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Von secarts

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Werbe-Photomontage der Falun-Gong: Budenzauber mit Li Hongzhi auf der Lotusblume; hinter ihm das Falun-Gong-Logo.
Wer hat sie noch nicht gesehen in deutschen Innenstädten, die stumm auf dem Pflaster hockenden, meditierenden "Falun-Gong"-Anhänger?
Ein Tonband schragelt ostasiatische Versenkungsmusik; einige mannshohe Plakatwände mit Bildern schrecklich zugerichteter Menschen klären über die "Verfolgung Falun-Gong-Praktizierender in Festlandschina" auf; beflissene Hobbychinesen mit oftmals verräterisch europäischem Gesicht verteilen Flugblätter mit den neuesten Enthüllungen der chinesischen Gräueltaten ans staunende Volk...

...so präsentiert sich die "Falun-Gong-Bewegung" am Liebsten: als Opfer. Eine gigantische Verfolgungskampagne muss da in China am Laufen sein - doch warum das Ganze, gegen ein paar meditierende, harmlose Bettelmönche? Ganz einfach, weiß "Falun Gong": es sind die barbarischen Kommunisten in ihrem unbändigen Hass gegen alles Andersdenkende, die gegen die "Falun-Gong"-Leitsätze "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" wütend anrennen.

Was hat es mit "Falun Gong" auf sich, warum wird die Bewegung in China bekämpft und was will diese Gruppe überhaupt? - der Versuch einer Klärung.


I. zwei Teile Buddhismus, ein Teil Esoterik, drei Teile Führerglaube, und das Ganze gut umgerührt: die Lehre der "Falun Gong"

"Falun Gong" behauptet, aus der alten chinesischen Tradition des "Qi Gong", hierzulande als sog. "Schattenboxen" bekannter, zu entstammen. "Qi Gong" ist eine volkstümlich praktizierte Mischung aus Meditation, stilisierter Kampfkunst und Atemübungen, die nicht organisiert oder institutionalisiert ist. Verschiedenste Richtungen trugen in der vieltausendjährigen chinesischen Geschichte ihren Teil zur heutigen, sehr heterogenen Erscheinungsweise des "Qi Gong" bei.

Die besondere Qualität der "Falun Gong" besteht in ihrem Alleinvertretungsanspruch, das "einzig Wahre" Qi Gong zu sein.
Ich persönlich kenne mich nicht ansatzweise gut genug aus mit den chinesischen Qi-Gong-Traditionen, um beurteilen zu können, ob, und wenn ja wie stark, "Falun Gong" in der Tradition des chinesischen Qi Gong steht. Das soll aber auch nicht die Frage sein; beachtenswerter ist der Umstand, dass die religiösen Rituale keineswegs den Hauptbestandteil von "Falun Gong" ausmachen - dazu später mehr. Zunächst einmal ist festzustellen, dass "Falun Gong" in bekannt typischer Sektenmanier alle anderen Religionen als falsch und schädlich ablehnt und die eigene Lehre zum einzig gangbaren Weg erklärt:

"Sie [die Falun-Gong, Anm. von mir] erlauben den Übenden von Falun Gong nicht, anderes Qi-Gong zu praktizieren und empfehlen ihnen, ausser dem Buch ihres Meisters Li Hongzhi alle andern Bücher – nicht nur die über Qi-Gong – zu vernichten. Ferner sollen sie Falun Gong als Geheimnis für sich behalten. Sie dürfen mit Familienangehörigen, die Falun Gong nicht annehmen, nicht darüber sprechen. [...] Wie können seriöse Menschen mit gesundem Menschenverstand so etwas Unglaubliches behaupten und von ihren Anhängern verlangen? Ich empfinde es als menschenunwürdig, dass sie ihren Anhängern nicht die geringste geistige Klarheit und Entscheidungsfreiheit zugestehen."
zitiert nach: Martin Scheidegger (www.Sektenberatung.ch)

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Yin-Yang und Swastikas - das Falun-Gong-Logo.
Das Symbol der "Falun-Gong" ist ein Emblem aus Swastikas, wobei immer wieder wortreich darauf hingewiesen wird, dass es sich dabei nicht um ein faschistisches Hakenkreuz, sondern um die altindische Svastika handele.

