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•NEUES THEMA29.09.2016, 22:48 Uhr
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Henning | |
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• zur Lage in Syrien
Man kann annehmen, dass Syrien das darstellt, was einst der Bürgerkrieg in Spanien 1936 / 39 darstellte. Generalprobe! Wollen wir hoffen, dass die Friedenskräfte so stark werden, um dieses Desaster zu verhindern. Dazu kommt noch, dass es diesmal keine geschlossene Einheitsfront gegen dieses Verbrechen gibt. Damals waren es noch die Internationalen Brigaden, die dem Gegner klarmachten, dass es so einfach nicht ist, den Fortschritt weg zu bombardieren. Auch wenn Russland ebenfalls dem Imperialismus anheim gefallen ist, so ist es ein kleiner Ausgleich, wenn es zeigt, dass es noch immer eine Großmacht ist, mit der man nicht spielen kann.
Hier ein interessanter Artikel aus der jW vom 30.9. 2016 zur Lage in Syrien und der heuchlerischen Rolle der "Demokratie-Kräfte", insbesondere der USA, aber auch der BRD.
"Brutalste Heuchelei
Die westliche Öffentlichkeit und Aleppo
Eines vorab: Die nachfolgenden Argumente sollen nicht bestreiten, dass die Lage für die in Aleppo verbliebene Zivilbevölkerung schrecklich ist. Krieg ist immer brutal, auch wenn er für vertretbare Ziele geführt wird. Der beste Krieg ist der, der vermieden wird. Wenn die westliche Politik und die ihr sekundierenden Medien jetzt angesichts der russisch-syrischen Angriffe auf die von bewaffneten Gruppen gehaltenen Stadtviertel von Aleppo von »Barbarei« sprechen, ist das in mehrfacher Hinsicht geheuchelt. Angefangen mit der amerikanischen UNO-Botschafterin Samantha Power. Sie hätte sich nur an das zu erinnern zu brauchen, was die Truppen ihres Landes 2004 im belagerten Falludscha angerichtet haben. Alles, was die USA heute Russland vorwerfen, Fass- und Streubomben, Flammenwerfer, Phosphorbomben sowie die Zerstörung der Wasserversorgung, haben sie seinerzeit selbst gegen die Bewohner der irakischen Widerstandshochburg eingesetzt. Und noch etliches mehr, nämlich u. a. krebserregende Uranmunition. Die klinischen Folgen sind von der UNO nachgewiesen worden.
Verlogen ist die westliche Entrüstung auch, weil es die USA waren, die wenige Tage nach Ausrufung der Waffenruhe für Syrien einen Stützpunkt der Regierungstruppen auf dem Flughafen von Deir Essor bombardierten – angeblich irrtümlich wegen einer »Aufklärungspanne«. Das Argument ist inhaltlich so lächerlich, dass es kaum die Widerlegung lohnt: Das Land, das noch das letzte Handygespräch in den afghanischen Bergen abhört, soll sich beim Angriff dieses deutlich identifizierbaren Ziels »geirrt« haben? Selbst wenn – von nachfolgenden amerikanischen Angriffen auf den »Islamischen Staat«, dessen Kämpfer alsbald nachsetzten und den Flugplatz wieder besetzten, ist nichts bekanntgeworden. Wenn es eines Beweises für die stillschweigende Kumpanei zwischen den USA und den Kopfabschneidern bedurfte – hier ist die »rauchende Pistole«. Dass in dieser Situation Syrien und sein russischer Verbündeter ihrerseits nur noch vollendeten Tatsachen glauben, die sie selbst schaffen, braucht niemanden zu wundern. Insofern fällt die Brutalität der Angriffe auf Aleppo auf die Falschspielerei der USA zurück.
Es gibt keine Tragödie ohne Farce. Die deutschen Grünen haben gefordert, wegen Aleppo den Bau des zweiten Strangs der Ostseepipeline »Nord Stream« abzubrechen. Das werden sie nicht erreichen, denn die BRD will »Nord Stream« nicht, um Russland einen Gefallen zu tun, sondern aus eigenem Interesse an einer hegemonialen Position auf dem europäischen Gasmarkt. Aber man wird festhalten dürfen, dass die Grünen es vorziehen, die notorischen Terrorpaten und Frauenunterdrücker aus den Golfemiraten zu finanzieren oder den Absatz US-amerikanischen Schiefergases zu sichern. Sie sind, das kann man inzwischen sagen, die fünfte Kolonne Washingtons; bereit zu jeder Absurdität, um – unter anderem – die BRD von den USA abhängig zu halten."
