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Weitere Entwicklung in Venezuela
  [1 pic] begonnen von arktika am 22.03.2018  | 11 Antworten
NEUES THEMA22.03.2018, 17:37 Uhr
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arktika

• Weitere Entwicklung in Venezuela Die USA verhängen Sanktionen gegen venezolanische Kryptowährung Petro, die offiziell im Februar dieses Jahres auf den Markt gebracht wurde und dazu gedacht war, die US-Finanzblockade, die Venezuela unter anderem die Anleihe oder den Verkauf von Vermögenswerten im US-Finanzsystem verbietet, zu umgehen.
Mit dem Inkrafttreten eines entsprechenden Dekretes am 19. März wollen die USA alle privaten und institutionellen Transaktionen mit dem Petro (oder weiteren digitalen Währungen) sanktionieren, die von, für, oder im Namen von Venezuela emittiert werden. In einem Kommuniqué der venezolanischen Regierung dazu heißt es, "die einseitigen Sanktionen der USA verstießen gegen die Charta der Vereinten Nationen und die grundlegendsten Grundsätze des Völkerrechts für die zivilisierten Beziehungen zwischen souveränen Staaten."
Der Petro wird im Unterschied zu bisherigen Kryptowährungen, wie z.B. Bitcoin, von den Ölreserven Venezuelas gedeckt. Kritiker im Land sehen darin einen Ausverkauf noch ungeförderter Ölreserven unter ihrem eigentlichen Marktwert.
Der ganze Text von Malte Greger heute auf amerika21 unter
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NEUER BEITRAG22.03.2018, 17:46 Uhr
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arktika

Weitere Entwicklung in Venezuela Dazu gab's auch in der jW vom 21.03. einen Artikel von Andrée Scheer Trump gegen »Petro«.

»Mit dem Petro schafft sich Venezuela ein Instrument, den Außenhandel unabhängig vom Dollar zu betreiben«, lobt Tobias Kraus, ein Experte für Kryptowährungen, im Gespräch mit junge Welt die Strategie der Regierung in Caracas. Der Dollar sei mit nichts »außer der Militärgewalt der USA« gedeckt. Washington produziere für seinen Außenhandel Geldscheine in beliebiger Menge, dahinter stehe jedoch kein realer Wert. »Es ist natürlich schlecht, wenn du Waren, die mit Aufwand produziert oder gefördert wurden – zum Beispiel Erdöl –, gegen Geld tauschst, das die anderen einfach drucken«, so Kraus.

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NEUER BEITRAG17.06.2018, 17:04 Uhr
EDIT: arktika
17.06.2018, 17:06 Uhr
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arktika

Weitere Entwicklung in Venezuela In Venezuela ist eine für Anfang Juni angekündigte Währungsreform (1000 "alte" Bolívar zu 1 "neuer" Bolívar), wie amerika21 in einem Artikel von Malte Greger am 15.06. berichtet, um 2 Monate verschoben worden.

Angekündigte Währungsreform in Venezuela aufgeschoben

In Venezuela hat die Regierung von Präsident Nicolás Maduro nach einem Treffen mit der nationalen Bankenvereinigung bekannt gegeben, das Datum für die Reform der Landeswährung Bolívar Fuerte (Bs.F) um zwei Monate aufzuschieben. Ursprünglich sollte am 4. Juni der neue Bolívar Soberano (Souveräner Bolivar, Bs.S) eingeführt werden, um den Auswirkungen der anhaltenden Inflation entgegenzuwirken.

In einer öffentlichen Bekanntmachung forderte die Regierung alle öffentlichen und privaten Finanzinstitutionen auf, die notwendigen technischen Maßnahmen zur Umsetzung der Reform weiter voranzutreiben. Der Bolivar Soberano (Bs.S) soll nach Einführung den seit 2007 gültigen Bolívar Fuerte (Bs.F) ergänzen und langfristig ersetzen. Ein Bolívar Soberano soll für 1.000 Bolívares Fuertes eingetauscht werden können. Durch den inflationären Preisanstieg der letzten Jahre, der sich noch weiter zu steigern droht, sind Bargeldgeschäfte sehr erschwert worden. So braucht man derzeit mehr als 24 der größten Geldscheine des Bolívar Fuerte, den 100.000-Bs.F-Schein, um lediglich ein Kilo Hühnerfleisch zu kaufen.

Der venezolanische Ökonom José Guerra, Mitglied der Finanzkommission der Nationalversammlung und der Oppositionspartei Tisch der Demokratischen Einheit (MUD) nahestehend, kritisierte den Aufschub der Maßnahme bis August. Bei der bestehenden Inflationsrate werde es schon bald wieder nötig sein, neue Scheine zu drucken, was unnötige Ausgaben verursache, so Guerra. Linke Ökonomen wie Manuel Sutherland gehen in ihrer Kritik noch weiter und sehen als grundsätzliche Ursache für die Inflation eine verfehlte Wirtschaftspolitik der sozialistischen Regierung, die sich etwa durch ein ineffizientes festes Wechselkurssystem, kontraproduktive Importsubventionen, mangelnde Produktionsanreize und eine enorme Ausweitung der Geldmenge durch die Venezolanische Zentralbank auszeichne.

Angesichts dieser ökonomischen Kritikpunkte bleibt fraglich, welche Aussicht auf Erfolg die ausstehende Währungsreform haben kann, ohne dass die Regierung zeitgleich ergänzende Maßnahmen trifft, die an die Wurzel der wirtschaftlichen Probleme Venezuelas gehen.

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NEUER BEITRAG21.09.2018, 12:24 Uhr
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arktika

Weitere Entwicklung in Venezuela Ein Plan für Wirtschaftsaufschwung in Venezuela kann auf Unterstützung Chinas zählen, wie Präsident Maduro nach Rückkehr von seiner China-Reise berichtete. Auf seiner mehrtägigen Rundreise wurden 28 Handelsabkommen verfaßt, zudem nahm Maduro an einem chinesisch-venezolanischen UnternehmerInnenforum teil:

Bei seiner Ankunft aus China am frühen Montagmorgen betonte der Präsident Venezuelas Nicolás Maduro, dass der Plan für den Wirtschaftsaufschwung, den sein Land begonnen hat, auf die Unterstützung Chinas zählen könne.
Maduro bezeichnete seine Rundreise als einen großen Erfolg. Der Besuch in China begann am vergangenen Mittwoch und während seines Aufenthalts wurden 28 Handelsabkommen unter anderem in den Bereichen Erdöl, Energie, Bildung, Kultur und Bergbau paraphiert.
Laut Prensa Latina nahm Maduro am Unternehmerforum teil, zu dem 124 chinesische und 49 venezolanische Firmen zusammenkamen. Dort betonte er seine Verpflichtung, die Investitionen des asiatischen Landes in Venezuela zu fördern und zu schützen, sowie die Wirtschaftsallianzen zwischen dem Unternehmerbereich beider Länder in verschiedenen Modalitäten voranzutreiben.
In diesem Sinne betonte er den Willen Venezuelas sich am Bau der Seidenstraße zu beteiligen, eine Initiative, die ein Netz an Handel und Infrastruktur zwischen Asien und anderen Regionen der Welt aufbauen, Finanzierungsmethoden erforschen und die Zusammenarbeit im Energiebereich und bei der Produktionskapazität stärken soll.
Bei dem Besuch wurde eine Finanzierung von 184 Millionen Dollar für das joint-venture Unternehmen Petrozumano freigegeben, eine Gesellschaft, die sich der Erkundung von Erdölvorkommen und der Förderung von Rohöl und Gas und anderen Projekten im Bereich Energieressourcen und Bergbau widmet.
Die Kooperationsverträge kommen kurz nachdem Präsident Maduro am 20. August den Plan zur Wirtschaftserholung in Gang gesetzt hat, mit dem versucht wird, die Auswirkungen des Wirtschaftskrieges aufzuhalten.
Venezuela und China kamen überein, die mit dem Handelsaustausch und den gegenseitigen Investititionen verbundenen Verwaltungsprozesse zu flexibilisieren, und sie einigten sich auf ein juristisches Schema, das unter anderem die mit der Investionsaktivität verbundenen produktiven Aktivitäten schützt,


aus granma auf RedGlobe am 18.09. unter Link ...jetzt anmelden!
und bei granma unter Link ...jetzt anmelden!
NEUER BEITRAG08.12.2018, 23:19 Uhr
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arktika

Weitere Entwicklung in Venezuela Die Redaktion Digital der granma veröffentlichte am 6. Dez. einen Bericht über ein Treffen Maduros mit Putin, in dem es um eine verbesserte Zusammenarbeit der beiden Staaten ging:

Venezuela unterzeichnet strategische Vereinbarungen mit Russland
Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro gab bekannt, dass er an diesem Donnerstag zusammen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin wichtige Verträge im Bereich Verteidigung, Erdöl und Handel unterzeichnen werde, um so die bilaterale Zusammenarbeit zu stärkenDer venezolanische Präsident Nicolás Maduro gab bekannt, dass er an diesem Donnerstag zusammen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin wichtige Verträge im Bereich Verteidigung, Erdöl und Handel unterzeichnen werde, um so die bilaterale Zusammenarbeit zu stärken.

Über Twitter sagte der Staatschef weiter, dass er am Donnerstag seinen offiziellen Besuch in Russland fortsetzen werde und man daran arbeite, das Programm zur Wiedererholung, für Wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand mit der Dynamik der Bolivarischen Friedensdiplomatie zu festigen.

„Nach einem erfolgreichen ersten Treffen mit Präsident Wladimir Putin gingen wir durch die Straßen Moskaus. Wir werden mit unserer Agenda den Kampf für das multipolare Venezuela mit der Unterzeichnung wichtiger Verträge in den Bereichen Verteidigung, Finanzen, Erdöl, Handel etc. fortsetzen, schrieb Maduro in der digitalen Plattform.

Der russische Präsident verurteilte bei dem Treffen mit Maduro die Absichten der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten in der Europäischen Union und in der Region, die politische Lage in Venezuela mit Gewalt zu ändern und auf einer militärischen Intervention zu bestehen.

Putin betonte ebenfalls seine Unterstützung für die venezolanische Regierung, der es gelungen sei, zu einer Verständigung innerhalb der Gesellschaft zu gelangen und er beglückwünschte sie für die Wege, die zur Normalisierung der Beziehungen mit der Opposition über den friedlichen Dialog beschritten wurden.

Der Besuch Maduros in Moskau steht in Zusammenhang mit einer Reihe von Treffen mit Regierungsführern, die in der letzten Zeit stattfanden: vom offiziellen Besuch in Mexiko zur Amtseinführung von Andrés López Obrador bis zum jüngsten Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Caracas und der Reise nach China, die der venezolanische Präsident im September anführte.


