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unofficial world wide web avantgarde
NEUES THEMA30.09.2021, 16:29 Uhr
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arktika

• Wasser als Waffe Was man in den nördlicheren Ländern oft nicht so auf dem Schirm hat: Vielerorts ist Wasser - bes. solches in trinkbarer Qualität - schlechter verfügbar und damit auch als Erpressungsmittel oder auch als Waffe nutzbar.
Dazu nur eine kurze Notiz in der jW vom 29. Sept.:

Krankheiten breiten sich in Syrien aus

Damaskus. Im Norden Syriens brechen wegen eines Mangels an sauberem Wasser immer mehr Krankheiten aus. Die Infektionszahlen von Krätze, Durchfall und Hepatitis seien im Sommer zwischenzeitlich um fast 50 Prozent gestiegen, teilte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen am Dienstag mit. Internationale Geldgeber hätten die Finanzierung für das Land in diesem Jahr drastisch gekürzt. Viele Organisationen haben Ärzte ohne Grenzen zufolge deshalb die Wasserversorgung in Flüchtlingslagern eingestellt. (dpa/jW)


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#WasseralsWaffe
#Wassermangel
#Trinkwasser

Ich verweise in dem Zusammenhang auch noch auf den Thread Hydro-Apartheid, auch in diesem Unterforum, unter Link ...jetzt anmelden!
NEUER BEITRAG23.07.2024, 11:29 Uhr
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arktika

Wasser als Waffe Nicht besonders verwunderlich: Auch Israel setzt in seinem Vernichtungsfeldzug gegen Gaza Wasser als eine seiner Waffen ein.
Dies berichtet die internationale Hilfsorganisation Oxfam in einer Pressemitteilung, die gekürzt auch am 19. Juli in der jW in der 'abgeschrieben'-Rubrik abgedruckt worden ist.
Dieser Teil der Kriegführung erfolgt auf dreierlei Weise:
- durch das Aussetzen der externen Wasserversorgung für Gaza,
- die systematische Zerstörung von Wasserversorgungsanlagen
- die Behinderung von Hilfslieferungen
==> Das Ergebnis: Pro Person und Tag weniger als éine Klospülung Wasser!

Die PM vom 18. Juli:

Humanitäre Krise im Gazastreifen
Wasserversorgung im Gazastreifen um 94 Prozent eingebrochen: Gesundheitskatastrophe mit tödlichen Folgen


Berlin, 18. Juli 2024. Im Zuge der anhaltenden Kampfhandlungen im Gazastreifen ist humanitäre Hilfe weiterhin nur stark eingeschränkt möglich. Neben Nahrung und anderen lebenswichtigen Hilfsgütern mangelt es vor allem an sauberem Wasser, was eine Gesundheitskatastrophe für die Zivilbevölkerung zur Folge hat. Ein neuer Oxfam-Bericht zeigt, wie die israelische Regierung unter Bruch des humanitären Völkerrechts systematisch Wasser als Kriegswaffe einsetzt, was bereits zu zahlreichen Krankheits- und Todesfällen in der Zivilbevölkerung geführt hat. Oxfam fordert alle Seiten zu einem sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand auf, uneingeschränkten humanitären Zugang sowie die Durchsetzung des humanitären Völkerrechts und der Menschenrechte.

Der Bericht „Water War Crimes“ offenbart, dass die israelische Regierung durch das Aussetzen der externen Wasserversorgung für Gaza, die systematische Zerstörung von Wasserversorgungsanlagen und die Behinderung von Hilfslieferungen die verfügbare Wassermenge um 94 Prozent reduziert hat: Einer Person stehen pro Tag nur 4,74 Liter zur Verfügung, was knapp ein Drittel des in Notfällen empfohlenen Minimums darstellt und weniger als eine einzige Toilettenspülung ist.