Die "Falun-Gong-Bewegung" beruft sich auf ihren Gründer Li Hongzhi, der in einigen wenigen Büchern (z.B. "Falun Gong - der Weg zur Vollendung") seine Lehre und ihre Ziele bekannt macht: Meditation, Atemübungen und Rituale, die auf die "Erhöhung der Kultivierung", was immer das auch sein mag, hinauslaufen; mit dem Ziel, die Welt vor dem Schicksal, das unmittelbar bevorsteht, zu bewahren. Das Schicksal der Welt ist übrigens deren baldige Explosion, der nur rechtgläubige und häufig praktizierende Falun-Gong-Anhänger entrinnen können.

Hier zeigt sich die Sekte kaum origineller als ihre westlichen Pendants; mit apokalyptischen Ammenmärchen soll den oftmals nicht sonderlich hoch gebildeten Anhängern Furcht und Schrecken eingejagt werden. Die Konsequenz daraus ist ein Zusammenrücken der "Auserwählten" um ihren Erretter und Meister; eine Abkapselung und Abschottung gegen den Rest der Welt, getragen von der elitären Vorstellung, dank ihres Glaubens zu den wenigen Auserwählten, die auf Rettung hoffen können, zu gehören.

Wer nun, ganz im Sinne tiefer asiatischer Religionen mit jahrtausendealtem Schatz an Erfahrung und Ritualen, eine ausgeklügelte, raffinierte Lehre erwartet, wird bitter enttäuscht sein: Die "Übungen" der Falun Gong sind so simpel, dass es jedem Menschen ohne Mühe gelingen müsste, das Weltenende abzuwehren: lediglich fünf (!) an Yoga erinnernde Stellungen mit klangvollen Namen wie "Buddha streckt tausend Hände aus" oder "die beiden kosmischen Pole verbinden", präsentiert von Meister Li Hongzhi im schlechtsitzenden goldenen Kimono (hier anzusehen), bilden den Inhalt der religiösen Praktiken. Man muss nicht einmal wissen, wo China auf der Landkarte zu finden ist, um da mitmachen zu können.

Nun könnte man vermuten, dass diese "Übungen", die einzigen spirituellen Praktiken dieser "Religion", nicht zufällig so schlicht sind, dass etwas ganz anderes hinter "Falun Gong" stecken könnte. Man läge sicherlich nicht ganz falsch damit.

II. Li Hongzhi, der "große Führer" und "Meister"

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Der "Meister", "Guru", "Lehrer" und "Führer" Li Hongzhi.
Der besagte Gründer und Anführer der "Falun Gong", ein Mann namens Li Hongzhi, stammt aus Gongzhuling in der chinesischen Provinz Jilin. Sein Geburtsdatum gibt er, nicht ohne Grund, mit dem 13. Mai 1951 an, dem gleichen Tag, an dem auch der Buddha Shakyamuni geboren worden sein soll.

Die chinesischen Behörden sehen das etwas nüchterner: Li Hongzhi sei am 7. Juli 1952 geboren. Von 1982 bis 1991 soll er als Beamter im Getreideamt von Changchun, der Provinzhauptstadt Jilins, gearbeitet haben.
Die Arbeit im Getreideamt war Li offenbar weder prestigeträchtig noch gewinnbringend genug; der Mann, der sich für den im Buddhismus erwarteten Buddha Maitreya hält, gründete seine eigene Religion. Und wie es sich für den absoluten und finalen Retter der Menschheit gehört, wird die doch eher schlichte Biografie des kleinen Beamten gehörig aufpoliert: Seit seinem vierten Lebensjahr will Li von mehr als 20 buddhistischen Meistern unterrichtet worden sein, die er zuvor allerdings in einem früheren Leben selbst belehrt habe.

"Es gibt keinen zweiten, der zur Zeit wie ich den echten Kultivierungsweg auf der hohen Ebene verbreiten würde. Später würdest du begreifen, was ich für dich gemacht habe."

