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•NEUES THEMA01.03.2023, 16:46 Uhr
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• "Weltraumbahnhöfe" in Europa
"Weltraumbahnhöfe" in Europa - ein gewinnversprechendes Geschäftsmodell oder eher ein 'Abfallprodukt' des Ukrainekrieges, um nicht länger auf 'den Iwan' angewiesen zu sein? Allerdings scheint es so, als würden diese Projekte schon seit längerem beabsichtigt und in Planung sein ... und durch die Abwendung von Rußland höchstens beschleunigt.
Jedenfall findet sich ein Artikel dazu am 26. Feb. auf spektrum.de.
Von Karl Urban:
Wie Europa mit kleinen Raketen nach den Sternen greift
Etliche Kleinraketen und die dazu passenden Weltraumbahnhöfe entstehen gerade in Europa. Werden bald Satelliten aus der Nordsee ins All geschossen?
Europa hat ein neues Tor zum Weltraum – und es ist eisig: Es liegt in der nördlichsten Provinz Schwedens, nahe der verschlafenen und im Winter tief verschneiten Bergbaustadt Kiruna. Anfang Januar 2023 trafen sich hier geladene Gäste der Raumfahrtbranche mit Vertretern der politischen Prominenz des Kontinents, um den ersten schwedischen Weltraumbahnhof feierlich zu eröffnen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beschwor die europäische Unabhängigkeit und zitierte das »Final Frontier«, die letzte Grenze des unerforschten Universums aus der Star-Trek-Saga, die nun auch hier überschritten werden könne, bevor sie gemeinsam mit dem schwedischen König Carl Gustav und dem Premierminister des Landes ein gelb-blaues Band durchschnitt.
Schon seit 1964 werden vom gut 40 Kilometer entfernten Esrange-Komplex Höhenforschungsraketen in die obere Atmosphäre geschickt. Jetzt aber will man nach den Sternen greifen. Weltweit befindet sich die Raumfahrtbranche massiv im Aufschwung. Vielerorts werden neue Kleinraketen entwickelt und weitere Weltraumbahnhöfe aus dem Boden gestampft. Allein in Europa konkurriert der schwedische Startplatz mit Rampen in Großbritannien, Portugal und sogar Deutschland. Die Botschaft ist deutlich: Die europäische Raumfahrtbranche will sich von den USA und Russland emanzipieren.
Europa bangt um Zugang zum All
Für die Verantwortlichen innerhalb Europas Raumfahrtagentur (ESA) galten kleine Raketen bisher bestenfalls als nützliche Ergänzung zu den etablierten Modellen Ariane, Vega oder der russischen Sojus. Doch seit dem letzten Jahr steht es schlecht um Europas Raketen: Zunächst zog Russland im Frühjahr 2022 im Zuge gegenseitiger Sanktionen seine etablierte Sojus-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana in Südamerika zurück; dann scheiterte am 21. Dezember 2022 auch noch der zweite Start der gerade neu entwickelten Vega C. Bis die Fehlerursache geklärt ist, muss die Rakete am Boden bleiben.
Das bisherige Arbeitspferd, die Ariane 5, ist inzwischen ein Auslaufmodell und wird in diesem Jahr ihre beiden letzten Flüge absolvieren. Die Fertigstellung ihrer Nachfolgerin, die Ariane 6, hat sich jedoch hoffnungslos verzögert. Die neue Trägerrakete wird seit 2015 entwickelt, doch ihr erster Start ist frühestens für Ende 2023 geplant, sofern keine weiteren Probleme auftreten. »Der Weltraumtransport ist eine der größten Herausforderungen, denen wir heute in Europa gegenüberstehen«, sagte ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher im Januar 2023 gegenüber Spektrum.de.
Wer startet hunderte geplante Satelliten aus Europa?
Schon lange vor der russischen Invasion in der Ukraine sollten mehr Satelliten ins All befördert werden, als es Trägerraketen gab. Viele Projekte verzögerten sich oder mussten auf Eis gelegt werden. Weltweit gründeten sich deshalb zahlreiche neue Unternehmen, um diese Marktlücke zu stopfen. Zeitweise arbeiteten gut 150 Firmen an so genannten Microlaunchern, von denen derzeit noch immer mehr als hundert aktiv entwickelt werden. Vor allem der US-amerikanische Konzern SpaceX hat Investoren von der Notwendigkeit überzeugt, indem er den Markt für Kleinsatelliten – und damit auch für Kleinraketen – kurzerhand selbst anheizte: SpaceX startete in den letzten knapp vier Jahren die ersten 2000 Satelliten seines Satellitennetzwerks Starlink, das noch um ein Vielfaches anwachsen soll. Das Interesse an solchen Megakonstellationen ist dadurch weltweit gestiegen. Immer neue Satellitenschwärme sollen nun nicht nur wie Starlink schnelles Internet anbieten, sondern wahlweise auch minutiös die Erde beobachten oder Schiffe auf den Ozeanen überwachen. Die Europäische Union plant gemeinsam mit der ESA sogar, dem Starlink-Netzwerk Konkurrenz zu machen: Ein eigenständiges Netzwerk für schnelle Internetverbindungen mit sicheren Quantenschlüsseln soll ab 2024 aufgebaut werden.