Lama Abdul Samad, Spezialistin für Wasser- und Sanitärversorgung bei Oxfam, macht die katastrophale humanitäre Notlage deutlich „Die weitflächige Zerstörung und die erheblichen Einschränkungen der Hilfslieferungen im Gazastreifen wirken sich massiv auf den Zugang zu Wasser und anderen überlebenswichtigen Gütern aus. Dieses Vorgehen kommt einer kollektiven Bestrafung der Zivilbevölkerung gleich und verstößt eklatant gegen humanitäres Völkerrecht. Die internationale Gemeinschaft muss jetzt entschlossen handeln, um weiteres Leid zu verhindern, Menschenrechte zu schützen und dem internationalen Recht Geltung zu verschaffen.“

Ein Viertel der Bevölkerung im Gazastreifen erkrankt schwer an vermeidbaren Krankheiten

Der Oxfam-Bericht zeigt die verheerenden gesundheitlichen Auswirkungen, die der extreme Mangel an sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen für die Zivilbevölkerung verursacht: Mehr als ein Viertel (26 Prozent) der Bevölkerung im Gazastreifen erkrankt schwer an vermeidbaren, durch schlechte Wasser- und Hygieneverhältnisse übertragene Krankheiten. Die Zerstörung der Wasser- und Strominfrastruktur und die Beschränkungen der Einfuhr von Ersatzteilen und Treibstoff (im Durchschnitt wird nur ein Fünftel der erforderlichen Menge zugelassen) führten zu einem Rückgang der Wasserversorgung im Gazastreifen um 84 Prozent. Die externe Versorgung durch Israels staatliche Wassergesellschaft Mekorot ging um 78 Prozent zurück.

Israels Militär hat 70 Prozent aller Abwasserpumpen und 100 Prozent aller Kläranlagen sowie die wichtigsten Prüfstellen für Wasserqualität im Gazastreifen zerstört. Gleichzeitig schränken die Militärbehörden die Einfuhr von lebenswichtiger Ausrüstung zur Wasserversorgung aus unklaren Gründen extrem ein: So hängen z.B. sechs Entsalzungsanlagen von Oxfam, zahlreiche Wassertestvorrichtungen und Ersatzteile für Trinkwasserleitungen seit Monaten an der Grenze zum Gazastreifen fest, obwohl alle Voraussetzungen für deren Einfuhr erfüllt sind.

Im Januar forderte bereits der Internationale Gerichtshof Israels Regierung auf, den Zugang zu humanitärer Hilfe unverzüglich zu verbessern. Oxfam-Mitarbeiter*innen erleben unmittelbar, wie das israelische Militär dennoch systematisch lebenswichtige humanitäre Hilfe behindert und den Tod von Zivilist*innen in Kauf nimmt.

Monther Shoblak, Generaldirektor des Wasserversorgers CMWU im Gazastreifen: „Die letzten neun Monate waren für uns ein Albtraum. Doch nach wie vor sehen wir uns in der Verantwortung, dafür zu sorgen, dass jede Person das ihr zustehende Minimum an sauberem Trinkwasser erhält. Trotz aller Schwierigkeiten sind wir entschlossen, es weiter zu versuchen." Samad ergänzt: „Die gezielte Einschränkung des Wasserzugangs ist keine neue Taktik. Die israelische Regierung enthält den Palästinenser*innen im Westjordanland und im Gazastreifen seit vielen Jahren sauberes und gefahrlos nutzbares Wasser vor“.

Oxfam fordert alle Seiten zu einem sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand auf, ein Ende der Versorgungsblockade, den uneingeschränkten humanitären Zugang für Hilfsorganisationen sowie die Durchsetzung des humanitären Völkerrechts und der Menschenrechte.

Redaktionelle Hinweise:
- Für weitere Informationen oder Interviews melden Sie sich gerne
- Den vollständigen Oxfam-Bericht finden Sie hier:
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- Die Daten zu Wasser, Treibstoff und Versorgung stammen vom 26. Mai 2024. Die Zahlen zur Zerstörung von Wasserinfrastruktur vom 3. Juni 2024
- Eine Oxfam-Analyse von WHO-Zahlen ergab, dass der Mangel an sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen dazu führte, dass 26 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen an vermeidbaren Krankheiten erkrankten.
- Eine Oxfam-Analyse ergab, dass seit Beginn des Krieges alle drei bis fünf Tage Wasser- und Sanitärinfrastrukturen durch israelische Militärangriffe beschädigt oder zerstört wurden.
- In Gaza-Stadt wurden 88 Prozent der Brunnen und 100 Prozent der Entsalzungsanlagen beschädigt oder zerstört.


