DE
       
 
0
unofficial world wide web avantgarde
NEUES THEMA14.02.2024, 12:03 Uhr
Nutzer / in
arktika

• Bergarbeiterstreik GB 1984/85 - Konsequenzen, Lehren, ... Die Älteren werden sich sicherlich an ihn erinnern, die Jüngeren kennen ihn vielleicht vermittelt über den Film "Pride" ... der große Bergarbeiterstreik in GB Mitte der 80er Jahre in den britischen Bergbaugebieten. Ich weiß jetzt nicht, ob es DER längste Streik im Brit. Empire war, aber auf jeden Fall einer der längsten. Er endete leider mit einem klaren Sieg der Reaktion, die danach weitgehend freie Bahn hatte.
Zu diesem Jubiläum veranstaltete der Morning Star am letzten WE eine Konferenz:

Morning Star Conference 2024
»Die Stimme für den Frieden erheben«
Morning-Star-Konferenz: Linke Stimmen zum britischen Bergarbeiterstreik vor 40 Jahren. Friedens- und Solidaritätsappell von Jeremy Corbyn


Der Bergarbeiterstreik von 1984/85 war der größte Arbeitskampf in der Regierungszeit der damaligen Regierungschefin Margret Thatcher und wegweisend für die britische Arbeiterbewegung. Die jährliche Konferenz der britischen Tageszeitung Morning Star widmete sich am Wochenende seinem 40jährigen Jahrestag und diskutierte die Lehren des Ausstandes für gegenwärtige Kämpfe. Der Streik der britischen Kumpel liefert der Arbeiterbewegung bis heute Erkenntnisse, etwa über den koordinierten Einsatz staatlicher Macht zur Zerschlagung der Linken und ihrer Arbeiterorganisationen bis hin zur Bedeutung internationaler Solidarität und dem Kampf gegen den Imperialismus.

Erkämpfte Rechte

In ihrer Eröffnungsrede bezeichnete die Arbeitsrechtsprofessorin Lydia Hayes den Bergarbeiterstreik als eine Verteidigung kollektiv erkämpfter Gewerkschaftsrechte über zwei Weltkriege hinweg. Wegen der schweren Niederlage des Arbeitskampfs habe »New Labour« anschließend gewerkschaftsfeindliche Gesetze nicht aufgehoben. Die Regierung von Expremier Tony Blair habe zudem Arbeitsgesetze erlassen, durch die Arbeiter gegen begangenes Unrecht nur im nachhinein vor Gericht streiten konnten. »Niemand bietet den Mechanismus einer kollektiven Verantwortung für Gerechtigkeit an, zu dem man mit seiner Wahl und Stimme beitragen kann«, sagte Hayes.

Der Labour-Abgeordnete Ian Lavery und Chris Kitchen, Generalsekretär der Bergarbeitergewerkschaft National Union of Mineworkers, forderten eine öffentliche Untersuchung der damaligen Repression gegen den Bergarbeiterstreik. Ein Untersuchungsausschuss könne die Geschichte zwar nicht verändern, wohl aber »Sicherheitsvorkehrungen« für künftige Kämpfe schaffen, erklärte Lavery. Viele seien »für Dinge, die sie nie getan haben« verurteilt worden. Terry Renshaw, ein Veteran der »Shrewsbury 24« – 24 verhaftete und massenhaft mit Klagen überzogenen Streikposten des Bauarbeiterstreiks von 1972 –, berichtete auf der Konferenz vom 47jährigen Kampf der Beschuldigten gegen ihre unrechtmäßigen Verurteilungen.

Unter Parteiführung Jeremy Corbyns habe Labour eine »nie gesehene Welle der Inspiration« erlebt, erklärte Ian Lavery. Es gebe nun auch noch Parteigenossen, welche die Themen der Morning-Star-Konferenz »voll und ganz unterstützen«. Er erntete Gelächter, als er Keir Starmer als inspirierenden Fürsprecher der Arbeiterklasse anbot und scherzte, dafür werde er nun aus der Partei geworfen.

Internationale Solidarität

Der frühere Labour-Chef forderte in seinem Beitrag mit Blick auf den Krieg in Gaza einen Waffenstillstand und »die Stimme für den Frieden so laut wie möglich zu erheben«. »Das ist es, was unsere Bewegung international zusammenbringt und was der Morning Star schon immer getan hat.« Der israelische Präsident Benjamin Netanyahu wolle »das palästinensische Volk durch eine geschlossene Grenze aus Rafah vertreiben«. »Dort sterben eine Million Menschen (…) ich kann mir nichts Abscheulicheres vorstellen als das, was wir derzeit auf unseren Bildschirmen bezeugen können.«

Weiche die Arbeiterbewegung von ihren Prinzipien ab, überlasse man »rechtsextremen Parteien ein bedeutendes Feld für den Wahlgang«, erklärte der einstige Labour-Chef angesichts der Parlamentswahl im kommenden Jahr. Es gehe darum, die britische Bevölkerung für soziale Gerechtigkeit, Wohnungsgerechtigkeit und Frieden in der Welt, »aber auch im Kampf gegen die Rassisten zu vereinen«. In ganz Europa werde sich davor gescheut, die Rechte von Geflüchteten »auf Überleben und Existenz in unserer Gesellschaft zu verteidigen«, so Corbyn. Wenn Labour unter dem Vorsitz von Keir Starmer den »Status quo gewährleisten« wolle – »worum soll es im Wahlkampf eigentlich gehen?«


Von Berny Torre in der jW vom 12.02. unter Link ...jetzt anmelden!

#Bergarbeiterstreik
#Grossbritannien
#Minenschliessungen
• Hier gibt's was extra: mehr Debatten aus den www.secarts.org-Foren
Geschichte der Migrationspolitik des dt. Imp.
5
Wie die intellektuellen Kasperköppe des dt. Imp. das Asylrecht bzw. seine Verflüssigung diskutieren, zeigt ein SZ-Artikel v...mehr FPeregrin 26.05.2024
FPeregrin 17.02.2024
FPeregrin 17.02.2024
BRD-Politzirkus: Wirtschaftskrise-Zeitenwende-Fas..
Also ein Rundumthread, der das Tun und Treiben unserer Bourgeoisie u. ihrer LakaiInnen beleuchtet; wenn das "führen müssen"...mehr arktika 22.10.2023
Die 11. Moskauer Sicherheitskonferenz
Über die BRD-Siko sind die Medien voll;über die Siko der Russischen Föderation erfährt man deutlich weniger, aber sie fin...mehr arktika 26.08.2023
Zum Tod von Friedrich Wolff
nd gestern: Nachruf auf Friedrich Wolff: Still und kundig Zum Tod des Staranwalts Friedrich Wolff Frank Schumann...mehr FPeregrin 12.06.2024
Zur Geschichte des #VS
7
>>> Epilog Dieser Beitrag beruht im Kern auf Artikeln, Expertisen und Vorträgen, die der Autor in den vergangenen Jahr...mehr FPeregrin 18.07.2024
FPeregrin 18.07.2024
FPeregrin 18.07.2024
John Schehr: 90. Todestag
1
>>> In der Illegalität Nach der Einsetzung Hitlers als Reichskanzler durch das Finanzkapital und zwei Tage vor der Ter...mehr FPeregrin 09.02.2024