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•NEUES THEMA02.10.2005, 14:46 Uhr
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secarts | |
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• 56 Jahre Neues China
Hallo, zusammen!
[dsc01931.jpg]Meine Reise neigt sich unerbittlich dem Ende entgegen – nur noch drei Tage bleiben mir in China. Ich bin zum Abschluss meiner Rundtour durch’s Land nun „sesshaft“ geworden; will heissen: ich halte mich in den letzten beiden Reisewochen in Guangzhou auf und mache auch mal Urlaub...
Dementsprechend komme ich auch nicht mehr so haeufig dazu, mich ueber das Internet zu Wort zu melden – fuer die etwas laengeren Pausen zwischen den Beitraegen entschuldige ich mich; es gibt nach wie vor sehr viel zu sehen und ich spanne nun auch mal etwas aus, nachdem ich sehr lange unterwegs war.
Gestern konnte ich Zeuge des hoechsten staatlichen Feiertags in China werden: am 1. Oktober vor genau 56 Jahren wurde die Volksrepublik China von Mao Zedong auf dem Tiananmen-Platz mit den Worten „China ist nun aufgestanden!“ ausgerufen.
Der erste Oktober bedeutet fuer China die Wiedererlangung nationaler Unabhaengigkeit und den Beginn der Moderne – dementsprechend wird dieser Tag auch begangen.
Als ich vor zwei Wochen in Beijing war, konnte ich 11 Tage lang die Aufbauarbeiten an Tribuenen und Dekoration des Tiananmen-Platzes beobachten; die Feierlichkeiten auf dem Platz mitten in Beijing habe ich allerdings auch nur aus Guangzhou im Fernsehen verfolgen koennen – immerhin habe ich vieles von dem, was sich mir noch unfertig bot, auf der Mattscheibe wiedererkennen koennen.
[china_big.gif]Zum ersten Oktober ist ueberall in China etwas los; im Fernsehen habe ich die Uebertragung aus allen Provinzen des Landes verfolgt: in Tibet, Xinjiang, der Inneren Mongolei, Heilongjiang, Shanghai, Beijing, etc etc. In Guangzhou, der viertgroessten Stadt Chinas, war ich live dabei. Leider ist dieses Jahr das traditionelle Grossfeuerwerk ausgefallen (u. U. haengt dies mit dem Wetter zusammen; ueber der Stadt steht derzeit die Luft und die Feuchtigkeit duerfte irgendwo ueber 90 % liegen; man sieht also keine hundert Meter weit); dafuer gab es aber viele Shows auf unterschiedlichsten Buehnen in der ganzen Stadt; Sonderaktionen in allen moeglichen Geschaeften und Kunst und Musik an jeder Ecke – und dazu ein Meer von roten Fahnen, denn zum ersten Oktober ist es ueblich, aus jedem Fenster eine chinesische Staatsflagge zu haengen. Auch die Geschaefte befolgen diese Tradition; selbst bei McDonalds hing die rote Fahne ueber dem Eingang...
Anlaesslich des Nationalfeiertags gibt es in China Ferien – eine ganze Woche lang (dasselbe uebrigens auch zum Fruehlingsfest und zum Ersten Mai – also drei Wochen Extra-Ferien fuer die Chinesen). Was es bedeutet, wenn mehr als eine Milliarde Menschen auf einen Schlag gleichzeitig Urlaub erhaelt, kann man sich kaum vorstellen: in der Stadt geht nichts mehr; die Laeden sind bis zum Anschlag ueberfuellt; die Grenzkontrollen voellig ueberfordert: jeden Tag wird hier im Fernsehen ein Sonderbericht ueber die Grenzabfertigung zwischen Shenzhen und Hongkong gezeigt, dort gibt es kein Vor noch Zurueck, denn Hunderttausende nutzen taeglich die Freizeit, um zu einem Kurzbesuch nach Hongkong aufzubrechen oder ueber den Hongkong Airport in alle Welt zu fliegen. Auch ich werde in drei Tagen ueber genau diese Grenzstation muessen, um mein Flugzeug von Hongkong nach Frankfurt zu nehmen; ich hoffe, bis dahin hat sich die Situation wieder etwas entspannt!