"In der Tat kann nur der Meister [also Li Hongzhi, Anm. von mir] diese Sache [die "Erhöhung der Kultivierung", Anm. von mir] machen, und du kannst gar nichts"

"Manche Leute wollen sogar das Fa oder die Übungsbewegungen ändern, um es als ihr Eigenes (...) zu erklären. (...) Auch die kleinste Veränderung gehört zu den größten Sünden. (...) Wisst ihr: In diesen Jahren sind manche Schüler plötzlich gestorben. Einige darunter sind deshalb gestorben, weil sie eben so etwas gemacht haben"
O-Ton Li Hongzhi

Angeblich zum Schutze seiner Anhänger (was Meister Li darunter versteht, sehen wir später) hat Li Hongzhi übrigens China seit längerem verlassen. Sicherer und angenehmer erschien ihm die USA - bei Freunden fühlt man sich doch gleich wie zu Hause.

III. die Organisation, die es nicht gibt: die Falung-Gong-Bewegung

"Falun Gong" bestreitet nicht nur, eine Religion zu sein; auch jegliche organisatorische Form wird geleugnet. Idealerweise soll "Falun Gong" als lockere Meditationsbewegung, die sonst keinerlei Verpflichtungen oder Bindungen ihrer Anhänger, der sog. "Praktizierenden", mit sich bringt, gesehen werden. "Falun Gong" erhebt nach eigenen Aussagen keine Mitgliedsbeiträge; lediglich Bücher werden verkauft, wobei selbst dies an manchen Stellen bestritten wird. Zum Charakter der Bewegung schreibt die offiziöse Webseite www.falundafa.de:

Als eine Meditationspraxis hat Falun Dafa keine religiösen Formen, keine Rituale oder Anbetung. Falun Dafa ist unpolitisch und locker organisiert. Seit der Veröffentlichung im Jahr 1992 hat sich Falun Dafa in über 40 Ländern überwiegend durch Mund zu Mund Propaganda verbreitet.

Nun ist zumindest das angebliche Fehlen jeglicher Organisation eine Lüge, denn in Deutschland existiert "Falun Gong" in Form eines Vereines ("Deutsche Falun Dafa Verein e.V." ist beim Amtsgericht 69441 Weinheim im Vereinsregister unter VR 816 seit dem 25.3.99 eingetragen), der bekanntlich Mitglieder haben muss. Auch auf europäischer Ebene sowie in vielen Ländern existieren sog. "Fördervereine". Darüber hinaus sind Verlage ("Falun Fo Fa Publishing Co., Kowloon, Hong Kong", "Ost-West-Verlag" in Bad Pyrmont), Zeitungen (z.B. die öffentlich nicht mit Falun Gong in Verbindung tretende "Epoch Times", auch auf deutsch als "die neue Epoche" erscheinend. "Verantwortliche Redakteurin" der deutschen Ausgabe ist - natürlich rein zufällig! - Renate Lilge-Stodieck, die auch für das deutsche "Falun Gong Informationsbüro Falun-Info" auftritt.) sowie ein beachtlicher Strauß deutscher und internationaler Webseiten Teil der "Falun Gong", der "Bewegung ohne Organisation".

Tatsächlich scheint aber "Falun Gong" zumindest nicht durch horrende Beiträge, wie man dies von Scientology und anderen kennt, diesen Apparat zu finanzieren; auch die wenigen Materialien, die "Falun Gong" veröffentlicht (überwiegend Li Hongzhis Bücher und Berichte über die "Menschenrechtsverletzungen" in Festlandschina") werden billig oder gar gratis an Interessierte abgegeben. Sehr fraglich ist, wie denn dann die teure und weltumspannende Öffentlichkeitsarbeit, die ständigen Kampagnen gegen die "Menschenrechtsverletzungen", die häufigen (und meistens verlorenen) Prozesse gegen Kritiker und chinesische Politiker bezahlt, die Hochglanzbroschüren mit Folterbildern, die ganzen Webseiten und Videofilme produziert, vertrieben und beworben werden. Geld herbeizaubern kann schließlich auch Meister Li nicht.

IV. China und der Rest der Welt: die zwei Gesichter der "Falun Gong"

So friedliebend, harmlos und ungefährlich, wie "Falun Gong" im Westen auftritt, so diktatorisch, autoritär und fanatisch gab (und gibt, im Verborgenen) sich die Sekte in China selbst. Laut chinesischen Regierungsangaben gehen bis jetzt ungefähr 1700 Todesfälle auf das Konto der Psychotruppe, vor allem durch religiös motivierte Selbstmorde und die Verweigerung medizinischer Behandlung, auch bei Kindern.