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oder unter Link ...jetzt anmelden! auf RedGlobe.
NEUER BEITRAG08.12.2018, 23:29 Uhr
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arktika

Weitere Entwicklung in Venezuela Außerdem hat Venezuela in einer Reihe von Maßnahmen gg die Wirtschaftsprobleme den Mindestlohn erhöht, die Währung abgewertet und will Preise neu regulieren. Die Wirksamkeit der Preiskkontrollen wird allerdings bezweifelt:

Venezuela erhöht Mindestlohn und reguliert Preise neu
In Verhandlungen mit Unternehmern neue Festpreise für Güter des Grundbedarfs festgelegt. Währung erneut abgewertet. Skepsis über Erfolg der Maßnahmen
Von Ricardo Vaz

Caracas. Nach 100 Tagen Konjunkturprogramm seiner Regierung hat Venezuelas Präsident Nicolás Maduro eine Reihe neuer Maßnahmen bekanntgegeben. In einer landesweiten Live-Übertragung erklärte er, dass die im August eingeleiteten Reformen, die eine Währungsumstellung, eine Wechselkursänderung, die Anbindung der Landeswährung an die Kryptowährung Petro und eine massive Gehaltserhöhung umfassten, eine "Korrektur" bräuchten.

Der Mindestlohn wurde um 150 Prozent von 1.800 auf 4.500 Bolívares Soberanos (BsS) erhöht. Zugleich wurden Boni und Subventionen wie bei den Sozialprogrammen für Jugendarbeit (Chamba Juvenil) und für die Unterstützung armer und extrem armer Familien (Hogares de la Patria) um den gleichen Faktor angepasst.

Parallel zu diesen Erhöhungen hat die Regierung die Währung abgewertet. Der Wechselkurs zwischen Petro und BsS steigt von 1smiley.600 auf 1:9.000. Der Kurs zwischen Petro und US-Dollar liegt bei etwa 1:60, was den US-Dollar auf etwa 150 BsS bringt. Der Wechselkurs bei den Dicom-Auktionen der Regierung von Fremdwährungen wurde von 96 auf 172 BsS abgewertet. Auf dem Schwarzmarkt sind es derzeit rund 500 BsS.

Präsident Maduro räumte ein, es sei seiner Regierung nicht gelungen, den "kriminellen Dollar-Schwarzmarkt“ zurückzudrängen, den er als Hauptfaktor für die Hyperinflation bezeichnete. Mit den neuen Wirtschaftsmaßnahmen sei es dennoch gelungen, die Inflation zu bremsen. 2019 werde mehr Stabilität bringen, versicherte er.

Weitere Maßnahmen beziehen sich auf die Weihnachtszeit. Am 1. Dezember wurde ein einmaliger Bonus von 2.000 BsS zur Verfügung gestellt, für Rentner gibt es zusätzlich einen dritten Monat Weihnachtsgeld, das sie in BsS oder in Petros erhalten können. Die Verfügbarkeit aller Zutaten zu den traditionellen Weihnachtsgerichten des Landes sei garantiert, sie würden in den kommenden Tagen über die Lokalen Komitees zur Versorgung und Produktion bereit gestellt. 15 Millionen Spielzeuge für Kinder und 35 Millionen Kleidungsstücke und Schuhe sollen über Kommunale Räte und Gemeindemärkte verteilt werden, so der Präsident.

Maduro gab zudem neue Festpreise für einige Grundbedarfsgüter bekannt. Nach Treffen mit Privatunternehmern der Lebensmittel- und Hygieneartikel-Produktion seien Vereinbarungen getroffen worden. "Ich fordere die Bevölkerung auf, sie durchzusetzen. Und ich fordere von den Geschäftsleuten auf, sie zu respektieren", so der Staatschef.

Die Regierung werde zudem weiterhin die Gehälter im Privatsektor und bei den Selbständigen bezahlen. Diese Maßnahme war für die ersten drei Monate nach den Wirtschaftsreformen vom August eingeführt worden, um den Übergang zu erleichtern. Die Regierung habe sich nun dafür entschieden, sie zu verlängern, so dass "es keine Entschuldigung" für Preiserhöhungen gebe, erklärte Maduro weiter.

Venezuelas Vizepräsident für Wirtschaft, Tareck El Aissami, sagte bei einer Pressekonferenz, die Festpreise seien mit 52 Privatunternehmen vereinbart worden. Es gebe "schwere Strafen", wenn sie nicht eingehalten würden. Die neuen Preise für 21 Lebensmittel und acht Hygieneartikel wurden im Amtsblatt veröffentlicht. Verglichen mit denen, die im August festgelegt wurden, ist ein durchschnittlicher Anstieg von 595 Prozent bei Lebensmitteln und 217 Prozent bei Produkten zur Körperpflege zu verzeichnen.

Der Ökonom und frühere Wirtschaftsminister Luis Salas äußerte sich skeptisch zum Erfolg der Preiskontrollen. Er erwarte nicht, dass die neuen Festpreise halten: "Im Kontext einer Hyperinflation kann man im Prinzip nicht 30 oder 50 Preise fixieren, während alle anderen jeden Tag oder jeden zweiten Tag ansteigen", sagte er. Die Preise würden sich so lange nicht stabilisieren, wie die Schwankung der Wechselkurse anhalte. Darüber hinaus seien die meisten der an den Verhandlungen beteiligten Unternehmer offen gegen die Regierung eingestellt und würden sich daher wahrscheinlich nicht an die Vereinbarungen halten. "Die Regierung übt keine wirkliche Kontrolle auf Produzenten und Einzelhändler aus. Deshalb kostet es sie fast nichts, wenn sie die Preise nicht einhalten. Es gibt keine Strafmaßnahmen und die Regierung subventioniert weiterhin den Privatsektor", so sein Resümee.


