Nun geht's ans bajuwarische Eingemachte: Selbst der Clan des einstigen Landeshauptmannes FJS, auch genannt Franz Josef Strauß, ist nicht mehr sicher. So wurde Straußens Sohnemann Max unlängst zu einer Freiheitsstrafe von 3 Jahren verknackt.
Was war denn da passiert?! Schon lange halten sich hartnäckige Gerüchte über die Korruptheit bayerischer CSU-Granden. Vater Strauß selbst war während seinen diversen Amtszeiten, mal als Bundesminister, mal als Ministerpräsident, selbst des öfteren mal in verschiedene Skandale verwickelt. Und er besaß die nötige Portion aus Unverfrorenheit, richtigen Kontakten und Durchhaltevermögen, um sie auszusitzen. Auch nach dem Dahinscheiden des Alten galt der Nimbus der Unantastbarkeit noch für seine Sprößlinge; doch nun hat sich das Blatt gewendet. Aufgrund der Verwicklung in die Panzerschiebergeschäfte Schreibers und der geflossenen Bestechungsgelder ist Max"well" Strauß am Wickel der Justiz. Wenn man bedenkt, dass die anklagenden Staatsanwälte weisungsgebunden sind durch das zuständige Justizministerium, wohlgemerkt in einem Bundesland, in dem der ehemalige Kettenhund des alten Strauß, Edmund Stoiber, das Sagen hat, kann wohl nur gemutmaßt werden, dass hier ein Teil der CSU einen anderen abserviert. Und der tumbe Koloß Max Strauß ist das personelle Opfer dieser Machtkämpfe hinter den Kulissen; mehr bekommt der einfache Bürger auch nicht mit. Selbst die eigene Sippe, so Strauß-Schwester Monika Hohlmayer, immerhin Kultusministerin im Stoiber-Kabinett, scheint den Max fallengelassen zu haben. Außer wortreichen Beteuerungen, er sei unschuldig, ist nichts zu hören.
Schwer, da noch durchzublicken: bestochen und korrumpiert wurde in diesen feinen Kreisen schon immer, was das Zeug hält. Und solange sich die bourgeoisen Monopolkreise mehrheitlich richtig vertreten sehen, ist das auch nicht so wild. Wer jetzt hier warum was tut, und wer belohnt wird und wer bestraft, ist nicht ohne Weiteres zu entschlüsseln.
Deswegen beende ich das hier mit einem schönen Zitat von Karl-Eduard v. Schnitzler: "Alle in einen Sack stecken und draufhauen. Da trifft man nie den Falschen."