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Von SDAJ

Bis 67 sollen wir alle arbeiten oder von noch weniger Rente leben – das hat die Regierung beschlossen. Das ist pervers! Die Einen sollen noch mit 66 malochen, sollen oft noch länger, 40, teilweise 42 Wochenstunden arbeiten und müssen durch den massiven Stellenabbau mit immer weniger Leuten immer mehr in der Stunde schaffen. Sie müssen sich so bis ins Alter kaputt schuften, während viele Andere, gerade Jüngere, gerne arbeiten würden, aber keinen Job finden können.

Denn nur noch die Hälfte der Azubis wird nach der Ausbildung übernommen. Die andere Hälfte steht nach der Ausbildung wieder auf der Straße, ohne Berufserfahrung - und das bei über 4 Millionen Arbeitslosen. Doch auch von denen, die übernommen werden, bekommen viele nur einen befristeten Vertrag von einem Jahr... und stehen dann auch vor der Tür.

Zu ihnen kommen die 15% der unter 30jährigen, die nicht einmal einen Ausbildungsplatz bekommen, weil die Unternehmen, allen voran große Konzerne wie Siemens oder die Deutsche Bahn, seit Jahren immer weniger ausbilden, so dass mittlerweile trotz großer Versprechen von Wirtschaft und Politik 200.000 Ausbildungsplätze fehlen. Doch ohne Ausbildung einen festen Job zu bekommen, ist heute fast wie ein Sechser im Lotto.

Ob mit oder ohne Ausbildung ist die Folge für viele junge Leute jahrelang befristete Verträge in verschiedenen Firmen oder Leiharbeit, unterbrochen von Zeiten, in denen man gar keine Arbeit hat. Denn das steckt hinter ihrem angeblichen Aufschwung: Während weiterhin feste Stellen vernichtet werden, sind über die Hälfte der neu entstandenen Arbeitsplätze in Leiharbeitsfirmen.
Doch Zeit- und Leiharbeit heißt: Man weiß nie, ob und wo man morgen noch Arbeit hat. Man kann sein Leben nicht planen, nicht wissen, ob man morgen noch genug Geld für eigene Kinder hat oder dafür, Raten für ein Auto oder gar ein Haus abzuzahlen.

Und die über 400.000 Jugendlichen bis 25 Jahren, die weder eine befristete Stelle, Leiharbeit noch Platz in einer Umschulung finden, erwartet Hartz IV: Sie müssen mit 276 Euro im Monat auskommen, bei den Eltern wohnen bleiben und statt in einem richtigen Job für 1 Euro in der Stunde arbeiten.
Arbeit für Alle statt arbeiten bis zum Umfallen!

Im Interesse der Jüngeren wie der Älteren wäre es, das Rentenalter zu senken, die Wochenarbeitszeit deutlich zu verkürzen und massiv Leute in der privaten Wirtschaft wie im Öffentlichen Dienst einzustellen. So könnte man die vorhandene Arbeit unter allen Arbeitenden und Arbeitssuchenden aufteilen. So könnte man verhindern, dass die Einen kaum noch Freizeit haben und sich kaputt schuften, während die Anderen arbeitslos sind, von Hartz IV leben müssen oder von einem befristeten Vertrag zum nächsten vertröstet werden.

Das alles ist möglich, aber nur, wenn man an die dran geht, die von der heutigen verrückten Situation profitieren: an die großen Konzerne. Die machen Milliarden über Milliarden Gewinne, haben wie E.ON mal eben 42 Milliarden übrig, um ein anderes Unternehmen aufzukaufen, erhöhen jährlich die Dividenden der Aktionäre und die Gehälter der Manager. Für alles das ist Geld da, aber nicht, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen?

Es gibt eigentlich keinen Grund, warum für die Interessen einer kleinen Minderheit die große Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung leiden sollte. Der riesige gesellschaftliche Reichtum sollte auch im Interesse der gesamten Gesellschaft eingesetzt werden.

Der einzige Grund, warum dies nicht passiert, ist, dass die kleine Minderheit, die in dieser Gesellschaft die Verfügungsgewalt über Kapital und Unternehmen hat, nichts freiwillig im Interesse der Bevölkerung tun wird. Diese Leute haben keine „soziale Verantwortung“, sie interessiert nur der Profit.


Unsere Interessen müssen wir daher gegen die Großaktionäre, die Manager, die Kapitalisten durchsetzen – und zwar jung und alt gemeinsam:

Für die Rücknahme der Rente ab 67
Für die Verkürzung der Arbeitszeit
Für massive unbefristete Einstellungen in den Konzernen und im Öffentlichen Dienst
Für ausreichend Ausbildungsplätze und unbefristete Übernahme für Alle


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