Nach Presseberichten hat der Papst im Jahr 1998 für eine rechtsextreme Zeitschrift geschrieben. Der damalige Kurienkardinal Josef Ratzinger habe im Aulaverlag im Rahmen einer Festschrift “1848 - Erbe und Auftrag” publilziert, berichtete die Tageszeitung
ÖSTERREICH. Der Aula-Verlag werde vom
Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) als rechtsextrem eingestuft.
Ratzingers Beitrag erschien demnach unter dem Titel “Freiheit und Wahrheit” und beschäftigt sich mit dem seiner Ansicht nach falschen Freiheitsbegriff der Gegenwart. Ratzinger schreibt unter anderem: “Ein Verständnis von Freiheit, das
als Befreiung nur immer weitere Auflösung von Normen und die ständige Ausweitung individueller Freiheit bis hin zur völligen Befreiung von aller Ordnung ansehen mag, ist falsch”, zitiert die Zeitung.
Das DÖW kommentierte den Artikel so: “Der rechtsextreme Aula-Verlag schmückt sich mit der Autorenschaft des Präfekten der Glaubenskongregation im Vatikan, Kardinal Joseph Ratzinger.” Als Herausgeber der Denkschrift fungierte Aula-”Schriftleiter” Otto Scrinzi, ehemaliger SA-Sturmführer, Ex-NSDAP-Mitglied und dann - FPÖ-Nationalratsabgeordneter. Mitherausgeber der Schrift ist der deutsche Rechtsextremist Jürgen Schwarz. Für den Grünen Abgeordneten Karl Öllinger, der die Schrift entdeckte, muss die Stellung von Benedikt XVI. in der Debatte um die rechte Pius-Bruderschaft jetzt völlig neu bewertet werden.
Kontakte zur NPDIm Aula-Verlag werden auch CDs angeboten wie “Grüne Teufel - Lieder der deutschen Fallschirmtruppe” oder Bücher, die die deutsche Schuld am 2. Weltkrieg leugnen. Zudem werden Puzzle angeboten, die das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 zeigen. Das Magazin schaltete
laut DÖW bereits Anzeigen für die NPD. Im August 2008 veröffentlichte Aula ein Interview mit dem NPD-Landtagsabgeordneten Jürgen Gansel, der für einenTiefpunkt der bundesrepublikanischen Parlamentsgeschichte sorgte, als er vom “Bombenholocaust” in Dresden sprach.