"Die chinesische Regierung führt eine Totenliste: 1660 Menschen soll die Sekte in den Tod getrieben haben. 239 Selbstmorde von Sektenanhängern soll es gegeben haben; die anderen sollen krank gewesen sein, wegen der Theorien ihres Meisters hätten sie keine Medikamente genommen und seien gestorben. Nichts deutet darauf hin, dass die Anschuldigungen erfunden sind."
die ZEIT (16.2001)

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eine Selbstverbrennung von Falun-Gong-Anhängern - chinesische Ordnungshüter greifen ein.
Auch selbst den sonst nicht gerade durch prochinesische Propaganda auffallenden bürgerlichen Blättern dämmert es langsam: die "Menschenrechtsverletzungen", die die chinesische Regierung angeblich an den "Falun-Gong"-Anhängern begeht, sind, falls sie denn vorkommen sollten, mit zynischem Kalkül provoziert. Meister Li lenkt aus dem Ausland seine Kohorten gezielt in Situationen, in denen es publikumswirksam zu staatlichen Maßregelungen kommt. So muss die Polizei regelmäßig eingreifen, wenn es etwa auf dem bei westlichen Journalisten spätestens seit 1989 unter Dauerobservation stehenden Tiananmen-Platz wieder einmal Anzeichen für eine Selbstverbrennungsaktion von "Falun-Gong"-Anhängern gibt.

Die Anhänger der in China verbotenen Sekte müssen bei öffentlicher Propaganda für die Sekte mit juristischen Konsequenzen rechnen; jeder weiß das. Dass dennoch immer wieder öffentliche Skandale provoziert werden, folgt einer ganz einfachen Logik:

In China soll das politische Faustpfand für die Arbeit im Westen erwirtschaftet werden, und zwar in Gestalt menschlicher Opfer. Nur wenn der Strom immer neuer "Menschenrechtsverletzungen" im Reich der Mitte nie abreißt, kann die Sekte hierzulande ihre antichinesische Öffentlichkeitsarbeit fortsetzen; ohne regelmäßige Skandale ginge der Mühle schnell das Wasser aus. Meister Li und seine Handlanger haben das erkannt; die chinesischen "Bauernopfer" ölen den Apparat immer wieder.

Gezielt ausgenutzt wird dabei die Suche nach Halt und Orientierung der Menschen, die gerade in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbruchphasen, in der sich auch China heutzutage befindet, boomt. Die Verknüpfung von Elementen traditioneller chinesischer Kultur, oder zumindest der Light-Version davon, mit einem simpel strukturierten System von "Übungen" macht "Falun Gong" anscheinend gerade für unterdurchschnittlich gebildete Menschen in China attraktiv. Und es sind dann auch diese einfachen Mitglieder, die zu regelmäßigen Suizidaktionen vor westlichen Kameras getrieben werden - Ziel der "Falun Gong"-Propaganda sind in erster Linie aber ganz andere Gruppen:

V.antikommunistische und antichinesische Propagandisten im Westen...

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"Unterdrückung der Religionsfreiheit": wieder mal ein Fall für die selbsternannten "Menschenrechtler".
Das westliche Ausland und seine Öffentlichkeit ist das eine Publikum, auf das "Falun Gong" zielt. Für die Religionsbewegten und liberalen Demokraten, die Amnesty-International-Anhänger und Buddhismus-Fans im Westen wird immer wieder die Menschenrechts-Kuh durch die Straßen getrieben, wird meditiert und gebetet, was das Zeug hält. "Falun Gong" übt durch geplante Störaktionen von Aktivisten bei politischen Veranstaltungen, durch Einreihung der Mitglieder unter "politisch Verfolgte" und nicht zuletzt durch publicityträchtige Auftritte in deutschen Großstädten gezielt Druck auf die Politik und Meinungsbildung aus.

Dies verfehlt seine Wirkung nicht: Selbst unser so um die Menschenrechte in aller Welt, mit Ausnahme vom Kosovo und Afganistan, besorgter Minister Fischer nahm sich des Problems großmütig an:

"Umso bedauerlicher ist es, dass sich die Menschenrechtssituation in China
im vergangenen Jahr keineswegs positiv entwickelt hat. Die Verfolgung und Drangsalierung
Andersdenkender - politischer Dissidenten, Mitglieder von Falun Gong und christlicher Kirchen, von ethnischen Minderheiten hat im vergangenen Jahr wieder erheblich zugenommen."