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#Israel
#Palaestina
#Gaza
#WasseralsWaffe
NEUER BEITRAG07.09.2025, 10:11 Uhr
EDIT: arktika
07.09.2025, 10:25 Uhr
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arktika

Wasser als Waffe Das die Thematik "Wasser als Waffe" auch noch weitere Aspekte hat, zeigt sehr beispielhaft ein Artikel auf ALJAZEERA auf: Stichworte Paranoia, Ablenkung von eigenem Versagen, (falsche) Schuldzuweisungen, Diskreditierung eines Gegners/Feindes, ...

WAS ABER NICHTS DARAN SCHMÄLERN SOLL, DAẞ WASSER OFT TATSÄCHLICH "ALS WAFFE" REAL EINGESETZT WERDEN KANN UND WIRD!

Von Abid Hussain am 5. September auf aljazeera.com

Has India ‘weaponised water’ to deliberately flood Pakistan?

Pakistan blames India for floods that have killed hundreds, but experts urge focus on climate change. India, they say, would need to flood itself to flood Pakistan.


Islamabad, Pakistan – For the second time in three years, catastrophic monsoon floods have carved a path of destruction across Pakistan’s north and central regions, particularly in its Punjab province, submerging villages, drowning farmland, displacing millions and killing hundreds.

This year, India – Pakistan’s archrival and a nuclear-armed neighbour – is also reeling. Its northern states, including Himachal Pradesh, Uttarakhand and Indian Punjab, have seen widespread flooding as heavy monsoon rains swell rivers on both sides of the border.

Pakistani authorities say that since late June, when the monsoon season began, at least 884 people have died nationally, more than 220 of them in Punjab. On the Indian side, the casualty count has crossed 100, with more than 30 dead in Indian Punjab.

Yet, shared suffering hasn’t brought the neighbours closer: In Pakistan’s Punjab, which borders India, federal minister Ahsan Iqbal has, in fact, accused New Delhi of deliberately releasing excess water from dams without timely warnings.

“India has started using water as a weapon and has caused wide-scale flooding in Punjab,” Iqbal said last month, citing releases into the Ravi, Sutlej and Chenab rivers, all of which originate in Indian territory and flow into Pakistan.

Iqbal further said that releasing flood water was the “worst example of water aggression” by India, which he said threatened lives, property and livelihoods.

“Some issues should be beyond politics, and water cooperation must be one of them,” the minister said on August 27, while he participated in rescue efforts in Narowal city, his constituency that borders India.

Those accusations come amid heightened tensions between India and Pakistan, and the breakdown of a six-decade-old pact that helped them share waters for rivers that are lifelines to both nations.

But experts argue that the evidence is thin to suggest that India might have deliberately sought to flood Pakistan – and the larger nation’s own woes point to the risks of such a strategy, even if New Delhi were to contemplate it.

Weaponising water

Relations between India and Pakistan, already at a historic low, plummeted further in April after the Pahalgam attack, in which gunmen killed 26 civilians in Indian-administered Kashmir. India blamed Pakistan for the attack and walked out of the Indus Waters Treaty (IWT), the transboundary agreement that governs the Indus Basin’s six rivers.

Pakistan rejected the accusation that it was in any way behind the Pahalgam attack. But in early May, the neighbours waged a four-day conflict, targeting each other’s military bases with missiles and drones in the gravest military escalation between them in almost three decades.

Under the IWT, the two countries were required to exchange detailed water-flow data regularly. With India no longer adhering to the pact, fears have mounted in recent months that New Delhi could either try to stop the flow of water into Pakistan, or flood its western neighbour through sudden, large releases.

After New Delhi suspended its participation in the IWT, India’s Home Minister Amit Shah in June said the treaty would never be restored, a stance that prompted protests in Pakistan and accusations of “water terrorism”.

But while the Indian government has not issued a formal response to accusations that it has chosen to flood Pakistan, the Indian High Commission in Islamabad has, in the last two weeks, shared several warnings of possible cross-border flooding on “humanitarian grounds”.

And water experts say that attributing Pakistan’s floods primarily to Indian water releases from dams is an “oversimplification” of the causes of the crisis that risks obscuring the urgent, shared challenges posed by climate change and ageing infrastructure.

“The Indian decision to release water from their dam has not caused flooding in Pakistan,” said Daanish Mustafa, a professor of critical geography at King’s College London.

