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Dossier: Griechisch lernen! // Wie die griechische Arbeiterklasse den Gegenangriff organisiert
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Die Kolleginnen und Kollegen im Stahlwerk des Industriellen Nikolaos Manesis in Aspropyrgos (nahe Athen) stehen seit Oktober im Streik. Der Unternehmer versucht, den Lohn der Beschäftigten auf 500 Euro bei einer Arbeitszeitverkürzung auf 5 Stunden pro Tag zu drücken. 93 der 400 Beschäftigten wurden bereits entlassen, und das alles in einer Phase, in der das Unternehmen schwarze Zahlen schreibt. Die Arbeiterinnen und Arbeiter des Betriebes sind nicht bereit, diesen Verarmungsprozess widerstandslos hinzunehmen. Sie streiken seit Monaten, obgleich sie kein Streikgeld erhalten.

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Solidarität mit den streikenden griechischen Stahlarbeitern!
Sie sind in ihrem Kampf deshalb auf solidarische Unterstützung wie z. B. die Verteilung von Lebensmitteln in ihrer Gemeinde angewiesen. Die kommunistisch orientierte Gewerkschaftsfront PAME organisiert die landesweite Solidarität politisch, aber auch materiell, was für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen und ihre Familien lebenswichtig ist.
Das Ziel der herrschenden Klasse ist es, solche Lohnkürzungen in allen Sektoren der Beschäftigung durchzusetzen. Der Wert der Ware Arbeitskraft soll dauerhaft gesenkt werden. Die Maßnahmen der griechischen Regierung führten bereits zur Streichung wesentlicher Teile der Daseinsvorsorge, zur Intensivierung der Ausbeutung, zur Verarmung der Mittelschichten und zur Steigerung der Arbeitslosigkeit und des Elends. Besonders ist die Jugend betroffen, die Arbeitslosigkeit liegt bei ihr aktuell bei etwa 50 Prozent. Der Widerstand der Stahlarbeiter trägt unter diesen Umständen exemplarischen Charakter.

Das alles geschieht allein zur Profitsicherung des Kapitals. Das griechische Volk trägt keine Verantwortung für die Krise – es ist das internationale Großkapital, es sind insbesondere deutsche Banken sowie die griechische herrschende Klasse, die die Krise herbeigeführt haben. Und es ist das deutsche Großkapital, das die Krise nutzt, um seine Vorherrschaft in der EU auszubauen auf dem Rücken der Lohnabhängigen.

Auch in Deutschland werden die Lasten der Krise auf die Bevölkerung, insbesondere die Arbeiterklasse abgewälzt. Wir bezahlen die Krise mit Erwerbslosigkeit, sozialem Kahlschlag, Senkung der Reallöhne, Flexibilisierung und Erhöhung des Leistungsdrucks, Steigerung der Altersarmut und einer Staatsverschuldung, an der wir noch Generationen lang zu tragen haben.
Wir wenden uns gegen den jüngst im Bundeskabinett verabschiedeten Gesetzentwurf für den EU-Rettungsschirm ESM, der weitere Kredite von max. 500 Mrd. Euro vorsieht – Kredite, von denen einzig und allein die Kapitalseite profitiert.

Stattdessen rufen wir dazu auf, für die Streikkasse der Stahlarbeiter in Aspropyrgos zu sammeln, denn ihr Kampf ist auch unser Kampf gegen Unternehmerwillkür, Lohnkürzung, Tarifflucht und Sozialabbau. Er erfordert die konkrete Solidarität und den gemeinsamen Widerstand der Arbeiterinnen und Arbeiter aller Länder.

www.secarts.org unterstützt diesen Spendenaufruf der Zeitschrift Theorie & Praxis.


Spendenkonto:

Michael Beltz // Spendenkonto Theorie und Praxis,
Konto-Nr. 419 702 // Sparkasse Gießen // BLZ: 513 500 25
IBAN: DE62 5135 0025 0000 4197 02 // SWIFT-BIC: SKGIDE5F
Stichwort „Griechenland“









Herausgeberkreis der Zeitschrift „Theorie und Praxis“:
Erika Beltz, Michael Beltz, Achim Bigus, Patrik Köbele, Johannes Magel, Renate Münder, Tina Sanders, Hans-Günter Szalkiewicz, Wolfram Triller

V.i.S.d.P.: Renate Münder, St.-Cajetan-Str. 20, 81669 München, E.i.S.


 


 
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  Kommentar zum Artikel von Frank D:
Mittwoch, 18.04.2012 - 20:36

Noch ein Link zu Griechenland - auch von Schwabinggradballet.

Es geht um die Situation der Medien.

http://schwabinggrad-ballett.posterous.com/100804086


  Kommentar zum Artikel von Lars:
Sonntag, 01.04.2012 - 14:45

Dazu auch der Hinweis auf folgende Aktion:

schwabinggrad-ballett.posterous.com/nicht-in-diesem-memorandum-ton-aktion-vor-der


Link repariert: