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•NEUES THEMA24.08.2006, 16:27 Uhr
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• Ergebnisse von Privatisierungen
Unter dem Titel „Der Schrecken der Volksaktie“ schreibt die FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) in ihrem Wirtschaftsteil:
„Jetzt sind Selbsthilfegruppen für Telekom-Aktionäre gefragt. Ihr zehnjähriger Leidensweg hat mit den alarmierend schwachen Halbjahreszahlen einen weiteren Höhepunkt erreicht. Die Kunden laufen dem ehemaligen Monopolisten davon und die Aktionäre gleich mit. ... Der Kurs der einstigen Volksaktie ist auf 11 Euro gefallen. Das sind drei weniger als beim ersten Börsengang vor zehn Jahren.
Der Artikel "Ergebnisse von Privatisierungen" von D. Pollöck wurde in der KAZ 317 - Kommunistische Arbeiterzeitung - nachgedruckt.In weiser Voraussicht hat das Unternehmen frühzeitig an die seelische Verfassung seiner Aktionäre gedacht und das „Forum T-Aktie“ gegründet (0800 330 2100). Telefonistinnen reagieren mit Gleichmut und sanfter Stimme auf erboste Anrufe. ... Das war nicht immer so. Für die Deutschen war die Telekom vor zehn Jahren eine Einstiegsdroge. Ihre Privatisierung lockte damals Millionen Sparer, die ihr Geld vorher auf dem Sparbuch gehütet hatten, zum ersten Mal an die Börse. Erst dadurch wurden Hunderte weiterer Börsengänge und die Euphorie am Neuen Markt möglich. Die Droge wirkte zunächst berauschend. Der Kurs der Telekom stieg binnen drei Jahren rasant von 14 auf 104 Euro. Aktien wurden zum Thema in den Boulevard-Zeitungen und Reichtum für jedermann nur eine Frage der Zeit. ... Parallel zum Platzen der Spekulationsblase um Hochtechnologie und Neuen Markt, stürzte die Telekom-Aktie zeitweise auf 8 Euro ab. Auch andere große Aktiengesellschaften wurden von der Kursschmelzer erfasst. Aber anders als der Gesamtmarkt, dessen Wert sich seit dem Tiefpunkt im März 2003 mehr als verdoppelt hat, hat sich die Telekom nie wirklich erholt.
Nur ein schwacher Trost dürfte für die 2,8 Millionen Telekom-Aktionäre sein, dass sie mit anderen Privatisierungen in Deutschland auch nicht viel glücklicher geworden wären. ... Ein gutes Sparbuch hätte mehr abgeworfen. ... Der Zorn über die schreckliche Volksaktie rührt vor allem aus den beiden weiteren Börsengängen der Telekom. Sehr viele Sparer haben erst beim zweiten oder gar dritten Verkauf zugegriffen zu Kursen von 39,50 beziehungsweise 66,50 Euro. Diese Werte werden zu Lebzeiten der Anleger wohl kaum wieder erreicht. Sie kauften zunächst in der Gier auf noch höhere Gewinne und später in der Hoffnung, dass es noch schlimmer nicht kommen könne.
Diese Illusion wurde von den Vorständen der Telekom unterstützt. Der damalige Vorsitzende Ron Sommer hielt die Aktie im Jahr 2000 bei einem Kurs von 40 Euro für „massiv unterbewertet“. Vier Monate später war sie für Sommer bei Kursen um 30 Euro „erheblich unterbewertet“ und im Mai 2002 bei Kursen um 20 Euro schließlich „ein Schnäppchen“.“ 1
Wenn die sich für seriös haltende FAZ hier eher als Zeitung für Ironie und Selbstkritik erscheinen mag, besser kann man es kaum zusammenfassen. Wer kannte niemanden, der Telekom- oder andere Aktie hatte und stolz verkündete, er hätte schon wieder soundsoviel Euro damit „verdient“, wofür noch Tariferhöhung –es gibt doch Telekom ! Auch ungewollt musste man in Bussen&Bahnen, Cafes und Bolzplätzen das Geschwätz ertragen, blöd war der, der nicht kaufen kann oder will...