Am 06.12. auf amerika21 unter Link ...jetzt anmelden!
NEUER BEITRAG09.01.2019, 22:33 Uhr
EDIT: arktika
09.01.2019, 22:55 Uhr
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arktika

Weitere Entwicklung in Venezuela Kurz vor der neuen Amtszeit des rechtmäßig gewählten alten und neuen Präsidenten Nicolas Maduro am 10. Jan. machen die Yankees und ihre Helfershelfer noch einmal gewaltig Druck gegen Venezuela, bis hin zu direkten Putschaufforderungen. Um nicht alles darstellen und kommentieren zu müssen, gebe ich hier einfach mal 'ne Sammlung von Texten und zugehörigen Links. Vieles davon ist sicher schon gelesen, aber vermutlich nicht alles von allen. Ist 'ne bunte Mischung.

Erklärung des Europäischen Netzwerks: Wir unterstützen den Willen des venezolanischen Volkes am 05.01. auf RedGlobe unter Link ...jetzt anmelden!

Venezuela weist Angriff der »Lima-Gruppe« zurück
am 05.01. auf RedGlobe unter Link ...jetzt anmelden!

Lima-Gruppe erkennt neue Regierung von Venezuela nicht an, Mexiko schert aus von Eva Haule am 06.01. auf amerika21 unter Link ...jetzt anmelden!

Aufruf zum Putsch. Venezuela: Parlamentspräsident mobilisiert zum Staatsstreich gegen Maduro. USA und ihre Vasallen stehen bereit von André Scheer in der jW vom 07.01. unter Link ...jetzt anmelden!

Richter von Oberstem Gerichtshof Venezuelas flieht in die USA
am 07.01. auf RedGlobe unter Link ...jetzt anmelden!

López Obrador bestätigt Politik der Nichteinmischung in Venezuela am 07.01. auf RedGlobe unter Link ...jetzt anmelden!

PCV: Es ist an der Zeit für eine weltweite Rebellion der Völker gegen das Kapital! am 07.01. auf RedGlobe unter Link ...jetzt anmelden!

Hüter der Menschenrechte am 07.01. auf RedGlobe unter Link ...jetzt anmelden!

Venezuela prangert von den USA geführten Putschversuch an am 07.01. auf RedGlobe unter Link ...jetzt anmelden!

Neues Mandat, alte Strategie. Venezuelas Opposition setzt auf ausländische Regierungen, um Präsident Maduro zu stürzen von Modaira Rubio am 09.01. in der jW unter Link ...jetzt anmelden!

NEUER BEITRAG09.01.2019, 23:03 Uhr
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arktika

Und es geht immer noch finsterer. In der morgigen jW von Volker Hermsdorf:

Aufmarsch in Panama
Druck auf Venezuela wird verschärft: USA ziehen Truppen in Nachbarstaaten zusammen und verhängen neue Sanktionen

Washington zieht den militärischen Ring um Venezuela enger. Während der Präsident des südamerikanischen Landes, Nicolás Maduro, am heutigen Donnerstag vom Obersten Gerichtshof für eine neue Amtszeit vereidigt wird, ziehen die USA im Süden Panamas nahe der Grenze zu Kolumbien Einheiten zusammen. Das meldete am Dienstag (Ortszeit) die Tageszeitung Panamá América. Nachdem im Internet Berichte über Hubschraubermanöver der US-Armee kursierten, bestätigte der Chef der panamaischen Grenzschutzeinheiten, Eric Estrada, die Anwesenheit der ausländischen Truppen. Diese stünden unter dem Oberbefehl des Südkommandos der US-Streitkräfte (Southcom). Die Einsätze hätten bereits am 4. Januar begonnen, ihre erste Phase werde bis zum kommenden Montag dauern. Vom 19. Februar bis 2. März sei ein weiterer Einsatz der US-Militärs in Panama geplant. Panamas Minister für Öffentliche Sicherheit, Jonattan Del Rosario, erklärte seinerseits, die US-Hubschrauber würden lediglich Material für den Bau von Kontrollanlagen im Grenzgebiet transportieren.

Beobachter bezweifeln die offizielle Darstellung der Regierung. Die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina nannte Zeitpunkt und Ort der Truppenkonzentration am Mittwoch »verdächtig«. Panamas Präsident Juan Carlos Varela sei am 4. Januar, zum Beginn der »ersten Phase«, in Begleitung Del Rosarios zu einem Treffen mit dem neuen Southcom-Befehlshaber Admiral Craig Faller nach Key West (Florida) gereist. Dessen Vorgänger Admiral Kurt W. Tidd hatte bereits im Juni 2017 angekündigt, dass »die wachsende humanitäre Krise in Venezuela« eine »regionale Antwort erforderlich machen« könnte. Gemeint war eine Militärintervention, für die Panama neben Kolumbien und Brasilien ein potentielles Aufmarschgebiet wäre. Bereits von Anfang bis Mitte 2018 waren 415 Angehörige der US-Luftwaffe zu einer Übung mit dem Namen »Neue Horizonte« in dem mittelamerikanischen Land stationiert worden. Ihr Auftrag sei der »Schutz« der Kanalzone sowie »humanitäre Einsätze« in Ländern, deren »innere Stabilität« gefährdet sei, lautete die offizielle Begründung. Der panamaische Journalist Marco A. Gandásegui bezeichnete das Manöver damals in der Tageszeitung La Estrella als »stille Invasion« seines Landes, deren Ziel die Vorbereitung eines Angriffs auf Venezuela sei.

