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•NEUES THEMA26.05.2025, 16:47 Uhr
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• Archäologie: Großer Pferdefriedhof in Süddeutschland
Schon am 23. April 2025 von Nadja Podbregar auf scinexx.de eingestellt:
Größter römischer Pferdefriedhof Süddeutschlands entdeckt
Letzte Ruhestätte für Pferde römischer Reitersoldaten umfasst mehr als 100 Pferdeskelette
Spektakulärer Fund: In Stuttgart haben Archäologen eine römerzeitliche Ruhestätte für Pferde entdeckt – es ist der größte antike Pferdefriedhof Süddeutschlands. Das Areal in Bad Cannstatt umfasst mehr als 100 Pferdeskelette aus dem zweiten Jahrhundert. Die dort begrabenen Reittiere gehörten zu einer römischen Reitereinheit, die einige hundert Meter entfernt in einem Kastell stationiert war.
Wenn wir heute an römische Truppen denken, stellen wir uns meist Fußsoldaten vor. Aber auch in der römischen Armee gab es bereits eine Kavallerie. Diese als „Ala“ bezeichneten Reitereinheiten bestanden meist aus rund 500 berittenen Soldaten, unterteilt in mehrere Untergruppen. Die Reitersoldaten waren häufig keine Römer, sondern wurden aus lokalen Verbündeten und Bewohnern der Grenzregionen rekrutiert. Im Laufe der Römerzeit gewannen diese Reitertruppen immer mehr an Bedeutung, vor allem in den Grenzgebieten.
Skelette von mehr als 100 römischen Militärpferden
Den Pferdefriedhof einer solchen Reitereinheit haben nun Archäologen des Landesamts für Denkmalpflege Stuttgart bei einer Ausgrabung in Bad Cannstatt entdeckt. Das 70 mal 80 Meer große Areal wurde in Vorbereitung auf ein Neubauprojekt freigelegt und archäologisch untersucht. Dabei stießen die Archäologen auf die Skelette von rund 100 Pferden. „Die jetzt entdeckten Pferdeknochen wurden stichprobenartig anhand der Radiokarbon-Methode in das 2. Jahrhundert datiert“, berichtet Sarah Roth vom Landesamt.
Damit ist dieser Fund nach Angaben der Archäologen der größte römerzeitliche Pferdefriedhof in Süddeutschland. Das gesamte Areal dieses antiken „Schindangers“ könnte sogar noch größer gewesen sein. Dazu passt, dass Bad Cannstatt in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts einer der wichtigsten römischen Militärstandorte im heutigen Südwestdeutschland war.
„Aufgrund des archäologisch-historischen Kenntnisstandes zum römischen Bad Cannstatt lassen sich die Pferde einer Reitereinheit zuweisen, die von 100 bis 150 nach Christus auf dem Hallschlag stationiert war“, erklärt Roth.
Wie die Pferde begraben wurden
Die vor gut 1.800 Jahren in Bad Cannstatt stationierte Reitereinheit hatte wahrscheinlich einen Bestand von über 700 Tieren. Starb ein Tier, wurde es auf dem rund 400 Meter vom Kastell entfernten Areal begraben. Man schleifte die Kadaver meist einzeln in flache Gruben, wo sie auf der Seite liegend mit gestreckten oder angewinkelten Beinen begraben wurden. Die Gräber wurden vermutlich markiert, denn trotz hoher Dichte gab es nur wenige Überschneidungen der Gruben.
„Die Pferde scheinen nicht alle gleichzeitig bei einem großen Ereignis wie einer Schlacht oder Seuche gestorben zu sein“, berichtet Roth. „Vielmehr liegen hier die Tiere, die während der Anwesenheit der Ala in Bad Cannstatt durch Krankheit, Verletzungen oder aus anderen Gründen starben oder ihrer Aufgabe als Militärpferd nicht mehr nachkamen. Konnte das Pferd noch selbst laufen, wird man es auf den Pferdefriedhof gebracht und vor Ort getötet haben, um den schweren Kadaver nicht transportieren zu müssen“.
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Größter römischer Pferdefriedhof Süddeutschlands entdeckt
Letzte Ruhestätte für Pferde römischer Reitersoldaten umfasst mehr als 100 Pferdeskelette
Spektakulärer Fund: In Stuttgart haben Archäologen eine römerzeitliche Ruhestätte für Pferde entdeckt – es ist der größte antike Pferdefriedhof Süddeutschlands. Das Areal in Bad Cannstatt umfasst mehr als 100 Pferdeskelette aus dem zweiten Jahrhundert. Die dort begrabenen Reittiere gehörten zu einer römischen Reitereinheit, die einige hundert Meter entfernt in einem Kastell stationiert war.
Wenn wir heute an römische Truppen denken, stellen wir uns meist Fußsoldaten vor. Aber auch in der römischen Armee gab es bereits eine Kavallerie. Diese als „Ala“ bezeichneten Reitereinheiten bestanden meist aus rund 500 berittenen Soldaten, unterteilt in mehrere Untergruppen. Die Reitersoldaten waren häufig keine Römer, sondern wurden aus lokalen Verbündeten und Bewohnern der Grenzregionen rekrutiert. Im Laufe der Römerzeit gewannen diese Reitertruppen immer mehr an Bedeutung, vor allem in den Grenzgebieten.