Die Börse – das größte Casino ?
Das Phänomen, welches die gleichen Schreiberlinge, die vor nicht allzu langer Zeit noch verkündeten, Aktien kaufen ermöglicht endlich Reichtum für alle, hier umschreiben, nennt sich fiktives Kapital. Seine Beschreibung und die verbundenen Zusammenhänge nehmen einen nennenswerten Teil des 3.Bandes des Hauptwerkes von Karl Marx –dem Kapital- ein. Die börsengehandelten Aktien als ein wesentlicher Teil des fiktiven Kapitals (der andere, ebenso wichtige ist die Staatsverschuldung – was an dieser Stelle aber zu weit führen würde) sind letztlich nichts anderes als „bloße Eigentumstitel, die zur Empfangnahme von künftigem Mehrwert berechtigen.“2 Der Aktionär kauft eine Aktie und setzt auf Gewinn, er kauft ein Anrecht auf diesen Gewinnanteil. Welcher Preis dafür zu zahlen ist, schwankt wie man an der „T-Aktie“ sieht, nicht selten stark, immer entscheidend bleibt aber die jeweilige Erwartung in die Zukunft, das ist die Spekulation an diesem Geschäft. „Sie (die Aktien) geben nur Rechtsansprüche auf einen Teil des von demselben Kapital zu erwerbenden Mehrwerts. Aber diese Titel werden ebenfalls papierne Duplikate des wirklichen Kapitals... . Sie werden zu nominellen Repräsentanten nicht existierender Kapitale. Denn das wirkliche Kapital existiert daneben und ändert durchaus nicht die Hand dadurch, dass diese Duplikate die Hände wechseln. ... und ihr Wertbetrag kann fallen und steigen ganz unabhängig von der Wertbewegung des wirklichen Kapitals, auf das sie Titel sind.“3 Das wirkliche Kapital ist in der Telekom, mit bekannten Mitteln wird dieses Kapital angewendet und die Akteure versuchen, höchstmöglichen Profit zu realisieren. Gleichzeitig wird der Profit der Zukunft bereits an der Börse versteigert – in Form der Aktie.
[file-KAZ317.pdf]Und solange die Mehrheit glaubt, die Versteigerung würde noch höher gehen, solange steigt der Kurs, auch wenn der Profit gar nicht steigt. Über kurz oder lang kommt irgendwann der Moment der Wahrheit, bei Telekom die Feststellung, dass die erwarteten Profite völlig unrealistisch waren und es geht abwärts. Der wirklich realisierte Profit kann in beiden Phasen völlig identisch gewesen sein, die Erwartung der Mehrheit der Beteiligten gab den Ausschlag.
Teil dieser Erwartung ist nicht zuletzt, wie sich die Beschäftigten und Arbeitslosen verhalten: Ob sie kämpfen und streiten für ein besseres Leben oder ob sie die Angriffe hinnehmen, sich von der Propaganda des Mangelns und Sparens einmachen lassen. Die Behauptung, es müsse gespart werden und es sei überhaupt zuwenig da ist sowieso der allergrößte Unfug, der uns täglich begegnet. Da kann sich die universitäre Volkswirtschaft noch solange bemühen, die knappe Verteilung zu berechnen und Phrasen zu dreschen wie „Konkurrenz belebt das Geschäft !“ – Das Potential zur Versorgung aller ist vorhanden, was schon allein China tagtäglich dadurch beweist, dass es mit immer noch ungünstigen Voraussetzungen ein Fünftel der Weltbevölkerung satt bekommt !