Damit all diese Pläne verwirklicht werden können, sind neue Raketen nötig. Die staatlichen Raumfahrtagenturen investieren entsprechend, vor allem aber unterstützen private Geldgeber die Emporkömmlinge: Einer davon ist Isar Aerospace, ein Start-up der Technischen Universität München, das es geschafft hat, mehr als 150 Millionen Euro privates Kapital einzuwerben.
Ein weiteres junges deutsches Unternehmen, die Rocket Factory Augsburg (RFA), wird dagegen hauptsächlich von seiner Muttergesellschaft, dem Raumfahrtunternehmen OHB, finanziert. Beide bayerischen Unternehmen erhielten jeweils rund elf Millionen Euro aus dem deutschen Raumfahrtetat über das Boost-Programm der Europäischen Weltraumorganisation – und sie wollen noch in diesem Jahr ihre ersten Microlauncher abheben lassen. Insgesamt entwickeln allein in Europa 45 Unternehmen außerhalb Russlands neue Kleinraketen.
Harte Konkurrenz im Raketenbau
Dass die beiden deutschen Unternehmen in Konkurrenz zueinander stehen, wird offensichtlich, wenn man das Großraumbüro von Isar Aerospace in Ottobrunn bei München betritt: An der Wand hängt eine Zeichnung, auf der ein Satellit mit dem Isar-Logo einen zweiten Satelliten mittels eines Laserstrahls attackiert – auf dem wiederum prangt das Logo der Augsburger Mitbewerber. Doch, so betont ein Mitarbeiter von Isar Aerospace, der Wettkampf werde freundschaftlich geführt.
All die neuen Raketen, die derzeit entwickelt werden, müssen sich aber auch global durchsetzen: Anfang dieses Jahres wäre beinahe Großbritannien das erste Land geworden, das Raketen vom europäischen Kontinent starten lässt. Tatsächlich aber scheiterte das Vorhaben, die Kleinrakete LauncherOne des US-Unternehmens Virgin Orbit von einem Trägerflugzeug aus ins All zu schicken. Sie wurde zwar planmäßig ausgeklinkt, erreichte jedoch nicht den gewünschten Orbit. Ein Fehler in der Oberstufe vermasselte die Premiere und führte zum Verlust der Rakete sowie der neun Kleinsatelliten an Bord.
Fest steht: Europäische Unternehmen sind vergleichsweise spät in dieses Rennen gestartet. SpaceX, aber auch die von Neuseeland startende US-Firma RocketLab haben weit mehr als ein Jahrzehnt Vorsprung. Uneinholbar? Jules Varma vom European Space Policy Institute (ESPI) in Wien hat in einer Studie aus dem Jahr 2021 den New-Space-Markt in Europa analysiert und dabei festgestellt, dass private und staatliche Investoren zwar derzeit noch zurückhaltender sind als in den USA, aber gerade in jüngerer Vergangenheit so viel Geld wie nie in den hiesigen New-Space-Bereich geflossen ist. Allein im Jahr 2021 waren es 600 Millionen Euro von privaten Investoren, eine Verdreifachung innerhalb von nur drei Jahren.
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Jedenfall findet sich ein Artikel dazu am 26. Feb. auf spektrum.de.
Von Karl Urban:
Wie Europa mit kleinen Raketen nach den Sternen greift
Etliche Kleinraketen und die dazu passenden Weltraumbahnhöfe entstehen gerade in Europa. Werden bald Satelliten aus der Nordsee ins All geschossen?
Europa hat ein neues Tor zum Weltraum – und es ist eisig: Es liegt in der nördlichsten Provinz Schwedens, nahe der verschlafenen und im Winter tief verschneiten Bergbaustadt Kiruna. Anfang Januar 2023 trafen sich hier geladene Gäste der Raumfahrtbranche mit Vertretern der politischen Prominenz des Kontinents, um den ersten schwedischen Weltraumbahnhof feierlich zu eröffnen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beschwor die europäische Unabhängigkeit und zitierte das »Final Frontier«, die letzte Grenze des unerforschten Universums aus der Star-Trek-Saga, die nun auch hier überschritten werden könne, bevor sie gemeinsam mit dem schwedischen König Carl Gustav und dem Premierminister des Landes ein gelb-blaues Band durchschnitt.
Schon seit 1964 werden vom gut 40 Kilometer entfernten Esrange-Komplex Höhenforschungsraketen in die obere Atmosphäre geschickt. Jetzt aber will man nach den Sternen greifen. Weltweit befindet sich die Raumfahrtbranche massiv im Aufschwung. Vielerorts werden neue Kleinraketen entwickelt und weitere Weltraumbahnhöfe aus dem Boden gestampft. Allein in Europa konkurriert der schwedische Startplatz mit Rampen in Großbritannien, Portugal und sogar Deutschland. Die Botschaft ist deutlich: Die europäische Raumfahrtbranche will sich von den USA und Russland emanzipieren.
Europa bangt um Zugang zum All
Für die Verantwortlichen innerhalb Europas Raumfahrtagentur (ESA) galten kleine Raketen bisher bestenfalls als nützliche Ergänzung zu den etablierten Modellen Ariane, Vega oder der russischen Sojus. Doch seit dem letzten Jahr steht es schlecht um Europas Raketen: Zunächst zog Russland im Frühjahr 2022 im Zuge gegenseitiger Sanktionen seine etablierte Sojus-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana in Südamerika zurück; dann scheiterte am 21. Dezember 2022 auch noch der zweite Start der gerade neu entwickelten Vega C. Bis die Fehlerursache geklärt ist, muss die Rakete am Boden bleiben.