Skelette von mehr als 100 römischen Militärpferden
Den Pferdefriedhof einer solchen Reitereinheit haben nun Archäologen des Landesamts für Denkmalpflege Stuttgart bei einer Ausgrabung in Bad Cannstatt entdeckt. Das 70 mal 80 Meer große Areal wurde in Vorbereitung auf ein Neubauprojekt freigelegt und archäologisch untersucht. Dabei stießen die Archäologen auf die Skelette von rund 100 Pferden. „Die jetzt entdeckten Pferdeknochen wurden stichprobenartig anhand der Radiokarbon-Methode in das 2. Jahrhundert datiert“, berichtet Sarah Roth vom Landesamt.
Damit ist dieser Fund nach Angaben der Archäologen der größte römerzeitliche Pferdefriedhof in Süddeutschland. Das gesamte Areal dieses antiken „Schindangers“ könnte sogar noch größer gewesen sein. Dazu passt, dass Bad Cannstatt in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts einer der wichtigsten römischen Militärstandorte im heutigen Südwestdeutschland war.
„Aufgrund des archäologisch-historischen Kenntnisstandes zum römischen Bad Cannstatt lassen sich die Pferde einer Reitereinheit zuweisen, die von 100 bis 150 nach Christus auf dem Hallschlag stationiert war“, erklärt Roth.
Wie die Pferde begraben wurden
Die vor gut 1.800 Jahren in Bad Cannstatt stationierte Reitereinheit hatte wahrscheinlich einen Bestand von über 700 Tieren. Starb ein Tier, wurde es auf dem rund 400 Meter vom Kastell entfernten Areal begraben. Man schleifte die Kadaver meist einzeln in flache Gruben, wo sie auf der Seite liegend mit gestreckten oder angewinkelten Beinen begraben wurden. Die Gräber wurden vermutlich markiert, denn trotz hoher Dichte gab es nur wenige Überschneidungen der Gruben.
„Die Pferde scheinen nicht alle gleichzeitig bei einem großen Ereignis wie einer Schlacht oder Seuche gestorben zu sein“, berichtet Roth. „Vielmehr liegen hier die Tiere, die während der Anwesenheit der Ala in Bad Cannstatt durch Krankheit, Verletzungen oder aus anderen Gründen starben oder ihrer Aufgabe als Militärpferd nicht mehr nachkamen. Konnte das Pferd noch selbst laufen, wird man es auf den Pferdefriedhof gebracht und vor Ort getötet haben, um den schweren Kadaver nicht transportieren zu müssen“.
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•NEUER BEITRAG26.05.2025, 16:53 Uhr
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Pferd mit Grabbeigaben und ein rätselhafter Mann
Die meisten Römerpferde wurden ohne großes Drumherum begraben. Es gab aber auch Ausnahmen, wie die Archäologen entdeckten: Einem der Pferde hatte sein Reiter zum Abschied zwei Krüge und eine kleine Öllampe, mit ins Grab gelegt – damals waren dies typische Grabbeigaben für gestorbene Menschen. „Hier sehen wir eine besonders enge Verbundenheit des Besitzers zu seinem Pferd“, sagt Roth. „Auch nach rund 1.800 Jahren ist die Trauer über den Tod dieses einen Tieres noch ersichtlich.“
Deutlich weniger Mühe gab man sich hingegen mit einem am Rand des Pferdefriedhofs entdeckten menschlichen Toten aus der Römerzeit. Dieser wurde in Bauchlage und ohne jegliche Beigaben weit weg vom regulären Bestattungsplatz der nahen Römersiedlung verscharrt. Die Archäologen vermuten, dass es sich dabei um einen Außenseiter der antiken Gesellschaft handelte. Wer er war und warum er ausgestoßen wurde, ist aber noch unbekannt.
Als nächstes planen die Forschenden, die gefundenen Gebeine archäozoologisch genauer zu untersuchen. Dies kann mehr darüber verraten, wie die römischen Reitersoldaten mit ihren Tieren umgingen, welche Pferde als Reittiere ausgewählt wurden und woran die Pferde einst starben. Auch wie die Pferde ernährt wurden und woher sie stammten, möchten die Archäologen über diese Untersuchungen herausfinden.
Quelle: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart/ ArchaeoBW
Link ...jetzt anmelden!
#Pferdefriedhof
#BadCannstatt
#Roemer
#Militaerpferde
#Kavalleriepferde
Pferd mit Grabbeigaben und ein rätselhafter Mann
Die meisten Römerpferde wurden ohne großes Drumherum begraben. Es gab aber auch Ausnahmen, wie die Archäologen entdeckten: Einem der Pferde hatte sein Reiter zum Abschied zwei Krüge und eine kleine Öllampe, mit ins Grab gelegt – damals waren dies typische Grabbeigaben für gestorbene Menschen. „Hier sehen wir eine besonders enge Verbundenheit des Besitzers zu seinem Pferd“, sagt Roth. „Auch nach rund 1.800 Jahren ist die Trauer über den Tod dieses einen Tieres noch ersichtlich.“
Deutlich weniger Mühe gab man sich hingegen mit einem am Rand des Pferdefriedhofs entdeckten menschlichen Toten aus der Römerzeit. Dieser wurde in Bauchlage und ohne jegliche Beigaben weit weg vom regulären Bestattungsplatz der nahen Römersiedlung verscharrt. Die Archäologen vermuten, dass es sich dabei um einen Außenseiter der antiken Gesellschaft handelte. Wer er war und warum er ausgestoßen wurde, ist aber noch unbekannt.
Als nächstes planen die Forschenden, die gefundenen Gebeine archäozoologisch genauer zu untersuchen. Dies kann mehr darüber verraten, wie die römischen Reitersoldaten mit ihren Tieren umgingen, welche Pferde als Reittiere ausgewählt wurden und woran die Pferde einst starben. Auch wie die Pferde ernährt wurden und woher sie stammten, möchten die Archäologen über diese Untersuchungen herausfinden.
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