt. Nach wie vor gilt: Lohnfragen sind Machtfragen!
JPG-Datei •
Bild öffnen
...ohne Wasserzeichen: anmelden!
igm.jpg

•NEUER BEITRAG03.02.2007, 13:04 Uhr
Nutzer / in | |
Stephan | |
|
|

Unsere Möglichkeiten? Hinein in die Gewerkschaft und versuchen, sich durchzusetzen...
•NEUER BEITRAG04.02.2007, 18:58 Uhr
Nutzer / in | ||
Kalle | ||
|
||

Ich gebe meinen beiden Vorrednern vollkommen Recht.
• Hier gibt's was extra: mehr Debatten aus den www.secarts.org-Foren
Vor 190 Jahren: Nat Turner hingerichtet
Hamburger Hafenarbeiterstreik 1896/97
FPeregrin
• 21.11.2021
Steine vs. Nuclear Staat
EGMR: rumänisches KP-Verbot 2014 für 'legal' er..

Die ZdA hatte zum 190. Jahrestags der Hinrichtung Nat Turners bereits am 11. November folgenden Artikel:
Vor 190 Jahren: N...mehr
FPeregrin
• 15.11.2021

1
Es gibt einen sehr sehenswerten - wenn auch sozialdemokratischen - Stummfilm von 1929, der sich in einer Spielfilmhandlung mi...mehr


Letzte Mittwoch hat der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen sich beschwert darüber, dass die Palästinenser ...mehr
Dima
• 24.01.2022

Ein nettes Skandalurteil des sog. "Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte" (EGMR) wurde im letzten Jahr kurz vor Weih...mehr
arktika
• 16.01.2022