Das bisherige Arbeitspferd, die Ariane 5, ist inzwischen ein Auslaufmodell und wird in diesem Jahr ihre beiden letzten Flüge absolvieren. Die Fertigstellung ihrer Nachfolgerin, die Ariane 6, hat sich jedoch hoffnungslos verzögert. Die neue Trägerrakete wird seit 2015 entwickelt, doch ihr erster Start ist frühestens für Ende 2023 geplant, sofern keine weiteren Probleme auftreten. »Der Weltraumtransport ist eine der größten Herausforderungen, denen wir heute in Europa gegenüberstehen«, sagte ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher im Januar 2023 gegenüber Spektrum.de.
Wer startet hunderte geplante Satelliten aus Europa?
Schon lange vor der russischen Invasion in der Ukraine sollten mehr Satelliten ins All befördert werden, als es Trägerraketen gab. Viele Projekte verzögerten sich oder mussten auf Eis gelegt werden. Weltweit gründeten sich deshalb zahlreiche neue Unternehmen, um diese Marktlücke zu stopfen. Zeitweise arbeiteten gut 150 Firmen an so genannten Microlaunchern, von denen derzeit noch immer mehr als hundert aktiv entwickelt werden. Vor allem der US-amerikanische Konzern SpaceX hat Investoren von der Notwendigkeit überzeugt, indem er den Markt für Kleinsatelliten – und damit auch für Kleinraketen – kurzerhand selbst anheizte: SpaceX startete in den letzten knapp vier Jahren die ersten 2000 Satelliten seines Satellitennetzwerks Starlink, das noch um ein Vielfaches anwachsen soll. Das Interesse an solchen Megakonstellationen ist dadurch weltweit gestiegen. Immer neue Satellitenschwärme sollen nun nicht nur wie Starlink schnelles Internet anbieten, sondern wahlweise auch minutiös die Erde beobachten oder Schiffe auf den Ozeanen überwachen. Die Europäische Union plant gemeinsam mit der ESA sogar, dem Starlink-Netzwerk Konkurrenz zu machen: Ein eigenständiges Netzwerk für schnelle Internetverbindungen mit sicheren Quantenschlüsseln soll ab 2024 aufgebaut werden.
Damit all diese Pläne verwirklicht werden können, sind neue Raketen nötig. Die staatlichen Raumfahrtagenturen investieren entsprechend, vor allem aber unterstützen private Geldgeber die Emporkömmlinge: Einer davon ist Isar Aerospace, ein Start-up der Technischen Universität München, das es geschafft hat, mehr als 150 Millionen Euro privates Kapital einzuwerben.
Ein weiteres junges deutsches Unternehmen, die Rocket Factory Augsburg (RFA), wird dagegen hauptsächlich von seiner Muttergesellschaft, dem Raumfahrtunternehmen OHB, finanziert. Beide bayerischen Unternehmen erhielten jeweils rund elf Millionen Euro aus dem deutschen Raumfahrtetat über das Boost-Programm der Europäischen Weltraumorganisation – und sie wollen noch in diesem Jahr ihre ersten Microlauncher abheben lassen. Insgesamt entwickeln allein in Europa 45 Unternehmen außerhalb Russlands neue Kleinraketen.
Harte Konkurrenz im Raketenbau
Dass die beiden deutschen Unternehmen in Konkurrenz zueinander stehen, wird offensichtlich, wenn man das Großraumbüro von Isar Aerospace in Ottobrunn bei München betritt: An der Wand hängt eine Zeichnung, auf der ein Satellit mit dem Isar-Logo einen zweiten Satelliten mittels eines Laserstrahls attackiert – auf dem wiederum prangt das Logo der Augsburger Mitbewerber. Doch, so betont ein Mitarbeiter von Isar Aerospace, der Wettkampf werde freundschaftlich geführt.
All die neuen Raketen, die derzeit entwickelt werden, müssen sich aber auch global durchsetzen: Anfang dieses Jahres wäre beinahe Großbritannien das erste Land geworden, das Raketen vom europäischen Kontinent starten lässt. Tatsächlich aber scheiterte das Vorhaben, die Kleinrakete LauncherOne des US-Unternehmens Virgin Orbit von einem Trägerflugzeug aus ins All zu schicken. Sie wurde zwar planmäßig ausgeklinkt, erreichte jedoch nicht den gewünschten Orbit. Ein Fehler in der Oberstufe vermasselte die Premiere und führte zum Verlust der Rakete sowie der neun Kleinsatelliten an Bord.
Fest steht: Europäische Unternehmen sind vergleichsweise spät in dieses Rennen gestartet. SpaceX, aber auch die von Neuseeland startende US-Firma RocketLab haben weit mehr als ein Jahrzehnt Vorsprung. Uneinholbar? Jules Varma vom European Space Policy Institute (ESPI) in Wien hat in einer Studie aus dem Jahr 2021 den New-Space-Markt in Europa analysiert und dabei festgestellt, dass private und staatliche Investoren zwar derzeit noch zurückhaltender sind als in den USA, aber gerade in jüngerer Vergangenheit so viel Geld wie nie in den hiesigen New-Space-Bereich geflossen ist. Allein im Jahr 2021 waren es 600 Millionen Euro von privaten Investoren, eine Verdreifachung innerhalb von nur drei Jahren.