Des Kaisers neue Kleider
Aber zurück zur T-Aktie: Nun ist der Jammer groß, Telekom macht viel zu wenig Gewinn, die Rente auf Basis von Aktien und Reichtum fürs ganze Volk sind dahin – ein großer Schein wird offensichtlich. Das Bild ist durchaus vergleichbar mit dem hübschen Märchen „Des Kaisers neue Kleider“, in welchem der Kaiser halbnackt durch die Straßen marschiert, bis ein Kind schreit: „Er hat ja gar nichts an !“ und auf einmal alle Menschen zustimmen, die vorher die neue Mode bewundert hatten. In unserem Fall waren die Gewinner der neuen Kleider einmal mehr die Banken, die von jedem Geschäft Gebühren erhalten und diejenigen, die bei hohen Kursen verkauft haben, was in der Regel nicht die so genannte Kleinaktionäre („Volksaktionäre“) gewesen sein dürften. Aber wer mit den Wölfen heult, möge sich hinterher auch nicht beschweren, als diese zugebissen haben.
Der Telekom-Vorstandsvorsitzende Ricke erklärt dann schuldbewußt: „Wir haben mit dieser Intensität des Wettbewerbs in Deutschland nicht gerechnet.“4 Ja mit was rechnen sie denn überhaupt? Ganze „Denkfabriken“ mit Wissenschaftlern werden beschäftigt Studien und Berechnungen mit bunten Bildchen zu erstellen, um allerlei Prognosen für die nächsten Jahrzehnte herauszugeben und am nächsten Tag erklärt der oberste Telekom-Dirigent, sie hätten Wesentliches beim Rechnen vergessen, versehentlich wurde leider übersehen, das Nackte keine Kleider anhaben, was den Preis der Kleider negativ beeinflusst hat !
...können wir nur selber tun !
Einmal mehr sehen wir, dass weder Privatisierungen, noch die Hoffnung auf steigende Aktienkurse irgendetwas an unserer Lage ändern, sich die materiellen Möglichkeiten dadurch nur verschlechtern. Ein ausreichendes Einkommen oder Rente für alle kann es geben, wenn die Menschen an Produktivitätssteigerungen beteiligt sind und nicht immer weniger, immer schlechter bezahlte Werktätige in eine Kasse einzahlen, an die immer mehr Rentner Ansprüche erworben haben. Grundsätzlich lösbar ist das ohne Frage, es erfordert allerdings die Eigentumsfrage zu stellen. Darunter wird’s nichts gehen !
Im Übrigen wird gerade mal wieder die Privatisierung der Bahn durch Verkauf von Aktien an der Börse durchgeplant. Bitte niemand schimpfen, wenn der Kurs nicht die erwartete Performance5 haben sollte. Statt dessen lieber rechtzeitig das Richtige tun: Stoppt die Privatisierung der Bahn !
Nachsatz
Börsen, Kurse und fiktives Kapital sind –wie hoffentlich deutlich wurde- nichts Unerklärliches oder gar Mysteriöses. Sie sind eine logische und in gewisser Hinsicht notwendige Einrichtung in der Geschichte des Kapitalismus und in keinster Weise besonderes „Krebsgeschwür“, welches man vom guten Teil des Kapitalismus abtrennen und beseitigen kann. Der Kapitalismus ist schon lange im Stadium der Fäulnis und Zerstörung angekommen, das fiktives Kapital ist dabei ein Element neben vielen anderen, stinkt aber nicht schlimmer als der Rest oder irgendwie besonders anders.
Anmerkungen:
1) Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), 11.08.2006, Seite 14
2) MEW Band 25, S. 474, Hervorhebung durch Autor
3) ebenda, S. 494
4) FAZ, 12.08.2006, Seite 11
5) hier sinngemäß: erwartete Entwicklung, Bewegung
Dagobert Pollöck schreibt für Link ...jetzt anmelden! in unregelmäßigem Abstand die Politökonomie-Kolumne index.php?show=cat&id=capitalism&sub=11 zu aktuellen Fragen wirtschaftspolitischen Geschehens.
„Jetzt sind Selbsthilfegruppen für Telekom-Aktionäre gefragt. Ihr zehnjähriger Leidensweg hat mit den alarmierend schwachen Halbjahreszahlen einen weiteren Höhepunkt erreicht. Die Kunden laufen dem ehemaligen Monopolisten davon und die Aktionäre gleich mit. ... Der Kurs der einstigen Volksaktie ist auf 11 Euro gefallen. Das sind drei weniger als beim ersten Börsengang vor zehn Jahren.