Am Dienstag verstärkte das US-Finanzministerium mit weiteren Sanktionen den wirtschaftlichen Druck auf die Regierung in Caracas. Betroffen von den neuen Maßnahmen sind nach Angaben Washingtons sieben Personen und zwei Dutzend Firmen, darunter auch der regierungskritische Fernsehsender Globovisión. Zeitlich passend dazu hatten 13 der 14 Mitgliedsstaaten der von konservativen bis ultrarechten Regierungen des Kontinents 2017 gegründeten »Lima-Gruppe« am Freitag eine Erklärung verabschiedet, in der sie die Übergabe der Regierungsgewalt in Venezuela an das von der Opposition dominierte Parlament und »neue demokratische Präsidentschaftswahlen« verlangen. Als einziges Mitglied der Gruppe verweigerte Mexiko die Unterschrift. Der seit 1. Dezember regierende Staatschef Andrés Manuel López Obrador begründete das mit dem Prinzip des Landes, sich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen.

Washington hält den Zeitpunkt für den gewaltsamen Sturz Maduros durch einen Putsch oder eine Invasion offenar für günstig. Am Samstag verlangte Venezuelas Parlamentspräsident Juan Guaidó von der ultrarechten Partei »Voluntad Popular« (Volkswille) dann die Bildung einer »Übergangsregierung«.

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und ebenfalls am 10.01. die jW-Seite mit

Unhaltbare Vorwürfe.Venezuelas Präsident Maduro wird für neue Amtszeit vereidigt. Kritik an Wahlen unbegründet von Tibisay Lucena unter Link ...jetzt anmelden!

»Zu viele Phrasen«.Venezuelas Revolution muss wiederbelebt werden. Gespräch mit Néstor Francia von Claudia Fanti unter Link ...jetzt anmelden!

Neue Sanktionen von Modaira Rubio unter Link ...jetzt anmelden!
NEUER BEITRAG10.01.2019, 02:02 Uhr
EDIT: FPeregrin
10.01.2019, 02:03 Uhr
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FPeregrin

Weitere Entwicklung in Venezuela Granma gestern:

Maduro: Die bolivarische Revolution ist kein Mann, sondern ein Volk, das sich dafür entschieden hat, frei zu sein

Der kubanische Präsident wird an der Zeremonie der Amtsübernahme von Nicolás Maduro teilnehmen

Autor: Redaktion Internationales | Mail ...jetzt anmelden!

januar 9, 2019 11:01:50

„Die bolivarianische Revolution ist kein Mann, sondern ein Volk, das sich dafür entschieden hat, frei zu sein“, sagte der venezolanische Präsident Nicolás Maduro, der am 10. Januar sein neues Präsidentenmandat übernehmen wird, nachdem er im vergangenen Monat Mai wiedergewählt wurde.
In seinem Twitter-Account bestätigte er, dass das venezolanische Volk „entschlossen ist, seine Freiheit zu verteidigen, koste es, was es wolle, das wird niemand und nichts verhindern“. Die Botschaft des Staatschefs erfolgt nach den interventionistischen Aktionen der selbsternannten Lima-Gruppe, die zusammen mit den Vereinigten Staaten versichern, dass sie sein neues Präsidentschaftsmandat nicht anerkennen werden.

Die Berichte von Telesur zeugen jedoch davon, dass nicht wenige Nationen ihre Achtung vor der Souveränität und Selbstbestimmung Venezuelas zum Ausdruck gebracht haben.

Mexiko, das sich als einzige Regierung der Mitgliedsländer dieser Gruppe distanzierte, betonte, es enthalte sich „in getreuer Einhaltung der verfassungsrechtlichen Grundsätze der Außenpolitik ... jeglicher Äußerung hinsichtlich der Legitimität der venezolanischen Regierung“ und rief zu einem „inklusiven Dialog (...) im Rahmen von Frieden, Demokratie und Sicherheit“ auf.
Der bolivianische Präsident Evo Morales begrüßte die Position des mexikanischen Außenministeriums, weil sie das Prinzip der Nichteinmischung verteidigt und die von den USA über die Lima-Gruppe geführten diplomatischen Putschversuche nicht unterstützte. „DieDemokratie beruht auf Frieden, Dialog und Selbstbestimmung der Völker“, fügte Evo hinzu.
Das Außenministerium Kubas brachte über seinen Minister für Auswärtige Beziehungen, Bruno Rodríguez Parrilla, zum Ausdruck, dass es seine „unveränderliche Unterstützung“ für Venezuela ratifizierte und die „interventionistischen Maßnahmen gegen diese Schwesternation“ ablehnte.
Auch die Regierung von Uruguay wird sich der Erklärung der Lima-Gruppe nicht anschließen und tritt für eine auf Dialog basierende Antwort ein, wie die uruguayische Zeitung La República erklärte.

Das paraguayische Solidaritätskomitee mit der bolivarischen Revolution lehnte ebenfalls die Position der Lima-Gruppe ab, die „die Selbstbestimmung und Souveränität der Völker“ verletzt. Die Kommunistische Partei Argentiniens und die Corriente Peronistas Descamisados ​​bestätigten ihre Unterstützung für Nicolás Maduro und lehnten die imperialistischen Ansprüche der Gruppe ab. Die panamaische Koordination der Solidarität mit Venezuela tat dasselbe.
In Russland machte Senator Igor Morozov darauf aufmerksam, dass „dies alles von den Vereinigten Staaten provoziert wird, die weiterhin Maduro und die politischen Prozesse im Land unter Druck setzen werden“. In Brüssel, Belgien, drückte das Europäische Netzwerk der Solidarität mit der bolivarischen Revolution, das sich aus mehr als 80 europäischen Organisationen zusammensetzt, seine Unterstützung für den Willen des venezolanischen Volkes aus. Die Kommunistische Partei Spaniens tat ebenfalls ihre Ablehnung kund.