“India has major dams on its rivers, which eventually make their way to Pakistan. Any excess water that will be released from these rivers will significantly impact India’s own states first,” he told Al Jazeera.

Shared monsoon strain

Both Pakistan and India depend on glaciers in the Himalayan and Karakoram ranges to feed their rivers. For Pakistan, the Indus river basin is a lifeline. It supplies water to most of the country’s roughly 250 million people and underpins its agriculture.

Under the IWT, India controls the three eastern rivers – Ravi, Sutlej and Beas – while Pakistan controls the three western rivers, Jhelum, Chenab and Indus.

India is obligated to allow waters of the western rivers to flow into Pakistan with limited exceptions, and to provide timely, detailed hydrological data.

India has built dams on the eastern rivers it controls, and the flow of the Ravi and Sutlej into Pakistan has considerably reduced since then. It has also built dams on some of the western rivers – it is allowed to, under the treaty, as long as that does not affect the volume of water flowing into Pakistan.

But melting glaciers and an unusually intense summer monsoon pushed river levels on both sides of the border dangerously high this year.

In Pakistan, glacial outbursts followed by heavy rains raised levels in the western rivers, while surging flows put infrastructure on the eastern rivers in India at serious risk.

Mustafa of King’s College said that dams – like other infrastructure – are designed keeping in mind a safe capacity of water that they can hold, and are typically meant to operate for about 100 years. But climate change has dramatically altered the average rainfall that might have been taken into account while designing these projects.

“The parameters used to build the dams are now obsolete and meaningless,” he said. “When the capacity of the dams is exceeded, water must be released or it will put the entire structure at risk of destruction.”

Among the major dams upstream in Indian territory are Salal and Baglihar on the Chenab; Pong on the Beas; Bhakra on the Sutlej; and Ranjit Sagar (also known as Thein) on the Ravi.

These dams are based in Indian-administered Jammu and Kashmir, Indian Punjab and Himachal Pradesh, with vast areas of Indian territory between them and the border.

Blaming India for the flooding in Pakistan makes no sense, said Shiraz Memon, a former Pakistani representative on the bilateral commission tasked under the IWT to monitor the implementation of the pact.

“Instead of acknowledging that India has shared warnings, we are blaming them of water terrorism. It is [a] simple, natural flood phenomenon,” Memon said, adding that by the end of August, reservoirs across the region were full.

“With water at capacity, spillways had to be opened for downstream releases. This is a natural solution as there is no other option available,” he told Al Jazeera.


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NEUER BEITRAG07.09.2025, 10:28 Uhr
EDIT: arktika
07.09.2025, 10:30 Uhr
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arktika

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Politics of blame

According to September 3 data on India’s Central Water Commission website, at least a dozen sites face a “severe” flood situation, and another 19 are above normal flood levels.

The same day, Pakistan’s Ministry of Water Resources issued a notification, quoting a message from the Indian High Commission, warning of “high flood” on the Sutlej and Tawi rivers.

It was the fourth such notice by India after three earlier warnings last week, but none contained detailed hydrological data.

Pakistan’s Meteorological Department, in a report on September 4, said on the Pakistani side, two sites on the Sutlej and Ravi faced “extremely high” flood levels, while two other sites on the Ravi and Chenab saw “very high” levels.

The sheer volume of water during an intense monsoon often exceeds any single dam or barrage’s capacity. Controlled releases have become a necessary, if dangerous, part of flood management on both sides of the border, said experts.

They added that while the IWT obliged India to alert Pakistan to abnormal flows, Pakistan also needs better monitoring and real-time data systems rather than relying solely on diplomatic exchanges.

The blame game, analysts warn, can serve short-term political purposes on both sides, especially after May’s conflict.

For India, suspending the treaty is framed as a firm stance against what it sees as Pakistan’s state-sponsored terrorism. For Pakistan, blaming India can provide a political scapegoat that distracts from domestic failures in flood mitigation and governance.

“Rivers are living, breathing entities. This is what they do; they are always on the move. You cannot control the flood, especially a high or severe flood,” academic Mustafa said.

Blaming India won’t stop the floods. But, he added, it appears to be an “easy way out to relinquish responsibility”.