Nur ein schwacher Trost dürfte für die 2,8 Millionen Telekom-Aktionäre sein, dass sie mit anderen Privatisierungen in Deutschland auch nicht viel glücklicher geworden wären. ... Ein gutes Sparbuch hätte mehr abgeworfen. ... Der Zorn über die schreckliche Volksaktie rührt vor allem aus den beiden weiteren Börsengängen der Telekom. Sehr viele Sparer haben erst beim zweiten oder gar dritten Verkauf zugegriffen zu Kursen von 39,50 beziehungsweise 66,50 Euro. Diese Werte werden zu Lebzeiten der Anleger wohl kaum wieder erreicht. Sie kauften zunächst in der Gier auf noch höhere Gewinne und später in der Hoffnung, dass es noch schlimmer nicht kommen könne.
Diese Illusion wurde von den Vorständen der Telekom unterstützt. Der damalige Vorsitzende Ron Sommer hielt die Aktie im Jahr 2000 bei einem Kurs von 40 Euro für „massiv unterbewertet“. Vier Monate später war sie für Sommer bei Kursen um 30 Euro „erheblich unterbewertet“ und im Mai 2002 bei Kursen um 20 Euro schließlich „ein Schnäppchen“.“ 1
Wenn die sich für seriös haltende FAZ hier eher als Zeitung für Ironie und Selbstkritik erscheinen mag, besser kann man es kaum zusammenfassen. Wer kannte niemanden, der Telekom- oder andere Aktie hatte und stolz verkündete, er hätte schon wieder soundsoviel Euro damit „verdient“, wofür noch Tariferhöhung –es gibt doch Telekom ! Auch ungewollt musste man in Bussen&Bahnen, Cafes und Bolzplätzen das Geschwätz ertragen, blöd war der, der nicht kaufen kann oder will...
Die Börse – das größte Casino ?
Das Phänomen, welches die gleichen Schreiberlinge, die vor nicht allzu langer Zeit noch verkündeten, Aktien kaufen ermöglicht endlich Reichtum für alle, hier umschreiben, nennt sich fiktives Kapital. Seine Beschreibung und die verbundenen Zusammenhänge nehmen einen nennenswerten Teil des 3.Bandes des Hauptwerkes von Karl Marx –dem Kapital- ein. Die börsengehandelten Aktien als ein wesentlicher Teil des fiktiven Kapitals (der andere, ebenso wichtige ist die Staatsverschuldung – was an dieser Stelle aber zu weit führen würde) sind letztlich nichts anderes als „bloße Eigentumstitel, die zur Empfangnahme von künftigem Mehrwert berechtigen.“2 Der Aktionär kauft eine Aktie und setzt auf Gewinn, er kauft ein Anrecht auf diesen Gewinnanteil. Welcher Preis dafür zu zahlen ist, schwankt wie man an der „T-Aktie“ sieht, nicht selten stark, immer entscheidend bleibt aber die jeweilige Erwartung in die Zukunft, das ist die Spekulation an diesem Geschäft. „Sie (die Aktien) geben nur Rechtsansprüche auf einen Teil des von demselben Kapital zu erwerbenden Mehrwerts. Aber diese Titel werden ebenfalls papierne Duplikate des wirklichen Kapitals... . Sie werden zu nominellen Repräsentanten nicht existierender Kapitale. Denn das wirkliche Kapital existiert daneben und ändert durchaus nicht die Hand dadurch, dass diese Duplikate die Hände wechseln. ... und ihr Wertbetrag kann fallen und steigen ganz unabhängig von der Wertbewegung des wirklichen Kapitals, auf das sie Titel sind.“3 Das wirkliche Kapital ist in der Telekom, mit bekannten Mitteln wird dieses Kapital angewendet und die Akteure versuchen, höchstmöglichen Profit zu realisieren. Gleichzeitig wird der Profit der Zukunft bereits an der Börse versteigert – in Form der Aktie.