Die Antwort der internationalen Gemeinschaft steht im Gegensatz zu der eines der Mitglieder der selbsternannten Gruppe, Peru, dessen Außenminister Néstor Popolizio bekanntgab, dass die Regierung seines Landes entschlossen sei, die Einreise des Präsidenten Venezuelas in das südamerikanische Land, Nicolás Maduro, der Mitglieder seines Kabinetts und der Familienangehörigen zu verhindern, wie von Russia Today bestätigt wurde. Die Antwort des bolivarischen Staatschefs war umgehend: „Wir werden dafür sorgen, dass Venezuela respektiert wird, wir werden unsere politischen und diplomatischen Befugnisse ausüben, um diesen Respekt einzufordern“.


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NEUER BEITRAG26.01.2019, 12:29 Uhr
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arktika

Weitere Entwicklung in Venezuela Zu dem aktuell laufenden Putschversuch von rechten VenezuelanerInnen und Yankees ist ein eigener Thread eröffnet worden. Er findet sich unter Rebellion von Nationalgardisten in Caracas

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NEUER BEITRAG04.03.2020, 22:28 Uhr
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arktika

Venezuela: Kleine Geschichte des Petro Die ganze Welt sprach bei ihrer Einführung über die venezolanische Kryptowährung "Petro". Was hat sie versprochen, was konnte sie halten?

Zu dieser selbst gestellten Frage äußert sich Malte Greger in seinem Artikel vom 24.02.2020 auf amerika21:

Venezuela: Kleine Geschichte des Petro
Die ganze Welt sprach bei ihrer Einführung über die venezolanische Kryptowährung "Petro". Was hat sie versprochen, was konnte sie halten?


Der Petro als Problemlöser

Als Antwort auf die bereits seit 2013 anhaltende wirtschaftliche Krise in Venezuela begann die Regierung von Präsident Nicolás Maduro im Februar 2018 offiziell mit dem Verkauf einer eigens geschaffenen Kryptowährung1, des Petro. Damit wollte man einerseits die verschärften wirtschaftlichen Sanktionen der USA umgehen, die der Regierung den Zugang zu internationalem Kapital erschwerten.2 Andererseits versprach man durch die angebliche Kopplung des Petro an den Ölpreis eine wertstabile Alternative zur nationalen Währung, dem Bolívar Fuerte, zu schaffen, welcher zu diesem Zeitpunkt von einer immer stärkeren Inflation geplagt wurde. Seit dem Eröffnungsverkauf wurde viel über den Petro diskutiert und seine Sinnhaftigkeit, gar seine Existenz in Frage gestellt. Durch die sukzessive Erweiterung seiner Funktionen und die Ergänzung verschiedener Verankerungen gingen viele Ökonomen dazu über, von "den Petros" zu sprechen. Um die Bedeutung und Wirkung des Petro besser einschätzen zu können, soll im Folgenden seine Entwicklung im Kontext der allgemeinen wirtschaftlichen Lage Venezuelas nachgezeichnet werden.

Vorverkauf erhielt angeblich fünf Milliarden US-Dollar Gebote

Ab dem 20. Februar 2018 standen laut Aussagen von Maduro zunächst 38,4 der insgesamt 100 Millionen Petros zum Vorverkauf. In einem zweiten Schub sollten dann alle Petros bis auf einen Rest von 17,6 Millionen in einem Inicial Coin Offering (ICO) verkauft werden. Der Verkaufspreis (abzüglich einiger anfänglicher Rabatte) wurde festgelegt auf 60 US-Dollar, was dem Wert eines venezolanischen Barrels Öl Mitte Januar 2018 entsprach. Als Sicherheit wurden laut offiziellem Whitepaper venezolanische Erdölvorkommen hinterlegt. Damit unterschied sich der Petro von anderen Kryptowährungen. Inwiefern seine Besitzer jedoch tatsächlich an das angeblich hinterlegte Erdöl kommen würden, war im Whitepaper nicht weiter ausgeführt. Deshalb bewerteten verschiedene Krypto-Rating-Sites den Petro von Beginn an als betrügerisch (scam). Doch laut Präsident Maduro sollte allein der Vorverkauf des Petro bis März 2018 Angebote in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar empfangen haben. Viele Ungewissheiten und Zweifel an der Echtheit des Petro und der generierten Einnahmen konnten zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht ausgeräumt werden, da weder eine offizielle Auflistung der Käufer, noch Transaktionen nachgewiesen werden konnten. Ungeachtet dieser Diskussionen dekretierte US-Präsident Donald Trump im März 2018 ein Verbot jeglicher Geschäfte mit der Kryptowährung.

Währungsreform gegen die anhaltende Hyperinflation

Trotz der Einführung des Petro verschärfte sich die wirtschaftliche Krise in Venezuela im Jahr 2018 weiter und es kam auf das Jahr gerechnet zu einer Hyperinflation von mehr als einer Million Prozent. Verursacht wurde dies von einer starken Erhöhung der Geldmenge durch die Venezolanische Zentralbank über die Jahre, was aus wirtschaftspolitischer Sicht immer wieder kritisiert wurde. Auch die Liberalisierung des festen Wechselkurssystems und die Abschaffung des betrugsanfälligen Präferenzwechselkurses für ausgewählte Importe blieben ohne nachhaltigen Effekt auf die Inflation: Der vorhergehenden Einführung größerer Geldscheine im Jahr 2017 zum Trotz wurde das Bargeld knapp und unbrauchbar.3 Dadurch breitete sich der US-Dollar als Zahlungsmittel immer weiter aus. Die Regierung reagierte zunächst noch mit einer Währungsreform und Abwertung. Am 20. August 2018 führte sie den Bolívar Soberano (Souveräner Bolívar, VES) im Verhältnis 1 zu 100.000 zum Bolívar Fuerte ein und versprach den VES an den Petro zu koppeln, um der Inflation zu begegnen.