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#Indien
#Pakistan
#WasseralsWaffe
#Propaganda
#Klimawandel
#Monsun



Was auch immer es denn nun ist ...?!
NEUER BEITRAG07.09.2025, 10:37 Uhr
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arktika

Und das Ganze nochmal in bekannt schlechter Beta-Übersetzung:

Hat Indien "Wasser bewaffnet", um Pakistan absichtlich zu überschwemmen?

Pakistan macht Indien für Überschwemmungen verantwortlich, die Hunderte getötet haben, aber Experten drängen auf den Fokus auf den Klimawandel. Indien, sagen sie, müsste sich selbst überschwemmen, um Pakistan zu überschwemmen.


Islamabad, Pakistan – Zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren haben katastrophale Monsunfluten einen Weg der Zerstörung durch die nördlichen und zentralen Regionen Pakistans bahnten, insbesondere in der Provinz Punjab, in die Dörfer untertauchen, Ackerland ertränkt, Millionen vertrieben und Hunderte getötet.

Auch in diesem Jahr taumelt Indien – Pakistans Erzrivale und ein atomar bewaffneter Nachbar –. Seine nördlichen Bundesstaaten, darunter Himachal Pradesh, Uttarakhand und Indian Punjab, haben weit verbreitete Überschwemmungen erlebt, da starke Monsunfälle Flüsse auf beiden Seiten der Grenze anschwellen.

Die pakistanischen Behörden sagen, dass seit Ende Juni, als die Monsunzeit begann, mindestens 884 Menschen auf nationaler Ebene gestorben sind, mehr als 220 von ihnen im Punjab. Auf der indischen Seite hat die Zahl der Opfer 100 überschritten, mit mehr als 30 Toten im indischen Punjab.

Doch gemeinsames Leid hat die Nachbarn nicht näher gebracht: Im pakistanischen Punjab, der an Indien grenzt, hat Bundesminister Ahsan Iqbal Neu-Delhi tatsächlich beschuldigt, absichtlich überschüssiges Wasser aus Dämmen ohne rechtzeitige Warnungen freizulassen.

"Indien hat begonnen, Wasser als Waffe zu verwenden und hat im Punjab zu großflächigen Überschwemmungen geführt", sagte Iqbal letzten Monat unter Berufung auf Freigaben in die Flüsse Ravi, Sutlej und Chenab, die alle aus indischem Territorium stammen und nach Pakistan fließen.

Iqbal sagte weiter, dass die Freisetzung von Hochwasser das "schlimmste Beispiel für Wasseraggression" Indiens sei, von dem er sagte, dass es Leben, Eigentum und Lebensgrundlagen bedrohe.

„Einige Themen sollten außerhalb der Politik liegen, und die Wasserkooperation muss einer von ihnen sein“, sagte der Minister am 27. August, als er an den Rettungsbemühungen in der Stadt Narowal teilnahm, seinem Wahlkreis, der an Indien grenzt.

Diese Anschuldigungen kommen inmitten erhöhter Spannungen zwischen Indien und Pakistan und dem Zusammenbruch eines sechs Jahrzehnte alten Pakts, der ihnen half, Wasser für Flüsse zu teilen, die Lebensadern für beide Nationen sind.

Aber Experten argumentieren, dass die Beweise dünn sind, um darauf hinzudeuten, dass Indien absichtlich versucht haben könnte, Pakistan zu überschwemmen - und die eigenen Probleme der größeren Nation deuten auf die Risiken einer solchen Strategie hin, selbst wenn Neu-Delhi dies in Betracht ziehen würde.

Waffenwasser

Die Beziehungen zwischen Indien und Pakistan, die sich bereits auf einem historischen Tiefpunkt befanden, stürzten im April nach dem Pahalgam-Angriff weiter ab, bei dem Bewaffnete 26 Zivilisten im von Indien verwalteten Kaschmir töteten. Indien machte Pakistan für den Angriff verantwortlich und verließ den Indus Waters Treaty (IWT), das grenzüberschreitende Abkommen, das die sechs Flüsse des Indus Basin regiert.

Pakistan wies den Vorwurf zurück, dass dies in irgendeiner Weise hinter dem Pahalgam-Angriff stecke. Doch Anfang Mai führten die Nachbarn einen viertägigen Konflikt, in dem sie sich gegenseitig mit Raketen und Drohnen in der schwersten militärischen Eskalation zwischen ihnen seit fast drei Jahrzehnten ins Visier nahmen.