[file-KAZ317.pdf]Und solange die Mehrheit glaubt, die Versteigerung würde noch höher gehen, solange steigt der Kurs, auch wenn der Profit gar nicht steigt. Über kurz oder lang kommt irgendwann der Moment der Wahrheit, bei Telekom die Feststellung, dass die erwarteten Profite völlig unrealistisch waren und es geht abwärts. Der wirklich realisierte Profit kann in beiden Phasen völlig identisch gewesen sein, die Erwartung der Mehrheit der Beteiligten gab den Ausschlag.
Teil dieser Erwartung ist nicht zuletzt, wie sich die Beschäftigten und Arbeitslosen verhalten: Ob sie kämpfen und streiten für ein besseres Leben oder ob sie die Angriffe hinnehmen, sich von der Propaganda des Mangelns und Sparens einmachen lassen. Die Behauptung, es müsse gespart werden und es sei überhaupt zuwenig da ist sowieso der allergrößte Unfug, der uns täglich begegnet. Da kann sich die universitäre Volkswirtschaft noch solange bemühen, die knappe Verteilung zu berechnen und Phrasen zu dreschen wie „Konkurrenz belebt das Geschäft !“ – Das Potential zur Versorgung aller ist vorhanden, was schon allein China tagtäglich dadurch beweist, dass es mit immer noch ungünstigen Voraussetzungen ein Fünftel der Weltbevölkerung satt bekommt !
Des Kaisers neue Kleider
Aber zurück zur T-Aktie: Nun ist der Jammer groß, Telekom macht viel zu wenig Gewinn, die Rente auf Basis von Aktien und Reichtum fürs ganze Volk sind dahin – ein großer Schein wird offensichtlich. Das Bild ist durchaus vergleichbar mit dem hübschen Märchen „Des Kaisers neue Kleider“, in welchem der Kaiser halbnackt durch die Straßen marschiert, bis ein Kind schreit: „Er hat ja gar nichts an !“ und auf einmal alle Menschen zustimmen, die vorher die neue Mode bewundert hatten. In unserem Fall waren die Gewinner der neuen Kleider einmal mehr die Banken, die von jedem Geschäft Gebühren erhalten und diejenigen, die bei hohen Kursen verkauft haben, was in der Regel nicht die so genannte Kleinaktionäre („Volksaktionäre“) gewesen sein dürften. Aber wer mit den Wölfen heult, möge sich hinterher auch nicht beschweren, als diese zugebissen haben.
Der Telekom-Vorstandsvorsitzende Ricke erklärt dann schuldbewußt: „Wir haben mit dieser Intensität des Wettbewerbs in Deutschland nicht gerechnet.“4 Ja mit was rechnen sie denn überhaupt? Ganze „Denkfabriken“ mit Wissenschaftlern werden beschäftigt Studien und Berechnungen mit bunten Bildchen zu erstellen, um allerlei Prognosen für die nächsten Jahrzehnte herauszugeben und am nächsten Tag erklärt der oberste Telekom-Dirigent, sie hätten Wesentliches beim Rechnen vergessen, versehentlich wurde leider übersehen, das Nackte keine Kleider anhaben, was den Preis der Kleider negativ beeinflusst hat !
...können wir nur selber tun !
Einmal mehr sehen wir, dass weder Privatisierungen, noch die Hoffnung auf steigende Aktienkurse irgendetwas an unserer Lage ändern, sich die materiellen Möglichkeiten dadurch nur verschlechtern. Ein ausreichendes Einkommen oder Rente für alle kann es geben, wenn die Menschen an Produktivitätssteigerungen beteiligt sind und nicht immer weniger, immer schlechter bezahlte Werktätige in eine Kasse einzahlen, an die immer mehr Rentner Ansprüche erworben haben. Grundsätzlich lösbar ist das ohne Frage, es erfordert allerdings die Eigentumsfrage zu stellen. Darunter wird’s nichts gehen !
Im Übrigen wird gerade mal wieder die Privatisierung der Bahn durch Verkauf von Aktien an der Börse durchgeplant. Bitte niemand schimpfen, wenn der Kurs nicht die erwartete Performance5 haben sollte. Statt dessen lieber rechtzeitig das Richtige tun: Stoppt die Privatisierung der Bahn !