Hier ein interessanter Artikel aus der jW vom 30.9. 2016 zur Lage in Syrien und der heuchlerischen Rolle der "Demokratie-Kräfte", insbesondere der USA, aber auch der BRD.
"Brutalste Heuchelei
Die westliche Öffentlichkeit und Aleppo
Eines vorab: Die nachfolgenden Argumente sollen nicht bestreiten, dass die Lage für die in Aleppo verbliebene Zivilbevölkerung schrecklich ist. Krieg ist immer brutal, auch wenn er für vertretbare Ziele geführt wird. Der beste Krieg ist der, der vermieden wird. Wenn die westliche Politik und die ihr sekundierenden Medien jetzt angesichts der russisch-syrischen Angriffe auf die von bewaffneten Gruppen gehaltenen Stadtviertel von Aleppo von »Barbarei« sprechen, ist das in mehrfacher Hinsicht geheuchelt. Angefangen mit der amerikanischen UNO-Botschafterin Samantha Power. Sie hätte sich nur an das zu erinnern zu brauchen, was die Truppen ihres Landes 2004 im belagerten Falludscha angerichtet haben. Alles, was die USA heute Russland vorwerfen, Fass- und Streubomben, Flammenwerfer, Phosphorbomben sowie die Zerstörung der Wasserversorgung, haben sie seinerzeit selbst gegen die Bewohner der irakischen Widerstandshochburg eingesetzt. Und noch etliches mehr, nämlich u. a. krebserregende Uranmunition. Die klinischen Folgen sind von der UNO nachgewiesen worden.
Verlogen ist die westliche Entrüstung auch, weil es die USA waren, die wenige Tage nach Ausrufung der Waffenruhe für Syrien einen Stützpunkt der Regierungstruppen auf dem Flughafen von Deir Essor bombardierten – angeblich irrtümlich wegen einer »Aufklärungspanne«. Das Argument ist inhaltlich so lächerlich, dass es kaum die Widerlegung lohnt: Das Land, das noch das letzte Handygespräch in den afghanischen Bergen abhört, soll sich beim Angriff dieses deutlich identifizierbaren Ziels »geirrt« haben? Selbst wenn – von nachfolgenden amerikanischen Angriffen auf den »Islamischen Staat«, dessen Kämpfer alsbald nachsetzten und den Flugplatz wieder besetzten, ist nichts bekanntgeworden. Wenn es eines Beweises für die stillschweigende Kumpanei zwischen den USA und den Kopfabschneidern bedurfte – hier ist die »rauchende Pistole«. Dass in dieser Situation Syrien und sein russischer Verbündeter ihrerseits nur noch vollendeten Tatsachen glauben, die sie selbst schaffen, braucht niemanden zu wundern. Insofern fällt die Brutalität der Angriffe auf Aleppo auf die Falschspielerei der USA zurück.
Es gibt keine Tragödie ohne Farce. Die deutschen Grünen haben gefordert, wegen Aleppo den Bau des zweiten Strangs der Ostseepipeline »Nord Stream« abzubrechen. Das werden sie nicht erreichen, denn die BRD will »Nord Stream« nicht, um Russland einen Gefallen zu tun, sondern aus eigenem Interesse an einer hegemonialen Position auf dem europäischen Gasmarkt. Aber man wird festhalten dürfen, dass die Grünen es vorziehen, die notorischen Terrorpaten und Frauenunterdrücker aus den Golfemiraten zu finanzieren oder den Absatz US-amerikanischen Schiefergases zu sichern. Sie sind, das kann man inzwischen sagen, die fünfte Kolonne Washingtons; bereit zu jeder Absurdität, um – unter anderem – die BRD von den USA abhängig zu halten."
•NEUER BEITRAG30.09.2016, 11:28 Uhr
Nutzer / in | |
retmarut | |
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zur Lage in Syrien
Wenn man schon solche Vergleiche zieht, dann eher der Abessinienkrieg. Denn anders als im Spanischen Bürgerkrieg fehlt die Arbeiterklasse als maßgeblicher Bewegungsfaktor.