Im Rahmen der IWT mussten die beiden Länder regelmäßig detaillierte Wasserflussdaten austauschen. Da Indien den Pakt nicht mehr eingehalten hat, haben sich in den letzten Monaten die Befürchtungen häufen, dass Neu-Delhi entweder versuchen könnte, den Wasserfluss nach Pakistan zu stoppen oder seinen westlichen Nachbarn durch plötzliche, große Freisetzungen zu überfluten.

Nachdem Neu-Delhi seine Teilnahme an der IWT ausgesetzt hatte, sagte Indiens Innenminister Amit Shah im Juni, dass der Vertrag nie wiederhergestellt werden würde, eine Haltung, die Proteste in Pakistan und Vorwürfe des „Wasserterrorismus“ auslöste.

Aber während die indische Regierung keine formelle Antwort auf die Anschuldigungen gegeben hat, Pakistan zu überschwemmen, hat die indische Hochkommission in Islamabad in den letzten zwei Wochen mehrere Warnungen vor möglichen grenzüberschreitenden Überschwemmungen aus „humanitären Gründen“ geteilt.

Und Wasserexperten sagen, dass die Zuführung Pakistans Überschwemmungen in erster Linie auf indische Wasserfreisetzung aus Staudämmen eine „Vereinfachung“ der Ursachen der Krise ist, die die dringenden, gemeinsamen Herausforderungen des Klimawandels und der alternden Infrastruktur zu verschleiern droht.

„Die indische Entscheidung, Wasser aus ihrem Damm zu entlassen, hat keine Überschwemmungen in Pakistan verursacht“, sagte Daanish Mustafa, Professor für kritische Geographie am King’s College London.

„Indien hat große Staudämme an seinen Flüssen, die sich schließlich auf den Weg nach Pakistan machen. Jedes überschüssiges Wasser, das aus diesen Flüssen freigesetzt wird, wird sich zuerst auf Indiens eigene Staaten auswirken“, sagte er Al Jazeera.

Gemeinsame Monsunbelastung

Sowohl Pakistan als auch Indien sind auf Gletscher im Himalaya- und Karakorum-Gebirge angewiesen, um ihre Flüsse zu füttern. Für Pakistan ist das Indus-Flussbecken eine Rettungsleine. Sie versorgt die meisten rund 250 Millionen Menschen des Landes mit Wasser und untermauert ihre Landwirtschaft.

Unter der IWT kontrolliert Indien die drei östlichen Flüsse Ravi, Sutlej und Beas, während Pakistan die drei westlichen Flüsse Jhelum, Chenab und Indus kontrolliert.

Indien ist verpflichtet, die Gewässer der westlichen Flüsse mit begrenzten Ausnahmen nach Pakistan fließen zu lassen und rechtzeitige, detaillierte hydrologische Daten zu liefern.

Indien hat Dämme an den östlichen Flüssen gebaut, die es kontrolliert, und der Fluss des Ravi und Sutlej nach Pakistan hat sich seitdem erheblich verringert. Es hat auch Dämme auf einigen der westlichen Flüsse gebaut - es ist erlaubt, im Rahmen des Vertrags, solange dies die Wassermenge, die nach Pakistan fließt, nicht beeinträchtigt.

Aber schmelzende Gletscher und ein ungewöhnlich intensiver Sommermonsun drückten in diesem Jahr die Flusspegel auf beiden Seiten der Grenze gefährlich hoch.

In Pakistan erhöhten die Gletscherausbrüche, gefolgt von starken Regenfällen, die Niveaus in den westlichen Flüssen an, während steigende Ströme die Infrastruktur auf den östlichen Flüssen in Indien ernsthaft gefährdeten.

Mustafa vom King's College sagte, dass Dämme – wie andere Infrastrukturen – so konzipiert sind, dass sie eine sichere Wasserkapazität im Auge behalten, die sie halten können, und normalerweise für etwa 100 Jahre in Betrieb sein werden. Aber der Klimawandel hat die durchschnittlichen Niederschläge, die bei der Planung dieser Projekte berücksichtigt worden sein könnten, dramatisch verändert.