[maotiananmen.jpg]Erschwerend hinzu kommt in diesem Jahr in Guangzhou eine ganz untypische Hitzewelle: Tagsueber duerfte die Temperatur jenseits der 35 Grad liegen, obwohl kalendarisch laengst der Herbst eingebrochen ist, der auch hier in den tiefsten Subtropen fuer gewohnlich Abkuehlung mit sich bringt. Bis jetzt ist davon noch nichts zu merken; in den naechsten Tagen soll es sich allerdings abregnen, denn ein Taifun wuetet derzeit ueber Taiwan, der Guangzhou zwar nicht erreichen kann, aber immerhin etwas kuehlere Luft beschert – hoffentlich!
Meine Reise geht nun langsam dem Ende entgegen – meine letzten Tage werde ich mit den restlichen Einkaeufen, dem Packen meiner Unmengen von Mitbringseln und den ueblichen finalen Erledigungen verbringen – am 05.10. geht der Flug, am 06.10. stehe ich wieder auf bitterkaltem deutschen Boden. Ich habe also noch genug zu tun – und damit fange ich jetzt gleich an...
Hier ist es 21.30 Uhr, die Sonne ist untergegangen und die Temeratur duerfte „nur“ noch bei knapp 30 Grad liegen... optimale Umstaende also fuer einen ruhigen Abend im Park, dazu ein paar Flaschen des guten „Perlfluss“-Bieres...
Viele Gruesse nach daheim – und bis bald!
Euer Secarts
[dsc01931.jpg]Meine Reise neigt sich unerbittlich dem Ende entgegen – nur noch drei Tage bleiben mir in China. Ich bin zum Abschluss meiner Rundtour durch’s Land nun „sesshaft“ geworden; will heissen: ich halte mich in den letzten beiden Reisewochen in Guangzhou auf und mache auch mal Urlaub...
Dementsprechend komme ich auch nicht mehr so haeufig dazu, mich ueber das Internet zu Wort zu melden – fuer die etwas laengeren Pausen zwischen den Beitraegen entschuldige ich mich; es gibt nach wie vor sehr viel zu sehen und ich spanne nun auch mal etwas aus, nachdem ich sehr lange unterwegs war.
Gestern konnte ich Zeuge des hoechsten staatlichen Feiertags in China werden: am 1. Oktober vor genau 56 Jahren wurde die Volksrepublik China von Mao Zedong auf dem Tiananmen-Platz mit den Worten „China ist nun aufgestanden!“ ausgerufen.
Der erste Oktober bedeutet fuer China die Wiedererlangung nationaler Unabhaengigkeit und den Beginn der Moderne – dementsprechend wird dieser Tag auch begangen.
Als ich vor zwei Wochen in Beijing war, konnte ich 11 Tage lang die Aufbauarbeiten an Tribuenen und Dekoration des Tiananmen-Platzes beobachten; die Feierlichkeiten auf dem Platz mitten in Beijing habe ich allerdings auch nur aus Guangzhou im Fernsehen verfolgen koennen – immerhin habe ich vieles von dem, was sich mir noch unfertig bot, auf der Mattscheibe wiedererkennen koennen.
[china_big.gif]Zum ersten Oktober ist ueberall in China etwas los; im Fernsehen habe ich die Uebertragung aus allen Provinzen des Landes verfolgt: in Tibet, Xinjiang, der Inneren Mongolei, Heilongjiang, Shanghai, Beijing, etc etc. In Guangzhou, der viertgroessten Stadt Chinas, war ich live dabei. Leider ist dieses Jahr das traditionelle Grossfeuerwerk ausgefallen (u. U. haengt dies mit dem Wetter zusammen; ueber der Stadt steht derzeit die Luft und die Feuchtigkeit duerfte irgendwo ueber 90 % liegen; man sieht also keine hundert Meter weit); dafuer gab es aber viele Shows auf unterschiedlichsten Buehnen in der ganzen Stadt; Sonderaktionen in allen moeglichen Geschaeften und Kunst und Musik an jeder Ecke – und dazu ein Meer von roten Fahnen, denn zum ersten Oktober ist es ueblich, aus jedem Fenster eine chinesische Staatsflagge zu haengen. Auch die Geschaefte befolgen diese Tradition; selbst bei McDonalds hing die rote Fahne ueber dem Eingang...
