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Es gibt in unserem Kampf hier und den Kämpfen weltweit eine bindende Klammer, sie ist unsere stärkste Waffe gegen die weltweit herrschenden Kapitalinteressen. Diese Klammer kann uns wirken lassen für die immer noch Unterdrückten auf den Kontinenten, für uns und alle, die mit uns sind. Diese Klammer überwindet jede Strecke und jeden Hass, jede Zwietracht, die die Herrschenden in unseren Reihen gegen andere Länder nur zu gerne säen möchten. Diese Klammer heißt Internationalismus.

Internationalismus heißt aber eben nicht über alles Unrecht auf der Welt zu Hause zu schimpfen, und zu meinen, man würde damit schon irgendwie das Beste für die Menschen von Afrika bis Australien tun. Internationalismus heißt eben viel mehr, unsere leider noch kurzen Hebel da anzusetzen, wo wir was bewegen können. Was bewegen können an dem Punkt, der uns zusammen weiterbringt. Uns, das heißt uns alle, die hier, und die anderen in ihren Ländern der Welt, die gegen das Unrecht und die Unterdrückung, den Kapitalismus kämpfen.
Karl Liebknecht benannte diesen Hebelpunkt im Angesicht der hunderttausende Selbstmörder, die in der Uniform des deutschen Imperialismus in den ersten Weltkrieg stürmten und ihre Klassenbrüder mordend in den Schlachtfeldern von Verdun verreckten. Karl Liebknecht gab dem Hebelpunkt Form und Inhalt, als er aussprach, wofür er und Rosa Luxemburg stritten:
„Der Hauptfeind jedes Volkes steht in seinem eigenen Land! Der Hauptfeind des deutschen Volkes steht in Deutschland: der deutsche Imperialismus ...“
Das machte Karl und Rosa zu den bestgehassten Personen des deutschen Kaiserreiches, deswegen wurden Liebknecht und Luxemburg ermordet, deswegen ehren wir sie jedes Jahr.
Zwei Weltkriege, der industrielle Massenmord in den Konzentrationslagern, der Weg, den das alles säumt, den deutschen Sonderweg zeigt es auf: Dieser deutsche Imperialismus ist ein besonders aggressiver. Nur er brachte es zu den bis jetzt größten Verbrechen in der Geschichte der Menschheit. Dies ist auch der Grund, warum die BRD 40 Jahre und letzten Endes erfolgreich an der Zerstörung des Staates arbeitete, der als Lehre aus den Verbrechen des deutschen Imperialismus gegründet wurde, die DDR.

Gerade jetzt und gerade hier müssen wir diese Kampfansage Liebknechts an seinen, unseren Hauptfeind mehr denn je hochhalten. Auf der diesjährigen LL-Kundgebung in Berlin werden wir dies wieder in Form in Form von Frage- und Antwortschildern tun. Denn gerade dieser Imperialismus bereitet sich wieder fast ungehindert auf größere Kriege vor. Das Wesentliche ist in Vergessenheit geraten, wieder. Wie sonst hätte es wieder soweit kommen können, dass im Fernsehen darüber diskutiert wird, wann denn nun endlich wieder deutsche Soldaten weltweit „gezielt töten“ dürfen. Als wenn sie es nicht schon wieder täglich tun.

Von hier aus aber können wir wirklich was bewegen, Streiks und Druck von der Straße können Macht ausüben, doch nur auf unsere Herren hier. Die Räder in New York, London und Paris bringen so wie wir nur hier, die US-amerikanischen, englischen und französischen Arbeiter zum Stehen. Und jedes Rad der Kriegsmaschinerie BRD, das wir hier zum Stehen zwingen, ist eine Atempause für die Unterdrückten in allen den Winkeln der Welt, in denen deutsche Waffen und deutsches Geld wieder „für Märkte und Rohstoffe deutsche Interessen verteidigen.“
Am besten können wir diesem 91. Jahrestag der Ermordung Liebknechts und Luxemburgs gerecht werden, wenn wir alle unseren Fokus auf den wirklichen Feind richten, unseren Hauptfeind: den deutschen Imperialismus.

Ringo Ehlert, FDJ Berlin

www.secarts.org ruft dazu auf, sich an der Schilderaktion der FDJ Berlin zu beteiligen. Dies steht nicht im Widerspruch zur Teilnahme an anderen Aktivitäten im Rahmen der Demonstration, an der verschiedene Blöcke unterschiedlicher Gruppen und Parteien teilnehmen. Die Schilderaktion findet nach der Demonstration am Friedhof, Eingang Gedenkstätte der Sozialisten statt.