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•NEUER BEITRAG01.03.2023, 16:51 Uhr
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Auch die europäischen Raumfahrtagenturen unterstützen zunehmend die Kommerzialisierung der Raumfahrt, allerdings machen diese öffentlichen Fördergelder aktuell nur zwei Prozent der Investitionen aus, die die Neuunternehmen insgesamt empfangen haben. Aus Sicht der auf Sicherheit bedachten Raumfahrtagenturen ist das finanzielle Risiko einfach zu groß: Noch ist nicht klar, ob es einen Markt für all diese Raketenbauer gibt. »Vielleicht schaffen es auch nur ein oder zwei der Unternehmen«, sagt Jules Varma. »Wie viele wirklich gebraucht werden, das ist am Ende die Eine-Milliarde-Euro-Frage.«
Neue Raketenbahnhöfe ringen um Kunden
Der Hype beruht auf der Hoffnung, dass die Zahl der Satelliten in den nächsten Jahren stark zunehmen wird. Darauf setzt auch die German Offshore Spaceport Alliance, eine Initiative, die einen Weltraumbahnhof in den deutschen Hoheitsgewässern in der Nordsee betreiben möchte. Auf der Webseite der Initiative wagen die Verantwortlichen eine Prognose, wonach sich die Zahl der zu startenden Satelliten in diesem Jahrzehnt vervierfachen wird, auf weltweit mehr als 900 Satelliten pro Jahr bis 2028.
Längst konkurrieren nicht nur die neuen Trägerraketen untereinander, sondern auch die Startplätze um die Raketen. Neben Schweden baut ebenso Norwegen auf der Insel Andøya im Nordpolarmeer eine Startrampe. Großbritannien entwickelt sogar sieben Startplätze: Von Südengland, Wales und Südschottland sollen Raketen mit Flugzeugen abheben, an drei Standorten im Norden Schottlands sollen sie zudem vertikal starten können.
Die deutschen Pläne für Raketenstarts von schwimmenden Plattformen in der Nordsee scheinen im Vergleich zur Konkurrenz improvisiert: Auf dem Festland ist Mitteleuropa viel zu dicht besiedelt, um von dort bedenkenlos ins All aufbrechen zu können. Deshalb sollen die Raketen in eine vorgefertigte Box geladen und an Bord eines gecharterten Schiffs zur äußersten Spitze der Wirtschaftszone gebracht werden, wo sie dann aufgerichtet und ins All geschossen werden. So würden sie in nördlicher Richtung kein besiedeltes Gebiet kreuzen.
Allerdings ist bislang keine Box fertiggestellt, wie Sabine von der Recke, Sprecherin der German Offshore Spaceport Alliance, bestätigt. Man warte auf die technischen Vorgaben der Raketenanbieter. Entsprechend wird auch die erste Rakete der Rocket Factory Augsburg zunächst von einer der zu Großbritannien gehörenden nördlichen Shetland-Inseln abheben. Trotzdem plant das Konsortium, an dem auch OHB beteiligt ist, noch in diesem Jahr einen ersten Versuch, von der Nordsee aus zu starten. Vermutlich werde es zunächst eine Höhenforschungsrakete sein, die noch nicht das All erreichen muss. Solche Raketen sind kleiner und können mit einer eigenen Startvorrichtung aufs Schiff geladen werden. »Das macht es für den Anfang etwas einfacher«, sagt Sabine von der Recke.
EU und ESA hoffen auf Erfolg der Kleinraketen
Die neuen Kleinraketen dürften der lange verzögerten Ariane 6 sowie der kürzlich havarierten Vega C nicht unmittelbar den Rang ablaufen. Josef Aschbacher hofft aber, mit ihnen die Engpässe beim Start kleinerer Satelliten überbrücken zu können. Der ESA-Generaldirektor will das Rennen zwischen den Anbietern deshalb anheizen, um deren Raketen so schnell wie möglich auf die Startrampe zu bringen. Dafür soll seine Raumfahrtagentur Starts zusichern und Verträge mit den Start-ups für zukünftige ESA-Missionen abschließen. »Mein Plan ist, diese Verträge bereits vor dem ersten Start zu unterzeichnen, um den Anbietern die Sicherheit zu geben, dass wir als Kunde da sind, wenn die Raketen bereit sind«, sagt Aschbacher.
Für Nutzlasten von über einer Tonne oder solche, die in höhere Umlaufbahnen oder ins Planetensystem geschossen werden sollen, fehlt den neuen Trägern noch die Schubkraft. Daher müssen die schwereren Satelliten, darunter das Weltraumteleskop Euclid der ESA sowie ein italienischer Erdbeobachtungssatellit, von einer Falcon-9-Rakete von SpaceX gestartet werden – also von der transatlantischen Konkurrenz.
Die Betreiber der neuen Weltraumbahnhöfe hoffen derweil, dass es zumindest einzelnen Start-ups gelingt, schon bald wie angekündigt ihre ersten Raketen starttauglich zu bekommen und die neuen Anlagen auszulasten. Bei der German Offshore Spaceport Alliance ist man davon überzeugt, sich gegen die anderen Startplätze durchsetzen zu können. Immerhin müssen die Betreiber des neuen nordschwedischen Weltraumbahnhofs laut Experten bei Norwegen eine Startfreigabe erbitten, da dessen Territorium überflogen wird. Norwegen wiederum möchte jedoch selbst seinen Startplatz Andøya auslasten. Das schreit förmlich nach Konfliktpotenzial.
Norwegische wie britische Weltraumbahnhöfe liegen zudem außerhalb der Europäischen Union. Viele laufende und geplante europäische Satellitenprojekte werden jedoch von der EU finanziert, und die Beamten in Brüssel bestehen bisher darauf, dass sie auch von Unions-Territorium gestartet werden. »Neben dem französischen Kourou ist die deutsche Offshore-Plattform in der Nordsee daher die ideale Wahl«, sagt Sabine von der Recke überzeugt. Das Rennen aber ist frühestens dann entschieden, wenn es gelingt, die ersten Satelliten aus Europa heil in den Orbit zu bringen – und das neue Tor zum Weltraum tatsächlich aufzustoßen.
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#Weltraumbahnhof
#Weltraumbahnhoefe
#Europa
#Raumfahrt
#Raketen
#Satelliten
Auch die europäischen Raumfahrtagenturen unterstützen zunehmend die Kommerzialisierung der Raumfahrt, allerdings machen diese öffentlichen Fördergelder aktuell nur zwei Prozent der Investitionen aus, die die Neuunternehmen insgesamt empfangen haben. Aus Sicht der auf Sicherheit bedachten Raumfahrtagenturen ist das finanzielle Risiko einfach zu groß: Noch ist nicht klar, ob es einen Markt für all diese Raketenbauer gibt. »Vielleicht schaffen es auch nur ein oder zwei der Unternehmen«, sagt Jules Varma. »Wie viele wirklich gebraucht werden, das ist am Ende die Eine-Milliarde-Euro-Frage.«
Neue Raketenbahnhöfe ringen um Kunden
Der Hype beruht auf der Hoffnung, dass die Zahl der Satelliten in den nächsten Jahren stark zunehmen wird. Darauf setzt auch die German Offshore Spaceport Alliance, eine Initiative, die einen Weltraumbahnhof in den deutschen Hoheitsgewässern in der Nordsee betreiben möchte. Auf der Webseite der Initiative wagen die Verantwortlichen eine Prognose, wonach sich die Zahl der zu startenden Satelliten in diesem Jahrzehnt vervierfachen wird, auf weltweit mehr als 900 Satelliten pro Jahr bis 2028.
Längst konkurrieren nicht nur die neuen Trägerraketen untereinander, sondern auch die Startplätze um die Raketen. Neben Schweden baut ebenso Norwegen auf der Insel Andøya im Nordpolarmeer eine Startrampe. Großbritannien entwickelt sogar sieben Startplätze: Von Südengland, Wales und Südschottland sollen Raketen mit Flugzeugen abheben, an drei Standorten im Norden Schottlands sollen sie zudem vertikal starten können.
Die deutschen Pläne für Raketenstarts von schwimmenden Plattformen in der Nordsee scheinen im Vergleich zur Konkurrenz improvisiert: Auf dem Festland ist Mitteleuropa viel zu dicht besiedelt, um von dort bedenkenlos ins All aufbrechen zu können. Deshalb sollen die Raketen in eine vorgefertigte Box geladen und an Bord eines gecharterten Schiffs zur äußersten Spitze der Wirtschaftszone gebracht werden, wo sie dann aufgerichtet und ins All geschossen werden. So würden sie in nördlicher Richtung kein besiedeltes Gebiet kreuzen.
Allerdings ist bislang keine Box fertiggestellt, wie Sabine von der Recke, Sprecherin der German Offshore Spaceport Alliance, bestätigt. Man warte auf die technischen Vorgaben der Raketenanbieter. Entsprechend wird auch die erste Rakete der Rocket Factory Augsburg zunächst von einer der zu Großbritannien gehörenden nördlichen Shetland-Inseln abheben. Trotzdem plant das Konsortium, an dem auch OHB beteiligt ist, noch in diesem Jahr einen ersten Versuch, von der Nordsee aus zu starten. Vermutlich werde es zunächst eine Höhenforschungsrakete sein, die noch nicht das All erreichen muss. Solche Raketen sind kleiner und können mit einer eigenen Startvorrichtung aufs Schiff geladen werden. »Das macht es für den Anfang etwas einfacher«, sagt Sabine von der Recke.
EU und ESA hoffen auf Erfolg der Kleinraketen
Die neuen Kleinraketen dürften der lange verzögerten Ariane 6 sowie der kürzlich havarierten Vega C nicht unmittelbar den Rang ablaufen. Josef Aschbacher hofft aber, mit ihnen die Engpässe beim Start kleinerer Satelliten überbrücken zu können. Der ESA-Generaldirektor will das Rennen zwischen den Anbietern deshalb anheizen, um deren Raketen so schnell wie möglich auf die Startrampe zu bringen. Dafür soll seine Raumfahrtagentur Starts zusichern und Verträge mit den Start-ups für zukünftige ESA-Missionen abschließen. »Mein Plan ist, diese Verträge bereits vor dem ersten Start zu unterzeichnen, um den Anbietern die Sicherheit zu geben, dass wir als Kunde da sind, wenn die Raketen bereit sind«, sagt Aschbacher.