Friedensfreund und Außenminister Josef Fischer (Herv. von mir)

Was man eigentlich als eklatante Einmischung in die Innenpolitik eines souveränen Staates begreifen müsste, ist hier symptomatisch. Vergleichbar wäre, wenn die chinesische Regierung Deutschland auffordern würde, etwa verbotene Parteien wieder zuzulassen.

So liefert "Falun Gong" die Steilvorlage für die Argumentation westlicher Politiker und imperialistischer Politik der westlichen Großmächte; produziert die nötigen "staatlichen Opfer" für mögliche Sanktionen und Embargos.
Dass dies alles nicht mehr so recht klappen will, liegt weniger an der Aufrichtigkeit unserer Politiker denn an der wachsenden Stärke Chinas: politisch wollen sie vielleicht, wirtschaftlich können sie sich eine direkte Konfrontation gar nicht mehr erlauben. Aber zukünfitge Konflikte werden kommen; gut, wenn man dafür eine fünfte Kolonne hat.

VI. ...eine fünfte Kolonne in China

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Falun-Gong-Provokationen auf dem Tian'anmen: mal Selbstverbrennungen, mal Transparente.
Für die zweite Zielgruppe, die (zukünftige) chinesische Intelligenz im AuslandpÙ8™UpÙ8™U°²S8™UÀÙ 8™UØÙ8™UÙ8™UÙ8™Uerfolgungen dank eigener Erfahrung kaum hereinfallen dürften, werden ganz andere Register gezogen: zuhauf gerade in Universitäten ausliegende Zeitungen in chinesischer Sprache, deren Verbindung zu "Falun Gong" man erst mit einiger Recherche auf die Schliche kommt, bedienen die abgeschmacktesten antikommunistischen Klischees, um den Aufschwung Chinas madig zu machen: so zum Beispiel die bereits erwähnte "Epoch Times", auf englisch, chinesisch und deutsch verfügbar, die überhaupt keine religiösen Themen behandelt, sondern eine bunte Mischung aus Weltgeschehen, Sport und Wirtschaft - und eine regelmäßige Sonderbeilage über die "Verbrechen des Kommunismus". So läuft zur Zeit gerade eine neunteilige Serie über die "Verbrechen der Kommunistischen Partei Chinas" mit vielversprechenden Kapiteln wie "der bösartige Charakter der Kommunistischen Partei Chinas" oder "die Kommunistische Partei Chinas, ein Haufen von Schurken".

Nun sind zwei Dinge sehr bezeichnend: einerseits verhüllen diese Blätter ihre Verbindung zu Falun Gong. Dies kann den Resultaten der Aufklärung in chinesischen Schulen, Universitäten und Medien über den wahren Charakter von "Falun Gong" geschuldet sein, die möglicher Propaganda das Wasser abgräbt. Andererseits nähren gerade die massive Häufung von chinesischsprachigen Medien in westlichen Universitäten, Mund-zu-Mund-Propaganda und sogar Hausbesuche(!) bei chinesischen Studenten in deutschen Städten den Verdacht, dass ganz geplant ein Teil der zukünftigen Führungsschicht Chinas, nämlich Menschen mit internationaler Bildung, antikommunistisch beeinflußt werden soll. Von "Meditationsübungen" ist hier nicht mehr die Rede, jetzt geht es um Frontalangriffe auf die chinesische Gesellschaft und ihre Repräsentanten.

Ob "Falun Gong" berechtigterweise die Hoffnung hegt, so möglichen zukünftigen politischen und wirtschaftlichen chinesischen Führungskräften Zweifel am System und Opposition gegen die chinesische Gesellschaft einzuimpfen, mag zu bezweifeln sein. Zumindest lassen sie es auf einen Versuch ankommen.

Dies alles ist erstens ziemlich viel Planung und Strategie für eine angeblich "lockere Verbindung" "ohne Organisation". Zweitens scheint die Auslegung des Ettikets "unpolitisch", das sich "Falun Gong" ständig lauthals aufklebt, doch etwas eigenwillig.

