Die World Meteorological Organization (WMO) und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) haben 1988 das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) gegründet, um einen möglichst umfassenden und transparenten Einblick in die Klimaforschung zu ermöglichen. Hunderte von Wissenschaftlern aus aller Welt arbeiten unentgeltlich an den regelmäßig erscheinenden öffentlich zugänglichen Berichten, wobei für jeden Bericht die Autorenteams und Gutachter neu bestimmt werden, die die Berichte in einem mehrstufigen Verfahren prüfen, woran weitere Hunderte Wissenschaftler beteiligt sind. Jeder Bericht hat ca. 800 eng bedruckte Seiten, wobei ein großer Teil den Messmethoden, Fehlerquellen und Unsicherheitsbereichen gewidmet ist. (Ich selbst habe mich bisher „nur“ mit dem letzten Synthesebericht von 2007 befasst, 100 eng bedruckte, doppelspaltige Seiten.) Aus einer solchen „Technical Summary“ werden dann Zusammenfassungen für Politiker („Summary for Policymakers“) erstellt, deren Aussagen sicherlich von zweifelhaftem Wert sind, da die Rezipienten in der Regel keine Klimaexperten sind und sich bei der Einschätzung von deren Relevanz schnell vertun. Gerade auch Klimawandelskeptiker machen es sich dabei sehr leicht, wenn sie sich auf Einzelaussagen einer solchen Minimalzusammenfassung stürzen und meinen, mit irgendwelchen Einzeluntersuchungen, die scheinbar einzelne Aussagen widerlegen, irgendeine substantielle Annahme der IPCC-Berichte widerlegt zu haben.
Dazu muss man wissen, dass es dabei nicht nur um den (fehlenden) Zusammenhang von Einzeluntersuchungen geht, sondern vor allem um die nicht nachgewiesene Wiederholbarkeit der mit ihnen erzielten Ergebnisse, die erst gewährleistet ist, wenn eine große Anzahl von Studien zum selben Sachverhalt über einen längeren Zusammenhang zum ähnlichen und damit belastbaren Ergebnis führt.
Eben die Sicherstellung der Wiederholbarkeit von Untersuchungsergebnissen ist ein Verdienst der IPCC-Tätigkeit in den vergangenen 20 Jahren. Sein größtes Verdienst dabei ist, dass es zentrale Erkenntnisse über den Klimawandel entgegen den Interessen machtvoller Monopole wie z.B. der Energie-/Mineralölindustrie ins öffentliche Bewusstsein gebracht hat.
Das bedeutet natürlich nicht, dass deshalb die richtigen Schlussfolgerungen gezogen würden, das kann selbstverständlich nur eine sozialistische Planwirtschaft und keine kapitalistische Anarchowirtschaft. Darüber hinaus wird der Klimawandel gerne von bestimmten Monopolgruppen instrumentalisiert, insbesondere vom deutschen Imperialismus, der sich zum Ziel gesetzt hat, 20% des Weltmarkts an Umwelttechnologien zu beherrschen (der aber ganz schnell umzuschalten weiß, wenn es um den Schutz seiner deutschen Autos, der großen emissionsstarken Schlitten geht).
Was bedeutet das für uns und unsere Positionierung im „Klimastreit“:
Selbstverständlich ist es albern und grundfalsch, den Klimawandel zu leugnen, nur weil der Gegner endlich begriffen hat, dass es ihn gibt und – gewieft, wie er ist – ihn auch sofort zu nutzen weiß.Im Gegenteil: Der Klimawandel und seine Implikationen insbesondere für die ärmsten Länder dieses Planeten liefern ein weiteres gewichtiges Argument, dass eine sozialistische Gesellschaftsordnung auf der Tagesordnung steht! Nur sie kann verhindern, dass wir unsere Welt durch Kriege und anarchisches Wirtschaften kaputt machen. Und mit „Welt“ ist, wie wir unmissverständlich klarstellen müssen, vor allem UNSERE Welt gemeint, die Welt der Schwächsten, die der ausgebeuteten Klassen und der unterdrückten Völker, die wie immer die Zeche bezahlen müssen.
Alle reden vom Klima? Wir auch:
Wer aber vom Klima redet, darf vom Kapitalismus/Imperialismus nicht schweigen.