Für Nutzlasten von über einer Tonne oder solche, die in höhere Umlaufbahnen oder ins Planetensystem geschossen werden sollen, fehlt den neuen Trägern noch die Schubkraft. Daher müssen die schwereren Satelliten, darunter das Weltraumteleskop Euclid der ESA sowie ein italienischer Erdbeobachtungssatellit, von einer Falcon-9-Rakete von SpaceX gestartet werden – also von der transatlantischen Konkurrenz.
Die Betreiber der neuen Weltraumbahnhöfe hoffen derweil, dass es zumindest einzelnen Start-ups gelingt, schon bald wie angekündigt ihre ersten Raketen starttauglich zu bekommen und die neuen Anlagen auszulasten. Bei der German Offshore Spaceport Alliance ist man davon überzeugt, sich gegen die anderen Startplätze durchsetzen zu können. Immerhin müssen die Betreiber des neuen nordschwedischen Weltraumbahnhofs laut Experten bei Norwegen eine Startfreigabe erbitten, da dessen Territorium überflogen wird. Norwegen wiederum möchte jedoch selbst seinen Startplatz Andøya auslasten. Das schreit förmlich nach Konfliktpotenzial.
Norwegische wie britische Weltraumbahnhöfe liegen zudem außerhalb der Europäischen Union. Viele laufende und geplante europäische Satellitenprojekte werden jedoch von der EU finanziert, und die Beamten in Brüssel bestehen bisher darauf, dass sie auch von Unions-Territorium gestartet werden. »Neben dem französischen Kourou ist die deutsche Offshore-Plattform in der Nordsee daher die ideale Wahl«, sagt Sabine von der Recke überzeugt. Das Rennen aber ist frühestens dann entschieden, wenn es gelingt, die ersten Satelliten aus Europa heil in den Orbit zu bringen – und das neue Tor zum Weltraum tatsächlich aufzustoßen.
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#Weltraumbahnhof
#Weltraumbahnhoefe
#Europa
#Raumfahrt
#Raketen
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•NEUER BEITRAG18.10.2023, 18:10 Uhr
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FPeregrin | |
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"Weltraumbahnhöfe" in Europa
Spektrum heute:
Deutschland bekommt einen Weltraumhafen
Von einem Schiff in der Nordsee soll im April 2024 erstmals eine kleine Trägerrakete abheben. Experten sind sich einig, dass Deutschland einen souveränen Zugang ins Weltall braucht.
Im Frühjahr 2024 soll zum ersten Mal eine kleine Trägerrakete von einem Schiff in der Nordsee abheben. Geplant ist zunächst eine Testphase. Wie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) bei einem Weltraumkongress in Berlin mitteilte, sollen künftig europäische Miniraketen, so genannte Microlauncher, von der schwimmenden Plattform aus starten und Satelliten in den Weltraum transportieren. Der Startpunkt soll im so genannten Entenschnabel liegen, dem entlegensten Winkel der Deutschen Wirtschaftszone, etwa 350 Kilometer vor der Küste. Hinter den Plänen steht ein Milliardenmarkt.
Die Initiative für das Vorhaben startete der BDI bei seinem ersten Weltraumkongress vor vier Jahren. In einer Erklärung damals hieß es, die zunehmende Kommerzialisierung der Raumfahrt, New Space genannt, sei eine große Chance auch für das Industrieland Deutschland. Der BDI schlug vor, dass künftig von Deutschland aus Kleinsatelliten starten sollen, von einem privaten Space-Port aus – es entstand der Begriff eines deutschen Weltraumbahnhofs. Konkret soll es nun aber einen Weltraumhafen geben.
»In immer mehr Branchen gilt: Wer im All nicht vorne mit dabei ist, wird auf der Erde kein Technologieführer sein«, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. In einer Studie der Strategieberatung Roland Berger gemeinsam mit dem BDI heißt es, Deutschland sei in einer »gefährlichen Abhängigkeit« bei der Weltrauminfrastruktur und dem Zugang zum Weltraum – daher soll nun ein eigener Space-Port kommen. Der Bund will die Entwicklung und den Bau der Infrastruktur bis 2025 mit zwei Millionen Euro fördern, wie der FDP-Haushaltspolitiker Frank Schäffler Ende September mitgeteilt hat.
Spezialschiff mit Startrampe
Deutschland bekommt keinen Weltraumbahnhof wie Cape Canaveral in den USA oder Baikonur in Kasachstan. Geplant ist eine schwimmende Startplattform in der Nordsee, ein Spezialschiff mit Startrampe. Im April 2024 solle im Rahmen einer Demo-Mission erstmals eine Rakete der niederländischen Firma T-Minus von der mobilen Plattform der German-Offshore Spaceport Alliance (GOSA) in der Nordsee abheben, sagte Russwurm. Diese Allianz ist ein privates Konsortium, zu dem etwa das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB gehört. Heimathafen des Schiffs soll nach BDI-Angaben Bremerhaven sein.