VII. Fazit

Zunächst einmal muss man sich ernsthaft fragen, welchen Charakters Falun Gong tatsächlich ist. Für eine Religion betreibt sie zuviel Politik; für eine lockere Verbindung ist sie zu autoritär; für eine Partei zu unscharf und heterogen in ihren Ab- und Ansichten. Auch der Begriff Sekte beschreibt Sinn und Ziel der "Falun Gong" nur ungenau - auch wenn ein deutsches Gericht urteilte, die Bezeichnung "Psychosekte" sei statthaft1.

Tatsächlich häufen sich die Anzeichen, das "Falun Gong" gezielt von interessierten ausländischen Kreisen finanziert und gelenkt wird; als antikommunistischer und antichinesischer Prellbock gegen die Volksrepublik. Dem beherzten Eingreifen der chinesischen Behörden ist es zu verdanken, dass dieses innenpolitische Risiko, das für viele einfache Anhänger tödlich endete, weitestgehend beseitigt wurde.

Nun lässt sich, wie so oft bei getarnten Stoßtrupps und fünften Kolonnen, nicht einfach so eine finanzielle Abhängigkeit oder Steuerung durch das Ausland nachweisen. Tatsächlich ist das Erbringen dieses Nachweises aber auch relativ irrelevant - entscheidend ist nur die Rolle, die "Falun Gong" tatsächlich spielt. Ob dies objektiv, als von imperialistischen Staaten gelenkt, oder auch subjektiv, eventuell mit hehren Ideen, geschieht, ist dabei zweitrangig, denn die Wirkung ist stets dieselbe:
  • objektiv nimmt "Falun Gong" die Stelle eines kleinen, aber umso effektiveren Rädchens im Getriebe der antichinesischen und antikommunistischen Propaganda imperialistischer Staaten ein;

  • objektiv war "Falun Gong" eine innenpolitisches Risiko in der Volksrepublik China, dem tausende verführter Menschen zum Opfer fielen und das - völlig zu Recht! - bekämpft wurde;

  • objektiv leistet die Sekte Schädlings- und Wühltätigkeit in China selbst und fördert antichinesische und antikommunistische Ressentiments im Rest der Welt.


"Falun Gong" ist mitnichten eine harmlose, grundlos verfolgte Religionsgemeinschaft, deren Anhänger barbarisch drangsaliert werden. "Falun Gong" ist eine von vielen Fronten, die gegen den chinesischen Fortschritt, den Eintritt des bevölkerungsreichsten Landes der Erde in die Moderne, eröffnet wurden; die Sekte ist nicht nur fortschrittsfeindlich, volksverhetzend und irrlehrend, sondern schlicht menschenfeindlich. Und gehört somit verboten, und das nicht nur in China.



mehr zu "Falun Gong" auf www.secarts.org:
- Meister Li Hongzhis Opfer - die Sekte "Falun Gong" und ihre menschenverachtende Politik
- Spam von Falun Gong - Kannibalismus in China? Die Sekte Falun Gong verbreitet Falschmeldungen

mehr zum Thema auf unterschiedlichen externen Webseiten:
- interessante Recherche zu Falun Gong
- mehr zu "Meister Li" und seinen erstaunlichen Erkenntnissen: Uni Duisburg, Thomas Heberer
- Informationen der Chinesischen Botschaft zu Falun Gong
- Meister Li, der Führer
- mehr zu Meister Li
- ein Interview mit Meister Li

das sagen sie selbst: Falun Gong-Webseiten:
- www.falundafa.de
- die Epoch Times




Anmerkungen:
1 LG Leipzig, Urteil vom 20.01.2005, Az. 10 O 3919/04



 
Creative Commons CC BY-NC-ND 4.0
Inhalt (Text, keine Bilder und Medien) als Creative Commons lizensiert (Namensnennung [Link] - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen), Verbreitung erwünscht. Weitere Infos.
 


 
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  Kommentar zum Artikel von secarts:
Sonntag, 24.06.2007 - 20:22

hallo,

Ja, das komische Interview hatte ich seinerzeit auch gelesen - die Weltsicht des "Meisters" ist, selbst im direkten Vergleich mit anderen Sekten, sehr simpel... man könnte sie auch primitiv nennen. Aber das Grundmuster ist immer das Gleiche: den Anhängern wird Angst gemacht, die Gemeinschaft rückt - um den Chef, hier halt "Meister" Li - zusammen, und kämpft gegen das Böse - also alles Andere - in der Welt... Das psychologische Muster ist typisch sektenhaft und bindet gerade labile oder schwache Menschen an die Gruppe.