Anlaesslich des Nationalfeiertags gibt es in China Ferien – eine ganze Woche lang (dasselbe uebrigens auch zum Fruehlingsfest und zum Ersten Mai – also drei Wochen Extra-Ferien fuer die Chinesen). Was es bedeutet, wenn mehr als eine Milliarde Menschen auf einen Schlag gleichzeitig Urlaub erhaelt, kann man sich kaum vorstellen: in der Stadt geht nichts mehr; die Laeden sind bis zum Anschlag ueberfuellt; die Grenzkontrollen voellig ueberfordert: jeden Tag wird hier im Fernsehen ein Sonderbericht ueber die Grenzabfertigung zwischen Shenzhen und Hongkong gezeigt, dort gibt es kein Vor noch Zurueck, denn Hunderttausende nutzen taeglich die Freizeit, um zu einem Kurzbesuch nach Hongkong aufzubrechen oder ueber den Hongkong Airport in alle Welt zu fliegen. Auch ich werde in drei Tagen ueber genau diese Grenzstation muessen, um mein Flugzeug von Hongkong nach Frankfurt zu nehmen; ich hoffe, bis dahin hat sich die Situation wieder etwas entspannt!
[maotiananmen.jpg]Erschwerend hinzu kommt in diesem Jahr in Guangzhou eine ganz untypische Hitzewelle: Tagsueber duerfte die Temperatur jenseits der 35 Grad liegen, obwohl kalendarisch laengst der Herbst eingebrochen ist, der auch hier in den tiefsten Subtropen fuer gewohnlich Abkuehlung mit sich bringt. Bis jetzt ist davon noch nichts zu merken; in den naechsten Tagen soll es sich allerdings abregnen, denn ein Taifun wuetet derzeit ueber Taiwan, der Guangzhou zwar nicht erreichen kann, aber immerhin etwas kuehlere Luft beschert – hoffentlich!
Meine Reise geht nun langsam dem Ende entgegen – meine letzten Tage werde ich mit den restlichen Einkaeufen, dem Packen meiner Unmengen von Mitbringseln und den ueblichen finalen Erledigungen verbringen – am 05.10. geht der Flug, am 06.10. stehe ich wieder auf bitterkaltem deutschen Boden. Ich habe also noch genug zu tun – und damit fange ich jetzt gleich an...
Hier ist es 21.30 Uhr, die Sonne ist untergegangen und die Temeratur duerfte „nur“ noch bei knapp 30 Grad liegen... optimale Umstaende also fuer einen ruhigen Abend im Park, dazu ein paar Flaschen des guten „Perlfluss“-Bieres...
Viele Gruesse nach daheim – und bis bald!
Euer Secarts
•NEUER BEITRAG03.10.2005, 10:28 Uhr
Nutzer / in | |
secarts | |
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56 Jahre Neues China
In der Zeitung konnte ich meine Eindruecke der voellig ueberlaufenen Stadt am 1.Oktober noch mal mit ansprechenden Zahlen unterfuettern:
- auf dem China-Plaza, einem zentralen Platz in Guangzhou, hielten sich an diesem Tag ueber 600.000 Menschen auf;
- in einer Shopping-Mall, die ich ebenfalls frenquentierte, tummelten sich weitere 1,5 Millionen (!) Menschen.
So viele auf einem Haufen habe ich wirklich noch nie gesehen...
- auf dem China-Plaza, einem zentralen Platz in Guangzhou, hielten sich an diesem Tag ueber 600.000 Menschen auf;
- in einer Shopping-Mall, die ich ebenfalls frenquentierte, tummelten sich weitere 1,5 Millionen (!) Menschen.
So viele auf einem Haufen habe ich wirklich noch nie gesehen...
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