Die Allianz GOSA nannte die geplante erste Demo-Mission den nächsten entscheidenden Schritt hin zur Umsetzung eines deutschen Weltraumhafens in der Nordsee. Es sollten zunächst mit suborbitalen Raketenstarts praktische technische Erfahrungen und Knowhow gesammelt werden, sagte Sabine von der Recke, Mitglied der GOSA-Geschäftsführung. Suborbital bedeutet, dass die Erdumlaufbahn nicht erreicht wird. »Diese Erfahrungswerte werden uns dabei helfen, in Zukunft auch komplexere orbitale Starts umzusetzen.«
Die Demo-Mission solle etwa zwei Wochen laufen. In dieser Zeit sei der Start von bis zu vier Raketen mit einer maximalen Länge von sieben Metern und einer Flughöhe von bis zu 50 Kilometern geplant. Künftig sollen von der schwimmenden Plattform Trägerraketen mit Nutzlasten von bis zu einer Tonne in erdnahe Orbits gebracht werden. Mit der Plattform solle dem steigenden Bedarf auf dem Markt kommerzieller Klein-Satelliten begegnet werden. »In diesem Jahrzehnt werden viermal mehr Satelliten gestartet als im vorherigen. Dies führt zu Engpässen bei den landbasierten Space-Ports«, sagte von der Recke. Deshalb sei der Betrieb einer weiteren europäischen Startinfrastruktur so entscheidend. Jeder Start solle von einem Kontrollschiff und einem neuen multifunktionalem Mission Control Center in Bremen aus begleitet werden.
Satellitendaten werden immer wichtiger. Laut der neuen Studie wächst der Markt für weltraumgestützte Anwendungen bis 2040 jährlich um 7,4 Prozent auf 1,25 Billionen Euro. Die Daten werden für zahlreiche Wirtschaftsbereiche unerlässlich sein, zum Beispiel für autonomes Fahren oder für die Digitalisierung industrieller Produktionen. Weltraumanwendungen ermöglichen beispielsweise präzisere Daten und Analysen, welche die Effizienz in Produktion und Logistik steigerten.
Russwurm sprach von einer »Riesenchance«. Deutschland brauche einen souveränen Zugang ins Weltall – auch als Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit. Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt nannte in einem Video-Grußwort Raumfahrt eine zentrale Zukunftstechnologie. Mit New Space könnten die hohen Kosten von Trägerraketen gesenkt werden.
Russwurm forderte von der Bundesregierung aber zugleich größere Ambitionen. Diese hatte vor Kurzem eine neue Raumfahrtstrategie vorgelegt, die aber in der Branche auf Kritik stieß. Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie monierte, das nationale Raumfahrtbudget solle gekürzt werden. Russwurm sagte, der Abstand zu den USA oder China drohe immer größer zu werden. Anna Christmann, Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, entgegnete, dafür seien mehr Mittel für die Europäische Weltraumorganisation ESA geplant. (dpa/kmh)
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#DeutscherImperialismus
#Hauptfeind
#Raumfahrt
Deutschland bekommt einen Weltraumhafen
Von einem Schiff in der Nordsee soll im April 2024 erstmals eine kleine Trägerrakete abheben. Experten sind sich einig, dass Deutschland einen souveränen Zugang ins Weltall braucht.
Im Frühjahr 2024 soll zum ersten Mal eine kleine Trägerrakete von einem Schiff in der Nordsee abheben. Geplant ist zunächst eine Testphase. Wie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) bei einem Weltraumkongress in Berlin mitteilte, sollen künftig europäische Miniraketen, so genannte Microlauncher, von der schwimmenden Plattform aus starten und Satelliten in den Weltraum transportieren. Der Startpunkt soll im so genannten Entenschnabel liegen, dem entlegensten Winkel der Deutschen Wirtschaftszone, etwa 350 Kilometer vor der Küste. Hinter den Plänen steht ein Milliardenmarkt.
Die Initiative für das Vorhaben startete der BDI bei seinem ersten Weltraumkongress vor vier Jahren. In einer Erklärung damals hieß es, die zunehmende Kommerzialisierung der Raumfahrt, New Space genannt, sei eine große Chance auch für das Industrieland Deutschland. Der BDI schlug vor, dass künftig von Deutschland aus Kleinsatelliten starten sollen, von einem privaten Space-Port aus – es entstand der Begriff eines deutschen Weltraumbahnhofs. Konkret soll es nun aber einen Weltraumhafen geben.
»In immer mehr Branchen gilt: Wer im All nicht vorne mit dabei ist, wird auf der Erde kein Technologieführer sein«, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. In einer Studie der Strategieberatung Roland Berger gemeinsam mit dem BDI heißt es, Deutschland sei in einer »gefährlichen Abhängigkeit« bei der Weltrauminfrastruktur und dem Zugang zum Weltraum – daher soll nun ein eigener Space-Port kommen. Der Bund will die Entwicklung und den Bau der Infrastruktur bis 2025 mit zwei Millionen Euro fördern, wie der FDP-Haushaltspolitiker Frank Schäffler Ende September mitgeteilt hat.
Spezialschiff mit Startrampe
Deutschland bekommt keinen Weltraumbahnhof wie Cape Canaveral in den USA oder Baikonur in Kasachstan. Geplant ist eine schwimmende Startplattform in der Nordsee, ein Spezialschiff mit Startrampe. Im April 2024 solle im Rahmen einer Demo-Mission erstmals eine Rakete der niederländischen Firma T-Minus von der mobilen Plattform der German-Offshore Spaceport Alliance (GOSA) in der Nordsee abheben, sagte Russwurm. Diese Allianz ist ein privates Konsortium, zu dem etwa das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB gehört. Heimathafen des Schiffs soll nach BDI-Angaben Bremerhaven sein.