Der zweite Aspekt ist, du erwähnst es ja, die politische Komponente. Dass sich die "Free-Tibet"-Spinner mit den "Falun-Gong"-Anhängern - trotz unterschiedlicher Religion - einig sind in ihrer Feindschaft gegen die Volksrepublik China, ist Ausdruck ihrer objektiven Funktion: Schwächung, Zersplitterung und letztendlich Zerstörung der VR China. Die "Falun Gong" durch Schürung von innenpolitischen Instabilitäten, die tibetischen Separationisten durch Zerschlagung des Zentralstaates.
Dabei ist es völlig gleichgültig, was ihre einfachen Anhänger glauben, ob sie wegen der "Menschenrechts"-Propaganda, wegen Interesse an alter tibetische Kultur (von der sie meistens keine Ahnung haben; denn ein Paradies war Tibet vor 1950 wirklich nicht... eher war es für die Mehrheit der Tibeter bis zur Befreiung '50 eine feudaltheokratische Hölle unter einem allmächtigen "Gottkönig") oder am Buddhismus oder am Qi Gong (das mit "Falun Gong" so gut wie nichts gemein hat) auf die Lügen dieser Leute hereinfallen... objektiv dienen diese politisch-religiösen Bewegungen der Schwächung und Zerstörung der VR China. Dass gerade deutsche Stellen (z.B. die FDP-nahe "Friedrich-Naumann-Stiftung" mit ihrer Finanzierung der tibetischen "Exilregierung") dort finanziell und logistisch unterstützend tätig werden, liegt an den außenpolitischen Zielen der BRD: China besser unter Druck setzen, beherrschen und ausbeuten zu können. Das geht zur Zeit nicht so einfach; dafür ist die VR China - zum Glück! - viel zu stark. Diese Kräfte wollen nichts Gutes; weder für die chinesische Bevölkerung, noch für die große Mehrheit der deutschen Bevölkerung. Und deswegen müssen wir sie bekämpfen. Hier und in China!

Natürlich sind weitere Infos immer sehr gut; poste sie doch einfach hier rein... so können alle, die Interesse haben, einen Blick reinwerfen! Vielen Dank schonmal für das Angebot!

Viele Grüße,
secarts


  Kommentar zum Artikel von chineser:
Freitag, 22.06.2007 - 17:35

Ich weiss nicht ob du das Interview mit Mr. Li Hongzhi kennst:
http://www.time.com/time/asia/asia/magazine/1999/990510/interview3.html

Besonders ab Seite 3 mit den Kampf gegen Aliens wird es lustig.
Übrigens ist Falun Gong Da Fa Homosexuellen feindlich und tritt gegen "Rassenvermischung" auf.
Wenn du willst such ich dir Quellen dazu.

Noch zum finanziellen: Schau auf Wikipedia nach - Falun Gong Dafa hat sogar nen eigenen Kinofilm (der Sandsturm) produziert und nen eigenen Fernsehsender in den USA. Für eine lose Meditationsgemeinschaft die über keine finanziellen Geldmittel verfügt, nicht schlecht smiley

Die Sekte hat soviel Dreck am Stecken und bei uns im Westen gilt halt einfach wer gegen die KP (eigentlich China) schimpft - kann nur gut sein. Und am schönsten ist, dass die westliche Free Tibet Bewegung nur Gutes über Falun Gong Da Fa zum sagen hat smiley

Aber pass auf Großmeister Li kann alleine durch Kraft seiner Gedanken töten....
(wenn du willst, such ich dir dazu auch die quelle raus)

lg und weiter so!


  Kommentar zum Artikel von secarts:
Freitag, 22.06.2007 - 03:03

hi,

du hast Recht; das Swastika-Logo spielt natürlich im Buddhismus eine ganz andere Rolle als das faschistische Hakenkreuz: ich habe das korrigiert; das Swastika ist nicht identisch mit dem faschistischen deutschen Hakenkreuz.

