Der Sportfunktionär und Journalist Klaus Huhn ist tot. Ein großer Kämpfer der DDR, vor allem des DDR-Sports ist gestorben.
Er hatte einen Anteil an dem bisher sportgeschichtlich einmaligen Vorgang, dass ein kleines Land wie die DDR innerhalb von wenigen Jahren vom letzten auf die vorderen Plätze der olympischer Wertungen sprang.
1964 begannen die Sportler der DDR bei den olympischen Winterspielen mit einer Bronzemedaille. Der Rest ist bekannt...
Klaus berichtete eindrucksvoll und immer unterhaltsam über seine Begegnungen auf sportpolitischer Bühne: Mit dem IOC-Präsidenten Killanin, unter dessen Präsidentschaft die Spiele 1980 nach Moskau vergeben wurden und der gerne mit Klaus im Hotelzimmer einen Whiskey verzehrte. Mit Helmut Schön (siegreicher BRD-Fußballtrainer bei der WM 1974), der immer darauf achtete, dass keine Westjournalisten seine Gespräche mit Klaus beobachteten. Mit Papst Johannes Paul II., dessen Adjudanten die DDR-Delegation zur Rettung der Form einmal 1987 in die erste Reihe baten. Oder warum die DDR 1984 die Spiele in Los Angeles boykottierte, obwohl bereits eine Presseetage gemietet und bezahlt war.
Und von dem diebischen Spaß, den sie hatten, wenn sie wieder mal die Sportler aus dem Kapitalismus aufs Kreuz gelegt hatten - wie bei der Ausscheidung zur gesamtdeutschen Eishockeymannschaft, wo die BRD einen Eklat vorbereitet hatte, den die DDR platzen lies, oder die frühzeitige Miete eines Bauerhofes an der Rodelbahn in Insbruck. Oder wie in den Achtzigern die USA den Ländervergleich mit der DDR kurz vor Beginn absagte, weil sie keine Dopingproben erwartet hatte.
Klaus behauptete nicht, dass es kein Doping von DDR-Sportlern gab. Er deckte aber auch Doping in der BRD auf, natürlich fast ungehört. Am Ende blieb er immer dabei: Die DDR hat nicht durch Doping gewonnen, sondern durch systematisches Herangehen und durch Förderung, durch ein herausragendes Trainersystem mit disziplinübergfeifendem Austausch, durch soziale Sicherung und zwingende Ausbildung der Sportler - und manchem mehr.
Klaus lebte und bewies: Die DDR war einfach besser und der Westen ist ein schlechter Verlierer. So wars.
Salut Genosse Huhn!