 


 
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  Kommentar zum Artikel von secarts:
Mittwoch, 06.01.2010 - 03:01

Abschaffen ist - im Gegensatz zu schaffen! - ein schwaches Verb, Paulina hat also völlig Recht: es müsste im Präteritum Indikativ (natürlich nur im Hauptsatz) 3. Person Singular janz definitiv beispielsweise "Gott schaffte Himmel und Erde wieder ab, nachdem er den Spaß am Real-Life-Flipper endgültig verloren hatte" heissen.

...man stolpert beim Lesen einfach drüber, irgendwie. Aber das kann ja manchmal, so als Stilmittel, durchaus sinnvoll sein, wenn es um's Erregen öffentlicher Aufmerksamkeit geht. Und sicherlich nur deswegen wurde das hier auch so gemacht, deucht mich!


  Kommentar zum Artikel von paulina:
Dienstag, 05.01.2010 - 20:14

abschaffen (Deutsch) Silbentrennung:

ab·schaf·fen, Präteritum: schaff·te ab, Partizip II: ab·ge·schafft

Bedeutungen:

[1] etwas entfernen, außer Kraft setzen, beseitigen

Beispiele:

[1] Die Todesstrafe ist in Deutschland abgeschafft.

(Quelle: Wiktionary)

gott SCHUF himmel und erde, aber er schaffte nix ab!
aber im grunde ist es mir auch wurscht, erstens kann man die tafel jetzt wahrscheinlich eh nicht mehr ändern, und zweitens kann ich meine sprachklugscheißerei zeitweise auch mal unterdrücken, wenn auch nur schwer...


  Kommentar zum Artikel von Maggi:
Dienstag, 05.01.2010 - 20:07

"schaffen" gibt es sowohl als regelmäßiges, als auch als unregelmäßiges Verb. Siehe auch hier: Link ...jetzt anmelden! [externer link]


  Kommentar zum Artikel von paulina:
Dienstag, 05.01.2010 - 19:38

...heißt es nicht "wer SCHAFFTE das asylrecht ab"? oder spinn ich jetzt?


 E Kommentar zum Artikel von Erika:
Dienstag, 05.01.2010 - 00:02

"Am besten können wir diesem 91. Jahrestag der Ermordung Liebknechts und Luxemburgs gerecht werden, wenn wir alle unseren Fokus auf den wirklichen Feind richten, unseren Hauptfeind: den deutschen Imperialismus."
Wir treffen uns mit entsprechenden Schildern
1. Am Sammelpunkt der Demonstration um 10 Uhr Frankfurter Tor - von da aus könnt ihr in dem Block mitgehen,
2. vor dem Friedhof der Sozialisten im Anschluss an die Demonstration.
Wer also mit seinen eigenen Genossen etc. während der Demonstration laufen möchte, und nicht in dem Block mit den Tafeln, kann sich dann vor dem Friedhof anschließen, dort werden auch Tafeln verteilt! Dort ist es sogar besonders wichtig mitzumachen, weil da die Tafeln noch viel mehr gesehen werden als auf der Demonstration.

Und hier
die Fragen auf den Schildern …

- Wer bricht das Potsdamer Abkommen?
- Wer hat die Nachkriegsordnung beendet?
- Wer ist der Hauptkriegstreiber Europas?
- Wer brachte der Welt schon zwei Weltkriege?
- Wer erlaubt Nazimärsche und Naziparteien?
- Wer vergrößerte 1990 als einziges sein Territorium?
- Wer mordete in Auschwitz?
- Wer überfiel dreimal Jugoslawien?
- Wer ermordete Karl und Rosa?
- Wer legte Guernica, Rotterdam, Coventry, Warschau in Schutt und Asche?
- Wer schuf das Asylrecht ab?
- Wer erklärte Leben zu unwertem?
- Wer beging die Massaker von Oradour, Lidice, Marzabotto, Distomo?
- Wer annektierte die DDR?
- Wer überfiel Polen?
- Wer hungerte Leningrad 900 Tage lang aus?
- Wer tötete im 1. Weltkrieg zum ersten Mal mit Giftgas?
- Wer half bei der Niederschlagung der Pariser Commune?
- Wer schlug die Herero-Bewegung blutigst nieder?
- Wer ließ die IG Farben, Siemens, Krupp und Deutsche Bank weiter bestehen?
- Wer gab Globke, Lübke & Co. Amt und Würden zurück?
- Wer schützte Eichmann?
- Wer hat seine Bundeswehr wieder an der Oder-Neiße-Grenze postiert?
- Wer ist drittgrößter Waffenexporteur der Welt?
- Wer teilt die Welt in deutsche Volksgruppen ein?
- Wer macht in "Blut und Boden"?
- Wer macht den Notstand zum Alltag?
- Wer verbot zweimal die KPD?

… und auf der anderen Seite die Antwort:

Der Hauptfeind steht im eigenen Land und heißt deutscher Imperialismus!