Nachsatz
Börsen, Kurse und fiktives Kapital sind –wie hoffentlich deutlich wurde- nichts Unerklärliches oder gar Mysteriöses. Sie sind eine logische und in gewisser Hinsicht notwendige Einrichtung in der Geschichte des Kapitalismus und in keinster Weise besonderes „Krebsgeschwür“, welches man vom guten Teil des Kapitalismus abtrennen und beseitigen kann. Der Kapitalismus ist schon lange im Stadium der Fäulnis und Zerstörung angekommen, das fiktives Kapital ist dabei ein Element neben vielen anderen, stinkt aber nicht schlimmer als der Rest oder irgendwie besonders anders.
Anmerkungen:
1) Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), 11.08.2006, Seite 14
2) MEW Band 25, S. 474, Hervorhebung durch Autor
3) ebenda, S. 494
4) FAZ, 12.08.2006, Seite 11
5) hier sinngemäß: erwartete Entwicklung, Bewegung
Dagobert Pollöck schreibt für Link ...jetzt anmelden! in unregelmäßigem Abstand die Politökonomie-Kolumne index.php?show=cat&id=capitalism&sub=11 zu aktuellen Fragen wirtschaftspolitischen Geschehens.
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•NEUER BEITRAG25.08.2006, 17:22 Uhr
Nutzer / in | ||
Kalle | ||
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Hier gibts mehr zu den Aktionären, die sich durch den Kurs der Telekom verarscht fühlen: Link ...jetzt anmelden!
Und mal ein guter Kontrast zum sonstigen Programm hier - allgemein könnte hier viel mehr zu Gewerkschaften, Arbeitslosigkeit und sotialem Kahlschlag veröffentlicht werden
•NEUER BEITRAG25.08.2006, 18:03 Uhr
Nutzer / in | |
Sebastian | |
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•NEUER BEITRAG25.08.2006, 18:06 Uhr
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Kalle | ||
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Richtig ist es so: Link ...jetzt anmelden!
•NEUER BEITRAG25.08.2006, 18:10 Uhr
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Sebastian | |
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•NEUER BEITRAG25.08.2006, 18:11 Uhr
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secarts | |
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•NEUER BEITRAG29.08.2006, 03:13 Uhr
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HOWARD | ||
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in diesem Fall mag das ja alles stimmen. Doch im allgemeinen könnte man sicher schon vieles verbessern, wenn man wenigstens mal die übelste Spekulation trockenlegen würde, also wertvernichtendes Aufkaufen und ausschlachten funktionierender und gewinnabwerfender Betreiebe.
Es kann ja nicht sein, daß profitable Unternehmen an der Börse verzockt werden und für die schnelle Mark plattgemacht werden. Da ist der unkontrollierte Börsenhandel dann sehrwohl ein "Krebsgeschwür", das zwar nicht alleine Schuld ist aber vieles verschlimmert.
Und irgendwo konkret muss man ja ansetzen, unter eurem Symbol oben links wird wohl so schnell keine Revolution klappen. Zum Glück vermutlich, denn darunter wurde schließlich auch viel Unheil angerichtet. Da sind mir kleine, aber wirkungsvolle Schritte einfach lieber als so Radikalkuren!
Nicht falsch verstehen bitte, ich lese hier gerne und mit Intresse. Aber die Zeiten sind nunmal so daß Maximalentwürfe keine Chance haben. Wo man konkret anpacken kann lässt sich jedoch immer noch vieles verbessern!
viele Grüße,
Howie
•NEUER BEITRAG29.08.2006, 20:01 Uhr
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du hast doch nen Knall.
Gerade das sagt doch der Artikel sehr plastisch, daß es gar nix bringt, gegen zwangsläufige Auswüchse anzurennen. Die wachsen einfach immer wieder nach!
Vielleicht sollte man sich doch eher an das Symbol oben links halten
• Hier gibt's was extra: mehr Debatten aus den www.secarts.org-Foren
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