„Die Parameter, die zum Bau der Dämme verwendet werden, sind jetzt veraltet und bedeutungslos“, sagte er. „Wenn die Kapazität der Dämme überschritten wird, muss Wasser freigesetzt werden, oder es wird die gesamte Struktur von Zerstörung bedroht.“

Zu den großen Staudämmen flussaufwärts im indischen Gebiet gehören Salal und Baglihar auf dem Chenab, Pong auf den Beas, Bhakra auf dem Sutlej und Ranjit Sagar (auch bekannt als Thein) auf dem Ravi.

Diese Dämme befinden sich im von Indien verwalteten Jammu und Kaschmir, dem indischen Punjab und Himachal Pradesh, mit weiten Gebieten indischem Territorium zwischen ihnen und der Grenze.

Indien für die Überschwemmungen in Pakistan verantwortlich zu machen, macht keinen Sinn, sagte Shiraz Memon, ein ehemaliger pakistanischer Vertreter der bilateralen Kommission, die unter der IWT beauftragt wurde, die Umsetzung des Pakts zu überwachen.

„Anstatt anzuerkennen, dass Indien Warnungen geteilt hat, geben wir ihnen die Schuld an Wasserterrorismus. Es ist [ein] einfaches, natürliches Überschwemmungsphänomen“, sagte Memon und fügte hinzu, dass bis Ende August die Stauseen in der gesamten Region voll waren.

„Mit Wasser auf Kapazität mussten die Überläufe für flussabwärtse Einsätze geöffnet werden. Dies ist eine natürliche Lösung, da es keine andere Möglichkeit gibt“, sagte er Al Jazeera.


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NEUER BEITRAG07.09.2025, 10:42 Uhr
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arktika

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Politik der Schuld

Laut Daten vom 3. September auf der Website der Zentralen Wasserkommission Indiens stehen mindestens ein Dutzend Standorte vor einer „schweren“ Überschwemmungssituation, und weitere 19 liegen über den normalen Hochwasserniveaus.

Am selben Tag gab das pakistanische Ministerium für Wasserressourcen eine Mitteilung heraus, in der sie eine Nachricht des indischen Hochkommissariats zitierte und vor „hoher Flut“ auf den Flüssen Sutlej und Tawi warnte.

Es war die vierte derartige Mitteilung Indiens nach drei früheren Warnungen letzte Woche, aber keine enthielt detaillierte hydrologische Daten.

Das pakistanische Meteorologische Ministerium sagte in einem Bericht vom 4. September auf pakistanische Seite, dass zwei Standorte auf der Sutlej- und Ravi mit "extrem hohen" Überschwemmungsraten konfrontiert waren, während zwei weitere Standorte auf dem Ravi und Chenab "sehr hohe" Werte sahen.

Die schiere Menge an Wasser während eines intensiven Monsuns übersteigt oft die Kapazität eines einzelnen Damms oder Sperren. Kontrollierte Freisetzungen sind zu einem notwendigen, wenn auch gefährlichen Teil des Hochwassermanagements auf beiden Seiten der Grenze geworden, sagten Experten.

Sie fügten hinzu, dass die IWT Indien zwar dazu verpflichtete, Pakistan auf abnormale Ströme aufmerksam zu machen, Pakistan aber auch eine bessere Überwachung und Echtzeit-Datensysteme benötige, anstatt sich ausschließlich auf diplomatischen Austausch zu verlassen.

Das Schuldzuweisungsspiel, so warnen Analysten, kann kurzfristigen politischen Zwecken auf beiden Seiten dienen, insbesondere nach Mays Konflikt.

Für Indien wird die Aussetzung des Vertrags als feste Haltung gegen das, was es als Pakistans staatlich geförderten Terrorismus ansieht, gerahmt. Für Pakistan kann die Schuld für Indien einen politischen Sündenbock geben, der von innenpolitischen Fehlern bei der Hochwasserbegrenzung und -Governance ablenkt.

„Flüchtlinge sind lebende, atmende Wesen. Das ist es, was sie tun, sie sind immer in Bewegung. Man kann die Flut nicht kontrollieren, vor allem keine hohe oder schwere Überschwemmung“, sagte der Akademiker Mustafa.

Indien zu beschuldigen, wird die Überschwemmungen nicht aufhalten. Aber, fügte er hinzu, es scheint ein „einfacher Ausweg zu sein, um die Verantwortung aufzugeben“.


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