Die Allianz GOSA nannte die geplante erste Demo-Mission den nächsten entscheidenden Schritt hin zur Umsetzung eines deutschen Weltraumhafens in der Nordsee. Es sollten zunächst mit suborbitalen Raketenstarts praktische technische Erfahrungen und Knowhow gesammelt werden, sagte Sabine von der Recke, Mitglied der GOSA-Geschäftsführung. Suborbital bedeutet, dass die Erdumlaufbahn nicht erreicht wird. »Diese Erfahrungswerte werden uns dabei helfen, in Zukunft auch komplexere orbitale Starts umzusetzen.«
Die Demo-Mission solle etwa zwei Wochen laufen. In dieser Zeit sei der Start von bis zu vier Raketen mit einer maximalen Länge von sieben Metern und einer Flughöhe von bis zu 50 Kilometern geplant. Künftig sollen von der schwimmenden Plattform Trägerraketen mit Nutzlasten von bis zu einer Tonne in erdnahe Orbits gebracht werden. Mit der Plattform solle dem steigenden Bedarf auf dem Markt kommerzieller Klein-Satelliten begegnet werden. »In diesem Jahrzehnt werden viermal mehr Satelliten gestartet als im vorherigen. Dies führt zu Engpässen bei den landbasierten Space-Ports«, sagte von der Recke. Deshalb sei der Betrieb einer weiteren europäischen Startinfrastruktur so entscheidend. Jeder Start solle von einem Kontrollschiff und einem neuen multifunktionalem Mission Control Center in Bremen aus begleitet werden.
Satellitendaten werden immer wichtiger. Laut der neuen Studie wächst der Markt für weltraumgestützte Anwendungen bis 2040 jährlich um 7,4 Prozent auf 1,25 Billionen Euro. Die Daten werden für zahlreiche Wirtschaftsbereiche unerlässlich sein, zum Beispiel für autonomes Fahren oder für die Digitalisierung industrieller Produktionen. Weltraumanwendungen ermöglichen beispielsweise präzisere Daten und Analysen, welche die Effizienz in Produktion und Logistik steigerten.
Russwurm sprach von einer »Riesenchance«. Deutschland brauche einen souveränen Zugang ins Weltall – auch als Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit. Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt nannte in einem Video-Grußwort Raumfahrt eine zentrale Zukunftstechnologie. Mit New Space könnten die hohen Kosten von Trägerraketen gesenkt werden.
Russwurm forderte von der Bundesregierung aber zugleich größere Ambitionen. Diese hatte vor Kurzem eine neue Raumfahrtstrategie vorgelegt, die aber in der Branche auf Kritik stieß. Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie monierte, das nationale Raumfahrtbudget solle gekürzt werden. Russwurm sagte, der Abstand zu den USA oder China drohe immer größer zu werden. Anna Christmann, Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, entgegnete, dafür seien mehr Mittel für die Europäische Weltraumorganisation ESA geplant. (dpa/kmh)
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"– auch als Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit"
Läßt da etwa wer die Mieze aus dem Sack?!?!
Läßt da etwa wer die Mieze aus dem Sack?!?!
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• Schau mal: ziemlich ähnliche Diskussionen in den www.secarts.org-Foren
Zur Geschichte der Hauptfeind-Parole
FPeregrin • 13.12.2022
joe123 • 28.02.2017
5
Heute im DKP-Nachrichtenportal u.d.T. Der Hauptfeind steht im eigenen Land von Anton Latzo ein Rückblick auf die Entstehungsgeschichte der Hauptfeind-Parole, hier: [externer link]....mehr
arktika
• 20.12.2022
FPeregrin • 13.12.2022
joe123 • 28.02.2017
Chinas Raumfahrtprogramm
FPeregrin • 24.12.2022
2
Dazu ein Artikel in der jW vom 9./10. Mai von AFP/dpa/jW
Sicher wieder in China gelandet
Erfolgreiche Weltraummission: Rückkehrkapsel von neuem Raumschiff setzt in Volksrepublik auf
Mit der erfolgreichen Lan...mehr
FPeregrin
• 24.12.2022
FPeregrin • 24.12.2022
Wer ist der Feind der Kommunisten?
FPeregrin • 06.05.2022
arktika • 14.03.2022
4
Hier möchte ich den unter den Genossen in Deutschland wohlbekannten Rede von Karl Liebknecht einfügen um zu errinern was er dazu gesagt hat in seiner Rede außer "Der Hauptfeind steht im eignene Land"...
Anlass...mehr
FPeregrin
• 13.12.2022
FPeregrin • 06.05.2022
arktika • 14.03.2022
Im Osten stärken, den Westen erpressen
Referat von Gretl Aden und Rolf Fürst, KAZ-AG »Zwischenimperialistische Widersprüche«. Gehalten auf der VI. Konferenz "Der Hauptfeind steht im eigenen Land", Göttingen, Mai 2014. [ gehe zu ] Die Herrschende...mehr
Gast
• 01.09.2014