Die vielen Gesichter des Petro

Hier begannen die ersten Widersprüche in der Idee des Petro offen zu Tage zu treten. Denn Präsident Maduro verkündete, den Petro von nun an a) auch als Währungseinheit zur Bepreisung von Waren und Dienstleistungen sowie b) zur Stabilisierung des inflationsgeplagten Mindestlohns zu verwenden. Der Mindestlohn sollte der Vorstellung nach von nun an stabil bleiben und einen halben Petro Wert sein. Die Regierung wollte also der Inflationsspirale begegnen, indem sie versuchte die Größen VES, Petro und Dollar aneinander zu verankern und den Mindestlohn beim besagten halben Petro festzusetzen. Der Ausgangspunkt dieses Verhältnisses im August 2018 war folgendermaßen:

Der Petro war schon vorher von der Regierung auf einen Wert von 60 US-Dollar festgelegt worden. Der Wechselkurs des neuen VES zum Dollar sollte 60:1 betragen. Daraus errechnete sich der neu festgesetzte Mindestlohn: Der Wert des Petro geteilt durch zwei ergab 30 US-Dollar, multipliziert mit dem Wechselkurs des VES zum Dollar (60:1), was 1.800 VES ergab. Die feste Grundlage für die angedachte Umrechnung und Festsetzung der Preise in Petro wurde ebenso festgelegt auf 1smiley.600.

Verankerungen lösten sich

Doch der zu Grunde gelegte Wechselkurs des VES zum Dollar von 60:1 hielt sich weder bei den staatlichen Versteigerungen noch auf dem Schwarzmarkt. Bereits Ende November 2018 kostete der Dollar nicht mehr 60 VES, sondern 151 VES bei staatlichen Versteigerungen und 406 VES auf dem Schwarzmarkt. Damit stiegen auch die VES-Preise für die größtenteils in Dollar importierten Konsumgüter. Der Wert des Petro in VES stieg ebenfalls zwangsläufig. Das einzige, was dieser Entwicklung hinterherhinkte, war der Mindestlohn, der ursprünglich mit dem Wechselkurs von VES zum US-Dollar von 60:1 berechnet war und nun rasant an Wert verlor. Ab 1. Dezember wurde der Mindestlohn deshalb auf 4.500 VES angehoben, weitere Schritte sollten folgen.4 Zeitgleich, aber wenig von der Öffentlichkeit beachtet, wurde die festgelegte Umrechnungsgrundlage der Preise in Petro auf 1:9.000 angepasst. Da jedoch der verordnete Dollar-Wert des Petro unberührt blieb, kam dies de facto einer Entwertung des VES gleich und löste die versprochene Kopplung an den Petro auf.

Schleichende Dollarisierung im Hintergrund

Die Inflation gewann nach kurzer Stagnation wieder an Fahrt und schon im Juni 2019 mussten erneut größere VES-Scheine eingeführt werden. Gefangen in dieser Inflations- und Abwertungsspirale sah sich die Regierung zu einem Paradigmenwechsel gezwungen: Nach Jahren der Verschmähung des US-Dollars, bis zur Erwägung seiner Verbannung als Zahlungs- und Rechnungseinheit für internationale Geschäfte Venezuelas, sprach Präsident Maduro nun in einem Fernsehinterview erstmals positiv über eine mögliche Dollarisierung und deren Vorteile für die venezolanische Wirtschaft. Damit gab er indirekt die Stabilisierung des VES auf. Zu diesem Zeitpunkt wurden nach Schätzungen bereits 40 Prozent aller Geschäfte in Venezuela mit der US-Währung getätigt. Doch seit diesen Äußerungen wurden keine Schritte in diese Richtung unternommen.5

Der Petro ist real

Entgegen vieler anfänglicher Erwartungen aus der ausländischen Presse und der Opposition ist der Petro eine tatsächliche Kryptowährung, mit der inzwischen laut Venezolanischer Zentralbank (BCV) Millionen realer Geschäfte getätigt wurden. Der Staat garantiert seine Annahme für staatliche Dienstleistungen, Steuererzahlungen etc. Als Ende 2019 ein halber Petro als Weihnachtsgeld an alle Rentner und öffentliche Angestellte ausgeschüttet wurde, kam es zu großen Schlangen. Die Geschäfte, welche den Petro als Zahlungsmittel akzeptierten und das Bezahlsystem der Biopago der BCV benutzten, freuten sich trotz technischer Probleme über gesteigerte Umsätze.


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NEUER BEITRAG04.03.2020, 22:32 Uhr
EDIT: arktika
04.03.2020, 22:36 Uhr
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arktika

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Bleiben Verkäufer auf dem Petro sitzen?

Doch nach dem Aussetzen des Biopago-Systems Anfang Januar 2020 wurde bekannt, dass der Staat die umgesetzten Petros nicht mehr in Bolivar abkaufen würde. Von nun an mussten die Firmen ebenso wie die Bürger versuchen ihre Petros über eine Online-Börse zu verkaufen, um sie in Bolívar umzuwandeln. Die Nachfrage nach Petros war bislang jedoch kaum vorhanden und die Verkäufer fürchteten, auf ihren Petros sitzen zu bleiben.6 Zulieferer und Importeure, die den Großteil der Waren ins Land bringen, und internationale Unternehmen akzeptierten nach wie vor keine Petros. Auch erhoffte Geschäfte mit Erdöl, anderen Rohstoffen oder Schuldentilgungen in Petro, beispielsweise mit Russland oder China, blieben aus. Durch diese ökonomische Ungewissheit erhoben Händler teilweise willkürliche und stark überhöhte Preise in Petro, was der Staat weder kontrollieren noch verhindern konnte und was einen Schatten auf eine mögliche Preisentwicklungen auch in Petro vorauswirft.7