In Deutschland weckt ein Swastika-Symbol jedoch automatisch Erinnerungen an die deutschen Faschisten, insofern ist es nur konsequent, dass die "Falun-Gong"-Anhänger eine extra Website (www.swastika-info.com) betreiben, um jegliche Verbindungen zu widerlegen (oder zu leugnen)... de facto ist es so: je öfter dieses Symbol hier auftaucht, um so "normaler" wird es wieder... und das macht mir Angst. Wir haben schlechte Erfahrungen gemacht...
Und jeder Kult um einen "Führer" wie Li Hongzi erinnert automatisch an faschistische Führerverehrung - mündige, selbstbewußte und aufgeklärte Menschen brauchen keinen "Führer"... die wissen selbst, wo es langgeht!

An den Vorwurf, "Agent" der KP Chinas zu sein, habe ich mich bereits gewöhnt. Manchen Leuten scheint es wohl unglaubwürdig, dass manche ihre Meinung vertreten, ohne Geld dafür zu bekommen... nun - zu denen gehöre ich nicht! ;) "Falun Gong" sind Kriminelle, und das sage ich auch weiterhin, ohne dafür bezahlt zu werden!

Viele Grüße,
secarts.


  Kommentar zum Artikel von chineser:
Freitag, 22.06.2007 - 00:22

denk dir nichts wegen leuten wie laoon.
Ich studiere Sinologie und bin seit Jahren in China und in chinesischen Kreisen unterwegs und weiss genau (auch aus persönlicher Erfahrung!) wie die Falun Gong Da Fa Sekte agiert und wieviele Mist in China im Westen läuft.
Wenn ich im Internet dazu meine Meinung vertrete, bekomme ich regelmässig den Vorwurf Agent der KP zu sein. An solche Vorwürfe gewöhn dich lieber.

Einer der größten Unterschiede zwischen den Menschen in China und den Menschen in Europa ist der, dass die Chinesen wissen, das sie Propaganda vorgetischt bekommen und die Europäer nicht smiley

ps. Leider hast du ein paar Fehler in den Artikeln. z.B. Die Swastika ist mit Sicherheit kein Hakenkreuz oder soll eines darstellen. Eine Verbingung zum Hakenkreuz darf man auf keinen Fall ziehen.
Solche Fehler solltest du ausbessern, sonst wird er ungerechter Weise noch als schlechte Propaganda hingestellt.


  Kommentar zum Artikel von secarts:
Samstag, 05.03.2005 - 17:19

haha... schön wär's!
Nein - die Homepage finanziere ich selbst. Und auf der "falschen Seite" stehe ich genau dann, wenn die Wahrheit zu sagen falsch ist.
Im Übrigen rate ich dir, den Artikel nochmal aufmerksam zu lesen - vielleicht kuriert er dich. Viel Glück!


  Kommentar zum Artikel von lanoo:
Samstag, 05.03.2005 - 17:07

hallo secarts.
du stehst auf der falschen seite. bekommst du vom chinesischen geheimdienst das geld für deine homepage??
mach dich mal schlau und denk noch mal nach!


  Kommentar zum Artikel von Mac Neck:
Samstag, 05.03.2005 - 15:54

da kann ich mich anschließen, echt ein super Artikel!
Ich denke, dass es höchste Zeit ist, sich mit diesen Phänomenen (die ja nur eine Variante antichinesischer Arbeit darstellen) auf einer politischen Ebene zu befassen. Kritik am religiösen Inhalt Falun Gongs gibt es zu genüge, auch auf deutsch - die Funktion dieser Sekte im antichinesischen Kampf imperialistischer Länder war hingegen bisher völlig unterbeleuchtet.
WEITER SO!!


  Kommentar zum Artikel von klemens:
Samstag, 05.03.2005 - 15:35

vielen dank für diesen höchst informativen Artikel. er bringt für mich viele unterschiedliche sachen rund um china und falun gong in einen systematischen zusammenhang, die vorher ungeordnete puzzelteile waren.
Ein geradezu aufklärerischer Artikel!


  Kommentar zum Artikel von 127712:
Donnerstag, 03.03.2005 - 18:17

Netter Artikel zu einem Thema, über das man sonst leider fast nichts Objektives/Informatives erfährt. Fand ich hochinteressant!