Andererseits: Im Spanischen Bürgerkrieg haben die Imperialisten auch noch nicht gegeneinander gekämpft, anders als jetzt im syrischen Stellvertreterkrieg. In Spanien haben die beiden faschistischen Achsenmächte gegen die Arbeiterklasse (und die Komintern) gekämpft, während die anderen Imperialisten jegliche Unterstützung für die Republik unterbunden haben (Exportembargo, Aus- und Einreiseverbote für Internationalisten). Gemeinsam mit den faschistischen Staaten haben sie ein Seeembargo gegen Spanien verhängt, welches natürlich nur gegenüber pro-republikanischen Kräften durchgesetzt wurde (u.a. die Versenkung eines sowjetischen Frachtschiffes), schließlich waren Deutschland und Italien Teil der offiziellen Blockadekräfte.
Man darf nicht vergessen, dass die Spanische Republik nur von Mexiko, der SU und (zumindest zeitweise) der CSR Unterstützung erhielt, während alle anderen Staaten an ihrer Erwürgung mitgewirkt haben. Heute werden hingegen in Syrien von Haupt- und Regionalmächten ihre internen Konflikte und zeitweisen Bündnisse durchexerziert.
Andererseits: Im Spanischen Bürgerkrieg haben die Imperialisten auch noch nicht gegeneinander gekämpft, anders als jetzt im syrischen Stellvertreterkrieg. In Spanien haben die beiden faschistischen Achsenmächte gegen die Arbeiterklasse (und die Komintern) gekämpft, während die anderen Imperialisten jegliche Unterstützung für die Republik unterbunden haben (Exportembargo, Aus- und Einreiseverbote für Internationalisten). Gemeinsam mit den faschistischen Staaten haben sie ein Seeembargo gegen Spanien verhängt, welches natürlich nur gegenüber pro-republikanischen Kräften durchgesetzt wurde (u.a. die Versenkung eines sowjetischen Frachtschiffes), schließlich waren Deutschland und Italien Teil der offiziellen Blockadekräfte.
Man darf nicht vergessen, dass die Spanische Republik nur von Mexiko, der SU und (zumindest zeitweise) der CSR Unterstützung erhielt, während alle anderen Staaten an ihrer Erwürgung mitgewirkt haben. Heute werden hingegen in Syrien von Haupt- und Regionalmächten ihre internen Konflikte und zeitweisen Bündnisse durchexerziert.
•NEUER BEITRAG02.10.2016, 01:48 Uhr
EDIT: Henning
02.10.2016, 01:53 Uhr
02.10.2016, 01:53 Uhr
Nutzer / in | |
Henning | |
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zur Lage in Syrien
Es geht nicht so sehr um Details, sondern um das Wesen des imperialistischen "Trainingsprogramms" und da gibt es durchaus Parallelen. Im übrigen war auch die Arbeiterklasse in Spanien eher zurückhaltend und mehr auf die internationale organisierte Arbeiterklasse ausgerichtet. Und zwischen den imperialistischen Mächten gab es auch im Spanienkrieg enorme Interessenkonflikte. Man spricht im Spanienkrieg auch mehr von der "revolutionär-demokratischen Massenbewegung", zumal in Spanien die Bauernschaft noch dominierend auftrat. Sicher sind heute solche "Programme" anders verpackt, aber das Wesen ist dasselbe, ob 1936 oder 2016. Einen detaillierten Einblick über die Lage der spanischen Republik liefert übrigens der Roman "Doppelter Glanz" von Constancia de la Mora. Da wird auch stets von der "Volksfront" gesprochen, weniger von der Arbeiterklasse als treibende Kraft.
Und Unterstützung gab es durchaus auch schon durch die ständigen Konferenzen über die "Neutralität" im Bürgerkrieg, ließ dabei aber ständig Kriegsmaterial für Franco vorbeischippern und sorgte durch diese Quassel-Szenarien um so intensiver für ein Hinausschieben eines Resultats. Ist doch alles sehr ähnlich, oder?
Und Unterstützung gab es durchaus auch schon durch die ständigen Konferenzen über die "Neutralität" im Bürgerkrieg, ließ dabei aber ständig Kriegsmaterial für Franco vorbeischippern und sorgte durch diese Quassel-Szenarien um so intensiver für ein Hinausschieben eines Resultats. Ist doch alles sehr ähnlich, oder?
•NEUER BEITRAG02.10.2016, 17:24 Uhr
Nutzer / in | |
Henning | |
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zur Lage in Syrien
einen guten Einblick über die Ereignisse Spaniens aus den Jahren 1936-39 gibt auch dieser Link:
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