Mangelndes Vertrauen der Wirtschaft

Die dritte Option für die Besitzer von Petros ist nun, sie zu sparen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt einzutauschen. Die Sinnhaftigkeit dieser Option bleibt ebenso wie alle anderen Funktionen davon abhängig, wie der Petro in Zukunft als Zahlungsmittel akzeptiert und konvertierbar in andere Währungen wird. Solange der Petro lediglich von der Regierung akzeptiert wird und darüber hinaus im In- und Ausland ohne Nachfrage bleibt, ist der Besitz von Petros wenig attraktiv und wird Probleme bei Zirkulation und Akzeptanz aufwerfen. Ein Indiz für das geringe Vertrauen in den Petro war zuletzt die steigende Dollarnachfrage nach der Auszahlung des Weihnachtsgeldes und der kurzzeitigen Geschäfte zum Jahreswechsel 2020. Der Kurs des US-Dollar auf dem Schwarzmarkt verdoppelte sich in wenigen Tagen. Dies geschah vermutlich, weil der Staat die Petro-Umsätze der Händler in VES beglich und so die Geldmenge erhöhte. Die Händler trugen das neu geschaffene Geld sogleich auf den Schwarzmarkt, um US-Dollar zu tauschen und trieben die Nachfrage in die Höhe.

Wirtschaftliche Probleme hinter dem Petro bleiben

An den inneren Problemen der venezolanischen Wirtschaft hat der Petro bislang kaum etwas geändert. Die Versprechen der Regierung, der Inflation der Preise, der Entwertung des Mindestlohnes und der neuen Währung des VES mit dem Petro etwas entgegenzusetzen, wurden bislang nicht eingehalten und stellten sich als reines Wunschdenken heraus. Kritiker bemängelten schon früh, dass die Maßnahmen gegen steigende Preise und Inflation rein kosmetisch bleiben würden, solange nicht ein umfassender Plan zur wirtschaftlichen Erholung aufgestellt werde. Zwar könnte der Petro rein hypothetisch den Zahlungsverkehr in Venezuela bargeldlos machen und die Knappheit an Zahlungsmitteln beenden, doch selbst dann blieben die Ursachen der Inflation unberührt. Darüber hinaus fehlen die Rezepte, die Bereitschaft der Regierung und mit fortschreitender Zeit auch die Mittel für eine grundlegende wirtschaftliche Erholung Venezuelas: Die Schuldentilgungen drücken auf den Haushalt und die Währungsreserven, die US-Sanktionen erschweren neue Schuldenaufnahmen für Investitionen, der Ölsektor fördert trotz kürzlicher Erholung im Vergleich zu 2015 nur noch die Hälfte und es wird öffentlich über eine mögliche teilweise Privatisierung der staatlichen Ölgesellschaft PDVSA spekuliert.

Wird die Regierung ihre Politik ändern?

Die Taktik, unpopuläre wirtschaftliche Anpassungen aus Angst vor Stimmverlusten lange vor sich her zu schieben oder zu unterlassen, hat die Regierung in eine ernste Lage gebracht. Während die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung sich dramatisch verschlechterte, wurden die Auslandsschulden zeitgleich weiter bedient. Viele Menschen haben das Land verlassen, die umstrittenen Zahlen reichen von 1,3 bis 3 Millionen geflüchteten Menschen. Seit Beginn der Krise hat die venezolanische Regierung dabei zugesehen, wie sich der Handlungsspielraum für wirksame wirtschaftliche Reformen immer weiter verengt hat. Die Regierung beklagte einen Wirtschaftskrieg, zog politische Erklärungsmuster den ökonomischen vor, traf viele Maßnahmen, die kaum Verbesserung bewirkten und lief den Ereignissen hinterher. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Regierung Willens und in der Lage ist, die wirtschaftliche Lage des Landes im Rahmen ihrer schwindenden Möglichkeiten zu verbessern. Von außen ist eine solche Verbesserung jedenfalls mittelfristig kaum zu erwarten.


1. Kryptowährungen sind digitale Zahlungsmittel, deren Erzeugung, Handel und Sicherheit auf kryptografischer Verschlüsselung basieren. Darüber hinaus unterscheidet sich der Petro jedoch von bekannten Kryptowährungen.
2. Die Sanktionen untersagen u.a. US-Firmen und -Bürgern Staatsanleihen oder Schuldverschreibungen der venezolanischen Regierung zu kaufen. Gleiches gilt für die Zentralbank BCV und die Ölgesellschaft Petróleos de Venezuela (PDVSA).
3. In der Zeit des Bolívar Fuerte (Bs.F) zwischen 2008 und 2018 war der größte Schein 100 Bs.F Wert. Ab 2017 wurden aufgrund der Inflation sukzessive Geldscheine bis zum 100.000 Bolívar-Schein ausgegeben. Für den Einkauf einer Ware im Wert von einem US-Dollar brauchte man im August 2018 60 dieser größten Scheine.
4. Der Mindestlohn liegt nach der vierten Erhöhung im Januar 2020 bei 200.000 VES.
5. Eine konsequente Dollarisierung hätte bedeutet, auch die Mindestlöhne dollarisieren zu müssen, um sie vor der weiteren Entwertung zu schützen.
6. Lediglich für Steuerzahlungen und Dienstleistungen des Staates konnten die Petros den Unternehmen von direktem Nutzen sein.
7. Somit erscheint die Preiskontrolle über den Petro und seine festgeschriebenen Werte wenig erfolgsversprechend.

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